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Wähler für Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen, mit berührungsfreier
Einstellung Die Erfindung betrifft -einen Wähler für Fernmeldeanlagen, insbesondere
Fernsprechanlagen, mit berührungsfreier Einstellung und mit je einer Leitung zugeordneten,
in mehreren Ebenen übereinanderliegenden Kontaktfedersätzen. Derartige Wähler haben
bekanntlich den Vorteil, daß die elektrische Verbindung der auswählenden Leitung
mit der auszuwählenden Leitung mit Kontakten aus edlem Metall hergestellt werden
kann, so daß die Kontaktgabe besser und betriebssicherer als bei sonstigen Wählern
ist, bei denen ein Schaltarm auf Kontaktlamellen schleift.
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Bekannte Wähler dieser Art verwenden zwei Antriebe mit zwei Gruppen
von sich kreuzenden Steuergliedern, an deren Kreuzungsstelle jeweils ein Kontaktfedersatz
betätigt- werden kann. Diese sich kreuzenden Steuerglieder erfordern einen verhältnismäßig
verwickelten Aufbau des Wählers.
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Demgegenüber zeigt die @erfindungsgemäße Anordnung die Möglichkeit,
die Einstellglieder vorteilhafter auszuführen und sie leicht auswedhselbar zu machen.
Dies wird dadurch erreicht, daß in gleicher Ebene liegende Kontaktfedersätze bogenförmig
angeordnet sind und das drehbare Steuerglied für jede Ebene mit einem besonderen,
senkrecht zu den Ebenen verschiebbaren Andrückarm ausgerüstet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen Fig. z und z eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wählers in Draufsicht
und Seitenansicht, Fig.3 und 4. die Einstellvorrichtung dieses Wählers in Draufsicht
und im Schmitt, Fig. 5 und 6 Einzelheiten der Auswählvorridhtung dieses Wählers
und Fig. 7 eine beispielsweise Schaltungsanordnung zur Verwendung des Wählers als
Gruppenwähler.
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Bei der in den Fig. r bis 7 dargestellten Ausführungsform sind. die
Kontaktfedersätze der auswählenden Leitung in mehreren kreisbogenförmigen Reihen
übereinander angeordnet.
Jeder Kontaktfedersatz I@ besitzt eine
Stützfeder sf, welche von einem Arm SA des Steuergliedes betätigt werden kann und
hierdurch die einzelnen Kontakte des betreffenden Kontaktfedersatzes schließt. Werden
in jeder Reihe zehn Kontaktfedersätze angeordnet und sind zehn derartige Kontaktreihen
vorgesehen, dann können insgesamt hundert auszuwählende Leitungen angeschlossen
werden. Jeder Kontaktfedersatz enthält so viele Kontakte, als die auszuwählende
Leitung Leitungsadern aufweist. Es ist unschwer möglich, Kontaktfedersätze mit sechs
Arbeitskontakten für sechsadrige Leitungen ztt verwenden. Es -werden dann zwei Kontaktfedersätze
mit je drei Arbeitskontakten nebeneinander angeordnet und durch eine gemeinsame
Stützfeder s f (Fig. 2) betätigt.
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Das Steuerglied G (Fig. i und 2) besitzt für jede Kontaktreihe einen
Arm SA. Jeder dieser Arme SA ist .einzeln längs der Achse des Steuergliedes verschiebbar
angeordnet. Zu diesem Zweck ist das Steuerglied G (Fig. i und 2) rohrförmig ausgebildet
und trägt an zwei einander gegenüberstehenden Seiten Führungsansätze F (Fig. i und
5), welche durch Vorsprünge f Nuten zur Aufnahme der Arme SA bilden. Die
Arme SA (Fig. 2) sind winkelförmig ausgebildet. Der :eine Schenkel H jedes Armes
verläuft parallel zu der Achse des Steuergliedes G und liegt in einer der zwischen
den Ansätzen F gebildeten Nuten (Fig. 5). Diese winkelförmigen Arme SA sind zweckmäßig
aus Leichtmetall gefertigt und an ihrer Abwinkelung mit Versteifungsstreben: versehen,
welche eine Durchbiegung verhindern. Jede der Winkelschienen H trägt an ihrem unteren
Ende einen stiftförmigen Ansatz A und stützt sich auf einer Abwinkelung B (Fig.
5,1 der Führung F ab.
