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Lichtsignalanlage, insbesondere für Bremsprüfungs-Meldeanlagen in
Bahnbetrieben Die Erfindung bezieht sich auf Lichtsignalanlagen, die den Zweck haben,
besondere Befehle, Mitteilungen oder Antworten im Eisenbahnbetrieb von. beliebig
vielen Stellen eines Gleispaares durch Lichtzeichen .(Signalbegriffe oder Signalbilder)
wechselseitig zu geben und somit vorzugsweise als Verständigungsmittel für das Untersuchungspersonal
bei den Bremsprüfungen der Güterzüge zu dienen. Bei den bisher bekannten derartigen
Bremsprüfungs-Meldeanlagen waren Handschaltungen unter- Anwendung der sog. Kreuzschaltung
bekannt. Anlagen dieser Art erfordern aber einen erheblichen Materialaufwand und
unverhältnismäßig hohe Unterhaltungskosten.
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Durch die Erfindung wird für eine Anlage der genannten Art ein neuartiges
Schaltsystem und eine Schaltvorrichtung angegeben, wodurch gegenüber den früheren
Anlagen
erheblich an Material und Einzelapparaten gespart und gleichzeitig
eine erhöhte Betriebssicherheit erreicht wird.
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ach den von der Deutschen Reichsbahn erlassenen Richtlinien werden
Schaltsäulen mit je vier Lampen aufgestellt, die einzeln oder in bestimmten Kombinationen
zur Befehlsübertragung von bestimmten Arbeitsvorgängen dienen, die mit der Prüfung
der Bremsen an zusammengestellten Zügen in Verbindung stehen. Die Prüfung der Bremsen
wird normalerweise durch einen Prüfer (Wagenmeister) und seinen Helfer durchgeführt.
Die Schaltsäulen, die miteinander durch Kabelleitungen verbunden sind, werden an
der Zugspitze und am Zugschluß aufgestellt, wobei je nach der Zuglänge und der L
hersichtlichkeit der Gleise noch Zwischensäulen in bestimmten Abständen zur Aufstellung
gelangen.
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Die Schaltvorrichtung nach der Erfindung benutzt zum Ein- und Ausschalten
der Säulenlampen an sich bekannte Fernschaltapparate oder Relais, sog. Fortschalter,
die aus Schaltern und diese betätigenden Zug- oder Magnetspulen bestehen und deren
Ein- und Ausschaltung durch Niederdrücken von Steuerkontakten erfolgt. Gemäß der
Erfindung ist die Schaltvorrichtung so ausgebildet, daß zur Hervorbringung von vier
Lichtzeichen oder Signalbegriffen nur drei solcher Fernschaltapparate erforderlich
sind, deren An- und Abschaltung von beliebig vielen Stellen bzw. Schaltsäulen erfolgen
kann. Zur Erreichung dieses Zweckes sind erfindungsgemäß zwei der Signallampen einander
parallel geschaltet. und der ihren Stromkreis schließende Relaiskontakt ist in die
gemeinsame Zuleitung dieser beiden Lampen gelegt. Ferner ist zum Schließen und Üffnen
der Stromkreise für jede der drei Relaisspulen ein besonderer Steuerkontakt vorgesehen,
und außerdem können die Stromkreise für die die parallel geschalteteten Lampen steuernde
Relaisspule und für eine der beiden übrigen Relaisspulen gemeinsam durch einen weiteren
Steuerkontakt geschlossen bzw. geöffnet werden.
