DE1594907A1 - Ausruestungsmittel fuer Textilgut - Google Patents
Ausruestungsmittel fuer TextilgutInfo
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Description
- Ausrüstungsmittel fUr Textilgut Zusatz zu Patent . ... ... (Anmeldung B 83 321 IVc/8k) Das Patent ... ... (Anmeldung B 83 321 IVc/8k) betrifft die Verwendung von Stoffen der allgemeinen Formel in der R1, R2 und R5 Wasserstoffatome, niedermolekulare Alkylreste oder niedermolekulare hdyroxyalkyl- oder Alkoxyalkylreste, deren Hydroxyl- oder Alkoxygruppe vom Sauerstoffatom durch mindestens zwei Kohlenstoffatome getrennt ist, und R3 und R4 niedermolekulare Alkylreste bedeuten, als Ausrüstungsmittel für Textilgut, das natürliche oder regenerierte Cellulose enthält oder daraus besteht.
- Es wurde nun gefunden, daß sich diese Stoffe mit besonderem Vorteil als Ausrüstungsmittel für das sogenannte Verfahren der verzögerten Härtung auf Textilgut, das natürliche oder regenerierte Cellulose enthalt oder daraus besteht, verwenden lassen.
- Das Verfahren der sogenannten verzögerten Härtung - auch "deferred curing" oder "delayed curing" genannt - besteht bekanntlich darin, das auszurüstende Textilgut mit einer wäßrigen Lösung eines oder mehrerer Ausrüstungsmittel und eines oder mehrerer saurer oder potentiell saurer Katalysatoren zu imprägnieren, es so vorsichtig zu trocknen, daß das oder die Ausrüstungsmittel nicht oder nicht in merklichem Umfang reagieren, und es erst nach einer längeren Unterbrechungl die viele Monate betragen kann, auf eine Temperatur zu erhitzens bis der das oder die Ausrüstungsmittel unter demEinfluß deg Katalysaors reagieren wobei mehrere Reaktionswege beschritten werden können, die der Einfachheit halber üblicherweise insgesamt als Kondensation, Fixierung oder Härtung bezeichnet werden.
- Die verzögerte Härtung wird meistens angewendet, um die Möglichkeit auszunutzen, das zu veredelnde Gut in dem Zeitraum zwischen dem Trocknen und der Härtung zu formen, insbesondere aber, es zu konfektionieren und zu formen. Es dient daher besonders zur Herstellung von Kleidungsstücken, die als "permanent press"-ausgerüstet bezeichnet werden; dabei wird flächenförmiges Textilgut, insbesondere Gewebe oder Gewirkes das aus natürlicher oder regenerierter Cellulose besteht oder diese neben anderem Fasermaterial, wie insbesondere Polyäthylenterephthalat oder andere lineare Polyester, Polyamide oder Polyacrylnitril, enthält, mit der Ausrüstungsrnittel und Katalysator sowie gegebenenfalls den Griff verbessernde Mittel und andere Additive enthaltenden Flotte imprägniert und vorsichtig getrocknet; das trockene Gut, das im wesentlichen nicht umgesetztes Ausrüstungsmittel und Katalysator enthält, wird zugeschnitteng zu Kleidungsstücken vernäht und, beispielsweise durch Bügeln, Pressen oder mit Hilfe von Formpuppen in die gewünschte Form gebracht. Dann werden gegebenenfalls unter Aufrechterhaltung der formgebenden Maßnahmen, die Kleidungsstücke mit Sattdampf überhitzem Dampf, Heißluft oder Kontakthitze soweit erwärmt, daß das Ausrüstungsmittel aushärtet. Eine Nachwäsche ist zwar möglich, die Konfektionäre streben aber an, diesen Arbeitsgang zu vermeiden. Das Verfahren der verzögerten Härtung kommt aber nicht nur für flächenfomiges Textilgut in Betracht. Sehr vorteilhaft ist es nämlich beispielsweise, diR Itpermanent-plless" -auszurüstenden Kleidungsstücke unter Verwendung von Nähgarnen herzustellen, die ebenfalls mit nicht gehärtetem Ausrüstungsmittel und Katalysator imprägniert sind.
