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Einrichtung zur Beseitigung der Blendwirkung von Scheinwerferlicht,
insbesondere bei Kraftfahrzeugen Im Patent 727 191 wird vorgeschlagen, bei Einrichtungen
zur Erzielung eines blendungsfreien Scheinwerferlichtes, insbesondere bei Kraftfahrzeugen,
durch Anordnung von Polarisatoren an der Lichtsendestelle und Verwendung von Analysatoren
an der Lichtempfangsstelle die Polarisationseinrichtung außerhalb der Scheinwerferachse
anzuordnen und sie nach Art einer beispielsweise tunnel-oder röhrenförmigen Ringhülle
eng umschließen zu lassen, so daß die Polarisationseinrichtung von allen im Winkel
zur.Scheinwerferachse von der Lichtquelle nach dein Reflektor -hin gerichteten Strahlen
zwischen Lichtquelle und Reflektor durchdrungen wird.
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DieErfindung betrifftnun einen Polarisator, der für diesen Zweck besonders
geeignet ist, sich leicht herstellen läßt und, was besonders bedeutungsvoll ist,
im Verhältnis zu anderen Polarisatoren sehr billig zu stehen kommt. Er besteht aus
einem Glasrohr oder Glasprisma, welches innen oder noch besser außen mit synthetischer,
dichroitischer Folie belegt ist, die, soweit bekannt, eine Glashaut darstellt, welche
in sehr dünner Schicht polarisierende und gerichtete Kristalle von geringen Abmessungen
trägt. Wird das Glasprisma bzw. die Glasröhre einfach mit der Folie ausgekleidet,
so schwingt das von dem normalerweise parabolisch gestalteten Reflektor ausgesandte
Licht nicht in parallelen Ebenen, sondern in Ebenen, die entweder durch, die Längsachse
des Scheinwerfers verlaufen, oder in achsparallelen Ebenen, die die verschiedenen
O_uerschnittskreise des Reflektors tangieren. In diesem Falle macht sich an der
Lichtempfangsstelle die Verwendung eines besonderen Analysators erforderlich. Soll
der Polarisator so beschaffen sein, daß die vom Reflektor ausgestrahlten polarisierten
Lichtstrahlen in parallelen Ebenen schwingen, so muß die Folie auf der Glasröhre
bzw. dem Glasprisma so angebracht werden, daß in jedem Teilstück des Belages die
optische
Aclisi der Folie eine andere Stellung besitzt, so daß um
den Umfang des Zylinders bzw. des Prismas herum sich auf je i8o° die Lage der optischen
Achse stetig ändert. Diese Bedingung ist erfüllt, wenn zur Bekleidung des Glashohlkörpers
zwei kammartig gestältete Folienstreifen Verwendung finden, von denen jeder durch
Abwickeln eines in zahlreiche Sektoren unterteilten kreisrunden Folienblattes auf
einer Geraden gebildet ist und die derart um den Zylinder herumgelegt werden, daß
die Lücken zwischen den Sektoren des einen Streifens durch die Sektoren des anderen
Streifens ausgefüllt sind, wobei beim Auflegen des zweiten kammartigen Folienstreifens
darauf zu achten ist, daß bei dein in die Lücke zwischen zwei Sektoren des ersten
Streifens zu legenden Sektor des zweiten Streifens die optische Achse eine Zwischenlage
zur Lage der beiden optischen Achsen der Nachbarsektoren einnimmt.
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Der Gang des Herstellungsverfahrens ist in der Zeichnung veranschaulicht.
In dieser zeigt Abb. i ein kreisrundes Stück dichroitischer Folie, welches in die
Sektorstücke i bis 12 unterteilt ist. Die Schraffierung deutet die Lage der optischen
Achse an. Diese Sektoren werden, wie es aus Abb.2 ersichtlich ist, durch eine Art
Abwicklung der kreisrunden Scheibe auf einer Geraden in eine Reihe nebeneinandergestellt,
so daß ein Kamm gebildet wird. Aus der Schraffur der Abb.2 ist ersichtlich, daß
durch diese Abwicklung die optische Achse für die aufeinander folgenden Sektoren
verschieden zu liegen kommt, so daß auch die durch die Sektorstücke fallenden Lichtstrahlen
für jeden Sektor in der in Abb. 2 gezeigten Stellung in einer anderen Ebene polarisiert
werden. .Dieser kammartige Folienstreifen wird nun, wie aus Abb.3 hervorgeht, um
einen Glaszylinder herumgelegt, derart, daß die Grundlinien sämtlicher Sektoren
an den einen Rand dieses Zylinders zu liegen kommen, die Spitzen aber an den gegenüberliegenden
Rand. Um das zu erreichen, rnuß die Höhe dieses Glaszylinders dem Radius der in
Abb. i dargestellten Scheibe, aus der die Sektoren herausgeschnitten sind, entsprechen.
Andererseits muß, wenn die kammartigen Folienstreifen rund um den Glaszylinder herumgehen
und das eine Ende an das andere Ende stoßen soll, der Glaszylinder einen Durchmesser
besitzen, welcher dem Durchmesser der Scheibe nach Abb. i entspricht. Die von dem
kammförmigen Folienstück nicht bedeckten Teile des Zylinders werden durch ein zweites
dem ersten der Form nach genau entsprechendes und in derselben Weise hergestelltes
kaminartiges Folienstück ausgefüllt, bei welchem jedoch die die Sektoren abteilenden
Schnittlinien zur optischen Achse derart versetzt liegen, als fielen sie mit den
Winkelhalbierenden der Sektoren in der Abb. i zusammen. Dieser zweite kammartige
Folienstreifen wird auf dem Glaszylinder im Verhältnis zu dem ersten kammartigen
Folienstreifen so angebracht, daß bei jedem Sektorstücl: des zweiten Folienstreifens
die optische Achse eine Mittellage zu den optischen Achsen der beiden benachbarten
Sektorstücke des ersten Folienstreifens einnimmt, wie in Abb. 3 veranschaulicht
ist. Je größer die Zahl der Sektoren ist, um so stetiger wird der Richtungswechsel
der optischen Achse auf dem Umfang des Glaszylinders vor sich gehen. Zweckmäßig
werden die kreisrunden Folienblätter - in mindestens 24 Sektoren unterteilt, so
daß jeder Sektor einen Winkel von höchstens 1s° besitzt. Durch den stetigen Wechsel
der Lage der optischen Achse rings um den Umfang des Zylinders wird die verschiedene
Richtung der von der Lichtquelle ausgehenden und auf den Reflektor auftreffenden
Lichtstrahlen ausgeglichen, so daß sämtliche durch diesen Zylinder mit Folienbelag
hindurchgegangenen Lichtstrahlen nach ihrer Reflektion am parabolischen Reflektor
in parallelen Ebenen schwingen.
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Selbstverständlich könnte zur Anfertigung eines solchen Polarisators,
durch welchen eine Schwingung des den Scheinwerfer verlassenden Lichtes in parallelen
Ebenen erzeugt wird, auch anderes polarisierendes Material als synthetische dichroitische
Folie verwendet werden, z. B. Turmalin Latten o. dgl. Sofern diese Platten genügende
Stärke haben, können die Sektoren auch direkt in der entsprechenden Stellung zusammengekittet
werden, so daß es sich dann erübrigt, als Träger einen besonderen Glaszylinder o.
dgl. zu verwenden.