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Vorrichtung zum Nachentfetten der Aufschließprodukte von Tierkörpern,
Schlachtabfällen USW.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nachentfetten
der Aufschließprodukte von Land- und Seetierkürpern, Schlachtabfällen' usw. durch
Zerreiben in warmem Wasser. Die Vorrichtung soll insbesondere in Verbindung zeit
Anlagen zur kontinuierlichen Aufschließung tierischer Abfälle verwendet werden,
in denen das Gut in einer sich drehenden Siebtrommel o. dgl. dauernd bewegt und
mittels unmittelbar auf dasselbe einwirkenden Wassersdampfes in einen alle Gutbestandteile
enthaltenden Brei (Fett bzw. 01, Koch- oder Leimbrühe und Feststoffe) umgesetzt
werden, der ungetrennt und stetig in einen Absatzbehälter fließt, in dem. die flüssigen
und festen Bestandteile sich nach ihrer Dichte schichten. Die Vorrichtung läßt sich
aber auch selbständig zum Nachentfetten solcher Breie verwenden. _ " Bei der Aufschließung
tierischer Abfälle durch unmittelbare Ein«zrlcung eines Wärmeträgers, -nie siedendes
Wasser oder Wasserdampf, wird der größte Teil des Fettgehaltes des Gutes freigesetzt;
aber das aus den Feststoffen durch nachträgliches Trocknen gewonnene Tier- oder
Fischmehl hat durchweg noch einen schon für die Verfütterung des Mehles unerwünscht
hohen Restfettgehalt, der überdies insgesamt einen beträchtlichen Verlust an Fettausbeute
darstellt.
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Es macht technisch keine Schwierigkeiten, den größten Teil des Restfettes
durch Behandlung der Mehle mit Lösungsmitteln zu gewinnen; aber einerseits bedarf
man dazu einer besonderen sowie in Anschaffung und Betrieb teuren Extra@ktionsanla2#e,
und andererseits haben die aus den Mehlen nachträglich extrahierten Fette eine so
schlechte Beschaffenheit (dunkelbraun verfärbt usw.), daß sie sogar für technische
Zwecke nicht ohne weiteres verwendbar sind.
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Man hat daher versucht, die Fettausbeute durch andere Mittel zu erhöhen,
z. B. das Aufschließprodukt abgepreßt, was bei sehr lockerem Aufschlußgut zwar gelingt,
aber keine wesentlich größere Fettausbeute liefert, und was bei nicht genügend lockerem,
z. B. knochenarmem Gut zu Verstopfungen . der PrePsiebe führt, die kaum bekämpfbar
sind.
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Weitere bekannte Vorschläge bezwecken eine verstärkte Zerkleinerung
des Gutes schon während der Aufschließung ; aber auch damit wird kein durch,-reifender
Erfolg erzielt; ,denn sobald das Gut in der Aufschließeinrichtung
zur
Ruhe kommt, sich also in dicker Schicht absetzt, entzieht sich der Schichtkern mehr
oder w=eniger der Einwirkung des Aufschließmittels. Auch zusätzliche mechanische
Hilfsmittel, wie Brechwerke, Ausbreiten auf und Wiederabstreifen von Siebplatten,
Hindurchquetschen durch Siebplatten u. dgl., haben keine wesentlich bessere Entfettung
ermöglicht.
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Gemäß der Erfindung soll die Aufgabe in der Weise gelöst werden, daß
in dem die ungetrennten Aufschließprodtikte (Fett oder öl, Kochbrühe und
Feststoffe) aufnehmenden Absitzbehälter der Aufschließanlage innerhalb der unter
der Fettschicht stehenden heißen Kochbrühe ein Kollergang o. dgl. anordnet ist,
dessen den Querschnitt des Absitzbehälters im cvesentlichen-ausfüllender Teller
sich etwa in der Mitte der Kochbrüheschicht befindet, und daß der Ringspalt zwischen
dem Teller und der Behälterwand durch einen an dieser befestigten, über den Tellerrand
iiberstehenden Ring abgedeckt ist.
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Die neue Vorrichtung arbeitet =n der Weise, daß sie die in der Kochbrühe
langsam absinkenden Feststoffe des über dem Kollergangteller eingeführten Breies
aus ihrem Schwebezustande restlos in dünner Schicht auffängt, durch die reibende
sowie drückende und schleifende Einwirkung der Kollergangwerkzeuge bis zu einer
im wesentlicli:en unfühl-.baren Feinheit zerkleinert und dann, in den Unterraum
des Absitzbehälters hinein freigibt. Mit Hilfe dieser außerhalb des Aufschließbehälters
am frischen Brei durchgeführten Nachzerkleinerung aller im Brei enthaltenen Feststoffe
werden auch die Zellmembranen zerrissen, die sich bis dahin der Wirkung von Wärme
und Bewegung noch entzogen haben, und damit wird auf rein physikalischem Wege der
erreichbar höchste Entfettungsgrad erzielt. Die Güte des nachgewonnenen Fettes ist
der des schon bei der Aufschließung freigesetzten Fettes völlig gleich.
