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Uberwachungseinrichtung für Uberweg-Warnlichtanlagen Es sind Einrichtungen
bekannt, die bei Überweg-Warnsignalanlagen durch einen besonderen Schalter die Grundstellung
herbeiführen können. Um hierbei zu verhindern, daß durch irgendeine kurzzeitige
Störung, z. B. Zusammenschlagen der Leitungen oder Fehlbetätigung des Grundstellungsschalters,
dieser zur Unzeit ausgelöst wird, hat man bereits vorgeschlagen, dem Grundstellungsschäl'ter
eine gewisse Verzögerung zu geben. Damit wird jedoch nichts erreicht, wenn die Verzögerungszeit
z. B. gerade abgelaufen ist; nachdem eben ein Zug in die Warnstrecke eingefahren
ist. Außerdem besteht der Mangel, daß derWärter bei den bekanntenAnlagen den Grundstellungsschalter
zu jeder beliebigen Zeit betätigen kann und also vorzeitig einen Wechsel des roten
Lichtes in Weißlicht herbeiführen kann. Dieser Mangel kann durch eine beliebige
Verzögerung des Grundstel'lungsschalters nichtbehoben werden. Demgegenüber wird
gemäß der Erfindung die Grundstellungseinrichtung erst wirkbereit, wenn die Warnsignale
einige Zeit aus der Grundstellung in die-Warn- oder Sperrstellung geschaltet sind,
so daß die Verzögerungszeit der langsamsten Zugfahrt entspricht.
Hierdurch
erreicht man also, daß jede Betätigung des Grundstellungsschalters zur Unzeit wirkungslos
ist. Es ist nunnoch folgendes zu berücksichtigen. -Normalerweise wird der Wärter
nach jeder Zugfahrt durch Beobachtung feststellen, ob die Grundstellung der Einrichtung
wieder eingetreten ist und, falls dies nicht der Fall ist, den Grundstellungsschalter
betätigen. Es ist aber möglich, daß er die eben erfolgte Einschaltung des roten
Lichtes durch einen Zug irrtümlicherweise auf eine Störung zurückführt und den Grundstellungsschalter
betätigt. Bemißt man nun die Verzögerung des Grundstellungsschalters entsprechend
der Länge einer Zugfahrt, so würde eine solche Fehlbetätigung des Grundstellungsschalters
die Wirkung haben, daß die Herstellung der Grundstellung erst nach erfolgter Zugfahrt
eintritt, so daß also die Fehlbetätigung nicht etwa das sofortige Erscheinen des
Weißlichtes und also damit eine Freigabe des Überweges während der Zugfahrt zur
Folge hat. Man kann jedoch auch noch andere, weniger oft in Frage kommende Fehlbetätigungen
erfassen, wenn man die Einrichtung gleichzeitig so trifft, daß der Beginn der Verzögerungszeit
von der Zugfahrt abhängig gemacht wird, d. h. also z. B. vom Befahren des Einschaltpunktes.
Würde nämlich ein Wärter versehentlich die Grundstellungstaste betätigen kurz bevor
ein Zug auf den Einschaltpunkt kommt, so würde nach Ablauf der 2 Minuten Verzögerung,
also unter Umständen noch ehe der Zug den Überweg verlassen hat, die Grundstellung
hergestellt werden. Dies kann man verhindern dadurch, daß der Beginn der Verzögerung
vom Befahren des Einschaltpunktes abhängig gemacht wird bzw. die bei Betätigung
des Grundstellungsschalters eingeleitete Verzögerung beim Befahren des Einschaltpunktes
erneut abzulaufen beginnt.
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Die Erfindung ist in den Figuren beispielsweise näher erläutert.
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An der Überwachungsstelle sind zwei weiße bzw. rote Überwachungslampen
1, 2 vorhanden, die durch ihr Aufleuchten die Stellung der Warnsignale (weißes oder
rotes Blinklicht) anzeigen. Ferner wird durch eine Glimmlampe 3 überwacht, ob die
Akkumulatorenbatterie d. der Warnlichtanlage aus dem Gleichrichter 5 gespeist wird.
