AT202104B - Verfahren zum Mattieren von Textilprodukten - Google Patents

Verfahren zum Mattieren von Textilprodukten

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AT202104B
AT202104B AT315256A AT315256A AT202104B AT 202104 B AT202104 B AT 202104B AT 315256 A AT315256 A AT 315256A AT 315256 A AT315256 A AT 315256A AT 202104 B AT202104 B AT 202104B
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Description


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  Verfahren zum Mattieren von   Textilprodukten   
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mattieren von Textilien, wie Fasern, Garnen oder Stoffen natürlichen oder künstlichen Ursprungs, einschliesslich Naturseide und Kunscseide aller Arten, z. B. Celluloseäther oder-ester oder regenerierte Cellulose, wie Viskoserayon. 



   Es ist aus der österr. Patentschrift Nr. 155792 bekannt geworden, Textilien zu mattieren, indem man ein unlösliches, nicht harzartiges Kondensationsprodukt aus Harnstoff oder harnstoffartigen Verbindungen und Formaldehyd in fein verteilter Form, vor oder nach dem Imprägnieren des Stoffes mit einer Lösung, die die zur Bildung des Kondesnsationsproduktes erforderlichen Stoffe enthält, durch Zugabe einer Säure oder einer Substanz die Säure freisetzt, ausfällt und auf dem Textilstoff niederschlägt. Bei diesem Verfahren wird als Fällungsmittel vorzugsweise eine freie Säure verwendet und man kann dabei die Textilien in der ersten Stufe mit je zwei der drei Reaktionsteilnehmer und dann mit dem dritten oder zuerst mit einem der drei Reaktionsteilnehmer und dann gemeinsam mit den beiden andern behandeln. 



   Die unlöslichen, durch Kondensation von Harnstoff und Formaldehyd bei gewöhnlicher Temperatur erhaltenen Methylenharnstoffe, bilden nach dem Ausfällen weisse, amorphe Teilchen und sind hervorragende Mattierungsmittel. 



  Bei allfälliger Wärmeanwendung muss eine Aushärtung zum Kunstharz durch sorgfältige Vermeidung von zu hoher Temperatur oder zu langer Erhitzungszeit verhindert werden. An Stelle einer Säure kann auch ein potentiell saures Fällungsmittel, welches unter den Behandlungsbedingungen Säure freisetzen kann, z. B. das Ammoniumsalz einer starken Säure, welches beim Erwärmen unter Säureabspaltung zerfällt, verwendet werden, sofern dabei noch keine Harzbildung eintritt. Die bekannten Verfahren besitzen aber verschiedene Nachteile, auf die im folgenden noch näher eingegangen werden soll. 



   Es wurde nun ein einfaches und verlässliches Verfahren gefunden, mittels dessen man in einer wässerigen Lösung, welche die zur Bildung eines Amin-Aldehyd-Kondensationsprodukts notwendigen Bestandteile enthält, Säure freisetzen kann, wodurch ein Kondensationsprodukt in Teilchenform ausgefällt wird, das sich zum Mattieren von Textilien eignet. 



   Wie in der belgischen Patentschrift Nr.   548. 442   angegeben, scheidet sich beim Verdunsten einer wässerigen Lösung von primärem Natriumorthophosphat bei Zimmertemperatur zuerst primäres Natriumphosphat aus. Wenn man dagegen eine wässerige Lösung von primärem Magnesiumorthophosphat durch Verdunsten bei Zimmertemperatur konzentriert, scheidet sich zuerst sekundäres Magnesiumphosphat aus. In beiden Fällen sinkt der pH-Wert, im letzteren Falle bewirkt jedoch das Ausscheiden von sekundärem Magnesiumphosphat, dass die Geschwindigkeit der Aciditätszunahme in dem Masse steigt, als die Konzentration mit dem Anteil von Magnesium in der Lösung zunimmt. 



   Nach den Angaben der genannten Patentschrift kann man diesen Effekt nicht nur bei Lösungen von primärem Magnesiumphosphat beobachten, sondern auch bei Lösungen von sauren Salzen, der phosphorigen Säure, Pyrophosphorsäure, Malonsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Weinsäure und Phthalsäure mit andern mehrbasischen Säuren mit Magnesium und anderen Metallen. 



