DE221773C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 221773 -KLASSE 466. GRUPPE

HENRI PIEPER in LÜTTICH.

Die Explosionsmotoren, welche nach dem Viertakt arbeiten, besitzen in den meisten Fällen Ventilsteuerung mit Daumen. Bei größeren Geschwindigkeiten ergeben sich indessen durch ihr Geräusch und die Erschütterungen usw. Nachteile, welche der Schiebersteuerung nicht anhaften.

Bei der Schiebersteuerung dagegen bedingt die Unsymmetrie der Verteilungsphasen die

ίο Anwendung eines besonders gestalteten Schiebers an Stelle des Ventiles. Auspuff und Ansaugen sind nur um eine viertel Periode verschoben und können nicht durch ein und dasselbe Organ mit Exzenterbewegung gesteuert werden. Bei Motoren mit mehreren Zylindern steigern sich diese Schwierigkeiten.

Die gegenwärtige Erfindung behebt diese

Schwierigkeiten. Ihr Gegenstand ist eine Steuerung für mehrere Zylinder, deren Kurbein um i8o° versetzt sind, und zwar geschieht die Steuerung nur mittels zweier Schieber hin und her gehender Bewegung. Die Steuerung ist so angeordnet, daß die Einströmung in einen Zylinder durch einen Schieber gesteuert wird, die Ausströmung in demselben Zylinder durch den anderen Schieber und umgekehrt.

Die Erfindung ist in Fig. 1 an einem Motor mit zwei Zylindern, deren Kurbeln bzw. KoI-ben um 180 ° versetzt sind, dargestellt.

Die Fig. 2 und 3 stellen die Viertaktzyklen der beiden Zylinder dar. Diese Zyklen sind, wie Fig. ι zeigt, durch eine Steuerwelle 5, welche sich mit halber Motorgeschwindigkeit dreht (vermittels der Zahnräder 3 und 4), ermöglicht. In den Zyklen (Fig. 2 und 3) ist das Ansaugen mit a_v a_%, die Kompression mit C₁, c₂, die Explosion mit ex_x und ex_% und endlich der Auspuff mit e_v e₂ bezeichnet. Die Pfeile deuten die Richtung des Vorganges an, und die Ziffern 1 und 2 beziehen sich auf die zugehörigen Zylinder.

Legt man die beiden Diagramme der Fig. 2 und 3 übereinander, so erhält man die Fig. 4. Man sieht alsdann sogleich, daß die Einströmung im Zylinder 1 mit dem Auspuff in Zylinder 2 in der Phase zusammenfällt. Diese beiden Funktionen können daher durch ein und denselben Schieber bewerkstelligt werden.

Ebenso erhält die Einströmphase von Zylinder 2 eine symmetrische Stellung zu der Auspuff phase von Zylinder 1. Beide Funktionen können also ebenfalls durch nur ein Organ erzielt werden. Hieraus ergibt sich, daß das Übereinanderlegen einer Serie von Diagrammen von einer beliebigen Anzahl von Zylindern mit um i8o° versetzten Kurbeln zwei übereinstimmende Gruppen von Funktionen ergibt, also demnach mit nur zwei Schiebern erzielt werden kann.

In Fig. 5 ist die praktische Lösung für den Motor gemäß Konstruktion Fig. 1 dargestellt.

Die beiden Diagramme 2 und 3 in 4 zusammengelegt und dann zerlegt, wie oben erwähnt, werden auf zwei Zahnräder 10 und 11 angewandt, welche ihre Bewegung von zwei anderen Zahnrädern 12 und 13 erhalten, und zwar mit der halben Motorgeschwindigkeit.

(2. Auflage, ausgegeben am iS. Mai igix.)

Die Kanäle 14 und 15, welche vom Vergaser 16 kommen, dienen zur Zufuhr des Gases zu den Zylindern. Die Kanäle 17 und 18 dienen zum Auspuff.

Die beiden Schieber ig und 20, welche mit den Stangen 21 und 22 und den Rädern 10 und 11 verbunden sind, arbeiten nach dem angegebenen Zyklus, und es ist leicht durch Beobachtung der verschiedenen Öffnungen zu sehen, daß die Gasverteilung des Motors in normaler Weise geschieht.

Das Charakteristische des Systems beruht darauf, daß, während bei einem Zylinder bzw. einer Zylindergruppe die Einströmung von einem der beiden Schieber gesteuert wird, die Ausströmung desselben Zylinders bzw. Zylindergruppe von dem anderen Schieber· bewerkstelligt wird, und umgekehrt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: .

   Schiebersteuerung für ein oder mehrere Explosions - Zylinderpaare mit versetztem Viertaktbetrieb und gleichliegenden oder um 180 ° gegeneinander versetzten Kurbeln, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schieber (19) gleichzeitig den Einlaß des einen (1) Und. den Auslaß des anderen Zylinders (2) öffnet und der andere Schieber (20) abwechselnd den Auslaß des einen (1) und den Einlaß des anderen Zylinders (2) öffnet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.