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Das Steuerglied G ist fest mit einem Zahnrad Z1 (Fig. 2) verbunden,
welches zur Drehung des Steuergliedes G dient. Neben diesem Zahnrad Z, sitzt lose
auf dem Steuerglied G ein weiteres Zahnrad Z. (Fig. 2, 6). Dieses Zahnrad Z, trägt
spiralig versetzt Nocken oder Stifte ST (Fig. 2, 5 und 6). Bei einer Drehung
des Zahnrades Z. gelangt nacheinander einer der Nocken oder Stifte ST unter den
Ansatz A des Schenkels H eines der Arme SA (Fig. 2). Das Zahnrad Z@ f-,.esitzt einen
Ring R (Fig.2, 3, 4.), an welchem der Anker eines Magneten LAI angreift. Wird der
Magnet Llll erregt, dann wird das Zahnrad Z. (Fig. 2, 3) längs des Steuergliedes
G verschoben und hierdurch einer der Stifte ST gegen den Ansatz A dies Schenkels
H eines der Arme SA gedrückt. Der Arm SA (Fig.2) wird angehoben und betätigt die
Stützfeder s f desjenigen Kontaktsatzes, unter dem er gerade steht. Auf die Zahnräder
Z, und Z, (Fig. 2, 3) wirkt die Stoßklinke J ein, welche auf einem Zapfen Z (Fig.3)
an dem Anker eines Drehmagneten DM gelagert ist. Bei jedem Abfall des Magneten
DM können beide Zahnräder Z, und Z. durch die Stoßklinke J gemeinsam gedreht
werden. Hierbei behalten die Zahnräder Z1 und Z. ihre relative Lage zueinander bei.
Auf das Zahnrad Z1 (Fig. 4) wirkt eine Sperrklinke SI(1 und auf das Zahnrad Z. eune
Sperrklinke SK2 ein. Beide Sperrklinken können von dem Anker eines Relais C (Fig.
3) entgegen der Einwirkung einer Feder r verschwenkt werden, so daß sie außer Eingriff
mit ihren Zahnrädern treten.
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Der Anker eines Relais V (Fig.4) trägt einen Zapfen X, auf dem sich
ein an dein Zapfen Y schwenkbar gelagerter Hebel W (Fig. 3,') abstützt. Dieser Hebel.
1-1-' greift an der Stoßklinke J an. Wird das Relais V (Fig.3) erregt, dann drückt
der Zapfen X den Hebel G1-' abwärts, wodurch die Klinke J auf den Zapfen Z des Ankerhebels
M nach unten verschoben wird, so daß sie in beide Zahnräder Z1 und Z., eingreift.
Ist Relais V jedoch nicht erregt, dann wird die Stoßklinke J auf den Zapfen Z durch
eine nicht dargestellte Feder nach oben geschoben, so daß sie nunmehr lediglich
in das Zahnrad Z2 eingreift. Wird während der Aberregung des Relais V der Drehmagnet
DM .(Fig.3) erregt und aberregt, dann wird mittels der Klinke J lediglich
das Zahnrad Z. gedreht. Das Steuerglied G (Fig. i, 2, 4) mit den Armen SA macht
hingegen die Bewegung nicht mit. Infolgedessen gelangen nacheinander die Ansätze
A der einzelnen Arme SA vor die Stifte ST des Zahnrades Z, und können durch Erregung
des Magneten LM
betätigt werden.
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Auf den Anker des Magneten LM (Fig. 3,4) wirkt ein Hebel D
ein, der von einem Ansatz O des Ankers eines Relais P gesteuert wird. Wird das Relais
P erregt, dann wird der Anker des Magneten LM ebenfalls angehoben und drückt
das Zahnrad Z. (Fig. 3 i mit den Stiften ST gegen die Ansätze A (Fig. 4.)
der Arme SA. Der Hebel D
umfaßt den Anker des Magneten LM gabelförmig.
Solange das Relais P nicht erregt ist, begrenzt der obere Arm do des Hebels
D
die Bewegung des Ankers des Magneten LM,
so dal3 das Zahnrad Z. nicht
in seinem voUen möglichen Ausmaße verschoben wird. Wird jedoch das Relais P erregt,
dann nimmt der untere Arm ha des Hebels D den Anker des Magneten LM
in vollem Umfange mit, und das Zahnrad Z. wird in vollem Ausmaße verschoben.
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Bei Belegung des Wählers wird ein über die Ader c der auswählenden
Leitung (Fig. ; )
verlaufender Stromkreis geschlossen, in wel-'
chern das Relais C über seine Wicklung I ;erregt wird. Das - Relais C zieht seinen.