   Wie in der genannten Patentschrift weiter ausgeführt ist, kann man diese Wirkungen auch in Lösungen erzielen, welche die zur Bildung von Amin-Aldehyd-Kondensationsprodukten erforderlichen Bestandteile enthalten, wobei nach Entzug des Lösungsmittels bis zur Erreichung der kritischen Konzentration (Sättigungskonzentration an weniger saurem Salz) ein schnelles Abfallen des pH-Wertes und eine säurekatalysierte Kondensation stattfindet, wenn die mehrbasische Säure eine erste Dissoziationskonstante von mindestens 10-6 in Wasser besitzt. 



   Die kritische Konzentration kann für jede Lösung durch pH-Messungen bei verschiedenen Konzentrationen und bei der Temperatur, bei der man das System zu verwenden beabsichtigt, experimentell bestimmt werden. 



   Eine sehr zweckmässige Art zur Bereitung solcher Lösungen gemäss der belgischen Patentschrift Nr.   548. 442   besteht darin, dass man der wässerigen Lösung der zur Bildung des AminAldehyd-Kondensationsproduktes erforderlichen Bestandteile ein solches primäres Phosphat, z. B. 

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 ein primäres Alkali-oder Ammoniumphosphat, das sich beim Lösungsmittelentzug vor dem sekundären Phosphat ausscheidet, und ferner ein leicht lösliches Salz eines geeigneten Metalles, wie z. B. Magnesium, mit einer Säure, die stärker als Phosphorsäure ist, zusetzt. 



   Die vorliegende Erfindung macht von den oben geschilderten allgemeinen Erkenntnissen Gebrauch und besteht in der Anwendung solcher Systeme beim Mattieren von Textilien mit Amin-Aldehyd- Kondensationsprodukten. 



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mattieren von Textilprodukten durch Abscheiden eines Amino-Aldehydkondensationsproduktes auf den Fasern in fein verteilter Form durch aufeinanderfolgendes Imprägnieren des Textilproduktes in beliebiger Reihenfolge mit zwei wässerigen Lösungen, wodurch der saure Katalysator gebildet wird, wobei eine der beiden Lösungen die zur Bildung des Kondensationsproduktes erforderlichen Bestandteile enthält und ist dadurch gekennzeichnet, dass die eine Lösung ein saures Alkalimetall- oder Ammoniumsalz einer mehrbasischen Säure, deren Dissoziationskonstante grösser als   10-6   ist, z. B. der Phosphorsäure bzw. die andere dieser Lösungen ein Metall-, z. B. Blei-oder Magnesiumsalz einer Säure, die stärker als eine mehrbasische Säure ist, z.

   B. der Schwefel-, Salz- oder Salpetersäure, gelöst enthalten, wobei das Kation der letzteren Lösung die Eigenschaft besitzt, mit der mehrbasischen Säure zwei Salze von verschiedener Acidität zu bilden, von denen das weniger saure Salz bei Wasserentzug aus der Lösung vor dem stärker sauren Salz ausfällt und eine Lösung des stärker sauren Salzes verbleibt und die Konzentration der angewandten Lösungen derart bemessen wird, dass das weniger saure Salz beim Behandeln des Textilmaterials mit der zweiten Lösung ausfällt. 



   Zwischen den Imprägnierungsvorgängen wird der Textilstoff vorzugsweise ganz oder teilweise getrocknet, welcher dabei auf eine Temperatur von höchstens   1000 C gehalten   wird. Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann nach der Imprägnierung mit der zweiten wässerigen Lösung das Textilmaterial getrocknet und auf Temperaturen von 100 bis 170  C erhitzt werden. 



   Im allgemeinen enthält die erste Lösung das saure Salz der mehrbasischen Säure ; nach einer Abänderung des Verfahrens enthält die erste Lösung das geeignete Metallsalz der starken Säure und die zweite Lösung das saure Salz der mehrbasischen Säure. Vorzugsweise setzt man die zur Bildung des Amin-Aldehyd-Kondensationsproduktes erforderlichen Bestandteile der zweiten Lösung zu. Wenn sie jedoch in der ersten Lösung enthalten sind, soll das saure Salz zweckmässig kein Ammoniumsalz sein. 



