DE78569C - Verfahren zur Darstellung von /J-Naphtolsulfosäuren - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von /J-Naphtolsulfosäuren

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DE78569C
DE78569C DENDAT78569D DE78569DA DE78569C DE 78569 C DE78569 C DE 78569C DE NDAT78569 D DENDAT78569 D DE NDAT78569D DE 78569D A DE78569D A DE 78569DA DE 78569 C DE78569 C DE 78569C
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DE
Germany
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acid
naphthol
acids
preparation
water
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DENDAT78569D
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Bayer AG
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Farbenfabriken Vorm Friedr Bayer and Co
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Sulfosäuren des ß-Naphtols, welche eine Sulfogruppe in der a-Orthostellung zur Hydroxylgruppe enthalten, verlieren diese Sulfogruppe äufserst leicht und zwar schon beim Kochen mit angesäuertem Wasser, um in die entsprechenden, um eine Sulfogruppe ärmeren ß-Naphtolderivate überzugehen.
Solche β - Naphtolsulfosäuren mit a - Sulfogruppen in der Orthosteilung zur Hydroxylgruppe sind bislang nicht bekannt geworden. Zwei Vertreter derselben, und zwar eine Tri- und eine Tetrasulfosäure werden durch Behandeln von ß-Naphtol-i-mono- oder -disulfosäure (F) mit rauchender Schwefelsäure erhalten.
Bei Anwendung der vier- bis dreifachen Menge rauchender Schwefelsäure von etwa 30 pCt. Anhydridgehalt und bei einer Temperatur von etwa ioö° erhält man nach 8 bis 10 stündiger Einwirkung ein Gemisch der Tri- und Tetrasulfosäure. Man kann indessen den Sulfirungsprocefs auch so leiten, dafs nur eine
S O, H
OH
zu. Beide Säuren verlieren, wenn man sie nach dem vorliegenden Verfahren mit angesäuertem Wasser kocht, sehr leicht ihre a-Sulfo-
HO* S
OH
Säure in weitaus vorliegender Menge resultirt. Die Säuren lassen sich mit Hülfe ihrer Bariumsalze trennen, da das Bariumsalz der Tetrasulfosäure schwerer in Wasser löslich ist, als das der Trisulfosä'ure.
Die Trisulfosäure entsteht fast quantitativ, wenn man 1 Theil ß-naphtol-i-sulfosaures Natrium in 3 Theile rauchende Schwefelsäure von 25 pCt. Anhydridgehalt einträgt und das Ganze dann so lange auf 80 bis 900 erhitzt, bis eine auf Eis gegossene und mit Soda alkalisch gemachte Probe mit Diazoverbindungen keinen Farbstoff mehr giebt. Zur Darstellung der Tetrasulfosäure wendet man am besten auf ι Theil jS'-naphtol-i-sulfosaures Natrium 4 Theile rauchende Schwefelsäure von 40 pCt. Anhydridgehalt an und erhitzt 8 bis 10 Stunden auf 120 bis 1300.
Nach den Untersuchungen kommen dieser Tri- sowie der Tetrasulfosäure die Constitutionsformeln:
HO, S
OH
SO3H
gruppe und man erhält so aus der ß-Naphtoltrisulfosäure: ß-Naphtol-i-disulfosäure, aus der Tetrasulfosäure eine neue ß-Naphtoltrisulfosäure:
OH
HO* S-
S O, H.
Man kann an Stelle der verdünnten Säuren auch Wasser allein verwenden, doch ist es alsdann vortheilhaft, bei höherer Temperatur im Autoklaven zu arbeiten.
Beispiel ι:
ßj-Naphtol-ß2 ß3 ß4-trisulfosäure.
ι Theil β - naphtoltetrasulfosaures Natrium wird mit 6 bis io Theilen Ίο proc. Salzsäure ι Stunde unter Rückflufs gekocht. Die klare Lösung giebt beim Erkalten einen weifsen Krystallbrei des in Salzsäure ziemlich schwer löslichen Natriumsalzes der neuen ß-Naphtoltrisulfosäure. Die von dem auskrystallisirten Salz abgesaugte Mutterlauge giebt beim Einengen noch eine weitere geringe !Crystallisation. Die Ausbeute ist annähernd die berechnete.
Es sei bemerkt, dafs es nicht nöthig ist, die ß-Naphtoltetrasulfosäure erst in fester Form zu isoliren; man kann vielmehr mit Vortheil die Sulfirungsmasse der ß-Naphtol-i-mono- oder -disulfosäure direct nach dem Verdünnen mit Wasser zur Abspaltung der Sulfogruppe kochen. Die Concentration der Säure etc. kann beliebig variirt werden.
Die neue ß-Naphtoltrisulfosäure unterscheidet sich, von der durch Sulfiren von ß-Naphtold-mono- oder -disulfosäure erhaltenen ß-Naphtoltrisulfosäure, sowie von der Tetrasulfosäure vor allem dadurch, dafs sie wieder die Fähigkeit besitzt, sich mit Diazoverbindungen zu Farstoffen zu combiniren. Durch diese Eigenschaft ist auch erwiesen, dafs in der That die in a-Orthostellung zur Hydroxylgruppe befindliche Sulfogruppe abgespalten worden ist.
