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Kohlenschrämmaschine mit Schrämkette Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Kohlenschrämmaschine mit mindestens einer in einer senkrechten Ebene
umlaufenden, Schneidmesser tragenden endlosen Kette.
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Kohlenschrämmaschinen dieser Art sind bekannt. Die bekannten Kohlenschrämmaschinen
erfordern jedoch außer den Schneidmessern, welche eine dem Bandlauf entsprechende
Rinne in die Kohle schneiden, besondere Hämmer o. dgl. zum Abbrechen der Kohle und
sind überdies nicht für alle Abbauverfahren verwendbar.
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Das Neue an der Kohlenschrämmaschine nach der Erfindung besteht zunächst
darin, daß außer im wesentlichen in der Ebene der Kette schneidenden Messern senkrecht
und parallel zu dieser Ebene schneidende Messer derart vorgesehen sind, daß die
in dem von dein Laufweg der im wesentlichen in der Ebene der Kette schneidenden
Messer umgrenzten Rauen und in einem Ringraum außerhalb dieses Umlaufweges anstehende
Kohle vollkommen weggeschnitten wird, und zwar auf jeder Länge der Kohlenfront.
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Die Erfindung bezieht sich weiter auf die Anordnung und Ausbildung
der Schneidmesser sowie der Führungen für diese, auf Mittel zum Vorschub der Schrämmaschine,
auf die Abförderung der gewonnenen Kohle und sonstige Teile der Maschine.
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Auf den Zeichnungen ist eine Kohlensehräminaschine nach der Erfindung
beispielsweise veranschaulicht.
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Es zeigt Abb. r eine Vorderansicht der Schrämmaschine, in welcher
die Kette mit den 1\-Tessern weggelassen ist.
Abb. 2 eine Draufsicht
der Schrämmaschine nach Abb. i, Abb. 3 eine Vorderansicht der im größeren 'Maßstal>
dargestellten Kette mit Messern, Führungen und Kettenrädern, Abb. 4 eine Draufsicht
der in Abb. 3 dargestellten Teile teils im Schnitt, Abb. 5 einen mittleren Schnitt
der Schrämmaschine nach Abb. 2, Abb. 6 einen Querschnitt einer mit einer Rückenfläche
versehenen Schrämmaschine.
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Die Schrämmaschine weist eine Grundplatte i und eine auf dieser senkrecht,
parallel zur Kohlenfront stehende Vorderplatte 2 auf. An dieser Vorderplatte 2 sind
die horizontalen Führungen 3 einer um Kettenräder ,4 umlaufenden Kette 5 mit den
Schneidmessern 6 bis i i befestigt. Die Führungen 3 sind U-förmig ausgeführt, wobei
ihre inneren Schenkel 12 länger sind als ihre äußeren Schenkel 13. Die Führungen
erweitern sich an ihren Enden 14 zur besseren Aufnahme und Abgabe der Messer 6 bis
i i. Die Messerhalter 15 bis 2o der Messer 6 bis i i sind selbst Glieder der Kette
5 und gelenkig miteinander verbunden.
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Von diesen Messern 6 bis i i sind die im wesentlichen in der Ebene
der Kette liegenden :Messer (Vormesser) 6 bis 9 mit stufenförmig gestaffeltem Abstand
von der Kette 5 angeordnet. An den Enden ihrer verschieden langen Messerhalter 15
bis 18 sind ihre senkrechten Schneiden 21 bis 24 angeordnet. Hinter diesen Vormessern
6 bis 9 ist das erste Hauptmesser io mit einer waagerechten Schneide 25 und zwei
senkrechten Schneiden 26 und 27 vorgesehen. Die waagerechte Schneide 25 liegt in
Abstand über der Ebene der Vormesser 6 bis 9 und erstreckt sich über deren Gesamtbreite.
Die eine senkrechte Schneide 26 steht in Übereinstimmung mit der Schneide des letzten
Vormessers9 und erstreckt sich von der Ebene der Vormesser bis zu seiner waagerechten
Schneide 25. Seine zweite senkrechte Schneide 27 ist zwischen der ersten senkrechten
Schneide 26 und der Kette 5 geneigt gegenüber der Umlaufebene der Kette angeordnet.
Hinter diesem ersten Hauptmesser io ist ein weiteres Hauptmesser i i mit einer senkrechten
Schneide 28 angeordnet. Die Schneide 28 steht ebenfalls in Übereinstimmung mit dem
letzten Vormesser 9 und erstreckt sich einerseits von der Ebene der Vormesser bis
zur oder über die Mitte zwischen dem oberen und unteren Trumm der Kette 5 und andererseits
nach außen über die Ebene der Vormesser hinaus. Hier weist es ein zu ihm in einem
Winkel stehendes senkrechtes Leitstück 29 auf.
