DE439919C

DE439919C - Vorrichtung zum Vermessen von Lokomotivachsen

Info

Publication number: DE439919C
Application number: DEA42682D
Authority: DE
Inventors: Ewald Hanus
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1924-07-19
Filing date: 1924-07-19
Publication date: 1927-01-22

Description

Vorrichtung zum Vermessen von Lokomotivachsen. Die bisher zur Bestimmung der Voreilwinkel von Lokomotivradsätzen bekannten Einrichtungen lassen keine unmittelbare Festlegung der gesuchten Größen zu und sind sowohl in ihrer Bedienung als auch in ihrem Aufbau unhandlich, schwer und teuer. Bei einer bekannten Einrichtung beispielsweise sind auf einer schweren drehbaren Bettplatte zwei Meßdorne angeordnet, die auf gemeinsamer Scheibe drehbar und verschiebbar gelagert sind. Die Winkelablesung ist erst nach Einstellung einer Zentriernadel und Verschiebung der die Meßdorne tragenden Supporte möglich. Das Ergebnis ist daher von der Güte der vorerwähnten Einstellung und von der Geschicklichkeit des die Messung Ausführenden abhängig.
Gemäß der Erfindung sollen unter gänzlichem Fortfall schwerer Maschinenständer, Supporte und sonstiger Hilfseinrichtungen genauere Ergebnisse dadurch erzielt werden, daß die Winkelablesung unmittelbar vorgenommen wird. Zu diesem Zweck wird auf den Meßdornen je eine mit Gradeinteilung versehene längsverschiebbare Muffe und ein der Gradeinteilung gegenüber drehbarer Zeiger vorgesehen, dessen oberes Ende an eine in der Körnerspitze des Gegenkurbelzapfens ruhende Nadel schlagen kann, so daß der Voreilwinkel auf der Skala mit Hilfe eines auf dem Zeiger angebrachten Nonius ablesbar ist. Diese Einrichtung vereinfacht die Winkelablesung in bedeutendem Maße und führt trotzdem zu Genauigkeiten des gefundenen Wertes.
In Abb. i der Zeichnung ist schematisch der Kurbelkreis i, der Kurbelzapfen 2, der Gegenkurbelkreis 3, der Gegenkurbelzapfen 4. und die Gegenkurbel 5 dargestellt; der Voreilw inkel a wird durch die Verbindungslinie von Mitte Gegenkurbelzapfen mit der Achsmitte und die durch die Achsmitte gehende Senkrechte eingeschlossen. Faßt man die Achsmitte als den Ursprung eines rechtwinkligen Koordinatensvstems auf, so sind die Projektionen der Gegenkurbelzapfenmitte durch die Strecken x und y dargestellt. Durch die Messung dieser Strecken ist der Voreilwinkel a festgelegt und außerdem ist dadurch die Länge der Verbindungslinie von Gegenkurbelzapfenmitte und Achsmitte, d. h. also der Radius des Gegenkurbelkreises, infolge einer bekannten einfachen geometrischen Beziehung gegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abb. 2 und 3 dargestellt. Abb. 2 ist eine Ansicht auf die Meßvorrichtung; sie zeigt den Meßvorgang an einem der Abb. i entsprechenden und ihr gegenüber vergrößerten Schema eines Treibrades. Abb. 3 ist eine Seitenansicht der Meßvorrichtung.
Die ganze Meßvorrichtung ist auf einem Meßdorn 6 gelagert. Sie besteht aus einer auf dem Meßdorn verschiebbaren Muffe die mittels eines Spannhebels in geeigneter Weise auf dem Meßdorn festgeklemmt werden kann. Mit der Muffe ist eine Skala 8 finit Gradeinteilung fest verbunden, über welche die Noniuseinteilung 9 eines Zeigers To in der aus Abb.2 ersichtlichen Weise greift. Mittels eines Spannringes ii (Abb. 3) ist der Zeiger To derart an der Muffe befestigt, daß er einmal jede Längsverschiebung der Muffe zwangläufig mitmacht und außerdem beliebig gedreht werden kann. Auf der Skala 8 kann alsdann mit Hilfe des Nonius 9 die Größe des Voreilwinkels a bis auf To Minuten genau abgelesen werden. Da die Verwertung einer Größenbestimmung des Voreilwinkels durch Grade für die Werkstatt ungeeignet ist, wird die Größe dieses Winkels außerdem noch durch die Messung der Projektionen der Gegenkurbelzapfenmitte bestimmt; hierdurch wird in wünschenswerter Weise eine gegenseitige Kontrolle der beiden Messungen erreicht. Zu diesem Zweck hat die Muffe 7 einen seitlichen Ansatz i¢, in dem ein senkrecht stehender Maßstab 15 befestigt ist. Auf diesem Maßstab ist eine mit einem Nonius 16 versehene Hülse 17 verschiebbar, die mittels einer Klemmschraube 18 festgelegt werden kann. Die Hülse 17 dient fernerhin zur Aufnahme eines zweiten, gegenüber einem Nonius 2o wagerecht verschiebbaren Maßstabes i9, der mittels einer Klemmschraube 21 festgelegt werden kann. Der Maßstab i9 ist mit der Führungshülse 13 einer Zentriernadel 12 verbunden. Beide Maßstäbe haben eine solche Millimeterteilung, daß auf dein Lineal 15 mit Hilfe des Nonius 16 das Maß x und auf dem Lineal 19 des Nonius 2o das Maß y abgelesen werden kann, wenn sich die Zentriernadel in der Körnerspitze des Gegenkurbelzapfens befindet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Vermessen von Lokomotivachsen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung des Voreilwinkels der Gegenkurbel auf den Meßdornen je eine horizontale verschiebbare Muffe _(7) angeordnet ist, die eine mit Gradeinteilung versehene Skala (8) trägt, gegenüber welcher ein an der Muffe drehbar befestigter Zeiger (io) sich befindet, der mit seinem oberen Ende an eine in der Körnerspitze des Gegenkurbelzapfens ruhende Zentriernadel (i2) schlagen kann, so daß der Voreilwinkel auf der Skala mit Hilfe eines am Zeiger befindlichen Nonius (9) in Graden ablesbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen an der Muffe (7) befestigten senkrechten Maßstab (i5) und einen an diesem entlang verschiebbaren, in einer Hülse außerdem wagerecht verschiebbaren, am Ende mit einer in die Körnerspitze des Gegenkurbelzapfens (4) zu führenden Zentriernadel (i2) versehenen Maßstab (i9), durch welche die Längenmaße der Projektionen der Gegenkurbelzapfenmitte ablesbar sind.