-
Verfahren und Vorrichtung zum Fördern von Kohle. Die Erfindung bezieht
sich auf Kohlenförderung mittels Fördervorrichtung, die sich längs der Sohle des
Kohlenflözes oder der Kohlenlagerstätte erstreckt. Durch die Erfindung soll die
Kohlenförderung, nachdem die Kohle gelockert und niedergebrochen ist, beschleunigt
werden.
-
Erfindungsgemäß wird in dem in die zu lockernde Kohle eingearbeiteten
Einschnitt eine Fördereinrichtung verwendet, die durch
einen abnehmbaren
Schutz abgedeckt ist, so daß, wenn die Kohle niedergebrochen und die Fördervorrichtung
unter der Abbruchmasse begraben ist, man nur unm,er einen kleinen Teil der Fördervorrichtung
von der Niederbruchmasse beladen lassen kann.
-
Die Fördervorrichtung arbeitet mit endlosem Bande und hat zwei übereinanderlaufende
Bahnen. Sie ist derart flach ausgebildet, daß sie in den flachen Einschnitt eingeführt
werden kann, der unter die Kohlenmenge vor ihrem Niederbruch durch übliche Kohlenschneidmaschinen
eingearbeitet ist. Die Schutzvorrichtung besteht aus Platten oder Deckeln, die sich
oben an den Kanal anpassen, längs dessen die obere Bandbahn läuft. Diese Platten
sind nacheinander abnehmbar, um dadurch die gewünschte Belastung der Fördervorrichtung
herbeizuführen.
-
Demgemäß besteht die Erfindung in einer neuen Förderweise. Erst schneidet
man unter einer langen Kohlenwand oder Masse einen Einschnitt; dann führt man in
diesen die flache Fördervorrichtung ein, die auf ihrer Länge die Schutzplatten trägt;
dann lockert man durch mechanische Mittel, Explosionsstoffe oder sonst dafür übliche
Mittel die Kohlenmasse und bricht sie nieder. Diese begräbt die Fördervorrichtung.
Dann setzt man diese in Tätigkeit und entfernt die Deckplatten eine nach der anderen,
indem man beim Ablieferende beginnt. Auf diese Weise läßt man die auf dem Förderer
lastende Kohlenmasse Schritt für Schritt selbst diesen beladen. Der Förderer bringt
seine Ladung dann zu der gewünschten Stelle in der Zeche.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel angegeben. Abb. i ist
.eine Aufsicht auf den Kopf des Förderers, Abb. 2 eine Seitenansicht dazu; Abb.3
zeigt das Fußende des Förderers in Aufsicht; Abb.4 ist eine Seitenansicht zu Abb.
3; Abb.5 stellt einen Längsschnitt nach der Linie V-V in den Abb. i und 3 dar, während
Abb.6 ein Querschnitt nach der Linie VI-VI von Abb. 3 ist; Abb. 7 zeigt schaubildlich
eine abnehmbare Deckplatte für den Förderer; die Abb. 8, 9 und io deuten im Schnitt
die Arbeit mit dem Förderer nach den Abb. i bis 6 an.
-
Der Rahmen des Kohlenförderers besteht aus einer Anzahl Abschnitten,
von denen. jeder eine Grundplatte i mit hochgerichteten Seitenteilen 2 besitzt.
Darin befindet sich eine Innenplatte 3, ebenfalls mit hochgerichteten. Seitenwänden,
die mit den Seitenwänden, 2 vernietet sind, so daß die Platte 3 in einem bestimmten
Abstand von der Grundplatte i liegt. Die Enden der Abschnitte tragen Winkeleisen
4, so daß benachbarte Abschnitte durch Bolzen 5 vereinigt werden können. Man fügt
eine genügende Anzahl Abschnitte zusummen, um sich der Länge der zu b.earb.eitenden
Kohlenfläche anzupassen. Die untere Bahn des Riemens 6 läuft in dem Raum zwischen
den Platten i und 3, und die obere Bahn läuft längs der Oberfläche der Platte 3.
Dieser Förderrahmen ist so flach, da.ß er in den durch die üblichen Kohlenschneidmaschinen
in die Kohlenmenge eingearbeiteten Einschnitt eingeführt werden kann.
-
Wenn die erforderliche Länge der Fördervorrichtung aufgebaut worden
ist, wird am einen Ende ein Fußabschnitt 7 mit Bolzen angeschlossen. Dieser Abschnitt
ist ähnlich wie die anderen aufgebaut, hat jedoch eine etwas größere Tiefe, um eine
Rolle 8 auf einer 'Welle 9 aufzunehmen. Diese ruht in den Seitenwänden io. Das Band
6 bewegt sich von der unteren Bahn um die Rolle 8 zur oberen Bahn, und zwischen
den Seitenwänden io kann eine Führungsplatte ioa befestigt sein, um sich auf die
Oberfläche der Bahn zu legen und diese auf die Platte 3 niederzuführen.
