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Gleisfreimeldeanlage Wenn ganze Bahnhöfe mit Gleisstromkreisen versehen
werden und die Fahrstraßen- bzw. Signalstellung vom Freisein der einzelnen Gleisabschnitte
abhängig gemacht wird, ist es notwendig, nicht nur <las vom "Luge befahrene Gleisstück
auf Freisein von "Zugachsen zu prüfen, sondern auch festzustellen, ob die Gleisverbindüngen,
die von dem vom Zuge befahrenen Gleis abgehen, so weit von Zugachsen frei sind,
daß die Profilfreiheit des befahrenen Gleises gewahrt ist. Aus diesem Grunde hat
man bisher vielfach von sogenannten Zwischengleisabschnitten (Zwischengleisstrotnkrfisen)
Gebrauch ;,-,macht, die z. 13. eine Gleisverbindung zwischen zwei Weichen gesondert
auf Freiheit überwachten. -Man brauchte also in, diesem Falle drei Gleisrelais,
für jede Weiche bzw. jedes Gleis eins und ein weiteres für den die beiden Gleise
verbindenden Zwischenabschnitt. Gemäß der Erfindung wird in solchen Fällen, wo drei
oder mehr Gleisabschnitte in Wechselbeziehung zueinander stehen, also z. B. der
eine Zwischenabschnitt zwischen zwei parallel liegenden Gleisen angeordnet ist,
die Anordnung so getroffen, daß zwei der Gleisabschnitte auf je ein Relais einwirken,
während der dritte Abschnitt beide Relais beeinflußt. Dieses Verfahren läßt sich
auch in anderen Fällen als bei Zwischenabschnitten zwischen Weichen anwenden, z.
B. wenn innerhalb eines Gleises ein Gleisabschnitt von der Besetzung der beiden
benachbarten Gleisabschnitte abhängig gemacht werden soll. Durch die Anordnung gemäß
der Erfindung werden erhebliche Vorteile erzielt. plan erreicht zunächst eine Ersparnis
an Relais, da man nun drei Abschnitte mit nur zwei Relais überwachen kann. Dies
ergibt aber wieder eine erhebliche Ersparnis an Abhängigkeitskontakten, da die
Kontakte
der Gleisrelais die Abhängigkeiten in den Fahrstraßen- und Signalstromkreisen herstellen.
Außerdem wird noch erheblich an Leitungen bzw. Kabeln gespart sowie an Transformatoren
und verschiedenen anderen mit der Speisung der Gleisrelais zusammenhängenden Einrichtungen.
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Der Erfindungsgegenstand ist in dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
erläutert.
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Fig. i zeigt zwei Weichen W i und W 2, die durch einen
Zwischenabschnitt Z i miteinander verbunden sind. Ist W i besetzt, so können Z i
und W 2 frei gemeldet werden.- Ist W 2 besetzt, so sind Z i und W
i frei. Ist aber Z i besetzt, so sind auch W i und W 2 unbefahrbar.
Diese verschiedenen Gleisbesetztmeldungen konnten bisher nur dadurch gegeben werden,
daß an jeden der drei Abschnitte je ein Gleisrelais angeschlossen wurde. Die Erfindung
ermöglicht nun dasselbe mit zwei Gleisrelais, was in dem Beispiel der Fig. i wie
folgt erreicht wird. Die Stromquelle (Speisetransformator 6) ist über einen Dämpfungswiderstand
3 an den Zwischenabschnitt Z i angeschlossen. Von hier führt eine Verbindung über
den Transformator 9 und zwei weitere Dämpfungswiderstände i und 2 sowie die Transformatoren
7 und 8 zu den Weichenabschnitten W i, W 2, an welche die beiden Gleisrelais io
und 2o angeschlossen sind. Wird die Weiche W i von Zugachsen besetzt, so fällt Relais
io ab. Relais 2o bleibt angezogen. Ebenso wird bei Besetzung der Weiche W 2 Relais
2o stromlos, und Relais io bleibt angezogen. Wird aber Z i besetzt, so fallen beide
Gleisrelais ab. Bei Besetzung dieses Abschnittes begrenzt der Dämpfungswiderstand
3 den Kurzschlußstrom. Zweckmäßig ist es, die Dämpfungswiderstände i, 2 und 3 so
zu bemessen, daß bei Kurzschluß der einen Weiche W i tatsächlich keine oder nur
eine unmerkliche Änderung der elektrischen Verhältnisse an dem anderen Weichenabschnitt
eintritt, was man z. B. dadurch erreichen kann, daß man die Widerstände i, 2 und
3 verschiedenartig wählt, z. B. 3 als Ohmschen Widerstand, dagegen i und 2 als kapazitive
Widerstände. 4 und 5 sind Schienenverbinder, die die leitende Verbindung zwischen
den Schienen i i und 12 bzw. 13 und 14 herstellen. Diese Schienen sind von
den benachbarten Gleisstücken durch entsprechende Isolierlaschen 15, 16, 17 usw.
elektrisch getrennt.
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Fig.2 zeigt eine Abwandlung der Anordnung nach Fig. i derart, daß
der Speisetransformator 6 an die Mitte des Zwischenabschnittes Z i angeschlossen
ist und an den Enden dieses Abschnittes der Anschluß der Transformatoren 7 und 8
erfolgt, die zu den Gleisrelais io und 2o führen. Hierbei sind noch zwei weitere
Transformatoren 70 und 8o zwischengeschaltet, wodurch erreicht wird, daß
die Spannung an- den Gleisen entsprechend niedrig gehalten werden ann, aber im Kondensatorstromkreis
eine hohe Spannung erzielt wird, um für die Kondensatoren i und 2 möglichst geringe
Abrnessungen verwenden zu können.
