DE766202C - Verfahren zum Veredeln von Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut

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DE766202C
DE766202C DER104420D DER0104420D DE766202C DE 766202 C DE766202 C DE 766202C DE R104420 D DER104420 D DE R104420D DE R0104420 D DER0104420 D DE R0104420D DE 766202 C DE766202 C DE 766202C
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DE
Germany
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cellulose
water
acrolein
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Expired
Application number
DER104420D
Other languages
English (en)
Inventor
Franz Dr Koehler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm and Haas GmbH
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Publication date
Application filed by Roehm and Haas GmbH filed Critical Roehm and Haas GmbH
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/19Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
    • D06M15/37Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D06M15/39Aldehyde resins; Ketone resins; Polyacetals
    • D06M15/423Amino-aldehyde resins

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM
9. AUGUST 1954
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8 k GRUPPE 1
R 104420 IVd18k
Dr. Franz Köhler, Aisbach (Bergstr.)
ist als Erfinder genannt worden
Röhm & Haas G.m.b.H., Darmstadt
(Ges. v. 15. 7. 51) Patenterteilung bekanntgemacht am 8. Juli 1954
Es ist bekannt, daß man Cellulose- und Cellulosehydrattextilgut durch Ausrüsten mit Kunstharzen im Gebrauchswert verbessern, insbesondere knitterfest machen kann. Vor allem brachte man bisher zu diesem Zweck harzartige Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und Phenolen oder Harnstoff bzw. dessen Analogen auf das Textilgut. Von den Formaldehydkondensationsprodukten
ίο eignen sich jedoch die Phenolharze hierfür deshalb weniger, weil sie nicht geruchfrei sind, vergilben und Reizwirkungen auf die Haut ausüben. Bessere Ergebnisse hat man mit Harnstoffharzen, d. h. den Kondensationsprodukten des Formaldehyds mit Harnstoff
oder seinen Analogen, wie Thioharnstoff, erzielt, doch muß hierbei bekanntlich im allgemeinen in Gegenwart von sauren Kondensationsmitteln und unter Anwendung von Temperaturen bis 1700 gearbeitet werden, was gewisse Nachteile hinsichtlich Faserund Scheuerfestigkeit des behandelten Textilgutes mit sich bringt.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden und darüber hinaus noch wesentliche Vorteile dadurch erzielen kann, wenn man die Ware mit einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Harnstoff und bzw. oder Thioharnstoff und Acrolein oder Homologen
desselben, die außerdem noch ein saures Kondensationsmittel enthalten kann, tränkt und dann bei erhöhter Temperatur trocknet.
Vorteilhaft verwendet man solche Lösungen, denen noch Netzmittel zugesetzt sind.
Unter den statt Acrolein zu verwendenden Acroleinhomologen ist beispielsweise das 2-MethyIacroIein (Methacrolein) brauchbar. Es sind wasserlösliche Kondensationsprodukte aus ι Mol Acrolein und 1Iz bis 4 Mol Harnstoff verwendbar. Zur Bereitung der wasserlöslichen Kondensationsprodukte ist es zweckmäßig, die Kondensation in der Weise zu bewirken, daß man auf die Gesamtmenge des zu verwendenden Harnstoffs zuerst nur einen Teil des vorgesehenen Acroleins zur Einwirkung bringt und nach Beendigung der Reaktion weitere Anteile Acrolein in gleicher Weise verarbeitet.
Bei Verwendung von Harnstoff erhält man gegenüber Thioharnstoff leichter wasserlösliche Produkte, also Vorteile bei der Verarbeitung.
In Wasser schwerer lösliche Kondensationsprodukte kann man unter Zusatz von Alkoholen, z. B. auch von Glykol, in Lösung bringen.
