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Verstellvorrichtung für die Druckwalzen von Zeugdruckmaschinen Die
Erfindung bezieht sich. .auf eine Verstellvorrichtung für die Druckwalzen von Zeugdruckmaschinen,
bei der :die Druckwalzenwellen mittels je eines in der Verlängerung der Walzenachse
gelagerten Elektromotors überein selbsthemmendes.Zwischengetriebe gegenüber dem
antreibenden Räpportrad verdrehbar sind. Sie bezweckt, durch Steigerung der in der
Zeiteinheit geleisteten Arbeitsmenge den Arbeitsgang solcher Maschinen neuzeitlichen
Anforderungen weitgehend anzupassen. Die Notwendigkeit hierzu ergibt sich .aus folgenden
Erwägungen: Es ist eine bekannte Erscheinung im Zeugdruck, daß bei einer achtstündigen
Arbeitszeit nur etwa 3 Stunden .auf das Drucken mit der Maschine entfallen. Die
tote Zeit von 5 Stunden erklärt sich aus dem Auswechseln der Musterwalzen und der
Druckfarben, dem Reinigen der Farbtröge, der Farbwalzen, der Rakeln usw. Das Bestreben
eines jeden Druckers geht daher naturgemäß dahin, in :den 3 Stunden reinen Maschinenlaufes
so viel Ware zu bedrucken, wie es dieDruckmaschine nur irgendwie ermöglicht. Doch
blieb bisher das Leistungsergebnis im Vergleich zu Maschinen mit Warendurchlauf
unter ähnlichen Voraussetzungen unzureichend, denn es wurden im Durchschnitt nur
3o bis 40 m bedruckter Ware in der Minute erzielt.
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Das Rapportieren erfolgte nun ursprünglich von Hand mit Hilfe des
Rapportschlüssels, der eine Schneckenwelle über ein Schneckenrad bewegte. Zu jedem
Verstellen am Rapportrad mußte der Drucker seinen Platz vor der Maschine verlassen,
zur Seite treten, :dort seine Einstellung vornehmen und dann wieder vor der Maschine
die eingetretene Wirkung beobachten. Das - war lästig und zeitraubend, um so mehr,
je höher die Farbzahl der Maschine war. Dadas Rapportieren bei laufender Maschine
erfolgen mußte, konnte :die Menge der nicht gepaßten und daher mangelhaften Ware
groß werden.
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Dazu kommt, daß :die Unfallgefahr durch .das Rapportieren an offenen
Zahnrädern sehr groß ist. Es ist daher schon lange als wünschenswert angesehen worden,
das Rapportieren schneller vornehmen zu können; um die Unfallgefahr zu beseitigen.
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Es ist einleuchtend, daß es, nachdem diese Mißstände erkannt und ihre
Abstellung durch
das Fortschreiten der Zeugdrucktechnik dringend
geworden waren, es nicht an Versuchen hierzu gefehlt hat, ohne daß es bisher gelungen
wäre, eine optimale Lösung der gestellten Aufgabe zu finden.
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Der erste Schritt in dieser Richtung wurde durch den Vorschlag getan,
das Rapportieren durch elektromotorischen Antrieb der Rapportradschnecke mittels
eines auf jede Druckwalzenw elle fliegend aufgesetzten Elektromotors vorzunehmen.
Diese Einrichtung würde zweifellos eine wesentliche Verbesserung ,der bisherigen
Methode bedeutet haben. Bisher ist es aber nicht möglich gewesen, diese Neuanordnung
konstruktiv auszuführen und praktisch zu verwerten. Die Ursache dafür liegt in der
undurchführbaren Montage, verursacht durch den häufigen Wechsel der Rapporträder,
sobald Musterwalzen anderen Durchmessers eingelegt werden mußten. Dieser jedesmalige
Ein- und Ausbau der Rapporträder samt angebautem Motor zwang auch zu zeitraubenden
Arbeiten an der Installation. Die Kraftstromzuleitung mußte also jedesmal gelöst
und wieder erneut werden, abgesehen von der Bereithaltung vieler Rapporträder.
