DE963512C - Verfahren zur Herstellung von kristallisierbaren 2, 6-trans, trans-Pentaenaldehydkomplexverbindungen mit Vitamin A-aldehydaufbau - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kristallisierbaren 2, 6-trans, trans-Pentaenaldehydkomplexverbindungen mit Vitamin A-aldehydaufbauInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C401/00—Irradiation products of cholesterol or its derivatives; Vitamin D derivatives, 9,10-seco cyclopenta[a]phenanthrene or analogues obtained by chemical preparation without irradiation
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 9. MAI 1957
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12ο GRUPPE 25 INTERNAT. KLASSE C07c
E 10261 IVb112
Charles Herbert Benton jun. und Charles Donald Robeson, Rochester, N. Y. (V. St. A.)
sind als Erfinder genannt worden
Eastman Kodak Company, Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Verfahren zur Herstellung von kristallisierbaren 2,6-trans,
trans-Pentaenaldehydkomplexverbindungen
mit Vitamin A-aldehydaufbau
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom .I.März 1955 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 22. November 1956
Patenterteilung bekanntgemacht am 25. April 1957 Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika vom l.März 1954 ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von biologisch sehr wirksamen 2, 6-trans,
irans-Pentaenaldehydkomplexverbindungen mit Vitaniin-A-aldehydaufbau
und deren Abtrennung von den eng verwandten, eine geringere biologische Vitamin-A-Wirksamkeit aufweisenden cis-Formen.
Der Vitamin-A-aldehyd besitzt selbst Vitamin-A-Wirksamkeit und kann leicht in Vitamin-A-alkohol
CH3
oder Vitamin-A-ester, wie das handelsübliche Acetat und das Palmitat, übergeführt werden.
Der Vitamin-A-aldehyd kommt in verschiedenen isomeren Formen vor, wie in der Form von geometrischen
Isomeren mit eis- oder trans-Konfiguration und
Doppelbindungen in der 2- und 6-Stellung, wie aus der nachstehenden Formel ersichtlich ist:
CH = CH-C==CH — CH = CH — C==CH —CHO
CH3
709 513/354
Zu den geometrischen Isomeren gehören beispielsweise der 2, 6-trans, trans-, der 2, 6-cis, eis-, der
2-trans-6-cis- und der z-cis-ö-trans-Vitamin-A-aldehyd.
Das 2, 6-trans, trans-Isomere besitzt die höchste biologische Vitamin-A-Wirksamkeit. Aus diesem
Grund ist es erwünscht, den 2, 6-trans, trans-Aldehyd von den cis-Isomeren abzutrennen, wenn beide
nebeneinander vorliegen. Da die chemischen und physikalischen Eigenschaften der eis- und trans-Isomeren
sehr ähnlich sind, sind derartige Abtrennungen schwierig durchzuführen.
Erfindungsgemäß sollen nun trans, trans-Pentaenaldehyde mit yitamin-A-aldehydaufbau in kristallisierbare
Derivate übergeführt werden, die sich leicht von den cis-Aldehyden abtrennen lassen und auch
wieder leicht in die trans, trans-Pentaenaldehyde zurückverwandelt werden können. Auf diese Weise
soll z. B. die praktisch quantitativ verlaufende Abtrennung der stark wirksamen Formen des Vitamin-A-aldehyds
von den Isomeren mit einer geringeren biologischen Vitamin-A-Wirksamkeit erreicht werden.
Es sind zwar Phenolverbindungen von aromatischen Aldehyden bekannt. Da der Vitamin-A-aldehyd eine
alicyclische Verbindung ist, deren chemische Eigenschäften denjenigen einer aliphatischen Verbindung
entsprechen, ist es überraschend, daß auch der Vitamin-A-aldehyd mit Phenol Komplexverbindungen
bildet. Völlig unerwartet ist jedoch der bereits angegebene Effekt, daß diese Komplexbildung nur
bei den biologisch hochwirksamen 2, 6-trans, transisomeren und nicht bei den weniger wirksamen
cis-Isomeren des Vitamin-A-aldehyds auftritt.
Als komplexbildende Substanzen sind solche mit einem Phenolaufbau geeignet, die folgende Formeln
besitzen können
OH
OH
OH
OH
in denen A Wasserstoff, Halogen oder ein Alkylrest, B Wasserstoff, Halogen, einen Alkylrest oder eine
Hydroxylgruppe, D einen Alkykest oder Halogen und E einen Alkykest bedeutet und in denen wenigstens
einer der Substituenten A oder B ein Wasserstoffatom ist.