   Bei weiterem Trocknen des so imprägnierten Stoffes wird die Konzentration der wässerigen Lösung innerhalb der und zwischen den Fassern unter weiterer Erniedrigung des pH-Wertes er- höht. Wenn diese Lösung nach Entzug der Hauptmenge an Wasser immer noch harzbildende Bestandteile enthält, verursacht ein endgültiges 
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 harzartiger Kondensationsprodukte von guter Waschechtheit. 



   Wenn neben der Mattierung auch eine Verbesserung der   Knitterbeständigkeit   erzielt werden soll, ist es vorteilhaft, wenn die Lösung einen aus Harnstoff und Formaldehyd oder Melamin und Formaldehyd gebildeten Methyloläther, insbesonders den Dimethyläther des Dimethylolharnstoffes enthält, da die Methyloläther keine feinverteilten Niederschläge ergeben. 



   Als saure Salze mehrbasischer Säuren kommen die Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze, vorzugsweise die primären Phosphate in Betracht, jedoch vermeidet   manmeistdiesaurenAmmonium-   salze, da diese mit dem Aldehyd oder einem   Zwischenkondensationsprodukt   in der Lösung reagieren können. 



   Geeignete Kationen des weniger sauren Salzes, z. B. des sekundären Phosphates, das sich vor dem sauren Salz, z. B. dem primären Phosphat, aus der wässerigen Lösung bei einer Konzentration oberhalb der kritischen Konzentration ausscheidet, sind z. B. Barium, Calcium, Strontium, Thorium, Zink, Kupfer, Mangan, Cadmium, Cer, Blei oder   U02.   Als Säure, die stärker als die mehrbasische Säure ist, kann z. B. Salzsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure verwendet werden, sofern sie die zur Bildung des Amin-AldehydHarzes erforderlichen Bestandteile oder den Textilstoff nicht übermässig angreift. 



   Die bei der zweiten Imprägnierung im Textilstoff gebildete wässerige Lösung enthält ein Salzsystem, das sich in bezug auf die pH-Ver- änderung so verhält, wie eine Lösung, die über die kritische Konzentration des sauren Salzes des ausgewählten Metalls hinaus eingedampft worden   ist..   



   Einige Systeme, die sich als besonders geeignet erwiesen haben, sind : primäres Natriumphosphat und Magnesiumchlorid, primäres Natriumphosphat und Magnesiumsulfat, primäres Natriumphosphat und Calciumchlorid, saures Natriummalonat und Bariumchlorid,   sekundäres   Natriumphosphat und Bleinitrat,   sekundäres   Pyrophosphat und Bleinitrat, sekundäres Pyrophosphat und Zinksulfat, saures Kaliumphosphit und Bleinitrat, saures Kaliumoxalat und Bleinitrat, saures Kaliumoxalat und Magnesiumsulfat, saures Kaliumoxalat und Calciumchlorid, saures Kaliumoxalat und Bariumchlorid, saures Kaliumoxalat und Zinksulfat, saures Natriummaleat und Bleinitrat, saures Natriummalonat und Bleinitrat, saures Natriumtartrat und Bleinitrat, saures Natriumtartrat und Zinksulfat, 

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 saures Kaliumphthalat und Bariumchlorid,

   primäres Natriumphosphat und Bleinitrat und primäres Natriumphosphat und Bariumchlorid. 



   Das saure Salz der mehrbasischen Säure und das geeignete Metallsalz einer Säure, die stärker als die mehrbasische Säure ist, kann man in im wesentlichen äquivalenten Mengen verwenden, obwohl sogar ein Überschuss des einen oder des andern bis etwa 3 : 1 Äquivalenten keine Nachteile mit sich bringt. 



   Unter den zur Bildung von Amin-AldehydKondensationsprodukten erforderlichen Bestandteilen sollen auch die wasserlöslichen Methylolverbindungen verstanden werden, die man durch Kondensation von Harnstoff oder Melamin mit Formaldehyd in bekannter Weise unter neutralen oder alkalischen Bedingungen erhält. 