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Eine andere vorbekannte Bauweise faßte das Problem von einer anderen
Seite an. Es wurde dort zum erstenmal vorgeschlagen, die Rapporträder fest einzubauen,
sodaß sie mit dem Hauptrad in ständigem festen Eingriff stehen, und sie, um die
notwendige Verstellung der Druckwalzen zu ermöglichen, mit diesen durch eine achsparallele
Verschiebung der Druckwalzenwelle:gestattende Kupplung zu verbinden. Auch diese
Erfindung löste nur einen Teil des oben entwickelten Problems und war somit nicht
imstande, die zweifellos sich ergebenden zahlreichen Vorteile der Erfindung für
die Praxis nutzbar zu machen. Denn trotz Anwendung fest eingebauter kapporträder,
durch die das lästige Auswechseln dieser Räder im Falle des Einlegens von Musterwalzen
anderen Durchmessers entfiel, war bei der Rapportierung die gleiche Handarbeit nötig
wie zuvor, trat der gleiche Zeitverlust ein, d. h. Minderung der normalen Warenlaufgeschwi.ndigkeit,
durch diedie Leistungsfähigkeit der Maschine herabgesetzt wurde.
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Hier setzt die Erfindung ein; sie beruht im Grundsatz auf der Zusammenwirkung
der beiden oben geschilderten Erfindungen, ohne sich jedoch in diesem Vorschlag
zu erschöpfen, denn es zeigte sich bald, daß die schlichte Kombination der beiden
Gegenstände nicht zur Lösung der von der Anmelderin gestellten Aufgabe, ja nicht
einmal zur Schaffung einer brauchbaren Gesamteinrichtung führen kann, vielmehr bedurfte
es hierzu der Mitwirkung wesentlicher zusätzlicher Maßnahmen.
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Demgemäß kennzeichnet sich nach der Erfindung eine Verstellvorrichtung
der besonderen Art dadurch, daß die Verstellmotoren bei Anordnung mit den zugehörigen
Druckwalzenwellen durch relative Ouerverschiebungen zulassende Kupplungen verbundener
Rapportradgetriebewellen und auf diesen drehbarer, aber nicht axial gegenüber dein
Hauptrad verschiebbarer Rapporträder als fest eingebaute Motoren an dein Gehäuse
eines geschlossenen, die Rapporträder und das Hauptrad mit seinem Antrieb zu einem
einheitlichen Ganzen zusammenfassenden Getriebeblocks sitzen.
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Es hat sich gezeigt, daß nur durch das Zusammenwirken aller dieser
Maßnahmen sich die aufgezeigten Wirkungen erzielen und die gerügten Mißstände beheben
lassen.
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Aus dieser grundlegenden Bauweise läßt sich die besonders vorteilhafte
Ausführungsform entwickeln, bei der das Rapportrad auf dem einen Ende einer lose
auf die Getriebewelle aufgesetzten Büchse befestigt ist, deren anderes Ende ein
in dem ortsfesten Außengehäuse drehbares Innengehäuse trägt, in dem ein Vorgelege
gelagert ist, das den Antrieb von dem ortsfesten Verstellmotor auf ein auf der Getriebewelle
befestigtes selbsthemmendes Schneckenrad überträgt.
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Die neue Bauweise bietet folgende Vorteile: Die elektrische Verstellv
orrichtung wird durch die neue Getriebeanordnung erst durchführbar, und dadurch
werden alle mit der elektrischen Verstellvorrichtung verbundenen Vorteile verwirklicht.
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Durch den Einbau des Hauptrades und der Rapporträ@der in das Reduziergetriebe
wird die bisher getrennte Antriebsart in ein geschlossenes OIgehäuse zusammengefaßt.
Hiermit erzielt man ruhiges Laufen der Maschine und unfallsicheres Arbeiten.
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Durch die bisherige getrennte _lusführungsart wurde ein starker Verschleiß
der schlecht ineinandergreifenden Zahnräder. größerer Energieverbrauch und größeres
Geräusch beim Laufen verursacht. Außerdem wurden die Rapporträder beim Auswechseln
i leicht beschädigt.
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Da die gesamte Vorrichtung genauer arbeitet, tritt weniger leicht
ein Verpassen der Muster und damit Verderben der gedruckten Ware ein.