An sich sind bereits Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Acrolein bekannt. Man kann sich dieser Verfahren mit oder ohne Kondensationsmittel, z. B. Essig- oder Schwefelsäure, bedienen. Vorteilhafter ist die Verwendung von Thioharnstoff als Kondensationsmittel bei der Herstellung obiger Harnstoffharze, während für Thioharnstoffharze ein solches überhaupt nicht erforderlich ist.
Mit Kondensationsprödukten, die etwa in gleichen Teilen aus Thioharnstoff, Acrolein und 2-Oxytrimethylen-i, 3-sulfid in Gegenwart geringer Mengen von Wasser bei 40 bis 500 zu erhalten sind, kann die gleiche Wirkung wie mit den erfindungsgemäßen Mitteln nicht erzielt werden; denn einmal sind derartige Kondensationsprodukte zu wenig wasserlöslich und neigen andererseits zum Verfärben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Knitterfestmachen von Geweben ist es nicht wie bei den bekannten Verfahren unbedingt erforderlich, Säuren oder Alkalien als Kondensationsmittel zu verwenden, und soweit man sie bei der Vorkondensation benutzt hat, kann man sie vor der Weiterverarbeitung neutralisieren. Eine Wärmenachbehandlung ist zwar auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zweckmäßig, doch genügt eine kurzdauernde Erwärmung auf verhältnismäßig niedrige Temperaturen. Diese Wärmenachbehandlung kann beispielsweise durch Bügeln oder heißes Walzen erfolgen, nachdem das mit den Lösungen getränkte Gut auf einem Spannrahmen getrocknet worden ist.
Beispiele
i. 30 Gewichtsteile Harnstoff und 1,5 Gewichtsteile Thioharnstoff werden in 30 bis 150 Gewichtsteilen Wasser gelöst, wozu 56 Gewichtsteile Acrolein, gegebenenfalls in Anteilen, zugefügt werden. Von einem gegebenenfalls auftretenden Xiederschlagfiltriert man ab, verdünnt mit 100 bis 250 Gewichtsteilen Wasser und gibt 3 Gewichtsteile primäres Kaliumphosphat und 2 Gewichtsteile Türkischrotöl hinzu. Mit der so gebildeten Lösung tränkt man einen Futterstoff, quetscht hierauf ab, trocknet am Spannrahmen bei etwa 6o° und bügelt. Der Griff ist voll und weich, die Knitterfestigkeit ist sehr gut.
2. 120 Gewichtsteile Harnstoff und 1.5 Gewichtsteile Thioharnstoff werden in 100 bis 300 Gewichtsteilen Wasser gelöst, worauf noch 56 Gewichtsteile Acrolein, gegebenenfalls in Anteilen, zugegeben werden. Die von einem gegebenenfalls ausgefallenen Niederschlag befreite Lösung wird mit 8 Gewichtsteilen Türkischrotöl und 250 bis 450 Gewichtsteilen Wasser versetzt. Mit dieser Flotte tränkt man Futterstoff, quetscht hierauf ab, trocknet ihn am Spannrahmen bei etwa yo° und bügelt. Der Griff ist voll, die Knitterfestigkeit ist sehr gut.
3. 38 Gewichtsteile Thioharnstoff werden in 100 Gewichtsteilen Wasser heiß gelöst, worauf in der Wärme noch 42 Gewichtsteile Acrolein hinzugefügt werden. Die erhaltene, schwach gelblich gefärbte, klare Lösung wird mit 300 Gewichtsteilen Wasser und 30 Gewichtsteilen Triäthylenglykol heiß verdünnt und mit 5 Gewichtsteilen Türkischrotöl versetzt. Mit der 700 warmen Flotte wird Futterstoff getränkt; darauf wird dieser abgequetscht, gebügelt, 5 Minuten kochend geseift, am Spannrahmen getrocknet und wieder gebügelt. Der Griff ist weich und glatt, die Knitter- und Scheuerfestigkeit sind sehr gut.
4. 120 Gewichtsteile Harnstoff und 4 Gewichtsteile Thioharnstoff werden in 60 Gewichtsteilen Wasser gelöst und mit 56 Gewichtsteilen reinem Acrolein umgesetzt. Nach 2 Stunden werden weitere 56 Gewichtsteile Acrolein einkondensiert. Die erhaltene klare Lösung verdünnt man heiß mit 700 Gewichtsteilen Wasser und 40 Gewichtsteilen Athylenglykol, setzt 3 Gewichtsteile Türkischrotöl hinzu und tränkt ein Gewebe durch Eintauchen in die 60 bis 703 warme Flotte. Man quetscht zwischen zwei Walzen ab, trocknet im Spannrahmen bei 90 bis iooc und bügelt kurz. · lao
