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Verfahren zum Knitterfestmachen von Textilgut Zur Verminderung des
Knitteras von Textilien hat man diese mit Kunstharzen, wie Harnstoffformaldehydharzen
und Thioharnstoffformaldehydbarzen, ausgerüstet. Hier'beiwerden die haHbildenden
Komponenten im Gemisch miteinander in wässeriger Lösung oder als wasserlösliche
Vorkonde#aaationsprodukte auf die Faser gebracht, und die e'n.dgültige Kondensation
wird auf der Faser durch Erhitzen heYbeygeführt.
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Zur Bildung des unlöslichen Kondensationsproduktes auf der - Faser
benötigt man nach den `bekannten Verfah .real Temperaturen von etwa iio bis 18o'.
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Zur Ausführung der bekannten Verfahren werden die Textilien mit wässerigen
Lösüngem der Kunstharzbildner, - denen im allgemeinen sauer wirkende Kondensationsmittel
Zug gesetzt sind, getränkt,- gegebenenfalls getrocknet und dann einer Wärmenachbehandlun
g bei vorstehenden Temperaturen unterworfen. Als solche Kondensationsmittel sind
z, B. Säuren, Ammoniumsalze organischer Säuren, Säureamide, Sulfit- oder Bisulfitverbindungen
von Aldehyden und Ketonen, Salze von a- und 3wertigen Metallen und andere - mehr
vorgeschlagen worden. Schon die. reinen wässerigen Lösungen der - harzbildenden
Komponenten -wie auch die Lösungen der daraus gebildeten wass:erlöslichen Vorkondensate
scheiden jedoch bei längerem Stehen unlösliche Produkte aus. Bei Gegenwart von Kondepsativnstnitteln
der genannten Arten nimmt aber die Haltbarkeit der Lösungen mehr oder -weniger Zweiter
erheblich ab. Man ist also gezwungen, das Kondensationsmittel nach Art und Menge
so zu wählen, daß die Haltbarkeit der Behandlungsbäder möglichst für die praktische
Durchführung noch genügt. Es ist weiterhin dabei erforderlich, in möglichst kleinen
Ansätzen zu arbeiten, da der Rest der nicht verbrauchten Flotte bis zu einer etwaigen
Wiederverwendung jedesmal unbrauchbar wird. Neben den dadurch entstehenden umvermeidlichen
Verlusten ist diese Methode ,auch sehr umständlich und zeitraubend. -Es wurde nun
gefunden, daß man die beschriebenen Nachteile vermeiden kann, wenn man den Behandlungsbädern
außer den Kondensationsmitteln noch Pyridinbasen in einer Menge zusetzt, d.aß stets
freie Pyridinbasen in den Lösungen vorhanden, sind. Hierdurch ist auch eine größere
Beweglichkeit in der Auswahl und der Menge der zu verwendenden Kondensationsmittel
und damit auch eine Herabsetzung der Kondensationstemperatur möglich, da ohne Beeinträchtigung
der Stabilität des Behandlungsbades nunmehr auch ali sich stärker sauere Kondensationsmittel.,
und zwar auch in höheren -Konzentrationen, verwendet werden können. Es ist so möglich,
die Temperatur der Wärmenachbehandlung derart herabzusetzen,
daß
die in Textilbetrieben üblichen Trockenapparaturen hierfür gebraucht werden 1,-,önnen.
Die erfindungsgemäßen Iniprägnierungsbäder lassen sich auch sogar ohne Schaden bis
zu einem bestimmten Grade erwäniieri' und es ist so möglich, auch schwer du&h'=
tränkbar e Gewebe, wie solche aus Leinen, Ramie usw., leicht mit ihnen zu durchtränken.
Weiterhin lassen sich auch die wasserlöslichen Vorkondensationsprodukte der harzbildenden
Komponenten mit Hilfe von Pyridinbasen herstellen. Diese Vorh;,ondensationsprodukte
erleiden in Gegenwart von Pyridinbasen keine weitere Veränderung; so erhält man
z. B. aus Lösungen von Harnstoff und Formaldehyd Lösungen von Methylolharnstoffen,
die unbegrenzt haltbar sind.
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Beispiel i i 5o Teile Harnstoff, 25o Teile Formalde-hyd von
400,10 und 5 Teile Ammeniumoxalat.werden in i ooo Teilen Wasser gelöst. Man setzt
dann 2o Teile Pyridin zu. Das an sich sehr unbeständige Bad wird durch den Pyridinzusatz
stabilisiert. Mit dieser Lösung tränkt man ein Baumwollgewebe, quetscht ab und trocknet
auf der Zylindertrockenmaschine.
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Beispiel e Man läßt eine nach Beispiel i bereitete Lösung 24 Stunden
stehen. Dabei bilden sich aus Harnstoff -und Formaldehyd die Methylolverbindungen
des Harnstoffs. Man behandelt weiter wie in Beispiel i. Beispiel g ioo Teile Harnstoff,
25o Teile Formaldehyd von 40% und io Teile Pyridin werden 1/@ Stunde am Rückflußkühler
gekocht. Dabei bildet sich Dimethylolharnstoff. Die Lösung wird mit Wasser -auf
iooo Teile verdünnt und erhält- als Kondensationsmittel einen Zusatz von i Teil
eines Gemisches aus primärem und sekundärem Natriuniphosphat (go0'o N1l-I_.PO.1
# 2 H.0 -+0% Na..HPOi#f211.0). Mit dieser Lösung tränkt man ein Viscosekunstseide-Baumwoll-Mischgewebe,
qi:etscht 'ab, trocknet und setzt schließlich die Ware io Minuten einer Temperatur
von i3o' aus. Beispiel Eine Lösung von Zoo Teilen Dimethylolharnstoff in Soo Teilen
Wasser wird mit io Teilen Phosphorsäure von. 6601o als Kondensationsmittel versetzt
und außerdem zur Stabilisierung mit 25 Teilen. Pyridin. Man tränkt damit ein Viscoseseidekrcppgewebe,
schleudert den überschuß der Impiägnierungsflotte ab und trocknet schließlich auf
dem Spannrahmen bei So bis go° Beispiel 5 15o Teile Harnstoff, 25o Teile Formaldehyd
von 400;o und 5 Teile Ammoniumoxalat werden in iooo Teilen Wasser gelöst. Man setzt
dann 2o Teile Pikolin zu. Das an sich sehr unbeständige Bad wird durch den Zusatz
von Pikolin stabilisiert. Mit dieser Lösung tränkt man ein Baumwollgewebe, quetscht
ab und trocknet auf- der Zylindertrackennia,schine.
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Beispiel 6 Eine Lösung von Zoo Teilen Dimethylol-. harnstoff in 8oo
Teilen Wasser wird mit io Teilen Phosphorsäure von 660;o als Katalysator versetzt
und zur Stabilisierung mit 25 Teilen Collidin. Man tränkt ein- Viscosekunstseidekreppgewebe,
schleudert den Überschuß der Imprägnierungsflotte ab und trocknet schließlich auf
dem Spannrahmen bei So bis g0°.