DE79054C - Verfahren zur Darstellung eines Gemisches zweier Dioxynaphtalindisulfosäuren - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines Gemisches zweier Dioxynaphtalindisulfosäuren

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DE79054C
DE79054C DENDAT79054D DE79054DA DE79054C DE 79054 C DE79054 C DE 79054C DE NDAT79054 D DENDAT79054 D DE NDAT79054D DE 79054D A DE79054D A DE 79054DA DE 79054 C DE79054 C DE 79054C
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dioxynaphthalene
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disulfonic
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Bayer AG
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Farbenfabriken Vorm Friedr Bayer and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
In der Patentschrift Nr. 40893 ist die Ueberführung von Naphtalintetrasulfosäure in Naphtoltri- und Dioxynaphtalindisulfosäure beschrieben. Da die daselbst zur Verwendung kommende Naphtalintetrasulfosäure kein einheitliches Product, sondern ein Gemisch von mindestens zwei Isomeren repräsentirt, so ist ohne Weiteres ersichtlich, dafs es sich in jenem Patent nur um Gemische handeln kann. Nachdem es jedoch gelungen ist, durch Erhitzen von ßj ßg-Naphtalindisulfosäure mit Sulfirungsmitteln eine einheitliche Tetrasulfosäure zu gewinnen, wurde nunmehr diese durch Verschmelzen mit Alkalien nach dem Verfahren des eingangs erwähnten Patentes in Dioxynaphtalindisulfosäure übergeführt. Dabei hat sich gezeigt, dafs diese Tetrasulfosäure zwei isomere Dioxynaphtalindisulfosäuren liefert.
Beispiel:
100 kg naphtalintetrasulfosaures Natrium werden mit 160 kg Natronlauge (60 procentige) 8 Stunden im Druckkessel auf 200 ° erhitzt. Nach dem Lösen der Schmelze in 250 kg Salzsäure von 210B. und 1 50 1 Wasser krystallisirt die eine Isomere, welche als »Rothsäure« bezeichnet werden soll, in langen haarfeinen Nadeln aus, die concentrisch gruppirt sind. Die neutralen Salze dieser Säure fluoresciren in Lösung violett. Ihre Menge beträgt 30 pCt. In der Mutterlauge befindet sich die andere als »Gelbsäure« bezeichnete Isomere. Durch Sättigung ihrer Lösung mit Chlorkalium entsteht das Kalisalz, welches schwerer als das Natronsalz löslich ist und in weifsen Blättchen auskrystallisirt. Ihre Menge beträgt 70 pCt. Die neutralen Salze dieser Säure zeigen eine intensiv gelbe Lösung mit starker grüner Fluorescenz. An Stelle von Natron kann zur Schmelze Kali verwendet werden. Die Schmelztemperatur kann von 180 bis 2400 schwanken, und die Operation des Verschmelzens läfst sich auch in offenen Gefäfsen vornehmen. Ferner kann man für die Tetrasulfosäure auch eine entsprechende Menge der aus derselben durch Verschmelzen mit Alkalien zunächst entstehenden Naphtoltrisulfosäuren verwenden.
Die beiden Dioxynaphtalindisulfosäuren sind in dem nach Patent Nr. 40893 erhaltenen Gemisch von Dioxynaphtalindisulfosäure jedenfalls mit enthalten.