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Fig.3 zeigt eine ähnliche Gleisanlage wie die Fig. i und 2, wobei
jedoch Zweiphasenrelais zur Anwendung kommen, bei denen die einzelnen Phasen wie
folgt an die Gleise angeschlossen sind. Die Gleisphase i9 des Relais io wird über
den Weichenabschnitt W i unmittelbar von einem Transformator 4o gespeist. Die Gleisphase
29 des Relais 2o wird in gleicher Weise über den Abschnitt W 2 von einem Transformator
50 versorgt. Die Hilfswicklungen i8 'und 28 der beiden Relais sind in Reihe
oder parallel an den Zwischenabschnitt Z i ängeschlossen und erhalten über diesen
von einem Transformator 6 Strom. Auch hierAst die Wirkung so, daß bei Besetzung
von W i oder W 2 nur Relais io bzw. 2o abfällt. Wird jedoch Z i besetzt,
so werden beide Relais io und 20 stromlos.
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Fig.4 zeigt ein Beispiel für drei Gleise mit Zwischenabschnitten Z
i und Z 2, die durch nur drei Gleisrelais überwacht werden, wo nach der bisherigen
Bauweise fünf Gleisrelais mit allem Zubehör erforderlich gewesen wären. Der Transformator
T 6 versorgt über den Abschnitt Z i und die Transformatoren T i und
T 2 die Gleisrelais io und 2o. In den Sekundärkreisen der Transformatoren
sind zweckmäßig wieder Kapazitäten i und ä angeordnet. Der Transformator T 3 versorgt
über den Transformator T 4 das Gleisrelais 30 und über den Transformator
T 5 die Hilfswicklung 28 des Gleisrelais 2o. Bei Besetzung lediglich der Weichenabschnitte
fällt jeweils nur das zugehörige Gleisrelais ab. Wird jedoch Z i besetzt, so fallen
io und 2o ab, und wird Z 2 besetzt, so fallen 2o und 3o ab. Man kann in jedem Fall
Zweiphasenrelais verwenden, wobei dann die jeweils nicht benutzte Phase, z. B. 18,
unmittelbar an die Stromquelle angeschlossen wird.
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Fig.5 zeigt ein Beispiel für ein Gleis, bei welchem drei Gleisabschnitte
G i, G 2 und G 3 mit nur zwei Gleisrelais io und 20 überwacht werden. Hierbei
ist die Forderung gestellt, daß bei Besetzung von G i nur Relais io, bei Besetzung
von G 2 nur Relais 2o, bei Besetzung von G 3 jedoch sowohl Relais io als auch 2o
stromlos werden sollen. Diese Forderung kann z. B. gestellt werden, wenn G 3 an
einem Bahnsteig liegt. Die Stromzuführung geschieht über den Dämpfungswiderstand
und einen Transformator 6, der an das Gleis G 3 angeschlossen ist, das wiederum
über einen Transformator 9 und die Dämpfungswiderstände i und 2 an die Gleisabschnitte
G i und G 2 und da= mit an. die Relais io und 2o angeschlossen ist.
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Fig. 6 zeigt eine weitere Anordnung, bei der die Kurzschlußdämpfung
dadurch erreicht wird, daß z. B. der Isolierstoß 16 durch einen Transformator T
io mit kapazitiver Belastung i überbrückt ist.
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Fig. 7 und 8 zeigen eine Anordnung bei einer dWpelten Kreuzungsweiche,
die an sich acht Relais benötigen würde, unter Benutzung des Erfindungsgedankens
aber für die Überwachung der einzelnen Abschnitte nur vier Relais benötigt. In Fig.
7 er-
folgt die Stromzuführung über einen Widerstand 3 und die zweckmäßig
in Reihe geschalteten Gleisabschnitte Z i i bis Z 14 und den Transformator T i i
sowie die beiden Kondensatoren K i, K 2 und
entsprechende Transformatoren
T 12, T 13 zu den Gleisabschnitten G io und G i i, an welche die Gleisrelais io
und 2o angeschlossen sind. Von dem Transformator T i i geht ein weiterer Stromkreis
über die Leitungen L i und L 2 sowie die Kondensatoren K 3,
K 4 und die Transformatoren T 14,
T 15 zu den Gleisabschnitten
G 12, G 13 und den an diese angeschlossenen Gleisreläis 30 und 40.
In Fig.8, die nur schematisch die Anordnung zeigt, sind die Relais io bis 4o wieder
an die Gleisabschnitte G io bis G 4o angeschlossen, während der Zwischenabschnitt
K der Kreuzung in Reihe oder parallel die Hilfswicklungen der Relais speist.
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In Fig.9 erfolgt die Stromzuführung zu den Relais io und 2o über Transformatoren
T i, T 2 derart, daß bei Besetzung einer der beiden Gleisabschnitte G i oder G 2
nur das zugehörige Relais io bzw. 2o abfällt. An dem Zwischengleisabschnitt Z i
erfolgt eine Stromzuführung durch den Transformator T 15 über einen Gleichrichter
G 2o zu den beiden Drosseln D i und D 2, die auf diese Weise mit Gleichstrom
vormagnetisiert werden. Ist der Gleisabschnitt Z i von Zugachsen besetzt, so fällt
die Vormagnetisierung weg, und der Strom in den Sekundärkreisen der Transformatoren
T i und T 2 wird derart abgedrosselt, daß die Relais io und 2o abfallen.
In ähnlicher Weise kann man die Anordnung auch bei Zwischengleisabschnitten vorsehen.
Es zeigt dieses Beispiel, wie der Erfindungsgedanke auch durch elektrische oder
magnetische Kopplung des Zwischenabschnittes mit den Weichenabschnitten erreicht
werden kann.