DE525858C - Selbsttaetige Umsteuer-Vorrichtung fuer Zerfaserer fuer die Kunstseiden-Industrie - Google Patents

Description

• Selbsttätige Umsteuer-Vorrichtung für Zerfaserer für die Kunstseiden-Industrie Die Zerfaserer für die Kunstseiden-Industrie müssen derart betrieben werden, daß die Maschine bald in der einen, bald in der anderen Drehrichtung umläuft, und es soll die Umsteuerung der Maschine selbsttätig erfolgen, beispielsweise derart, daß die Antriebswelle der Maschine Zo Minuten vorwärts und 3 Minuten rückwärts läuft.
• Bisher konnte man Maschinen, die an sich für die Arbeit des Zerfaserers geeignet sind, aber nur für Betrieb in gleichbleibendem Drehsinn gebaut worden sind, wie z. B. Knetmaschinen bekannter Art, nicht als Zerfaserer verwenden, sondern mußte sie für diesen Fall besonders konstruieren oder man mußte sie gründlich umbauen, um sie für die selbsttätige Bewegungsumkehr nach bestimmten Regeln geeignet zu machen. Ein teurer Umbau war auch dann nötig, wenn bereits vorhandene Maschinen, die bisher von Hand zeitweise umgesteuert wurden, für den besondere Aufmerksamkeit nicht erfordernden, selbsttätig mechanisch umsteuernden Betrieb eingerichtet werden sollten.
• Mit Rücksicht auf die Kosten des Umbaues und die damit verknüpfte Betriebsunterbrechung ist man allgemein dabei geblieben, die Umsteuerung der Maschine von Hand vornehmen zu lassen, selbst auf die Gefahr hin, daß nachlässige Bedienung, insbesondere bei Nachtarbeit usw., das Erzeugnis der Maschinenarbeit minderwertig machte. Gemäß der Erfindung ist es nun gelungen, Maschinen gewöhnlicher Art, d. h. solche, die mit Handumsteuerung der Drehrichtung der Antriebswelle bzw. der Knetorgane gebaut sind, nachträglich mit einer selbsttätigen Umsteuervorrichtung auszurüsten, welche in der oben erläuterten Weise wirkt. Hierzu ist ein wesentlicher Umbau oder eine längere Zeit dauernde Stillsetzung der Maschine vollständig vermieden. Die Änderung besteht im wesentlichen darin, daß an Stelle eines meist ohnehin nötigen und vorhandenen Außenlagerbockes ein anderer Lagerbock gesetzt wird, an welchem die Umsteuerungseinrichtung und insbesondere die Vorrichtung zum Antrieb der Umsteuerbewegung angebracht ist.
• Ein Ausführungsbeispiel zeigt die beiliegende Zeichnung.
• Abb. z ist ein Schnitt durch Lager und Riemenscheibe der Antriebswelle der nicht selbst gezeichneten Maschine.
• Abb. 2 ist eine Endansicht von der rechten Seite der Abb. z aus gesehen.
• Auf der Antriebswelle 21 der Maschine ist die Riemenscheibe z befestigt. Zu beiden Seiten dieser Scheibe sind in bekannter Weise Losscheiben 2 und 3 angeordnet, und ein offener und ein gekreuzter Riemen wird in bekannter Weise zwecks Umsteuerung auf die feste bzw. eine der Losscheiben verschoben. Der zur Losscheibe 3 gehörige Riemen ist so breit, daß er auch dann die Losscheibe 3 mitnimmt, wenn er auf der Festscheibe i läuft.
• Mit der Nabe dieser Losscheibe ist ein Zahnkranz 4 verbunden. An dem Lagerbock 22, der an Stelle eines gewöhnlichen Außenlagerbockes zur Lagerung des äußeren Endes der Welle 21 dient, ist ein Zahnrad 5 derart gelagert, daß es bei Anwendung des neuen Lagerbockes an Stelle eines einfachen Lagerbockes ohne weiteres den für guten Zahneingriff erforderlichen Mittenabstand von der Welle 21 besitzt.
• Durch ein System von Übersetzungsrädern wird vom Zahnrad 5 aus ein Ritzel & angetrieben, das mit einem der Welle 21 konzentrischen Zahnrad =o kämmt, das für obiges Beispiel in 13 Minuten eine Umdrehung macht. Von den sonstigen Übersetzungsrädern ist nur das Rad 5 a eingezeichnet.
• Mit dem Zahnrad =o sind zwei Kurvenscheiben =i und iia verbunden, denen Rollen 12 bzw. 13 des Kurvenrollenhebels 14 zugehören. An letzterem Hebel ist eine Schubstange 15 angelenkt, die an einem Zapfen 23 eines Zahnsegmentes 16 angreift. Das Zahnsegment 16 ist ebenfalls der Welle 21 konzentrisch und greift in ein Zahnrad 17 ein, das auf der Welle der Leittrommel 18 der Riemenrückervorrichtung bekannter Art sitzt, mit welcher die Riemengabeln =g hin und her verschoben werden, und zwar bei obigem Beispiel in Zeitabständen von =o und 3 :Minuten, den Ausschnitten der Kurvenscheiben =i und Tja entsprechend.
• Die Zeitabstände können durch Auswechselung der Kurvenscheiben oder durch Verstellung der Scheiben gegeneinander willkürlich verändert oder eingestellt werden.
• Um ein Stillsetzen der Maschine zu ermöglichen, ist das Auge der Schubstange 15, welches am Zapfen 23 angreift, einseitig offen, so daß, wie in Abb. 2 angedeutet, die Schubstange 15 ausgehängt und in wirkungslose Stellung umgelegt werden kann, wodurch die automatische Umsteuerung außer Wirksamkeit gesetzt ist. Mittels Handgriff 20 kann nunmehr die Maschine in gewöhnlicher Weise von Hand beliebig stillgesetzt oder umgesteuert werden, z. B. bei Entleerung der Maschine.
• Obwohl die gezeichnete Umsteuervorrichtung zweckmäßig und einfach ist, wäre doch auch die Verwendung irgendeiner anderen für diesen Zweck geeigneten Einrichtung, beispielsweise Riemen oder Kette, möglich. Wichtig ist die Anordnung sämtlicher wesentlicher Teile dieser Einrichtung an einem Lagerbock, der einfach an Stelle des gewöhnlichen Außenlagerbockes der Maschine gesetzt werden kann, so daß die Ausrüstung der Maschine mit der selbsttätigen Umsteuereinrichtung weder einen Umbau der eigentlichen Maschine noch den Bau einer Sondermaschine erfordert, vielmehr eine bereits im Betrieb befindliche Maschine nachträglich mit selbsttätiger Umsteuerung ausgestattet werden kann.