Die Alkykeste der komplexbildenden Phenole sollen ■ vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoff atome enthalten; es
können jedoch auch Verbindungen mit mehr als 6 Kohlenstoff atome enthaltenden Alkylresten angewandt
werden, und Halogen soll Fluor, Chlor, Brom oder Jod bedeuten. Diese bilden mit den isomeren
cis-Aldehyden, wie den eis, eis-, den eis, trans- oder
den trans, cis-Isomeren keine kristallisierbaren Komplexverbindungen.
Als komplexbildende Ausgangsstoffe sind beispielsweise geeignet: Phenol, m-alkyl-, m-halogen- und
m-oxysubstituierte Phenole, wie 3-Methylphenol, 3-Äthylphenol, 3-Octylphenol, 3-Chlorphenol oder
Resorcin, p-halogen- und p-alkylsubstituierte Phenole,
wie 4-Methylphenol, 4-Butylphenol oder 4-Bromphenol
und /S-Naphthol, 2-Phenylhydrochinon, 3, 4-Dialkylphenole,
wie 3, 4-Dimethylphenol oder 3, 4-D1-butylphenol
und 3-alkyl-4-halogensubstituierte Phenole, wie 3-Methyl"4-bromphenol oder 3-Amyl-4-chlorphenol.
Der genaue Aufbau der gebildeten Komplexverbindüngen
ist noch nicht bekannt. Die Komplexverbindung kann leicht wieder in den Aldehyd durch Behandeln
mit wäßrigen Alkalien umgewandelt werden. Die Komplexverbindung scheint danach kein durch
Substitution entstandenes Derivat zu sein. Die Komplexverbindungen enthalten gleiche molare Mengen
an Aldehyd und Komplexbildner.
Die Komplexverbindungen bilden sich besonders leicht, wenn der Komplexbildner einer Lösung des
trans, trans-Pentaenaldehyds in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie Petroläther, Hexan, niedrigsiedenden
Petroleumfraktionen, Äthyläther, Methanol. Äthanol oder Benzol, zugegeben wird. Er kann jedoch
auch unmittelbar in jede, den 2,6-trans, trans-Pentaenaldehyd
enthaltende flüssige Mischung gegeben werden, vorausgesetzt, daß er in dieser Mischung
löslich ist. Die Komplexverbindung bildet sich bereits beim Stehenlassen der Mischung bei Zimmertemperatur,
vorzugsweise jedoch bei leicht erhöhter Temperatur, wie 40 bis 70°.
Die Komplexverbindungen werden aus der Mischung nach bekannten Trennungsverfahren, wie durch
Kristallisieren, Destillieren oder Adsorbieren, abge trennt. Die Abtrennung kann ohne Schwierigkeiten
durchgeführt werden, da sich die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Komplexverbindung
von denjenigen der in der Reaktionsmischung zurückbleibenden, keine Komplexverbindungen bildenden
cis-Isomeren wesentlich unterscheiden.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Komplexverbin- no düngen kristallisieren gut und besitzen eine verhältnismäßig
geringe Löslichkeit in inerten organischen Lösungsmitteln. Daher können die Komplexverbindungen
auch leicht durch Abkühlen oder Einengen der Reaktionsmischung abgetrennt werden, wobei eine
fraktionierte Kristallisation der Komplexverbindung erfolgt. Wenn Lösungsmittel, wie Petroläther oder
Äthyläther, verwendet werden, geht die Kristallisation ohne weiteres bereits bei Zimmertemperatur
vonstatten, doch können natürlich auch niedrigere Temperaturen angewendet werden. Die gesamte
Reaktionsmischung kann auch eingedampft werden, und die keine Komplexverbindungen bildenden cis-Isomeren
werden dann mit einem organischen Lösungsmittel aus dem festen Rückstand ausgelaugt. Be
kanntlich sind die cis-Isomeren des Vitamin-A-alde-
hyds in den am häufigsten verwendeten organischen Lösungsmitteln leicht löslich.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll im nachfolgenden Beispiel erläutert werden.