-
An das andere Ende der Fördervorrichtung ist mit Bolzen ein Kopf i
i angeschlossen, der genügend tief sein muß, um die Antriebsvorrichtungen für das
Band aufzunehmen. Die Seitenwände i2 tragen Lager 13 für .eine Rolle 14, um die
das Band von der Ober- zur Unterbahn tritt. Diese Rolle 14 hängt nach vorn über,
so daß ein Zechenwagen oder eine andere Fördervorrichtung darunter gebracht werden
kann, um das von der Bahn 6 abgelieferte Gut aufzunehmen. Führungen i 2a erstrecken
sich von den Seitenwänden 12 nach innen und legen sich auf die Oberfläche der Bahn,
wenn sie von der Platte 3 nach oben zur Rolle 13 ansteigt. Die Führungen 12 sind
derart gestaltet und bemessen, daß sie die Kohlenförderung durch die Bahn 6 nicht
behindern. Gußteile 15 an den Seitenwänden 12 tragen Lager für drei Antriebsrollern
16, 17 und 18, die durch Zahnräder i9, 2o und 21 miteinander in treibender Verbindung
stehen. Die Welle 22 der Rolle 17 erstreckt sich über ihre Lagerung hinaus (Abb.
i) und ist mit einem Kegelrade 23 ausgerüstet. Dieses kämmt mit einem Kegelrade
24 auf einer Welle 25, die bei 26 mit der Antriebsmaschine 27 gekuppelt ist. Hierfür
kann irgendein Motor verwendet werden. Bei d'em auf der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele ist es ein elektrischer Motor, der seine Stromzufuhr durch
ein nicht dargestelltes Kabel empfängt.
-
Das Band läuft um alle drei Treibrollen 16, 17 und 18, und um Schlupf
zu verhindern, läuft innerhalb .einer Schlaufe 29 der Bahn eine Spannrolle 28, deren.
Lager in Schlitten 3o ruhen. Diese sind auf -Führungen 31 verfahrbar und an Seile
32 angeschlossen, die um
einen Spannschaft 33 gewunden sind. Dieser
trägt ein Vierkantende 34 zur Aufnahme eines Schlüssels oder eines Handhebels. Weiterhin
trägt er eine Scheibe 35 mit Zähnen oder Einschnitten 36. In diese greift eine Klinke
37 ein, um die Welle 33 zu verriegeln, wenn das Band 6 angespannt worden ist. Wie
Abb. 6 erkennen läßt, laufen die Seitenkanten des Bandes unter Längsführungszunge-n
33 im oberen Laufwege.
-
Zum oberen Abdecken der Fördervorrichtung dienen Schutzplatten 38
(s. die Abb.3 und 6 bis 9). Diese Platten tragen auf ihrer Unterseite Versteifungswinkel
39. In Arbeitsstellung der Platten 38 greifen die Winkel 39 zwischen die Seitenwände
2 der Fördervorrichtung und schützen die Platten 38 gegen Seitenverschiebung.
-
Die Köhlenförderung geht mit diesem Förderer wie folgt vor sich. Mit
der üblichen Kohlenschneidmaschine wird unter einer bestimmten Länge der Kohle ein
Einschnitt 40 (Abt. 8) hergestellt. Nachdem auf die Fördervorrichtung die Schutzplatten
38 als eine ununterbrochene Abdeckung über die Förderlänge aufgesetzt worden sind,
wird der Förderer i, 2, 3 in den Einschnitt ,eingeführt (Abb.8). Um die größere
Tiefe des Fußabschnittes 7 aufzunehmen, ist die Kohle dort, wo der Fußabschnitt
eingeführt wird, entsprechend weggeschnitten. Der Kopfabschnitt i i, von dem die
Ablieferung der Kohle ausgeht, wird in einer Kammer oder einem Raume am einen Ende
der Kohlenader oder der Arbeitsstätte untergebracht. Dann wird die Kohle oberhalb
des Förderers gelockert und niedergebrochen (s. Abb. 9), so daß die Kehlenmasse
den Förderer einbettet. Dann wird der Motor 27 in Tätigkeit gesetzt und treibt den
Förderer an. Die Deckplatte 38, die nächst dem Treibende liegt, wird entfernt und
läßt dadurch die über diesem Teile des Förderers befindliche Kohlenmenge auf das
Förderband fallen, durch das ,es mitgenommen und über die Endrolle 14 abgeliefert
wird. Nach einem passenden Zeitabschnitt wird die nächste Deckplatte fortgenommen
und läßt einen weiteren Teil der niedergebrochenen Kohlenmasse sich selbst auf das
Förderband legen, und diese Maßnahmen werden wiederholt, so daß sie fortlaufend
längs des Förderers vorschreiten, bis die längs der ganzen Förderlänge niedergebrochene
Kohlenmenge entfernt worden ist. Durch die fortschreitende Entfernung der Deckplatten
38 wird das Förderband niemals überlastet, so daß ohne Unterbrechung die niedergehrochene
Kohlenmenge- fortschreitend und mit hohem Wirkungsgrad abgeführt wird.
-
Wenn die letzte Schutzplatte entfernt ist, verbleibt auf dem Boden
eine bestimmte Menge niedergebrochener Kohle längs de Seiten der Fördervorrichtung
(s. bei 41, 42 in Abb. io). Diese Rückstände können durch Schaufeln auf den Förderer
gebracht werden, und wenn der Raum vollständig freigelegt ist, so ist die Arbeitsstelle
für das Einfügen eines neuen Einschnittes 40 und für Wiederholung der oben beschriebenen
Maßnahmen bereit.