Claims (3)

1. PATENTANSFRÜCHE: i. Selbsttätige Umsteuer-Vorrichtung für Zerfaserer für die Kunstseiden-Industrie mit einer sich ununterbrochen drehenden Steuerscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß ein an die Stelle des gewöhnlichen Außenlagerbockes tretender besonderer Außenlagerbock (22) für die Antriebswelle (21) der :Maschine angeordnet ist, der mit der Umsteuervorrichtung (1i, =ja, 15) versehen ist und eine Antriebsvorrichtung (5, 6) für die Umsteuer-Vorrichtung besitzt, die durch eine auf der Antriebswelle (2i) drehbare Riemenscheibe (3, 4) angetrieben wird.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsteuerbewegung von einem Zahnkranz (4) einer durch bekannte Mittel (z. B. besonders breiten Riemen) zum ständigen Umlauf gebrachte Losscheibe (3) des Fest- und Losscheiben-Umsteuersystems abgeleitet wird durch ein Zahnrad (5), das mittels einer Übersetzung Kurvenscheiben (=i, =i a) ständig dreht, die mittels Kurvenrollenhebels (14) die Riemenrückergabeln (=g) verschieben.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umsteuerung ein Übertragungsmittel (Schubstange 15) verwendet ist, das während des Betriebes der Maschine durch Entkuppeln vom Antrieb (z. B. durch Aushängen) jederzeit ausrückbar ist, wodurch die selbsttätige Umsteuer-Vorrichtung stillgesetzt wird.