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Dadurch, d.aß man nur mit einem einzigen Satz von Rapporträdern arbeitet,
der gehärtet und geschliffen werden kann und daher sehr haltbar ist, ergibt sich
ein erheblich geringerer Werkstoffaufwand und Verschleiß als bei dem früheren Arbeiten
mit den auswechselbaren Rapporträdern.
Ein Ausführungsbeispiel .der
neuen Anordnung ist in der Zeichnung dargestellt; es zeigen Abb. i und 2,die Gesamtanordnung
in Ansicht und im Schnitt nach II-II der Abb. i, Abb-. 3 eine Einzelheit im größeren
Maßstab.
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Die Schneckenwelle K (Abb. i) treibt über ein Schneckenrad T (A.bb.
2) das auf der gleichen Achse befestigte Hauptrad H an. Von diesem Hauptrad werden
-die Rapporträder A stetig angetrieben. Diese R.apporträder sind mittels j e einer
Büchse C auf ihrer Getriebewelle B .gelagert. Sämtliche Räder sind in einem geschlossenen
Getriebekasten R eingekapselt und laufen dort in einem Ölbad.
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Abb.3 zeigt die Verstellvorrichtung für die Druckwalzen. Das Rapportrad
A ist mit der am äußeren Ende in einen tellerartigen Flansch C auslaufenden Büchse
C fest verkeilt, auf der Getriebewelle B drehbar gelagert. Die Getriebewelle B steht
am inneren Ende mit der Druckwalzenwelle P durch eine achsparallele Ouerverschiebung
zwischen den verbundenen Wellen zulassende Gelenkwelle O in treibender Verbindung
und nimmt ,auf der anderen Seite das mit ihr fest verbundene Schneckenrad a6 mit.
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Der Druckwalzenverstellmotor F ist in einem mit Flanschen an das Antriebsgehäuse
D angeschraubte Gehäuse E fest gelagert. Die hohe Motorgeschwindigkeit des Verstellmotors
F wird durch ein Reduziergetriebe L reduziert, so daß eine genügend langsame Drehung
der Getriebewelle B gegenüber dem Rapportrad A erfolgt.
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Von dein auf der Motorwelle gelagerten Ritzel csl wird über die Zahnräder
a2, al und a4, deren Achse in dem mit der Büchse C und somit mit dem Rapportrad
-A fest verbundenen Gehäuse AI gelagert ist,,eine mit dem Schneckenrad a5 i:n Einb
irff "stehexide S.chnecke angetrieben. Auf der Achse des Schneckenrades a .5, die
ebenfalls im Gehäuse M gelagert ist, sitzt eine in der Abb. 3 nicht sichtbare Schnecke,
die mit dem Schneckenrad a6 in Eingriff steht. Die beiden Schneckentriebe sind so
ausgebildet, daß sie selbsthemmend wirken.
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Wird der Verstellmotor F eingeschaltet, so verdreht er über das Getriebe
L die Getriebewelle B und damit die mit ihr gekuppelte Druckw alzenwelle P gzgenüber
dem Rapportrad A. Während des Druckvorgangs wird das Rapportrad A von dem Hauptrad
H angetrieben, wobei es das Gehäuse M und die in ihm gelagerten Getriebeachsers
mitnimmt. Infolge der Selbsthemmung der Schneckentriebe wirken diese hierbei wie
eine feste Kupplung zwischen dem Gehäuse 111 und der Getriebewelle B. Das gesamte
Getriebe sowie der Motorläufer laufen hierbei mit der Drehzahl des Rapportrades
A um.
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Die Steuerung der Einzelverstellmotore erfolgt in bekannter Weise
durch Druckknopf- oder Hebelschaltung, die zweckmäßig mitten vor der Druckmaschine
angeordnet ist. Durch geeignete Steuerung sind die Motore rechts und links umlaufend
schaltbar.
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Änderungen des Durchmessers der verwendeten Druckwalzen werden selbsttätig
durch relative achsparallele Verschiebung zwischen den Getriebewellen B und den
zugehörigen Druckwalzen-#vellen P ausgeglichen.