DE739113C

DE739113C - Schiebersteuerung fuer mehrzylindrige Zweitakt-Brennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE739113C
Application number: DER106312D
Authority: DE
Inventors: Carl Rustemeier
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1938-10-13
Filing date: 1938-10-13
Publication date: 1943-09-11

Description

Schiebersteuerung für mehrzylindrige Zweitakt-Brennkraftmaschinen Die Erfindung betrifft eine Schiebersteuerung für mehrzylindrige Zweitakt-Brennkraftmaschinen, bei welchen ider Einlaß der Frischgase sowie .die Fortpflanzung der Verbrennungsweile von -einem in den anderen Zylinder durch einen von der Kurbelwelle aus betätigten Steuerschieber eines benachbarten Zylinders gesteuert wird, und besteht darin, daß der im Zylinderkopf axial verschiehbare Schieber in der einen Endstellung den Ladeschlitz für .einen benachbarten Zylinder freilegt und in der anderen Endstellung den. Kanal° für die Zündung dieses benachbarten Zylinders freigibt.
Hierdurch wird erreicht, daß die Auspuffschlitze viel eher öffnen, als die Frischgase einströmen und auch viel eher schließen als die Gaseintritts,öffnung. Infolgedessen findet eine gute Entleerung der Zylinder von Altgas statt, und der bei Zweitakt-Brennkraftmaschinen normaler Bauart vorkommende Verlust von Frischgas wird vermieden.
Da die Zylinder bei der Anoirdnung gemäß der vorliegenden Erfindung durch Kanäle miteinander in Verbindung stehen, können sich die einzelnen Zylinder in, ihrer Wirkung unterstützen. Der Explosionsdruck verteilt sich also im Augenblick der Zündung gleichmäßig auf zwei Zylinder, besonders dann, wenn der Motor mit niedriger Drehzahl läuft,, um ein kräftiges Anzugsmoment zu erzielen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist -in den Abb. i bis 5 der Zeichnung dargestellt.
In den Abb. i bis 4 sind die verschiedenen Stellungen der Arbeits- und Steuerkolben bei einem Vierzylindermotor mit in Reihe stehenden Zylindern dargestellt.
Abb.5 zeigt .einen waagerechten Schnitt durch .die Steuerzylinder der Anordnung gemäß den Abb. i bis 4 zur Veranschaulichung des Verlaufs der Verbindungskanäle.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Motor wird seine Wirkungsweise an Hand der Verhältnisse des Zylinders 5o bei den verschiedenen Stellungen der Kolben 54 und 62 betrachtet.
In der Abb. i befindet sich der Arbeitskolben 54 in seiner oberen Totpunktlage. Bei dieser Stellung des Arbeitskolbens ist der Kanal 67 durch den Steuerkolben 62 verschlossen. Das über dem Kolben 54 im Zylinder 5o befindliche Frischgas ist komprimiert. Im nächsten Augenblick wird der Zugang des Kanals 70 zum Zylinder 52 durch den Steuerkolben 64 freigegeben, so daß sich die Verbrennungswelle vom Zylinder 52 über die Leitung 7o zum Zylinder 5o hin fortpflanzt.
In der Abb. 2 befindet sich das im Zylinder 5o über dem Kolben 54 befindliche Gas in der Verbrennung und treibt dabei den Kolben 54 nach unten. Vorher hat der Steuerkolben 64 den Kanal 70 schon wieder 'verschlossen. Jetzt stellt der Steuerkolben 62 die Verbindung durch den Kanal 67 mit Zylinder 5 i her, so daß letzterer zur Entzündung kommt.
In der Abb. 3 ist die Leitung 67 durch den Steuerkolben 62 abgeschlossen. Der Steuerkolben 64 hat die Verbindung des Zylinders 5o zur Kompressorleitung freigegeben, sä daß die durch die Leitung 7o einströmenden Frischgase die im Zylinder 5o befindlichen verbrannten Gase durch die Auslaßöffnung 72 hinaustreiben.
In der Abb.4 befindet sich der Arbeitskolben 54 in der Abwärtsbewegung. Dabei komprimiert .er das im Zylinder 5o befindliche Frischgas. Der Kana17o ist durch den Steuerkolben 64 verschlossen, und 'die Verbindung der Kompressorleitung 66 ist über Leitung 67 zum Zylinder 5 i hergestellt.
Der Antrieb der Steuerkolben 62 bis 65 erfolgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel über die Pleuelstange 73 und die Kurbelwelle 74, welche über das Zahnrad 75 und die Zahnkette 76 von der Motorwelle aus angetrieben wird.
In der Abb.5 ist der Verlauf der Verbrennungswelle in den Verbindungskanälen 67 bis 7o durch Pfeile angedeutet. Demnach ist die Zündfolge:

Zylinder 5o wird durch Zylinder 52 entzündet,

_ 51 _ _ _ 5o -

_ 53 _ - _ 51 _

_ 52 _ _ _ 53 -

Bei der Inbetriebsetzung des Motors muß natürlich die erste Zündung erst eingeleitet werden, welches zweckmäßig in üblicher Weise durch elektrischen Funken geschieht. Aus der Abb.5 ist auch der besondere Verlauf der Verbindungskanäle ersichtlich, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kanäle tangential in: die Zylinder einmünden. Dadurch wird eine gute Wirbelung in den Zylindern und eine restlose Ausspülung der Altgase durch die einströmenden Frischgase erreicht.
Die Steuerkolben 62 und 65 werden durch eine besondere Antriebswelle betätigt, welche mit der Kurbelwelle der Arbeitskolben 5.1 bis 57 durch Ketten- oder Zahnradantrieb in Verbindung steht.
Wie aus der Abb.5 ebenfalls ersichtlich ist, sind bei dem in den Abb. i und 4. dargestellten Ausführungsbeispiel die Verbindungskanäle verhältnismäßig lang. Dieses Verhältnis wird günstiger, wenn man die Zylinder mit parallel zueinander gerichteten Zylinderachsen in Kreisform nach Art des sog. Taumnelscheib.enmotors anordnet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Schiehersteuerung für mehrzylindrige Zweitakt-Brennkraftmaschinen, bei weichen der Einlaß der Frischgase sowie die Fortpflanzung der Verbrennungscvelle von einem in den anderen Zylinder durch ,einen von der Kurbelwelle aus betätigten Steuerschieber ,eines benachbarten Zylinders gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der im Zylinderkopf axial verschiebbare Schieber (62, 63, 6:1, 65) in der einen Endstellung (Fig. i) den Ladeschlitz (68) für einen benachbarten Zylinj der (53) freilegt und mit der anderen Endstellung (Fig.3) den Kanal (68) für die Zündung dieses benachbarten Zylinders (53) freigibt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 22i 773, 295 002; britische Patentschrift ......Nr. 495371; amerikanische Patentschrift . . - 1 954 56:1, 1 079622.