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Selbsttätige Feuerwaffe mit gleitendem Lauf, verriegelbarem Verschluß
und einem Schleuderhebel Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Feuerwaffe mit
gleitendem Lauf und längs beweglichem verriegelbarern Verschluß, auf den zur schnelleren
Rückführung nach seiner Entriegelung die Bewegungsenergie des Laufes mittels eines
Schleuderhebels übertragen wird.
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Damit die Beschleunigung des Verschlusses durch den zurückgehenden
Lauf stoßfrei einsetzt, ist schon vorgeschlagen worden, die Einwirkung des Schleuderhebels
auf das Verschlußstück durch Federanordnung elastisch zu machen. Dazu sind fernerhin
Schleuderhebel bekanntgeworden, welche beim Rücklauf zu Beginn des Schleudervorganges
mit einem Übersetzungsverhältnis von i : i arbeiten, das während des Schleudervorganges
dann einen immer größeren Wert annimmt. Selten wird dabei aber ein Übersetzungsverhältnis
von i : 5 überschritten. Trifft dann bei derartigen Waffen mit einem für die Wiederverriegelung
mit dem vorlaufenden Verschluß in seiner hinteren Endstellung angehaltenen Lauf
das vorlaufende Verschlußstück mit voller Geschwindigkeit auf den Schleuderhebel
auf, so entsteht über diesen, da er den stillstehenden schweren Lauf nicht augenblicklich
auf die durch die Übersetzung bestimmte Geschwindigkeit beschleunigen ,kann, ein
schlagartiger Stoß, der zu einem Rückprallen des Verschlußstückes aus der erreichten
Verriegelungslängslage zum Lauf führen kann und außer der an sich unerwünschten
Beanspruchung auch eine die ruhige Lage der Waffe störende Erschütterung herbeiführt
und damit geringere Treffsicherheit nach sich zieht.
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Um diesen harten Stoß zu vermeiden, wird erfindungsgemäß der Schleuderhebel,
dessen Abwälzfläche an dem Lauf' in. Anlage bleibt, so geformt und in Wirkungsverbindung
mit den Lauf- und Verschlußflächen gebracht, daß das Übersetzungsverhältnis seiner
Hebelwirkung unter dem Einfluß des Laufes auf den zurückgehenden Verschluß nicht
nur in bekannter Weise mit dem Wert i : ,i beginnt und ständig wächst, sondern,
uild darin liegt das Wesentliche der Erfindung, beim bestimmungsgemäßen Laufstillstand
den Wert i : oo erreicht. Dadurch wird außer der bekannten stoßfreien Übertragung
der Bewegungsenergie vom Lauf auf den Verschluß beim Rücklauf nun erfindungsgemäß
auch beim Vorlaixf die stoßfreie Übertragung der Bewegungsenergie vom Verschluß
auf den Lauf erzielt.
Durch das Übersetzungsverhältnis von i : oo
kann sich nämlich der zum Lauf aufschließende Verschluß und der Schleuderhebel schon
bewegen, während der Lauf noch stillsteht. Das ständige Wachsen des Übersetzungsverhältnisses
bewirkt dann eine stoßfreie Beschleunigung des Laufes. Allerdings känn dabei der
Schleuderhebel durch den vorgehenden Verschluß einen Stoß erhalten, der aber wegen
der Kleinheit der Schleudermasse ohne Bedeutung ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt. In Aufeinanderfolge zeigen die Figuren die Stellung der Waffenteile
(Lauf, Verschluß, Schleuderhebel) einmal beim Schuß, dann zur "Zeit der vollzogenen
Entriegelung des Verschlusses und schließlich bei vollendetem Laufrückgang.
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Der im Waffengehäuse gleitend gelagerte Lauf i ist mit dem gegen die
Kraft der Schließfeder 3 rückbeweglichen Verschluß 2 in bekannter Weise verriegelbar,
z. B. mittels eines beim Rücklauf in Führungen des Gehäuses drehbaren Riegelkopfes
oder in irgendeiner anderen geeigneten Art. Im Waffengehäuse ist um einen Bolzen
4. ein Schleuderhebel s schwenkbar gelagert, der sich während des Rücklaufs der
schußbewegten Teile i und 2 zwischen Abstützflächen des Laufs i und des Verschlußstüc-ks
2 verschiebt.
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Durch einen Schuß gleiten der Lauf i und der Verschluß 2 aus der Stellung
der Fig. i zunächst gemeinsam miteinander zurück. Dabei wird der Verschluß vom Lauf
entriegelt. Während dieser ersten Rückbewegung schiebt sich der halbzylindrisch
ausgebildete Kopf 5' des unter Schwenken mitgehenden Schleuderliebels 5 ohne Wirkung
quer an den Angriffsflächen des Laufs und des V erschlußstücks entlang in die Lage
nach Fig. z, wo er diese beiden Teile in Bleichweitem Abstand von seiner horizontalen
Schwenkachsenebene, also mit dem Hebelverhältnis i : i, berührt. -Von da ab kommt
der Hebel 5 unter einer allmählich einsetzenden und ständig wachsenden Übersetzung
auf den Verschluß 2 zur Wirkung. Der gekrümmte Rücken 5" des Wurfhebels 5 wälzt
sich dabei auf der Arbeitsfläche des nachdrückenden Laufs i derart ab, daß die Berührungsstelle
in der Querrichtung allmählich bis vor die Hebelschwenkachse 4 hingewandert ist,
wenn der Lauf seine bestimmungsgemäße Endlage nach Fig.3 erreicht. Somit hat die
Hebelwirkung auf den Verschluß, stoßfrei mit dem Übersetzungsverhältnis i : i beginnend,
unter dem N'erhältnis i : oo geendet. Das schafft dann umgekehrt beim Wiedervorlaufen
des Verschlusses 2, wenn jetzt dieser den Hebel nach vorn schwenkt, für das Ingangsetzen
des stillstehenden Laufs i eine absolut mit \u11 beginnende und allmählich sich
steigernde Hebelwirkung, bis in der Stellung nach Fig. der Lauf i stoßfrei auf die
Geschwindigkeit des Verschlußstücks 2 gebracht ist. In diesem Augenblick sind Lauf
und Verschluß auch in die verriegelungsgerechte Längslage zueinander gekommen, und
auf dem gemeinsamen Restweg spielt sich der Verriegelungsvorgang in bekannter Weise
ab.
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Um den Lauf i z. B. beim Schießen mit Senkung bis zum erneuten Vorkommen
des Verschlusses 2 sicher hinten zu halten, kann eine besondere Sperrvorrichtung
vorgesehen sein. Dafür eignet sich etwa der strichpunktiert angedeutete Haken 6
am Schleuderhebel 5, der den Laufvorsprung i' übergreift und durch das Schwenken
des Hebels 5 unter der Wirkung des vorschnellenden Verschlusses ausgerückt wird.
Wenn der Lauf i schon vorher nach vorn strebt, so kann er nicht weggleiten, sondern
er drückt lediglich den Schleuderhebels gegen seinen R,egrenzungsanschlag 8, bleibt
aber selbst gefangen.