Anker an und gibt hierdurch die Sperrklinken S1(1 und S1(2 (Fig.4) frei, so daß
sie unter Einwirkung der Feder y (Fig.3) in die Zahnräder Z1 und Z2 einfallen. Gleichzeitig
betätigt das Relais C (Fig.7) .die Kontakte cl, c2 und c3. Durch den Kontakt cl
wird ein Stromkreis für das Relais V geschlossen, welches anspricht. Der Anker des
Relais V (Fig.4) drückt über den Hebel W die Stoßklinke J nach unten, so daß diese
mit beiden Zahnrädern Z1 und Z2 in Eingriff tritt. Der Kontakt v3 (Fig.7) schaltet
den Drehmagneten DM ,an die Ader d der auswählenden Leitung an. Werden
nunmehr über die Ader d der auswählenden Leitung Stromstöße gesandt, dann wird durch
jeden Stromstoß der Magnet DM erregt und aberregt. Bei der Aberregung werden
die Zahnräder Z1 und: Z2 (Fig.2, 4) durch die Stoßklinke J (Fig.3) gedreht. Hierdurch
werden alle Arme SA (Fig. 2) ebenfalls .gedreht. Bei der ersten Drehbewegung des
Steuergliedes Q werden in bekannter Weise die Kontakte hl und h2 (Fig.7) umgelegt.
Der Kontakt h. unterbricht den Stromkreis des Relais V. Relais: V wird jedoch über
die Wicklung ;I während des Empfanges einer Stromstoßreihe über den Kontakt. v1
und den von dem Drehmiagneten DMgesteuerten Kontakt dm periodisch erregt
und hält seinen Anker angezogen. Enthält die Stromstoßreihe sechs Stromstöße, dann
# stehen nach Empfang dieser Stromstoßreihe alle Arme SA (Fig. 1, 2) unter den Stützfedernder
sechsten Kontaktsätze der ,einzelnen Kontaktreihen.
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Nach Empfang der Stromstoßreihe fällt das Relais V (Fig.7), dessen
Wicklung II von dem Kontakt v1 kurzgeschlossen war, verzögert ab. Der Anker des
Relais V gibt den Hebel W (Fig.3, 4) frei, so daß dieser unter der Einwirkung einer
nicht dargestellten Feder die Stoßklinke J nach oben in die Lage verschiebt, in
der sie nur auf das obere Zahnrad Z2 reinzuwirken vermag. Der Kontakt v2 (Fig.7)
schließt einen. Stromkreis für. den Magneten LM, welcher anspricht, mittels seines
Ankers (Fig.4) das Zahnrad Z2 nach oben verschiebt und den Kontakt Itn schließt.
Die Verschiebung des Zahnrades Z2 hat zunächst keine Wirkung, weil in. der relativen
Ruhelage des Zahnrades Z2 keiner der Stifte ST (Fig. 2) unter einem Ansatz A der
Arme SA liegt. Der Kontakt ltn (Fig. 7) schließt jedoch einen Stromkreis für den
Drehmagneten DM, welcher anspricht und mit dem Kontakt din den Stromkreis
des Magneten LM -unterbricht, so daß dieser abfällt. Der Kontakt-
Im öffnet den Stromkreis des Magneten DA7, der Magnet DM fällt ab;
und die Stoßklinke J (Fig.3) schaltet das Zahnrad Z2 um einen Schritt fort, so daß
der dem untersten Arm SA (Fig. 2) zugeordnete, Stift ST unter dessen Ansatz A gelangt.
Durch den Abfall des Magneten DM (Fig. 7) wird auch der Stromkreis des Magneten
LM wieder ge-s c 'hlossen. Der Anker des Magneten LM verschiebt das
Zahnrad Z2 (Fig. 4). Durch den Stift ST wird diese Bewegung auf den untersten Arm
SA übertragen, der die Stützfeder des betreffenden Kontaktsatzes der untersten Re,he
betätigt. Wie bereits :erwähnt ist, wird diese Bewegung des Ankers des Magneten
LM durch den Arm do des Hebels D (Fig. 3) begrenzt. Infolgedessen wird der
unterste Arm SA nur so weit verschoben, daß die Stützfeder sf (Fig.2)
des ausgewählten Kontaktsatzes I( nur die Kontakte I c und lud
(Fig.7)
schließt. Ist die ausgewählte Leitung frei, dann kommt über den Kontakt kc ein Stromkreis
für das Relais P . zustande, welches anspricht. Der Kontakt P1 unterbricht den Stromkreis.
des DrehmagnetenDM, und der Kontakt p3 unterbricht den Stromkreis des Magneten
LM. Der von dem Anker des, Magneten P gesteuerte Hebel D (Fig.3) nimmt noch
mittels des Armes du den Anker des Magneten LM mit und verschiebt
das Zahnrad Z,e zusätzlich so weit, daß über den Arm SA und die Stützfeder s f des
ausgewählten -Kontaktsatzes auch die Kontakte heck I bi, hat, hb. (Fig. 7)
geschlossen werden und hiermit die auswählende Leitung auf die ausgewählte Leitung
durchgeschaltet ist.
