DE757142C - Verfahren zur Herstellung von Perchloraethylen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Perchloräthylen Nach einem bekannten Verfahren, wird Perchloräthylen unter Ver-,vendung von Acetylen und Chlor als Ausgangsstoffen in der Weise hergestellt, daß man Acetylen und Chlor zunächst zu Tetrachloräthan vereinigt. Dieses wird durch Behandlung mit kaustischen Alkalien oder Erdalkalien zu Trichloräthylen umgesetzt. Das erhaltene Trichloräthylen wird durch weitere Anlagerung von Chlor in Tentachloräthan übergeführt und dieses in analoger Weise durch Umsetzung mit kaustischen Alkalien in Perchloräthylen verwandelt. Die hierbei sich abspielenden Einzelumsetzungen lassen; sich zu folgendem Umsetzun,gsschemna zusammenfassen: C2 H2 + 3C12 + Ca(O H)2 = C2C14 + CaC12 +:2H20 .
• Neuerdings bekanntgewordene Verfahren stellen gegenüber dem vorstehend beschriebenen Verfahren eine Vereinfachung dar insofern, als sie gestatten, auf die zweimalige Umsetzung mit kaustischen Alkalien zu verzichten. Sie bestehen darin, daß man beis.pielsweise Tetrachloräthan oder Trichloräthylen im Gemisch mit der entsprechenden Menge

  Chlor bei erhöhter Temperatur über Kontakte,

  z. B. über aktive Kohle, leitet. Hierbei ent-

  steht unter Abspaltung von Chlör-,vasserstoff

  Perchloräthylen. Auf eine Grundformel ge-

  bracht, verlaufen alle diese Umsetzungen nach

  dem Schema:

  C"H2+3C12=C2C14+2HC1.

  Bei allen bekannten Verfahren müssen

  demnach auf i Mol Acetylen 3 Mol Chlor an-

  gewandt werden. 2 Mol Chlor werden für die

  Bildung des Perch.loräthylen.s verbraucht,

  während. i Mol Chlor bei dem älteren Ver-

  fahren in Erdalkali- bzw. Alkalichlorid oder

  bei den, neueren katalytischen Verfahren in

  Chlorwasserstoff übergeführt wird.

  Es wurde nun gefunden, daß man die Her-

  stellung von Perchdoräthylen unter Anwen-

  dung von nur z Mol Chlor auf i Mol Ace-

  tylen durchführen kann, wenn man Tetra-

  chloräthan in. dampfförmigem Zustand in

  Gegenwart von annähernd. stöchiometrischen

  oder überschüssigen Mengen Sauerstoff oder

  Sauerstoff enthaltenden Gasen. bei erhöhter

  Temperatur über Kontakte leitet, welche die

  Oxydation von Chlorwasserstoff zu Chlor be-

  wirken. Derartige bekannte Kontakte sind

  beispielsweise auf Trägern aufgebrachte

  Kupfersalze. Unter stöchiometrischen Men-

  gen Sauerstoff sind dabei solche Mengen zu

  verstehen, die demrVerhältnis l"02 : 2,C2 H2 C14

  entsprechen. Bei. der thermischen. Umwand-

  lung zunächst entstehender Chlorwasserstoff

  wird durch den gleichzeitig anwesenden

  Sauerstoff zu elementarem Chlor oxydiert,

  das sofort für die Bildung von Perchlor-

  äthylen verbraucht wird. Durch. ein allgemei-

  nes Umsetzungsschema ausgedrückt verläuft

  der Vorgang nach folgenden Gleichungen

  r. 2 C2H2C14 2 C2HC13 -f- 2 HCl,

  2. 2 H Cl -E- 1/2 02 - C12 + 1-110,

  3. CIHC13 -f- C12 = C2HC15,

  q.. Cr.HC15 > C2C14+HCl,

  5. wie 2 usf.

  Vor den bekannten Verfahren hat das neue Verfahren den Vorzug, daß praktisch die Gesamtmenge des in den Vorgang eingeführten Chlors für die Entstehung des Perchlorätliylens nutzbar gemacht wird, während bei den bekannten Verfahren ein Drittel des Chlors entweder in wertlose Alkali- oder Erdalkalichloride oder in weniger wertvollen Chlorwasserstoff übergeht.
• Beispiel i,5o g dampfförmiges Tetrachloräthan und 151 Sauerstoff oder entsprechende Mengen Luft werden stündlich bei etwa 430' C durch 11 Kontaktraum geleitet, in dem sich mit Kupferchlorid imprägnierte Bimssteinstückchen befinden. Das Umsetzungserzeugnis besteht neben etwas Trichloräthylen, Pentachloräthan und wäßriger Salzsäure im wesentlichen aus Perchloräthylen. Die Gesamtausbeute an chlorierten Kohlenwasserstoffen beträgt hierbei 9o bis 95 0/0. Der Anteil an Perchloräthylen in den Reaktionsprodukten beläuft sich auf etwa cgo °/o und darüber.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Perchloräthylen aus verdampftem Tetracliloräthan bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man da: Tetrachloräthan in Gegenwart von annähernd stöchiometrischen oder überschüssigen Mengen an Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen über Kontakte leitet, die bekanntermaßen für die Oxydation von Chlorwasserstoff zu elementarem Chlor geeignet sind. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Französische Patentschriften N r. S r 5 hoi, 832750.