   Wenn die wässerige Lösung, mit der man die zweite Imprägnierung durchführt, die zur Bildung des Amin-Aldehyd-Harzes erforderlichen Bestandteile enthält, muss man darauf achten, dass ihr pH-Wert nicht durch die während der zweiten Imprägnierung aus dem Textilmaterial herausgelösten Salze übermässig erniedrigt wird. 



  Diese Gefahr ist besonders gross, wenn das weniger saure Salz, wie beispielsweise sekundäres Bleiphosphat, eine sehr niedrige kritische Konzentration hat. Man kann die Gefahr verringern, wenn man einer der beiden oder beiden Lösungen eine Puffersubstanz zusetzt. Auch ein in alkalischer Lösung hergestelltes Zwischenkondensationsprodukt wirkt als Puffersubstanz. 



   Das Verfahren nach der Erfindung weist wesentliche Vorteile gegenüber dem bisherigen Verfahren auf, bei dem die Säurebildung durch Zersetzung eines Ammoniumsalzes bewirkt wurde. 



  Bei der Reaktion von Ammoniumsalzen mit Aldehyden oder   Zwischenkondensationsproduk-   ten entstehen flüchtige Basen, die einen unangenehmen Geruch verbreiten. Ausserdem wird bei Verwendung von Ammoniak und bzw. oder Ammoniumsalzen in den Lösungen Hexamethylentetramin gebildet, das die Lichtechtheit mancher direkter Farbstoffe nachteilig beeinflusst. 



   Schliesslich hängt die bei der Reaktion von Ammoniumsalzen gebildete Säuremenge vom Gehalt der Lösung an freiem Formaldehyd ab. Da die beim Verfahren nach der Erfindung verwendeten Lösungen, vorzugsweise keine Ammoniumsalze enthalten sollen, treten die genannten Nachteile nicht auf und ist auch die gebildete Säuremenge unabhängig vom Gehalt der Lösung an freiem Formaldehyd. 



   Weitere Vorteile des Verfahrens nach der Erfindung bestehen darin, dass der Mattierungseffekt und die Menge des sich bildenden fein verteilten Niederschlages leichter gesteuert werden können als bei dem bekannten Verfahren sowie darin, dass es erfindungsgemäss leichter möglich ist, das Mattieren mit einer Verbesserung der Eigenschaften des Textilstoffs zu verbinden, beispielsweise mit einer erhöhten Knitterbe- ständigkeit, durch Bildung von harzartigem Kondensationsprodukt innerhalb der Fasern. 



  Ausserdem werden bei dem Verfahren nach der Erfindung keine starken Säuren angewendet, deren nachteilige Wirkungen auf Textilien bekannt sind. 



   Es wurde festgestellt, dass beim Mattieren von Textilien nach dem Verfahren gemäss der Erfindung ein Teil des ausgefällten weniger sauren Salzes der mehrbasischen Säure zusammen mit dem Kondensationsprodukt auf dem Textilmaterial abgelagert ist. Wenn das Textilmaterial, z. B. beim Waschen, mit einer ionenaustauschenden Substanz behandelt wird, kann das Metallion entzogen werden, was mit einem Entzug eines Teiles oder des gesamten Kondensationsproduktes begleitet sein kann. 



   Diesen Nachteil kann man durch Verwendung solcher Metallsalze verringern, deren Kationen durch ionenaustauschende Mittel, die möglicherweise verwendet werden, nicht gebunden werden. 



  Demnach sind Calciumsalze weniger geeignet als Bariumsalze, da Calcium durch Natriumhexametaphosphat, eine Verbindung, die in gewissen Netzmitteln des Handes enthalten ist, wirksamer unter Komplexbildung gebunden wird als Barium. Man kann den Nachteil auch dadurch verringern oder vermeiden, dass man dafür sorgt, dass die im Stoff enthaltene Lösung nach Ablagerung des Kondensationsproduktes immer noch harzbildende Bestandteile enthält und das Textilmaterial nach dem Trocknen auf eine zur Bildung harzartiger Kondensationsprodukte genügend hohe Temperatur erhitzt, wobei ausserdem eine erhöhte Knitterfestigkeit erzielt wird. 