Ihre Verschiedenheit von den anderen isomeren Säuren ergiebt sich aus folgender Zusammenstellung:
ßx a4-Dioxynaphtalin-
ß2 ß3-disulfosäure
(vergL Patent Nr. 67563)
P1 ß2-Dioxynaphtalin- ,
ß3 a4-disulfosäure
(vergl. Patent Nr. 67563)
ßj ß4-Dioxynaphtalin-
ß2 ß3-disulfosäure
(englische Patentschrift
Nr. 25074. A/1893;
Griefs, Berichte XIII,
S. 1959)
Ct1 ct4-Dioxynaphtalin-
ct 2 β j - disulfosäure S
aus
«j-Naphtol - O2 a4-disulfo-
säure S
Ci1 ct4 - Dioxynaphtalin-
ß2 ß3 - disulfosäure
(Patent Nr. 67563)
Natriumsalz mikroskopische Nadeln,
ziemlich schwer löslich,
leicht. aussalzbar
lange Nadeln und
Spiefse,
sehr leicht löslich in
Kochsalzlösung
in heifsem Wassser
ziemlich löslich,
in Kochsalzlösung fast
unlöslich
leicht lösliche Nadeln,
'■ sehr schwer
in Kochsalzlösung lös
lich
leicht löslich in Wasser,
sehr schwer
löslich in Kochsalz
lösung
1 Kaliumsalz grofse glänzende Nadeln,
in heifsem Wasser
ziemlich leicht,
schwerer in kaltem lös
lich
Fluorescenz
der Salzlösungen
(alkalisch)
blaugrün violettblau blaugrün schwach blaugrün violettblau
Eisenchlorid
erzeugt in neutraler
Lösung
grünblaue, bald mifs-
farbig werdende und ver
schwindende Färbung
stark violette Färbung tiefblaue Färbung grüne Färbung grasgrüne Färbung
Verhalten
zu Chlorkalklösung
wenig Chlorkalk giebt
eine geringe, verschwin
dende Gelbfärbung,
mehr eine rosarothe;
Ueberschufs von Chlor
kalk eine intensiv purpur-
rothe Färbung
wenig Chlorkalk erzeugt
eine gelblich braune
Färbung, mehr eine
intensivere; durch Ueber
schufs verschwindet die
Färbung bis auf einen
gelblichen Schein
wenig Chlorkalk giebt
Orangefärbung,
mehr Braunfärbung;
ein Ueberschufs bewirkt
Aufhellung und Trübung
durch einen weifsen
Niederschlag
wenig Chlorkalk erzeugt
eine gelbe,
mehr eine rothgelbe
Färbung
wenig Chlorkalk erzeugt
eine Orangefärbung,
die wieder verschwindet;
mehr eine bleibende
rothorange Färbung, die
bei Ueberschufs nach
und nach gelber wird.
K1 a4-Dioxynaphtalinß2 α8 - disulfosäure (englische
Patentschrift Nr. 17141. C/1893)
H1 CL1 -Dioxynaphtalindisulfosäure des englischen Patentes Nr. 14294. 1891
Säure I
Säure II oder G
Säure III oder R
Ct1 a3 - Dioxynaphtalindisulfosäure
des
Patentes Nr. 41934
Ct1 ßj-Dioxynaphtalindisulfosäuren
des
Patentes Nr. 49857
. Dioxynaphtalindisulfo-
säuren vorliegenden Patentes
Gelbsäure Roths'äure
sehr leicht löslich, krystallisirt aus gesättigter Kochsalzlösung in zarten Nadeln
sehr leicht löslich,
auch in Kochsalzlösung
sehr leicht löslich,
auch in Kochsalzlösung
sehr leicht löslich,
auch in , Kochsalzlösung
schwach blau
blau
blau
blau
grüne Färbung
grüne Lösung
grüne Lösung
grüne Lösung
wenig Chlorkalk giebt eine schwache
Braunfärbung; ein Ueberschufs bewirkt zunächst intensive Braunfärbung, dann geht die Farbe
durch schmutzig Grünbraun in klares Rothbraun über
wenig Chlorkalk erzeugt eine gelbe
Lösung, mehr eine rothgelbe
Lösung
wenig Chlorkalk giebt grünlichgelbe
Lösung,
mehr keine Aenderung
wenig Chlorkalk liefert eine braune
Lösung,
mehr keine Veränderung ist nach den Angaben des
Patentes Nr. 41934
so zersetzlich, dafs
-eine sichere Charakteristik unmöglich ist
sind in alkalischer
Lösung sehr zersetzlich und geben
mit Diazoverbindungen keine Farb-
; stoffe, mit Oxydationsmitteln
β - Naphtochinon-
sulfosäuren
im Gegensatz zu
den übrigen l&omeren dieser Tabelle
sehr leicht löslich in Wasser und in Kochsalzlösung
lange haarfeine , concentrisch gruppirte Nadeln, leicht
löslich in Wasser, unlöslich in Kochsalzlösung
weifse Blättchen, schwerer löslich als das Natriumsalz, fast unlöslich in Chlorkaliumlösung
weifse Nadeln j leicht löslich in Wasser
grün
violett
blaue Färbung, nach kurzer Zeit violettschwarz
blaugrüne Färbung, nach kurzer Zeit mifsfarben grünlich
leichte, bleibende Gelbfärbung
dunkelbraune Lösung.