Die neue Säure ist charakterisirt durch ihr besonders gut krystallisirendes Natriumsalz, das sich, aus concentrirter wässriger Lösung oder verdünnter Salzsäure in feinen verfilzten Nädelchen ausscheidet. Besonders charakteristisch ist das Bariumsalz: es bildet eine durchsichtige Gallerte, die in kaltem Wasser sehr schwer löslich ist. Selbst stark verdünnte heifse Lösungen dieses Salzes erstarren beim Erkalten zu einer Gallerte, die so fest ist, dafs man das Gefäfs umkehren kann, ohne dafs etwas ausfliefst. Weitere Eigenschaften der neuen ß-Naphtoltrisulfosäure sind im Vergleich mit denen der bekannten isomeren Säuren in nachfolgender Tabelle zusammengestellt.
β -Naphtoltrisulfosäure
des Patentes Nr. 22038
β -Naphtoltrisulfosäure
aus ß-Naphtol-S-disulfo-
säure mit rauchender
Schwefelsäure
Neue ß-Naphtoltrisulfo
säure aus der Tetrasulfo
säure durch Abspalten
der α - Sulfogruppe
Natriumsalz sehr leicht löslich in
Wasser, durch viel Koch
salz aussalzbar
sehr leicht löslich in
Wasser, schwer in Al
kohol
feine verfilzte Nadeln,
leicht löslich in reinem
Wasser, aber viel
schwerer als die neben
stehenden Isomeren. In
kalter Salzsäure oder
kochsalzhaltigem Wasser
schwer löslich
Bariumsalz leicht löslich, scheidet
sich in Flocken ab
leicht löslich, undeutlich
krystallisirt, scheidet sich
beim schnellen Abkühlen
aus der heifsen wässrigen
Lösung gallertartig ab
in kaltem Wasser sehr
schwer lösliche Gallerte
Fluorescenz der alkalischen
Lösungen
stark grün grün grün
Eisenchlorid erzeugt in den
Lösungen der Natnumsalze
eine
tiefviolette Färbung violette Färbung Violettfärbung
Beim Kochen mit ver
dünnten Mineralsäuren
keine Veränderung entsteht unter Abspaltung
der α-Sulfogruppe P1-
Naphtol - ß2 ß4 - disulfo
säure
keine Veränderung
β -Naphtoltrisulfosäure des Patentes Nr. 22038
β - Naphtoltrisulfosäure
aus ß-Naphtol-5-disulfo-
säure mit rauchender
Schwefelsäure
Neue ß-Naphtoltrisulfo-
säure aus der Tetrasulfo-
. säure durch Abspalten
der a-Sulfogruppe
Constitution
SOSH
HO» S
SO, H
OH
SO. H
HO, S
H O
OH
Diazobenzolchlorid erzeugt
in der sodaalkalischen
Lösung der Säure
einen orangefarbenen, leicht löslichen Farbstoff
Die vorliegende β-Naphtoltrisulfosäure soll zur Darstellung von Azofarbstoffen Verwendung finden.
Beispiel 2:
ß-Naphtol-i-disulfosäure.
ι Theil ß, -naphtol-aj ß2 ß4-trisulfosaures Natrium wird mit 10 Theilen 10 proc. Salzsäure ι bis 2 Stunden lang am Rückflufskühler gekocht. Man neutralisirt mit Kalkmilch, filtrirt und versetzt das Filtrat entweder kochend mit Chlorbarium, wobei sich das Bariumsalz der ß-NaphtoW-disulfosäure ausscheidet, oder fügt, zu dem das Calciumsalz enthaltenden Filtrate Soda oder Potasche, filtrirt vom ausgeschiedenen Calciumcarbonat ab und dampft das Filtrat ein.
Diese Ueberführung der ßj-Naphtol-a, ß2 ß4-trisulfosäure in die ßl -Naphtol-ß2 ß4-disulfosäure (S) ist deshalb von besonderem technischen Werthe, weil bei der Darstellung der letzteren Säure durch Sulfiren von ß-Naphtol-o-monosulfosäure (F) die Bildung von Trisulfosäure, nicht ganz vermieden werden kann (wodurch die Ausbeuten an Disulfosäure sehr herabgekeinen Farbstoff
einen rothen, schwer löslichen Farbstoff.
drückt werden) und es nach obigem Verfahren leicht möglich ist, diese Trisulfosäure in die gewünschte Disulfosäure zurückzuverwandeln und so eine quantitative Ausbeute an' Disulfosäure zu erzielen.
Man braucht zu diesem Zwecke nur die aus ß-Naphtol-d-sulfosäure und Schwefelsäure erhaltene Sulfirungsmasse vor der Weiterverarbeitung nach geeigneter Verdünnung mit Wasser einige Zeit zu kochen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Abspaltung der in a-Orthostellung zur β-Hydroxylgruppe befindlichen Sulfogruppen aus ß-Naphtolpolysulfosäuren oder deren Salzen, die eine solche Sulfogruppe enthalten, darin bestehend, dafs man diese Polysulfosäuren oder ihre Salze mit Wasser oder wasserhaltigen Säuren erhitzt.
2. Die Ausführung des unter 1. beanspruchten Verfahrens unter Verwendung von β,-Naphtol - OL1 ß2 ß4 - trisulfosäure oder ßj-Naphtol- Ct1 ß2 ß3 ß4-tetrasulfosäure oder deren Salzen.
DENDAT78569D Verfahren zur Darstellung von /J-Naphtolsulfosäuren Expired - Lifetime DE78569C (de)

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