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Mittels der vorgeschriebenen Schaltvorrichtung können daher folgende
vier Lichtzeichen oder Signalbilder erzeugt werden: Es kann entweder die erste Lampe
oder die zweite Lampe jede für sich oder die zweite und dritte Lampe zusammen oder
schließlich die zweite, dritte und vierte Lampe gemeinsam zurre Aufleuchten gebracht
werden. Da von jeder Schaltsäule die beiden ersten Lampen jede für sich und die
dritte und vierte Lampe g-emeinsam durch je eine Leitung, alle vier Lampen also
durch drei Leitungen und in gleicher Weise die vier Steuerkontakte jeder Säule durch
drei Leitungen und alle Lampen und Steuerkontakte durch eine einzige Rückleitung
miteinander verbunden sind, so «erden für die Stromübertragung zwischen den einzelnen
Schaltsäulen nur sieben Draht-oder Kabelleitungen benötigt. und somit wird erheblich
an Material gespart. Es werden daher. auch durch die Ersparnis einer Fernschaltvorrichtung,die
-Unterhaltungskostender Anlage erheblich herabgemindert. Weitere Vorteile sind in
der erhöhten Betriebssicherheit und in der ständigen Betriebsbereitschaft der Anlage
zu erblicken.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch in einem
Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. i das Schaltbild der Gesamtanlage
und die Anordnung der Lampen und Apparate für die Schaltsäulen, wobei die Schaltanordnung
auf der rechten Seite der Abb. i für eine Schaltsäule an der Zugspitze und die Schaltanordnung
auf der linken Hälfte der Abb. i für eine Schaltsäule am Zugschluß oder für eine
Zwischensäule bestimmt ist.
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Abb. 2 eine Schaltsäule mit vier Lampen. Bei der Schaltung, die insbesondere
für Bremsprüfungs-Meldeanlagen bestimmt ist. erhält jedes Gleispaar eine Anzahl
Schaltsäulen mit eingebauten Lampen und Schaltvorrichtungen. In Abb. i ist mit io
schematisch eine Schaltsäule an der Zugspitze und mit i i eine solche am Zugschluß
oder zwischen Spitze und Schluß angedeutet. jede Schaltsäule ist mit vier elektrischen
Lampen i bis - ausgeriistet. Die obere Lampe i hat dabei einen Sonderzweck zu erfüllen
und erhält zur Vermeidung von Mißverständnissen ein abweichendes Signalbild, z.
B. eine rechteckige Form mit Mattglasabblendung, während die üIrigen drei Lampen
2 bis 4. eine runde Klarglasabdeckung besitzen. Die Signallampen i bis 4 sind an
die Netzleitung g angeschlossen. wobei ein besonderer Widerstand oder Umspanner
12 vorgeschaltet sein kann. von welchem der Strom für normalen Betrieb rnit
220 Volt Spannung abgenommen wird. Die Ein- und Ausschaltung der Signallampen
r bis - erfolgt über Steuerkontakte ; bis durch drei Fernschalter i(--. i;, i8.
die durch drei Relaisspulen 13. 14, 15 betätigt «erden.
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Von der Klemme i9 des Umspanners 12 führt eine Leitung 2-o über einen
doppelpoligen Trennschutzschalter -2i zu einem Umschalter, dessen Schalthebel 22,
22" im normalen Betrieb im Schluß mit den Klemmen 23. 23'a liegen. An der Klemme
=4 des Umschalters verzwei.-t sich der Stron. Ein Teil desselben gellt über die
Widert; nde 25 und 26 in die Leitung 27 zurre s Abzweigpunkt 28 für die Wicklungen
der drei Ztrg- oder Magnetspulen 13, I -l# i @. @"on den
Zugspulen
gelängt der Strom über die bezüglichen Leitungen 29, 30; 31 nach den vier Steuerkontakten
5, 6, 7, - 8 und von diesen durch die Rückleitung 32 zum anderen Pol des Umspanners
12. Die Zugspulen 13 bis 15 werden nur mit einer geringen Spannung betrieben, die
'aus der Differenz der Netzspannung und der durch die abschaltbaren Widerstände
25 und 26 vernichteten Spannung besteht.