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Es ist ein Verfahren zur Gewinnhag von Futtermehl, Fett und Leim aus
Knochen bekannt, nach dem die grob zerkleinerten und durch einen Dämpfvorgang erweichten
Knochen in w=armem Wasser zerrieben werden. Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
besteht aus einem Dämpfbehälter mit durch einen Siebeinsatz getrenntem Ober- und
Unterarm und aus einem Absitzbehälter, dem ausschließlich die flüssigen Bestandteile
zugeleitet werden. Die vorher von Hand grob zerkleinerten Knochen w=erden in den
Siebeinsatz geworfen und gedämpft, wobei das freigesetzte Fett und die Kochbrühe
in den Absitzbehälter fließen. Letzterer wird nach dem Dämpfen abgesperrt, so daß
das weitere Dampfkondensat sich im Dämpfbehälter aufstaut. Nach ausreichendem Aufstau
wird das Niederschlagwasser mittels eines mit der Verreibevorrichtung umlaufenden
Rührwerks in den Knochenhaufen hinaufgetrieben.
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Die Zerkleinerung findet nicht im Äbsitzbehälter. sondern im Dämpfbehälter
statt, und zwar nicht in der Ruhe, im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Ausnutzung
des Schwebezustandes vielmehr während einer raschen Umlaufbewegung, ferner nicht
in dünner Schicht, sondern durch einen engen Ringspalt hindurch aus einem groben
Hautwerk heraus, so daß im Siebeinsatz. eine wahrscheinlich sehr beträchtliche Menge
unzerkleinerter Knochen zurückbleibt. Vor allen Dingen kann aber kein einwandfreies
Fett mehr gewonnen «-erden, denn bei dem dauernden Aufwärtstreiben des dünnen Knochenschlammes
ist die Entstehung einer nicht wieder trennbaren Emulsion tmausbleiblich.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. i einen lotrechten Schnitt durch den Absitzbehälter ohne dessen Decke,
Fig.2 einen halben waagerechten Schnitt dazu.
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Auf dem Boden des Aufnahmebehälters i steht gemäß Fig. i ein zwei
Flanschrin,e 20 und mehrere schräge Stell-.e21 aufweisender durchbrochener Sockel
2, auf dem eine Hohlsäule 3 durch in - den oberen Flanschring 20 eingreifende Schrauben
abnehmbar befestigt ist, an die sich ein Abflußrohr ,l anschliebt. Die Säule 3 bildet
die Drehachse für die, Koliergangnabe 5, auf die sich der Mahlteller 6 stützt, dessen
äußerer Rand 6o mit der Nabe 5 fest verbunden ist. Im Bereich der Durchbrechungen
; des Tellers < lasten auf diesem die Läufer 8, die sich auf dem kreisenden Teller
abwälzen. Eine Ringrippe 61 des Tellers 6 trägt einen Schneckenkranz io, in dessen
Verzahnung die den Teller langsam drehende Schnecke i i eingreift.
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Das obere Ende 3o der Hohlsäule 3 ist vierkantig (Fig.2) und trägt
ein mit der Säule feststehendes Joch 12 mit zwei symmetrisch zum Durchmesser A-A
des Gefäßes i angeordneten Hülsen 120, in denen je eine waagerechte Spindel 13 gelagert
ist, mit der die Läufer 8 durch Pendelarme 14. verbunden sind. An den Spindeln 13
außerdem aufgehängte Schaler 15 beseitigen bei jedem Läuferumgang das an der Läuferumfläche
etwa haftende Gut. Die Teile i 2, 120, 13, 14 und 15 für den in F ig. 2 links befindlichen
Läufer 8 liegen unterhalb des Durchmessers A-Ä. Wie es bei diesrni Läufer teilweise
angedeutet ist, kann vorzugsweise einer der Läufer 8 parallele oder zwecks Förderwirkung
schraubenförmig verlaufende Rillen mit stumpfen oder zwecks Schneidwirkung scharfen
Trennrippen aufweisen.
Der Absitzbehälter i ist dauernd etwa so
weit gefüllt. wie Fig. i es zeigt. Dias frische Gutgemisch tritt durch ein unterhalb
der Fettschwimmschicht in den Breivorrat eintauchendes Rohr 9 ein und kommt im Gefäß
i weitgehend zur Ruhe. Während aus ihm das Fett oder Öl aufsteigt, sinken die Feststolfe
langsam bis in die Tellerschale 6-6o. Der Ringspalt zwischen dieser und der Behälterwand
i ist durch einen an letzterer befestigten; und einwärts über den Tellerrand 6o
überstehenden Ring 16 abgedeckt. Dadurch wird erreicht, daß sämtliche im Brei enthaltenen
Feststoffe in die Tellerschale 6-6o hineingelangen müssen.
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Auf dem Teller 6 unterliegen die Feststoffe der Mahlwirkung der Läufer
8 so lange, bis die gewünschte Feinheit erreicht ist, die durch die Größe und Art
der Durchbrechungen 7 des Tellers 6, die vorzugsweise Schlitze von entsprechender
Feinheit sind, bestimmt wird. Erst bei ausreichender Zerkleinerung können die Feststoffe
durch die Durchbrechungen 7 entweichen und im UnterralLun absinken, während das
freigesetzte Fett schon oberhalb des Teilers 6 aufsteigt.
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Zum Austragen des Feinbreies aus dem Unterraum dient das in einen
Raum mit geringerem Druck mündende Rohr q.. Öffnet man dessen nicht gezeichneten
Absperrschieber, so steigt infolge des höheren Druckes im Gefäß i der Feinbrei ans
dem Gefäßunterraum durch Jie Säule 3 und das Rohr q. auf, wobei die schrägen Stege
2 i des Sockels 2 eine für das Abdrücken des Feinbreies vorteilhafte Dreh-oder Wirbelbewegung
hervorrufen.