2 g eines destillierten Gemisches von trans- und cis-isomeren Vitamin-A-aldehyden werden zusammen
mit o,5g Phenol in Petroläther (Siedebereich 40 bis 60°) gelöst. Die Lösung wird auf einem Dampfbad unter
Stickstoffatmosphäre so weit eingeengt, daß Kristalle auszufallen beginnen. Dann wird die Mischung auf
— 20° gekühlt. Die ausgefallenen, goldfarbenen Kristalle der Komplexverbindung aus Phenol und
2, 6-trans, trans-Vitamin-A-aldehyd (Molverhältnis ι: 1) werden abfiltriert, mit Petroläther gewaschen
und getrocknet. Ihr Schmelzpunkt liegt bei etwa 72 bis 73,5°. EJf1n (380) = 1228.
In der gleichen Weise können auch folgende Phenole zur Abtrennung des 2, 6-trans, trans-Vitamin-A-aldehyds
von dem cis-isomeren verwendet werden:
Komplexbildner
Farbe der | Schmelzpunkt | 0C | Absorption bei |
Komplexverbindung | bis 62,0 | 380 bis 381 ταμ | |
Rot | 60,7 | (Zerfall) | io6o |
Orange | 50,1 | bis 68,4 | 845 |
Orangebraun | 67,0 | - 78,8 | 893 |
Gold | 76,3 | - 48,0 | IHI |
Orange | 46,8 | - 85,6 | 998 |
Rot | 83,8 | - 55,4 | "33 |
Gold | 53,2 | - 58,6 | 1202 |
Orange | 57,o | - 47,5 | 953 |
Orangerot | 46,8 | - 44,o | 961 |
Korallenfarben | 42,2 | - 43,2 | 1058 |
Gelb | 42,5 | 987 |
a-Naphthol
jS-Naphthol
Phenylhydrochinon ...
Phenol
3-Methylphenol
3-Oxyphenol
4-Methylphenol
3, 4-Dimethylphenol ...
4-Chlor-3-meth.ylph.enol
4-Chlor-3-meth.ylph.enol
3-Bromphenol
4-Chlorphenol
- Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man andere Pentaenaldehyde mit Vitamin-A-aldehydaufbau mit
den genannten Komplexbildnern umsetzt.
Da die erfindungsgemäß herstellbaren Komplexverbindungen
sehr beständig sind, können sie beispielsweise als lagerungsfähige Vitamin-A-Derivate verwendet
werden. Auch können sie zur Abtrennung von Vitamin-A-wirksamen Pentaenaldehyden von
einer Reihe unerwünschter Beimischungen verwendet werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von kristallisierbaren 2, 6-trans, trans-Pentaenaldehydkomplexverbindungen mit Vitamin-A-aldehydaufbau, dadurch gekennzeichnet, daß man einen 2,6-trans, trans-Pentaenaldehyd oder eine Mischung, die einen 2, 6-trans, trans-Pentaenaldehyd enthält, vorzugsweise in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels mit a- oder /^-Naphthol oder anderen Phenolen der Formern
OH OH OHoderumsetzt, in denen A Wasserstoff, Halogen oder einen Alkylrest, B Wasserstoff, Halogen, einen Alkylrest oder eine Hydroxylgruppe, D einen Alkylrest oder Halogen und E einen Alkylrest bedeutet und wenigstens einer der Substituenten A und B Wasserstoff ist und die Alkylreste vorzugsweise ι bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, und die gebildete Komplexverbindung in üblicher Weise aus der Reaktionsmischung abtrennt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als 2,6-trans, trans-Pentaenaldehyd Mischungen verwendet, die den hochwirksamen 2, 6-trans, trans-Vitamin-A-aldehyd und Isomere mit geringerer biologischer Vitamin-Α-Wirksamkeit enthalten.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Phenol oder 3, 4-Dimethylphenol als Komplexbildner verwendet wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Pfeiffer, Molekülverbindungen, 1927, 2. Auflage,s. 304,305·© 609 708/368 11.56 709:513/354 5.5T
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US963512XA | 1954-03-01 | 1954-03-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE963512C true DE963512C (de) | 1957-05-09 |
Family
ID=22256957
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE10261A Expired DE963512C (de) | 1954-03-01 | 1955-03-01 | Verfahren zur Herstellung von kristallisierbaren 2, 6-trans, trans-Pentaenaldehydkomplexverbindungen mit Vitamin A-aldehydaufbau |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE963512C (de) |
-
1955
- 1955-03-01 DE DEE10261A patent/DE963512C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
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