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Von der Klemme 24 des Umschalters 22 geht der andere Teil des Stromes
durch die Leitung 33 nach den drei Schaltern 16, 17, 18, die als von den Relaisspulen
13, 14, 15 betätigte - Fortschalter ausgebildet sind und beispielsweise als Quecksilberkontakte
ausgestaltet sein können. Vom Schalter 16 führt eine Leitung 34 zur Lampe i, vom
Schalter 17 eine Leituüg 35 zur Lampe 2 und von dem Schalter 18 eine gemeinsameLeitung
36 zu den beeiden parallel geschalteten Lampen 3 und 4. Alle vier Lampen sind an
die Rückleitung 32 angeschlossen. D ,r Steuerkontakt 8 hat eine Sonderausbildung
erhalten, indem er gleichzeitig in Kontakt mit den Leitungen 30, 31 und 32 treten
kann, so, daß somit durch den Steuerkontakt 8 gleichzeitig. zwei Stromkreise geschlossen
bzw. geöffnet werden können.
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Damit die Einschaltung der Lampen i bis 4 wie üblich durch die jeweiligen
Steuerkontakte der Zwischensäulen oder der am Zugende stehenden Säule erfolgen kann,
sind die Steuerkontaktleitungen 29, 30, 31 durch Kabelleitungen 37, 38, 39 mit den
bezüglichen Steuerkontakten 5 bis 8 der Schluß- oder Zwischensäulen verbunden, und
ebenso sind die Lampenleitungen 34 bis 36 und die gemeinsame Rückleitung 32 durch
Leitungen 40
bis 43 in entsprechender Weise an die Lampen der anderen Schaltsäulen
angeschlossen. Es sind daher im ganzen nur sieben Leitungen zwischen ' den einzelnen
Schaltsäulen zu verlegen.
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Die Benutzung der vorbeschriebenen Schaltvorrichtung zur Erzielung
der vier Lichtzeichen geht folgendermaßen vor sich: Beim Beginn der Prüfung betätigt
der Prüfer an der Spitzensäule den Steuerkontakt 5. In dem dadurch geschlossenen
Stromkreis 2o, 21, 20, 2#3, 22, 25, 23d,. 26, 27, 28,
13, 29, 5, 32
wird die Zugspule 13 erregt und der Förtschalter um einen Schaltschritt bewegt,
d. h. der Schalter wird geschlossen und die Achtungslampe i somit in dem Stromkreis
20, 21, 23, 24, 33, 16, 34 1, 32 eingeschaltet. An allen Schaltsäulen kommen daher
die Lampen i zum Aufleuchten. Der Helfer des Prüfers begibt sich nun zu der dem
Zugende am nächsten stehenden Schaltsäule und betätigt hier ebenfalls den Steuerkontakt
5, infolgedessen über die Zugspule 13
der Schalter 16 um einen Schritt weiterbewegt
und wieder geöffnet wird, so daß die Lampe z erlischt. Hierdurch erhält der Prüfer
die Gewißheit, daß der Helfer seinen Arbeitsplatz besetzt hat, so daß nunmehr die
eigentliche Prüfung der Bremsen beginnen kann, was durch Betätigung der übrigen
Steuerkontakte geschieht. -. Durch Betätigung des Sfeuerköntakts 6 wird über die
Zugspule 14 und den Schalter 17 die Lampe 2 zum Aufleuchten gebracht, die das Signal
»Bremsen« bedeutet. Durch Betätigung des Steuerkontakts 7 werden über die Zugspule
15 und den Schafter 18 die beiden Lampen 3 und 4 eingeschaltet. Dieses Lichtzeichen
ist als »Lösen« zu verstehen. Durch Niederdrücken des Steuerkontakts 8 werden endlich
durch gleichzeitiges Schließen der Stromkreise mit den Zugspulen 14 und 15 und mit
den Schaltern 17 und i8 alle drei Lampen 2, 3, -. gleichzeitig zum Aufleuchten gebracht,
um das Signal »Bremsprobe beendet« zu geben. Der Prüfer und sein Helfer sind somit
in der Lage, durch Betätigung der vier Steuerkontakte 5 bis 8 von allen #Schaltsäulen
aus die betreffenden Befehle oder Vorgänge zu übermitteln oder anzuzeigen.