Schließlich enthält die Überwachungseinrichtung noch eine Grundstellungstaste 6,
mit deren Hilfe der Beamte bei einer Fehlschaltung der Warnanlage diese wieder in
ihre Grundstellung zurückbringen kann. Als Verbindung zwischen der Überwachungsstelle
und der Warnanlage sind zwei Leitungen 7 und 8 vorhanden, über die durch geeignete
Schaltung alle nötigen 1leldungen erfolgen.
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Die Überwachung der Batterieladung wird durch einen zwischen Gleichrichter
und Batterie geschalteten Transformator g vorgenommen, aus dessen Sekundärwicklung
der Überwachungsstrom über den Kondensator io, die beiden Überwachungsleitungen
; und 8 und den Kondensator i i zum Transformator 12 fließt, an dessen Sekundärwicklung
die Glimmlampe 3 angeschlossen ist. Jeder Ausfall des Ladestromes bringt daher diese
Überwachungslampe 3 zum Erlöschen.
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Die Überwachung der Signallampen wird durch hier nicht dargestellte
Überwachungsrelais go und ioo vorgenommen, deren Anker beim Brennen der Signallampen
angezogen sind und bei Zerstörung einer Lampe abfallen. Ihre Kontakte gi und ioi
sind in den Gleichstromkreis der Überwachungsleitung gelegt, so daß dieser Stromkreis
bei Durchbrennen einer Signallampe unterbrochen wird und hierdurch die Überwachungslampen
i oder 2 erlöschen.
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Die Stellung der Warnsignale, d. h. deren Farbe und Blinklicht, wird
nach der Cbertvachungseinrichtung durch Richtungswechsel des Gleichstromes gemeldet.
Zu diesem Zweck sind zwei Kontaktwechsler 62 und 63 des hier ebenfalls nicht dargestellten
Signalsteuerrelais 6o zwischen die beiden Überwachungsleitungen gelegt. Da nun die
Warnsignale durch dieses Signalsteuerrelais 6o umgeschaltet werden, entspricht die
jeweilige Stromrichtung in den Überwachungsleitungen auch der Stellung der Warnsignale.
Fließt daher, wie in der Figur dargestellt, der Überwachungsstrom über die Leitung
7 nach der Überwachungsstelle und über 8 zurück, so leuchtet die weiße über-%vachungslampe
i auf, da vor den beiden Über-
wachungslampen i und 2 entgegengesetzt wirkende
Sperrzellen 13 und 14 angeordnet sind, wodurch diese Lampen stromrichtungsabhängig
arbeiten. Außerdem ist vor diesen Lampen noch eine Drossel 15 vorgesehen, die den
Wechselstrom derLadestromüberwachungvon den Signalüberwachungslampen i und 2 fernhält.
Da nun die Warnsignale in Grundstellung Blinklicht zeigen, wird dies für die Überwachungslampen
i und 2 auch vorgesehen, um eine Übereinstimmung der Überwachung mit den überwachten
Signalen herbeizuführen. Der CTberwachungsstrom fließt daher von der Leitung 8 über
die Drossel 16 und den Kontakt 52 zu dem BlinkerkontaktBl und von dort nach Minusbatterie,
wodurch ein Blinken derÜberwachungslampen i und 2 herbeigeführt wird. Da man aber
auch mit diesen Überwachungslampen noch einen besonderen Zustand der Warnanlage,
nämlich die Sperrstellung, bei Befahren des hinter dem Wegübergang liegenden '\@'arnabschnittes
anzeigen will, ist in der i Überwachungsleitung der obenerwähnte Kontakt 52 vorgesehen,
der bei Anziehen des Sperrrelais
den Blinkkontakt BI abschaltet
und dadurch ein Dauerlicht der überwachungslampe i herbeiführt.