   Man kann mit dem Verfahren nach der Erfindung mattierte Muster auf einem glänzenden Hintergrund oder glänzende Muster auf einem mattierten Hintergrund erzeugen. Den letzteren Effekt erhält man, wenn man einen Stoff mit einer alkalischen Druckpaste, die gegebenenfalls einen Farbstoff enthält, bedruckt, ihn trocknet, wenn erforderlich dämpft und ihn nötigenfalls wieder trocknet, bevor man ihn mit einer der Lösungen imprägniert. Die bedruckten Flächen lassen sich nicht mattieren. 



   Beispiel 1 : Erzeugung von Glanzdrucken auf mattiertem Untergrund. 



   Ein Stück eines Satins mit einem Viskoseseidenfaden als Kette und einer Viskosestapelfaser als Schuss wurde mit einer Druckpaste der folgenden Zusammensetzung bedruckt : 
20% Britischer Gummi D 26,
8% Trinatriumphophat,   2, 5%   Formosul (Natriumformaldehydsul- foxylat),
5% Harnstoff,
3% Glycerin,
5% Farbstoff (Caledon Jade Grün XN 200 der Fa. I. C. I.) insgesamt auf 100 cm3 mit Wasser aufgefüllt. 



   Nach dem Drucken wurde der Stoff getrocknet und dann 5 Minuten bei   1000 C   in einer Alte- 

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 rungsvorrichtung gedämpft und getrocknet. 



  Der Stoff wurde mit einer wässerigen Lösung, die   9% primäres   Natriumphosphat enthielt, imprägniert und durch eine Mangel gepresst, die    850,''Wasser   entzog. Nach dem Trocknen wurde der Stoff mit einer wässerigen Lösung imprägniert, die   lOO 0 Bleinitrat   und   9% der   Feststoffe eines   Harnstoff- Formaldehydvorkondensa-   tes im Verhältnis von 1, 6 Mol Formaldehyd zu einem Mol Harnstoff enthielt. Das Gewebe wurde durch eine Mangel gepresst, die   25% Was-   ser entzog, und getrocknet.

   Nach dem Trocknen wurde es 3 Minuten auf   1400   C erhitzt und dann 
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 von Natriumperborat eingebracht, um den Farbstoff auf den bedruckten Flächen wieder zu oxydieren, gewaschen und 15 Minuten bei 20  C in   zigue   Salzsäure eingetaucht, um die bedruckten Flächen wieder vollständig glänzend zu machen. Der Stoff wurde dann ge- 
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 kocht, um losen Farbstoff und Mattierungsmittel zu beseitigen und darauf in heissem und kaltem Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen zeigte sich, dass das Gewebe glänzend farbig bedruckte Flächen auf einem mattierten Untergrund aufwies und auf den glänzenden und den mattierten Flächen eine gute Knitterbeständigkeit besass. 



   Beispiel2 : Erzeugung von mattierten Drucken auf mattiertem Untergrund. 



   Ein Stück Viskosesatin, wie er im Beispiel 1 verwendet wurde, wurde mit einer Druckpaste von folgender Zusammensetzung bedruckt :   15% britischen   Gummi D 26,   2, 5%   Formosul (Natriumformaldehydsulf- oxylat),
5% Harnstoff,
3% Glycerin,
5% Farbstoff (Caledon Jade Grün XN 200 der Fa. I. C. I.) insgesamt auf 100 cm3 mit Wasser aufgefüllt. 



   Nach dem Bedrucken wurde das Gewebe getrocknet und 5 Minuten bei 100   C gedämpft, getrocknet und mit einer wässerigen Lösung von   8%   primärem Natriumphosphat betupft, durch eine Mangel ausgepresst, die 110% Wasser entzog, und wieder getrocknet. Das Gewebe wurde dann mit einer wässerigen Lösung von 7% Bleinitrat und 16% der Feststoffe eines   Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensates   in einem Verhältnis von 1, 6 Mol Formaldehyd je Mol Harnstoff, imprägniert, durch eine Mangel ausgepresst, die 110% Wasser entzog, und dann getrocknet. Das Gewebe wurde dann 3 Minuten auf 140  C erhitzt.