"r/ BMde43iqxyrfaphtaliridis.ulfosäuren' geben mit, iBiazövej-biii^rigeli F.äsbiftoffej/ und;, zwar die" wSG.elbsäur^Jcjliiir^jj^ajkalischen Lösurjgen, die »Röthsäure« auch in %slä§yiiöftei>.]s^ui^f >z^ß? erzeugt Diazobenzolchlorid mit Gelbsäure einen in saurer und alkalischer Lösung gelben Farbstoff, mit Rothsäure einen sauer blauroth, alkalisch violett löslichen Farbstoff.
Die als Ausgangsmaterialien in dem vorliegenden Verfahren dienenden beiden Säuren, die Naphtalintetra- und die Naphtoltrisulfosäure, lassen sich in folgender Weise darstellen:
a) ι oo kg β j ßg-naphtalindisulfosaures Calcium (bei 2oo° getrocknet) werden mit 300 kg rauchender Schwefelsäure von 25 pCt. Anhydridgehalt zuerst 4 Stunden auf 900 erhitzt, wobei sich Trisulfosäure bildet, sodann wird der Sulfirkessel, um einem Verlust an Anhydrid vorzubeugen, verschlossen, die Temperatur auf 2600 gesteigert und hier 6 Stunden gehalten. Nach dem Erkalten ist die Masse vollständig mit derben Krystallen durchsetzt. Sie wird in Wasser gelöst, mit Kalk neutralisirt, das Kalksalz mit Soda umgesetzt und die Lösung des Natronsalzes bis auf ungefähr 300 1 eingedampft. Wenn jetzt der kochenden Lösung Kochsalz hinzugefügt wird, so scheidet sich das Natriumsalz der Tetrasulfosäure in der Hitze als schwerer, sandiger,,;Niederschlag ab und wird durch Filtration gewonnen.
J^ J))^iOO kgij naphtalintetrasulfosaures Natrium weYdiff'Tiiif-^o kg Natron und 280 kg Wasser Stunden auf i8o° im Druckkessel erhitzt. Die entstehende hellgelbe Lösung wird mit kg Salzsäure von 2J0B. versetzt und so weit eingedampft, dafs eine gesättigte Kochsalzlösung entsteht. Das saure naphtoltrisulfosäure Natron krystallisirt dann allmälig aus.

Claims (2)

Pate nt-An sprüche:
1. Verfahren zur Darstellung eines Gemisches zweier isomerer Dioxynaphtalindisulfosäuren bezw. deren Salzen, darin bestehend, dafs man die durch Weitersulfiren von Naphtalin-ßj ßg-disulfosäure erhältliche Naphtalintetrasulfosäure oder die aus derselben durch Verschmelzen ' mit Alkalien zunächst entstehenden Naphtoltrisulfosäuren oder die Salze dieser Säuren nach dem Verfahren des Patentes Nr. 40893 mit Aetzalkalien in offenen oder geschlossenen Gefäfsen auf 180 bis 2400 erhitzt.
2. Die Trennung der beiden nach dem durch Anspruch 1. geschützten Verfahren dargestellten Dioxynaphtalindisulfosäuren unter Benutzung der verschiedenen Löslichkeit ihrer Natriumsalze.
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