- Aus der obigen Schilderung ergibt sich> daß für die verzögerte Härtung nur Ausrüstungsmittel geeignet sind, die besondere Eigenschaften haben.
- So müssen sie im luft trockenen Zustand in Gegenwart von Härtungskatalysatoren lange Zeit, beispielsweise bis zu 18 Monaten, unverändert beständig sein. Außerdem dürfen die fertigen Ausrüstungen nicht geschädigt werden, wenn die Katalysatoren in den Kleidungsstücken verbleiben. Nur wenige der bekannten Ausrüstungsmittel für Cellulosetextilien erfüllen diese Anforderungen und in die Praxis'hat sich nur eines wirklich einführen können: das N,N'-Dimethylol-glyoxalmonourein (=N,N'-Dimethylol-4,5-dihydroxy-imidazolidon-2). Dieses Mittel hat aber die Eigenschaft, gegen die Einwirkung von Chlor nicht beständig zu sein.
- Die Verwendung der im Hauptpatent genannten Stoffe als Ausrüstungsmittel liefert nun Ausrüstungen, die sehr widerstandsfähig gegen die Einwirkung yon Chlor sind. Außerdem aber erfüllen die nach dem Hauptpatent zu verwendenden Stoffe, wie Jetzt festgestellt wurde, die oben angegebenen besonderen Forderungen für den Einsatz bei dem Verfahren der verzögerten Härtung4 Sie eignen sich daher als Ausrüstungsmittel für dieses Verfahren wesentlich besser als N,N'-Dimethylol-4,5-dihydroxyFimidazolidon-20 Die Stoffe der eingangs genannten Formel werden üblicherweise für sich allein als Ausrüstungsmittel für die verzögerte Härtung verwendet; man kann sie aber auch zusammen mit anderen aminoplastbildenden Stoffen anwenden, sofern diese ebenfalls der verzögerten Härtung unterworfen werden können. Als Beispiele für solche aminoplastbildenden Stoffe seien genannt N, Nt-Dimethylolglyoxalmonourein, N,N'-Dimethylol-4-hdyroxypropylenharnstoff und deren Äther mit niZermolekularen Alkoholen.
- Die gemeinsame Verwendung der Stoffe der oben genannten Formel mit aminoplastbildenden Stoffen, die unter den Arbeitsbedingungen schon vorher, beispielsweise während der Trocknung, der Lagerung oder während einer Zwischenkondensationsstufe härten, ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
- Die nach der vorliegenden Erfindung zu verwendenden Ausrüstungsmittel können in den bei dem Verfahren der verzögerten Härtung allgemein üblichen Mengen auf das Textilgut aufgebracht werden. Sehr bewährt haben sich Mengen von 1 bis 15 %> berechnet als reine Wirksubstanzen und bezogen auf das Gewicht des trockenen Textilgutes; vorzugsweise bringt man die Ausrüstungsmittel in Mengen von 3 bis 6 % auf.
- Als saure und potentiell saure Katalysatoren kommen die für die Knitterfestausrüstung allg. emein üblichen, beispielsweise die gemäß dem Hauptpatent verwendbaren Stoffe in Betracht. Vorzugsweise verwendet man als Katalysatoren Magnesiumchlorid, Zinknitrat und Zinkchlorid. Die Katalysatoren werden in den Üblichen Mengen eingesetzt. Gute Ergebnisse erzielt man mit Katalysatormengen von 4 bis 60 %, vorzugsweise 20 bis 40 %, bezogen auf das Gewicht der Ausrüstungsmittel.