   Nach dem Erhitzen wurde das Gewebe 20 Minuten bei 20  C in   0,2%igue   Natriumboratlösung eingebracht, um den Farbstoff auf den bedruckten Flächen zu oxydieren, gewaschen und   1   Stunden in einer wässerigen Lösung von 0, 25% Seife und 0, 25% Soda gekocht, um losen Farbstoff und loses Mattierungs- mittel zu beseitigen und in der Folge zuerst in heissem und dann in kaltem Wasser gewaschen. 



  Nach dem Trocknen wies das Gewebe mattierte farbig bedruckte Flächen auf einem mattierten Untergrund auf und zeigte sowohl an den bedruckten als auch an den nicht bedruckten Flächen eine gute Knitterfestigkeit. 



   Beispiel 3 : Erzeugung glänzender und mattierter Drucke auf mattiertem Untergrund. 



   Ein Stück Viskosesatin wie in Beispiel 1 wurde auf bestimmten Flächen mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt :
Paste A
25% britischer Gummi D 26,   30%   Trinatriumphosphat,   2,     5   Formosul (Natriumformaldehydsulf- oxylat),
5% Harnstoff,
3% Glycerin,   5%   Farbstoff (Caledon Jade Grün XN 200 der Fa. I. C. I.) insgesamt auf 100 cm3 mit Wasser aufgefüllt. 



   Diese Paste wurde aus einer   50% eigen   Lösung von britischem Gummi D 26 und Einstellen der Lösung auf den richtigen Alkaligehalt durch langsame Zugabe einer heissen Lösung von 105 g Trinatriumphosphat in 100 cm3 Wasser hergestellt. 



   Auf bestimmten andern Flächen wurden die Drucke mit einer Druckpaste der folgenden Zusammensetzung hergestellt :
Paste B   20%   britischer Gummi D 26,   2, 5%   Formosul (Natriumformaldehydsulf- oxylat), 
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 insgesamt auf 100 cm3 mit Wasser aufgefüllt. 



   Nach dem Drucken wurde das Gewebe getrocknet, 5 Minuten bei   100 C C   gedämpft und dann getrocknet. 



   Das Gewebe wurde mit einer Lösung von   6% primärem Natriumphosphat   betupft, durch eine Mangel geführt, die   110% Wasser   auspresste, und getrocknet. Nach dem Trocknen wurde das Gewebe mit einer Lösung, die 16% der Feststoffe eines   Harnstoff-Formaldehyd-Vorkon-   densates in einem Verhältnis von 1, 6 Mol Formaldehyd zu 1 Mol Harnstoff sowie 7% Bleinitrat enthält, imprägniert, durch einen Mangel, die   110% Wasser ausdrückte, geführt   und getrocknet. 



  Nach dem Trocknen wurde das Gewebe 3 Minuten auf 115  C erhitzt, 20 Minuten bei 20  C in 0, 2%ige Natriumperboratlösung zur Rückoxydation des Farbstoffes auf den bedruckten Flächen eingetaucht, gewaschen und 15 Minuten bei 
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 vollständiges Wiederglänzendmachen der mit Paste A bedruckten Flächen sicherzustellen und nochmals gewaschen. Das Gewebewurde   1   Stun- 

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 den lang zum Entfernen von losem Farbstoff und Mattierungsmitteln in einer wässerigen Lösung von   i%   Seife und   %   Soda gekocht und dann zuerst in heissem und dann in kaltem Wasser gewaschen.

   Nach dem Trocknen zeigte sich, dass das Gewebe glänzende bedruckte Flächen aufwies, die mit der Paste A bedruckt waren, und mattierte bedruckte Flächen, auf denen das Gewebe mit der Paste B bedruckt war, und dass es auf den nicht bedruckten Flächen gut mattiert war. Es zeigte sich, dass alle Teile des Gewebes eine gute Knitterfestigkeit besassen. 



   Beispiel4 : Herstellung von mattierten Drucken auf glänzendem Untergrund. 



   Ein Stück Viskosesatin, wie in Beispiel 1 beschrieben wurde, mit einer Paste der folgenden Zusammensetzung bedruckt :
Verdickungsmittel
50 g Tragant   (3%),  
8 g Weizenstärke,
42 cm3 Wasser. 