5. 60 Gewichtsteile Harnstoff werden in bis 40 Gewichtsteilen Wasser gelöst und
nach Zusatz von 3 bis 5 Gewichtsteilen Natriumacetat wird die Lösung mit 42 Gewichtsteilen Acrolein nach und nach versetzt. Die bei 40 bis 50° ziemlich rasch verlaufende Reaktion führt zu einem mehr oder weniger gelblich gefärbten, hochviskosen, harzartigen Produkt, das vollkommen klar ist und mit Wasser vom 50 bis 600' in jedem Verhältnis zu einer klaren Lösung verdünnt werden kann.
150 Gewichtsteile von diesem Reaktionsprodukt werden in 800 bis 850 Gewichtsteilen Wasser mit 2 bis 3 Gewichtsteilen eines gegen Säure beständigen, aus sulfoniertem Ricinusöl oder sulfoniertem Sojabohnenöl bestehenden Weichmachers und 3 bis 5 Gewichtsteilen eines Gemisches von primärem Kaliumphosphat und Aluminiumchlorid (3 :1) gelöst.
Mit der etwa 30 bis 400 warmen Flotte wird Zellwollmusseline getränkt und dann im Spannrahmen oder Flachbahntrockner bei 80 bis no0' getrocknet.
Man erhält einen sehr vollen, weichen, angenehm fließenden Griff. Die Knitterfestigkeit ist sehr gut.
6. 300 Teile Harnstoff werden in 150 Gewichtsteilen Wasser gelöst, die Lösung wird mit 10 Gewichtsteilen in-NaOH und dann nach und nach mit 300 Gewichtsteilen Acrolein versetzt. Die etwa bei 50° verlaufende Kondensation führt zu einer viskosen, mehr oder weniger schwach gefärbten, wasserklaren Harzlösung.
200 Gewichtsteile dieser Harzlösung werden mit 800 Gewichtsteilen Wasser verdünnt und nach Zusatz von 3 bis 5 Gewichtsteilen eines aus sulfoniertem Ricinusöl oder sulfoniertem Sojabohnenöl bestehenden Weichmachers und 5 bis 10 Gewichtsteilen eines Gemisches aus primärem Natriumphosphat und Aluminiiumchlorid (5 :2) für die Tränkung von zellwollenen, baumwollenen Futterstoffen verwandt. Die Gewebe werden danach bei 8o° vorgetrocknet, wodurch der Bügeleinsprung auf ein äußerst günstiges Maß heruntergesetzt wird. Der Futterstoff hat einen sehr vollen, weichen, schönen, textlien Charakter. Die Knitterfestigkeit ist sehr gut.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Veredeln von Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ware mit einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Harnstoff und bzw. oder Thioharnstoff und Acrolein oder Homologen desselben, die außerdem noch ein saures Kondensationsmittel enthalten kann, tränkt und dann bei erhöhter Temperatur trocknet.
    Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 633 345.
    © 9539 7.54
DER104420D 1939-01-30 1939-01-31 Verfahren zum Veredeln von Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut Expired DE766202C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER104420D DE766202C (de) 1939-01-30 1939-01-31 Verfahren zum Veredeln von Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE880073X 1939-01-30
DER104420D DE766202C (de) 1939-01-30 1939-01-31 Verfahren zum Veredeln von Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE766202C true DE766202C (de) 1954-08-09

Family

ID=25952613

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER104420D Expired DE766202C (de) 1939-01-30 1939-01-31 Verfahren zum Veredeln von Cellulose- oder Cellulosehydrattextilgut

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DE (1) DE766202C (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE633345C (de) * 1930-09-02 1936-07-27 Leon Lilienfeld Dr Verfahren zur Herstellung haertbarer Kondensationsprodukte auf Harnstoff-Formaldehyd-Grundlage

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE633345C (de) * 1930-09-02 1936-07-27 Leon Lilienfeld Dr Verfahren zur Herstellung haertbarer Kondensationsprodukte auf Harnstoff-Formaldehyd-Grundlage

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