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Dia es nun vorkommen kann, daß die Warnanlage durch Kleinwagen- oder
Teilfahrten nicht wieder selbsttätig in ihre Grundstellung zurückkehrt, wird die
Überwachungseinrichtung noch mit der obenerwähnten Grundstellungstaste 6 ausgerüstet,
durch die ein Grundstellungsrelais 8o gesteuert werden kann, das durch seine Kontakte
die Grundstellung der Warnanlage dann wieder herbeiführt. Dieses Relais 8o ist bei
Grundstellung der Warnanlage durch die Kontakte 51 und 61 der hier nicht dargestellten
Schaltrelais 5o und 6o überbrückt, da es ja erst wirksam zu sein braucht, wenn eines
dieser Relais sich nicht in Grundstellung, befindet. Bleibt daher z. B. der Anker
des Signalsteuerrelais 6o infolge einer Fehlschaltung abgefallen und hält dadurch
das rote Warnlicht eingeschaltet, so ist der Kontakt 61 unterbrochen, und das Relais
8o kann durch Schließen der Taste 6 an der Überwachungsstelle eingeschaltet werden.
Die Wicklung des Relais 8o ist demgemäß so bemessen, daß es bei dem geringen über
die Überwachungslampen i und :2 fließendenÜberwachungsstrom nicht anzieht, dagegen
anspricht, wenn durch Kurzschluß dieser Überwachungslampen durch die Taste 6 der
Strom wesentlich erhöht wird.
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Die oben geschilderte Art; die Grundstellung einer Warnanlage durch
Betätigen eines Handschalters herbeizuführen, birgt allerdings noch eine Gefahr
in sich. Es besteht zwar die Vorschrift, daß der Beamte :die Grundstelfungstaste
6, die zwecks Überwachung mit einem Zählwerk ausgerüstet ist, nur bedienen darf,
wenn er sich überzeugt hat, daß sich kein Zug dem Wegübergang nähert. Es besteht
aber hierfür kein Zwang, und es ist ihm daher auch ohne weiteres möglich, die Grundstellungstaste
6 zu früh zu schließen und dadurch vorzeitig das weiße Blinklicht einzuschalten,
bevor der Zug den Wegübergang erreicht hat. Dies könnte z. B. der Fall sein, wenn
die Überwachungsstelle in Krankheitsfällen von einem stellvertretenden Beamten besetzt
wird, der die Handhabung der Einrichtung nicht so genau kennt.
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Der Mangel wird nun dadurch behoben, daß die Grunds:tellungseinrichtung
durch Zwischenschaltung einer Verzögerungseinrichtung zwischen die Abhängigkeitskontakte
der Schaltrelais und des Grundstellungs.relais erst wirkbereit wird, wenn die Anlage
einige Zeit aus der Grundstellung in die Warn- oder - Sperrstellung geschaltet ist.
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Das Nähere hierfür ist in Fig. 2 erläutert. Wie bereits oben erwähnt,
wird das Grundstellungsrelais 8o in Fig. i sofort wirkbereit, wenn einer der Kontakte
51 oder 61 der Schaltrelais 5o und 6o unterbricht. In Fig. 2 wirken nun die Kontakte
51 und 61 nicht unmittelbar auf das Grundstellungsrelais 8o ein, sondern unter Vermittlung
einer Verzögerungseinrichtung i I o, für die z. B. ein Relais mit Verzögerungskontakten
Verwendung finden kann. Erst nach Ablauf der an dieser Einrichtung eingestellten
Verzögerungszeit schaltet der Kontakt i i i das Grundstellungsrelais 8o -ein., so
daß es. erst jetzt durch die Grundstellungstaste 6 gesteuert werden. kann. Um nun
auch die Gewähr zu haben, daß die Verzögerungseinrichtung i 1o einwandfrei arbeitet,
kann man sie noch mit ein oder mehreren, normal arbeitenden Kontakten versehen,
die an geeigneten Stellen der Überwachungsleitungen angeordnet werden, wie z. B.
Kontakte 112 und 113, und die beim Versagen der Verzögerungseinrichtung die Überwachungslampen
ausschalten, wodurch die Störung angezeigt wird.
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Man kann auch noch einen Schritt weitergehen, wenn man auch den Fall
ausschließen will, daß der Beamte an der Überwachungsstelle die Taste 6 zu spät
bedient, während schon der nächste Zug in den Warnabschnitt eingefahren ist. In
diesem Fall wäre dann die Verzögerungseinrichtung izo noch von dem Befahren der
Einschaltpunkte am Anfang der Warnstrecke abhängig zu machen, so daß jedes Befahren
dieser Einschaltpunkte ein erneutes Ablaufen der Verzögerungseinrichtung i 1o herbeiführt.