   Paste
100 g Verdickungsmittel,
3 cm3   33%ige Natriumhydroxydlösung,  
3 cm3 Netzmittel mit dem Handelsnamen
ALCOPOL 0 der Fa. Allied Colloids (Bradford) Ltd. in Bradford (Yorkshire,
England),
5 g Farbstoff (z. B. ein Rapidogen Farbstoff
Bordeaux Rot),
20 g   CaCI2   in 70 cm3 Wasser. 



   Daraufhin wurde die Stoffprobe getrocknet. 



  Das Gewebe wurde durch eine Zwei-WalzenMangel hindurchgeführt, deren untere Walze mit einem Wolltuch überzogen und deren unterer Teil in einen Trog eintauchte, der eine wässerige Lösung von 15% primärem Ammoniumphosphat und 16% der Feststoffe eines Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensates in einem Verhältnis von 1, 6 Mol Formaldehyd zu 1 Mol Harnstoff enthielt. Der Farbstoff wurde dann durch sofortiges Hindurchführen durch einen Ofen mit Dampf bei   950 C   fixiert und dann das Gewebe getrocknet. Dann wurde das trockene Gewebe eine Stunde lang zum Entfernen des losen Farbstoffes in einer Lösung von   % Seife   und   %   Soda gekocht und aufeinanderfolgend in heissem und kaltem Wasser gewaschen. 



   Nach dem Trocknen erwies sich das Gewebe als knitterfest und wies mattierte farbig bedruckte Flächen auf glänzendem Untergrund auf. 



   Beispiel 5 : Gesamtmattierung ohne Härten. 



   Ein Stück Viskosesatin wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde zweimal mit einer Lösung von 8% primärem Natriumphosphat imprägniert, durch eine Mangel, die 85% Wasser auspresste, geführt und getrocknet. Dann wurde das Gewebe mit einer Lösung, die 19% der Feststoffe eines Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensates in einem Verhältnis von 1, 6 Mol Formaldehyd zu einem Mol Harnstoff, 9% Bleinitrat und 1% Klissapol N der Fa. Imperial Chemical Industries Limited, London, enthielt, imprägniert, durch eine Mangel geführt, die   85%   Wasser auspresste, und getrocknet. Dann wurde das Gewebe 2 Minuten bei 90   C in einer wässerigen Lösung von i% Seife und   W%   Soda gewaschen und nachdem die freie Seife und das Soda ausgewaschen waren, getrocknet. Das so behandelte Gewebe zeigte ein mattiertes Aussehen und war gut knitterfest. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zum Mattieren von Textilprodukten durch Abscheidung eines AminoAldehydkondensationsproduktes auf den Fasern in fein verteilter Form, durch aufeinanderfolgendes Imprägnieren des Textilproduktes in beliebiger Reihenfolge mit zwei wässerigen Lösungen, wodurch der saure Katalysator gebildet wird, wobei eine der beiden Lösungen die zur Bildung des Kondensationsproduktes erforderlichen Bestandteile enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Lösung ein saures Alkalimetall-oder Ammoniumsalz einer mehrbasischen Säure, deren Dissoziationskonstante grösser als   10-6 ist,   z. B. der Phosphorsäure bzw. die andere dieser Lösungen ein Metall-, z. B. Blei-oder Magnesiumsalz einer Säure, die stärker als eine mehrbasische Säure ist, z.

   B. der Schwefel-, Salz- oder Salpetersäure, gelöst enthalten, wobei das Kation der letzteren Lösung die Eigenschaft besitzt, mit der mehrbasischen Säure zwei Salze von verschiedener Acidität zu bilden, von denen das weniger saure Salz bei Wasserentzug aus der Lösung vor dem stärker sauren Salz ausfällt und eine Lösung des stärker sauren Salzes verbleibt und die Konzentration der angewandten Lösungen derart bemessen wird, dass das weniger saure Salz beim Behandeln des Textilmaterials mit der zweiten Lösung ausfällt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man nach der Imprägnierung mit der ersten wässerigen Lösung, aber vor Imprägnierung mit der zweiten wässerigen Lösung das imprägnierte Material ganz oder EMI5.1
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man nach der Imprägnierung mit der zweiten wässerigen Lösung das Textilmaterial trocknet und auf Temperaturen von 100 bis 170 C erhitzt.
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