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Der Antrieb der Kette 5 erfolgt über ein Kettenrad 4. durch den Motor
30 und das Getriebe 31. Motor 30 und Getriebe 31 sind auf der Grundplatte
i angeordnet. Auf dieser lagert auch die Spannvorrichtung 32 für die Kette 5. Die
Wirkungsweise der umlaufenden Messer ist folgende: Die Vormesser 6 bis 9 stellen
einen dem Umlauf der Kette 5 entsprechenden Einschnitt in der Kohle her. Das erste
Hauptmesser io mit der horizontalen und den zwei vertikalen Schneiden schneidet
außerhalb" des durch die Formesser hergestellten Einschnittes anstehende Kohle in
Form eines Ringraumes weg, dabei nimmt es, wenn es die Kettenräder 4 umläuft, Kohle
mit einem seinen Abmessungen entsprechenden, die Längenabmessungen der Maschine
überragenden Radius weg. Die in einem Winkel gegenüber der Umlaufebene der Kette
stehende vertikale Schneide 27 des Messers io bricht durch ihre Stellung die von
ihr erfaßte Kohle ab und schiebt sie entlang ihrer Schneidefläche weg, während die
in Abstand des letzten Vormessers 9 stehende Schneide 26 einen Abscherungsschnitt
ausführt. Das zweite Hauptmesser i i schneidet mit einem Ende seiner vertikalen
Schneide 28 die innerhalb des durch die Vormesser hergestellten Einschnittes anstehende
Kohle durch Abscherung weg, während es in Verbindung mit dem winklig an seinem anderen
Ende angebrachten Leitstück 29 einen weiteren Teil der durch das erste Hauptmesser
io abgeschnittenen Kohle bricht und abschiebt.
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Je nach der Beschaffenheit der Kohle werden die Vor- und Hauptmesser
zusammengestellt; es können eine größere Anzahl von Vor- und Hauptmessern sowie
mehrere Gruppen von Vor- und Hauptmessern auf die Länge der Kette verteilt angeordnet
werden. Für starke Flöze werden mehrere, vorzugsweise zwei Messerketten übereinander
vorgesehen und alle Kettenräder mit einem Antrieb ausgerüstet.
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Die Kohlenförderung erfolgt in der Ausführung der Maschine nach Abb.
1, 2 und 5 durch ein mit angelenkten Schaufeln 33 versehenes endloses Band 34, welches
um Trommeln 35 in einer horizontalen Ebene über der Grundplatte i umläuft. Auf ihrem
Weg entlang der Kohle fördern die Schaufeln 33 über der Grundfläche gleitend Kohle,
geben diese bei Umlaufen der Trommeln 35 durch Kippen an einer Rampe 36 ab und werden
auf ihrem Weg entlang des von der Kohle weiter weg liegenden Trumms des Bandes 34
von dieser Rampe 36 in nahezu senkrechter Stellung geführt. Ihren Antrieb erhält
diese Fördervorrichtung von dem Motor 30 über ein Wechselgetriebe 37.
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In der Ausführung der Schrämmaschine nach Abb.6 erfolgt die Kohlenförderung
durch eine in ihrer Arbeitsweise bekannte Kohlenrutsche mit Kettenförderer 38 und
Führungen 39, welche auf der Grundplatte i angeordnet sind.
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Je nach dem Abbauverfahren werden eine oder mehrere Fördervorrichtungen
angeordnet und deren Förderrichtung gewählt.
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Für den Vorschub der Maschine, der jeweils erfolgt, nachdem durch
einen Umlauf der Messer 6 bis i i ein Streifen Kohle bestimmter Tiefe weggeschnitten
und gefördert worden ist, sind verschiedene Mittel vorgesehen und kombiniert oder
gemeinsam anwendbar, und zwar sind dies zunächst mechanisch oder mit Luft- oder
Flüssigkeitsdruck arbeitende Druckwinden 4o, 41, welche an den Enden der Schrämmaschine
auf deren Grundplatte i um die Punkte 42 schwenkbar angeordnet
sind.
Zurn Vorschub der Maschine werden sie in die in Abb. 2 gestrichelt gezeichnete Stellung
geschwenkt und bewirken, in Tätigkeit gesetzt, unter Abstützung gegen auf dem Liegenden
festgelegt angeordnete Pfeiler o. dgl. den Vorschub der Maschine. Diese Vorschubmethode
wird vorzugsweise bei Kopfstreckenarbeit angewendet.
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Eine weitere Art des Vorschubes erfolgt durch die Trommelwinde 43
in Verbindung mit Vorholseilen 44, welche über Führungsrollen an der Schrämmaschine
und feste Punkte vor dieser geführt sind. Der Antrieb der Trommel 43 erfolgt von
dem Motor 45 über Kupplungs- und Wechselgetriebe 46 und 47. Durch diese Methode
wird die Schrämmaschine vorgezogen. Die Methode kann an einer Langfront durchgeführt
werden, wenn bereits Kopfstrecken vorhanden sind.
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Die beiden Vorschubmethoden können auch kombiniert angewendet werden,
z. B. bei Arbeit der Schräminaschine quer zu einer Langfront.
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In der Ausführung der Schrämmaschine nach Abb. 6 weist diese eine
aus Metallplatten bestehende geneigte Rückenfläche 48 auf, welche an das obere Ende
der Vorderplatte 2 und hintere Ende der Grundplatte i angeschlossen und noch von
entsprechend ausgebildeten Querplatten 49 unterstützt ist. Diese Anordnung dient
zum Schutz gegen fallendes Hatigetides, welches an der schrägen Fläche 48 abgleiten
kann.
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Auf Grund ihrer Ausbildung und Arbeitsweise hat die Kohlenschrämmaschine
nach der Erfindung eine hohe Gewinnungsleistung und ist sowohl für Langfrontarbeit,
Kopfstreckenarbeit als auch für Arbeit quer zu einer Langfront verwendbar, was zum
Teil dadurch ermöglicht wird, daß Kohle auf einem Raum, der größer als die Abmessungen
der Schrämmaschine ist, weggeschnitten wird. Die Schrämmaschine wird dem jeweiligen
Abbauverfahren entsprechend ausgeführt.