- Außer den Ausrüstungsmitteln und den Katalysatoren kann man auf das zu behandelnde Textilgut auch die üblichen Hydrophobier-, Weichmachungs-, Egalisier-, Netz- und Appreturmittel sowie Kunststofflösungen oder-disperslonen aufbringen, beispielsweise die nach dem Hauptpatent mitverwendbaren Mittel. Diese zusätzlichen Hilfsmittel werden im allgemeinen in Mengen von 0,3 bis 4, vorzugsweise 1 bis 2,5%,bei zogen auf das Gewicht des trockenen Textilgutes, angewendet: in besonderen Fällen kann man aber diese Mengen auch überschreiten.
- Das Aufbringen von AusrUstungsmitteln, Katalysatoren und gegebenenfalls Zusatzstoffen auf das Textilgut, wird in üblicher Weise durchgerührt, beispielsweise durch Imprägnieren des Behandlungsgutes mit einem wäßrigen Bad, das die Komponenten im gewünschten Mengenverhältnis enthält, mit Hilfe eines Foulard. Dann wird das Textilgut vorsichtig getrocknet, damit die Ausrüstungsmittel nicht vorzeitig aushärten; einen genügenden Schutz dagegen hat man, wenn man die Trockentemperatur nicht über 1000C ansteigen läßt. Im allgemeinen trocknet man das Gut bis zu einem Wassergehalt von 2 bis 15 Gew.-%.
- Zur Aushärtung der Ausrüstungsmittel erhitzt man das Textilgut, gegebenenfalls während oder nach einer Formgebung, auf eine Temperatur von 120 bis 2000C, vorzugsweise 150 bis 1700C. Die Härtung ist unter diesen Bedingungen nach 20 bis 3 Minuten beendet.
- Die im Beispiel genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten.
- Beispiel Ein Hosenstoff aus Baumwolle mit einem Gewicht von 180 g/m2 wird auf einem Foulard mit'einer wäßrigen Flotte imprägniert, die 80 g/l N,N'-Dimethylol-4-methoxy-5, 5-dimethylhexahydropyrimidon-2 und 35 g/l Magnesiumchlorid enthält. Das Gewebe wird auf 80 % Flottenaufnahme abgequetscht und auf dem Spannrahmen bei 1000C auf 4 % Restfeuchte getrocknet. Nach 6 Monaten wird das Gewebe zu Herrenhosen verarbeitet.
- Die Hosen werden auf Bügelpressen bei 125 bis 1350C geglättet und geformt und dann in einem Kondensationsofen bei 160 bis 1850C in einem Zeitraum von 15 bis 6 Minuten das in dem Textilgut befindliche Ausrüstungsmittel gehärtet.
- Die so erhaltenen Hosen zeigen ein gutes Wash- and -wear-Bild (Monsanto-Rating : 4-5) und auch nach mehreren Maschinenwäschen bei 800C gute Stabilität von Bügelfalten und Nähten.
- Arbeitet man in der oben erläuterten Weise, setzt aber dem Imprägnierbad außerdem 30 g/l einer eigen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisats aus 89 Teilen Acrylsäure-n-butylester, 5 Teilen Butandioldiacrylat, 3 Teilen N-Methylolmethacrylamid und 3 Teilen Acrylamid, 25 g/l eienr 30%igen wäßrigen Polyäthylendispersion und 2 g/l eines Adduktes von 7 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol i-Octylphenol zu, so erhalten die Hosen eine besonders gute ScheueSestigkeit.
Claims (1)
- Patentanspruch Verwendung von Stoffen der allgemeinen Formel in der R1> N und R5 Wasserstoffatome, niedermolekulare Alkylreste oder niedermolekulare Hydroxyalkyl- oder Alkoxyalkylreste, deren Hydroxy- oder Alkoxygruppe vom Sauerstoffatom durch mindestens zwei Kohlenstoffatome getrennt ist, und R3 und R4 niedermolekulare Alkylreste bedeuten, nach Patent . ... ... (Anmeldung B 83 321 IVc/8k) als Ausrüstungsmittel für das Verfahren der verzögerten Härtung auf Textilgut, das natürliche oder regenerierte Cellulose enthält bder daraus besteht.
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