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Ist hingegen die ausgewählte Leitung nicht frei,. dann wird das Relais
P (Fig. 7) Nacht erregt. Über die Kontakte p1 und Inz kommt erneut ein Stromkreis
für den Magneten DM
zustande. Die Magnete D117 und LM arbeiten nunmehr im
Wechselspiel. Stets wird das Zahnrad Z2 (Fig.2, 3, 4) um einen Schritt gedreht und
hierdurch der nächsthöhere Arm SA des Steuergliedes vorbereitet, und anschließend
wird der Magnet LM erregt, so daß der - vorbereitete Arm SA angehoben wird
und den betreffenden Kontaktsatz betätigt. Nacheinander werden somit von den einzelnen
Armen SA des Steuergliedes G die in der durch die erste Wahl ausgewählten Reihe
übereinanderliegenden Kontaktfedersätze betätigt, bis der Kontaktfedersatz einer
freien Leitung gefunden ist.
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Zur Auslösung des Wählers wird in bekannter Weise der Stromkreis über
die Ader c (Fig.7) der auswählenden Leitung unterbrochen: Das Relais C fällt ab
und unterbricht am Kontakt c2 den Stromkreis des Relais P, so daß auch dieses seinen
Anker abfallen läßt. Das Zahnrad Z;; (Fig. 2,:3# 4.)
wird somit
nach unten verschoben und gibt den betätigten Arm SA des Steuergliedes G frei. Der
Anker des Relais C (Fig.7) hebt bei seinem Abfall die Sperrklinke SK, i Fig. q.)
und SK. aus den Zahnrädern Zn und Z. aus, welche nunmehr unter dem Einfluß nicht
dargestellter Rückstellfedern in ihre Ruhelage zurückgedreht werden. An Stelle eines
besonderen Prüfrelais P kann auch der Magnet LM selbst als Prüfrelais ausgebildet
werden. In diesem Falle erhält der Magnet L,11 zwei Wicklungen, welche derart auf
den Anker einwirken, daß bei Erregung der einen Wicklung der Anker nur in die erste
Stufe angezogen wird, während er bei Erregung der zweiten, in dem Prüfstromkreis
liegenden Wicklung auch in die zweite Stufe angezogen wird, in welcher der betreffende
Arm SA in vollem Ausmaße verschoben wird.
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Wie aus der Zeichnung (Fig. i )ersichtlich, sind die Kontaktfedersätze
in jeder Höhenlage auf einem Kreisbogen angeordnet. Das Steuerglied G braucht nicht
in dem Mittelpunkt 111P dieses Kreisbogens gelagert zti werden, es kann vielmehr
etwas an die Kontaktfedersätze herangerückt werden, derart, daß die Arme S.4 in
den verschiedenen Winkelstellungen jeweils mit Sicherheit nur eine Stützfeder sf
des betreffenden Kontaktfedersatzes betätigen.- Hierdurch wird der Raumbedarf kleiner,
und der Einblick auf die Kontaktfedersätze ist besser.
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Wenn die Kontaktfedersätze K (I ig. 2) eine größere Anzahl als sechs
Kontakte besitzen, dann muß der Abstand zwischen den einzelnen Höhenlagen ebenfalls
vergrößert werden. An die Stelle der dargestellten Arme SA treten dann andere Arme
mit entsprechend längeren Schenkeln H. An der Einstellvorrichtung braucht jedoch
nichts geändert zu werden.
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Der Wähler nach der Erfindung ist nicht an die' Anwendung einer Einstellvorrichtung
gebunden, welche unter dem Einfluf.') von Elektromagneten eine schrittweise Fortschaltung
des Steuergliedes bewirkt. Die Dreliung der Zahnräder des Steuergliedes kann auch
durch von einem Motor angetriebene j Wähler erfolgen, welche nacheinander mit d,en
betreffendezi Zaliiirädern gekuppelt iverdeii:. ,