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Härteprüfer Es sind nach dem Eindruckverfahren arbeitende Härteprüfmashinen
mit einer optischen Eindruckausmeßvorrichtung bekannt, bei denen der Eindringkörper
und ein Mikroskop an einem Säulenständer in waagerechter Richtung schwenkbar angeordnet
sind. An dem Mikroskop ist ein Gehäuseaufsatz drehbar befestigt, in welchem ein
Spiegel angeordnet ist, der das Bild des Prüfeindruckes vergrößert auf eine Mattscheibe
wirft, die fest in dem Gehäuseaufsatz angebracht ist und zurei aufeinander senkrecht
stehende Skalen aufweist. Bei diesen Härteprüfmaschinen kann die Längsachse jeder
Skala mit einem beliebigen Durchmesser des Prüfeindruckes zur Deckung gebracht werden.
Um dies zu ermöglichen, muß jedoch jeweils der ganze Gehäuseaufsatz entsprechend
der Lage des zu messenden Durchmessers mehr oder weniger weit waagerecht @verschwenkt
werden und demzufolge auch der die Messung ausführende Arbeiter seinen Stand in
bezug auf die Maschine entsprechend verändern. Dies ist namentlich dann von Nachteil,
wenn der Arbeiter während des Ablesen den Prüfling auf dem Auflagetisch festhalten
muß, wie es beispielsweise beim Prüfen überhängender Werkstücke der Fall ist. Im
übrigen kann hierbei die Größe der verschiedenen Eindruckdurchmesser nur dann genau
bestimmt werden, wenn zufällig der Umfang des Eindruckbildes an zwei gegenüberliegenden
Punkten die Skalenstriche der Mattscheibe gerade berührt. In den seltensten Fällen
erscheint nun aber das Bild des Prüfeindruckes von vornherein in dieser Weise auf
der Mattscheibe, vielmehr kommt der Umfang des Eindruckbildes sehr häufig zwischen
zwei Teilstriche zu liegen. In einem solchen Falle muß dann der Prüfling von Hand
auf seinem Auflagetisch so lange verschoben werden, bis ein Teilstrich der Skala
mit dem Umfang des Eindruckbildes genau zur Dekkung kommt, upas vielfach nur unter
großem Zeitaufwand gelingt. Dazu kommt, daß, wenn der Umfang des Eindruchbildes
auf einer Seite an einem Teilstrich der Skala zur Anlage gebracht ist, er meist
nicht auch gleichzeitig auf der gegenüberliegenden Seite einen Skalenstrich berührt,
sondern auch hier vielfach zwischen zwei Teilstrichen liegt. In diesem Falle läßt
sich die Entfernung zwischen dem letzten, innerhalb des Eindruckbildes liegenden
Teilstrich und dem Umfang des
Eindrud'-bildes nur schätzen und daher
auch das Gesamtmaß des Durchmessers nur ungenau bestimmen.
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Durch den Härteprüfer gemäß der Erfindung werden die bei den bekannten
Härteprüfern b-e stehenden vorstehend angeführten Nachteile beseitigt.
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Die Erfindung geht von einem der bekaunten nach dem Eindruckverfahren
arbeitenden Härteprüfer aus, bei dem der Prüfeindruck mit Hilfe eines an dem Maschinengestell
-an- -gebrachten Mikroskops vergrößert und das Eindruckbild auf eine mit einer Skala
versehene Mattscheibe geworfen wird, und besteht darin, daß die Mattscheibe um die
optische Mittellinie drehbar und senkrecht zu dieser verschiebbar ist. Nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung ist die Mattscheibe in einem Rahmen befestigt und
zusammen mit diesem auf einer Drehscheibe verschiebbar geführt, die gleichachsig
zur optischen Mittellinie an der Projektionskam-iner des Maschinengehäuses bzw.
an dem in bekannter Weise als Projektionskammer ausgebildeten Gehäuseaufsatz des
Mikroskops befestigt ist.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Härteprüfers darge.stellt, und zwar zeigt Abb. 1 einen Querschnitt durch den Kopf
der Härteprüfmaschine und Abb. 2 eine Vorderansicht dazu.
