DE2065906C2 - Verfahren zur Herstellung von radioaktivem Lithiummethylselenid in Lösung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von radioaktivem Lithiummethylselenid in LösungInfo
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Description
ίο CH3Se*H + ROLi-*CH3Se*Li
(R=CH3-, C2H3-oder dergleichen)
(DD
Gegenstand der Erfindung ist das im vorstehenden Anspruch aufgezeigte Verfahren zur Herstellung von
radioaktivem Lithiummethylselenid der Formel CH3Se*Li. In der vorstehenden Formel wird unter Se*
ein Selen verstanden, das mit Se75 angereichert und demzufolge radioaktiv ist.
CH3Se*Li ist nicht nur bei der Herstellung von
radioaktivem Selenomethionin gemäß dem Verfahren nach der DE-PS 20 26 937 von Bedeutung, sondern
allgemein als Reagenz zum Einführen einer Se*CH3-Gruppe
in bestimmte Verbindungen sehr gut geeignet, z. B. zum Einführen eines Se*CH3-Substituenten in die
13-Stellung von Steroidverbindungen. Die Verbindung CH3Se*Li ist also ein wichtiges Ausgangsmaterial oder
Zwischenprodukt für weitere Se*CH3-Gruppen aufweisende Radiodiagnostika.
Es wurde nun gefunden, daß sich radioaktives Lithiummethylselenid auf elegante Weise herstellen
läßt, indem Selen, welches mit dem Isotop Selen 75 angereichert ist, unter Ausschluß von Sauerstoff und
Feuchtigkeit in sauerstofffreiem, trockenem Tetrahydrofuran bei Temperaturen von +10° bis -15° C mit
Lithiummethyl umgesetzt wird. Diese Umsetzung entspricht der Formel
Se* + CH3Li — ► CHjSe*Li
+ 10 bis -150C
Chemisch gesehen besteht kein Unterschied, ob radioaktives Selen oder normales Selen für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt wird. Abgesehen von den speziellen Vorsichtsmaßnahmen
gegen Strahlengefährdung kann deshalb ebenso gut von einem Selen mit einer Radioaktivität
von einem Bruchteil eines Millicurie pro Millimol wie auch von einem solchen mit einer Radioaktivität von
mehreren Curie pro Millimol ausgegangen werden.
Zum Nachweis der chemischen Struktur des gemäß Formel I gebildeten Lithiummethylselenids wird dieses
mit einer annähernd äquivalenten Menge Säure, wie beispielsweise verdünnter Schwefelsäure oder einer
anderen Mineralsäure, zu Methylselenol zersetzt. Diese Umsetzung entspricht der Formel
CH3Se*Li—>CH3Se*H
(Π)
Vorteilhaft wird das entstehende Methylselenol gegebenenfalls unter Hochvakuum aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert.
Bis einschließlich der Bildung des Methylselenols ist es erforderlich, Sauerstoff und Feuchtigkeit auszuschließen.
Aus diesem Reaktionsgemisch wird vorteilhaft das Lithiummethylselenid abgetrennt. Hierzu kann es
besonders günstig sein, alle flüchtigen Bestandteile des Reaktionsgemisches, vorzugsweise im Hochvakuum,
abzudestillieren.
Die Reaktionen nach den Formeln II und III dienen neben der Strukturaufklärung auch dazu, im Ausgangsmaterial
anwesende, aus der Herstellung stammende Jodide zu entfernen. Wenn jedoch keine Jodide
vorhanden sind, brauchen diese Reaktionen nicht durchgeführt zu werden. — Lithiummethyl ist als
Handelsprodukt jodidfrei erhältlich.
Es ist möglich, die erfindungsgemäße Reaktion und die zuvor genannten Reaktionen in ein und demselben
Reaktionsbehälter durchzuführen, sofern sichergestellt ist, daß die als Ausgangsmaterial eingesetzte Methyllithiumlösung
(Formel I) keinerlei Jodide enthält, die durch die Art der Erzeugung des Methyllithiums
entstanden sind. Diese Jodide verursachen keine Störung, wenn — wie im nachfolgenden Beispiel — auf
die Herstellung des Methyllithiums eine Vakuumdestillation folgt, bevor die weiteren Umsetzungen eingeleitet
werden. Die Anwesenheit von Jodiden führt ohne diese Vakuumdestillation im weiteren Verlauf der Umsetzungen
zur Bildung von Jodwasserstoff.
Die Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens läuft gut ab, wenn annähernd stöchiometrische Mengen
der Reaktionskomponenten eingesetzt werden.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Beispiel
a) Erfindungsgemäße Herstellung
a) Erfindungsgemäße Herstellung
Methyllithium wurde in üblicher Weise aus Lithium und Methyljodid in trockenem Diäthyläther hergestellt.
Der Äther wurde im Vakuum abdestilliert und durch sauerstofffreies trockenes Tetrahydrofuran ersetzt. Der
Gehalt betrug annähernd 1 Millimol Methyllithium pro ml Lösungsmittel (titrimetrisch bestimmt).
Es wurde von 3 Millimol gepulvertem Selen ausgegangen, das derart mit radioaktivem Selen 75
markiert war, daß die Radioaktivität 1 Millicurie pro Millimol betrug. Unter entsprechendem Rühren und
Überleiten von Stickstoff und Herunterkühlen in einem Bad auf -5° C wurde langsam eine Lösung von 3
Millimol Methyllithium in Tetrahydrofuran unter sauerstoff- und wasserfreien Bedingungen zugetropft.
Es wurde soviel Methyllithium zugegeben, daß die ursprünglich dunkelrot gefärbte Lösung völlig entfärbt
wurde. Die Entfärbung zeigt die Bildung von Lithiummethylselenid an. Die Ausbeute an Lithiummethylselenid
in Lösung, bezogen auf die ursprünglich eingesetzte Selenmenge, beträgt etwa 70 bis 75%.
3 4
,ν R . . annähernd 90% = 2,7 mMol, die Radioaktivität 1
' »β· Millicurie pro mMol. Zu dem abdestillierten Methylsele-
Das gebildete Lithiummethylselenid wurde mittels nol wurde eine äquivalente Menge an Lithiummethylat
einer äquivalenten Menge an verdünnter Schwefelsäure in Methanol (2 ml) gegeben, worauf alle flüchtigen
(50 Gewichtsprozent) zersetzt und das Methylselenol im 5 Bestandteile im Hochvakuum abdestilliert wurden. Der
Hochvakuum abdestilliert. Alle diese Maßnahmen Rückstand bestand aus reinem Lithiummethylselenid
wurden unter vollständigem Ausschluß von Sauerstoff (2,7 Millimol).
und Feuchtigkeit durchgeführt. Die Ausbeute betrug
und Feuchtigkeit durchgeführt. Die Ausbeute betrug
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von radioaktivem Lithiummethylselenid in Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man Selen, welches mit dem Isotop 75 angereichert ist, unter Ausschluß von Sauerstoff und Feuchtigkeit in sauerstofffreiem, trockenem Tetrahydrofuran bei Temperaturen von +10° bis -15° C mit Lithiummethyl umsetzt.Das erhaltene Methylselenol wird dann mit einem Lithiumalkoholat eines niederen aliphatischen Alkohols, vorzugsweise Lithiummethylat, in Lithiummethylselenid übergeführt. Diese Umsetzung wird vorteilhaft in Gegenwart eines niederen aliphatischen Alkohols, wie beispielsweise Methanol oder Äthanol, durchgeführt. Diese Umsetzung entspricht der Formel
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