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In einer senkrecht über dem Prüfeindruck in dem Maschinengestell
1 des Härteprüfers vorgesehenen Bohrung 2 ist ein Mikroskop 3 gelagert, das in an
sich bekannter Weise mit seinem oberen Ende in eine trichterförmig ausgebildete
Projektionskammer 4 des Maschinengestellkopfes hineinragt, deren Achse in bekannter
Weise senkrecht zur Mikroskop achse verläuft. Über dem Mikroskop 3 bzw. in der Kammer
4 ist ein gleichschenkliig rechtwinkliges, total reflektierendes Prisma 5 an geordnet,
das die aus dem Mikroskop 3 austretenden Strahlen umlenkt und in bekannter Weise
auf eine Mattscheibe 6 wirft.
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Die Mattscheibe 6 ist um die optische Mittellinie drehbar und senkrecht
zu derselben verschiebbar an der Stirnseite der trichterförmigen Kammer 4 angeordnet.
Die Kammehr 4 weist zu diesem Zweck an ihrerStimseite eine Bohrung 7 auf, deren
Achse mit der optischen Mittellinie zusammenfällt. In dieser Bohrung 7 ist mit einem
Ansatz S eine ringförmige Scheibe 9 drehbar gelagert. An der der Kammer 4 zugekehrten
Stirnfläche dieser Drehscheibe g ist ein in radialer Richtung über den Ansatz 8
der Drehscheibe hinausragender Ring 10 befestigt, der auf der Innenseite der Kammer
4 an einer Schulter I I anliegt und dadurch die Drehscheibe g gegen Herausfallen
aus der Bohrung 7 sichert.
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Auf d'er der Kammer 4 abgekehrten vorderen Stirnfläche der Drehscheibe
9 sind, diametral zueinander angeordnet, zwei Führungsleisten 12, 12 befestigt,
die an ihren einander 2 umgekehrten parallelen Seitenflächen je eine Führungsnut
I3 aufiveisen. In diesen Nuten 13 ist ein kreisringförmiger, entsprechend der Breite
der Führung abgeflachter Rahmen 14 längsverschiebbar gelagert, der auf seiner der
Drehscheibe 9 zugekehrten Stirnfläche eine ringförmige Eindrehung 15 aufweist, in
welcher die mit einer Skala 16 versehene Mattscheibe 6 derart untergebracht ist,
daß ihre Skalenstriche senkrecht zu den Führungsnuten 13 der Drehscheibe verlaufen.
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Der Rahmen 14 ist in Längsrichtung der Skala mit einem flachen Fortsatz
I7 versehen.
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Mit diesem Fortsatz wird der Rahmen 14 durch Blattfedern 18, 18, die
an den Führungsleisten 12, 12 der Drehscheibe 9 befestigt sind, gegen eine Mikrometerschraube
19 gedrückt, die in einem Muttergewinde 20 eines parallel zu dem Fortsatz 17 an
der Drehscheibe 9 vorgesehenen Fortsatzes 21 mittels einer Teiltrommel 22 in Längsrichtung
der Skala-fein verstellbar ist.
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Wie ersichtlich ist, kann mit einer Bauart gemäß der Erfindung das
auf der Mattscheibe erscheinende Eindruckbild nacheinem beliebigen Durchmesser in
kurzer Zeit äußerst genau ausgemessen werden. Es braucht hierzu lediglich die Drehscheibe
9 von Hand oder unter Verwendung mechanischer Hilfe mlittel, beispielsweise eines
Zahntriebes o. dgl. so weit in Umfangsrichtung gedreht zu werden, bis die Längsachse
der Skala sich mit dem zu messenden Durchmesser deckt oder parallel zu ihm verläuft,
worauf durch Drehen der Teiltrommel 22 die Skala an dem Eindruckbild zur Anlage
gebracht und der Durchmesser desselben in an sich bekannter Weise bestimmt werden
kann.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Härteprüfers besteht darin,
daß das Projektionsgehäuse, gleichgültig, welcher Durchmesser ausgemessen werden
soll, stets in ein und derselben Stellung belassen werden und demzufolge auch der
die Messung ausführende Arbeiter ein für allemal seine Stellung vor der Maschine
beibehalten kann.
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Schließlich hat die Bauart gemäß der Erfindung auch noch den Vorteil,
daß zum Einstellen des Eindruckbildes in bezug auf die Skala der Prüfling nicht
auf dem Auf lagertisch verschoben zu werden braucht, sondem während des gesamten
Prüf- und Meßvorganges in der Maschine eingespannt sein kann. ein Umstand, der das
Ausmessen wesentlich erleichtert und ein genaues Auswerten des Prüfeindruckes ermöglicht.