DE1594907C - Ausrustungsmittel fur Textilgut - Google Patents

Ausrustungsmittel fur Textilgut

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DE1594907C
DE1594907C DE1594907C DE 1594907 C DE1594907 C DE 1594907C DE 1594907 C DE1594907 C DE 1594907C
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Germany
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textile goods
finishing agent
finishing agents
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English (en)
Inventor
Heinz Dr Rumens Wilhelm Dr 6703 Limburgerhof Petersen Harro Dr 6710 Frankenthal Bille
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BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG
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Description

I 2
Das Patent 1469 269 betrifft die Verwendung von ' hitztem Dampf, Heißluft oder Kontakthitze so weit
Stoffen der allgemeinen Formel erwärmt, daß das Ausrüstungsmittel aushärtet. Eine
Nachwäsche ist zwar möglich, die Konfektionäre
O streben aber an, diesen Arbeitsgang zu vermeiden.
II . 5 Das Verfahren der verzögerten Härtung kommt aber C nicht nur für flächenförmiges Textilgut in Betracht.
/ \ Sehr vorteilhaft ist es nämlich beispielsweise, die
R1O—CH2—N N—CH2—OR2 »permanent-press«-auszurüstenden Kleidungsstücke
I I ' " unter Verwendung von Nähgarnen herzustellen, die
CH2 CH—OR5 io ebenfalls mit nicht gehärtetem Ausrüstungsmittel
\ / und Katalysator imprägniert sind.
C . Aus der obigen Schilderung ergibt sich, daß für
/ \ die verzögerte Härtung nur Ausrüstungsmittel geeig-
R3 R4 net sind, die besondere Eigenschaften haben. So
15 müssen sie im lufttrockenen Zustand in Gegenwart
in der R1, R2 und R5 Wasserstoffatome, niedermole- von Härtungskatalysatoren lange Zeit, beispielsweise kulare Alkylreste oder niedermolekulare Hydroxy- bis zu 18 Monaten, unverändert beständig sein, alkyl- oder Alkoxyalkylreste, deren Hydroxyl- oder Außerdem dürfen die fertigen Ausrüstungen nicht Alkoxygruppe vom Sauerstoffatom durch mindestens geschädigt werden, wenn die Katalysatoren in den 2 Kohlenstoffatome getrennt ist, und R3 und R4. 20 Kleidungsstücken verbleiben. Nur wenige der beniedermolekulare Alkylreste bedeuten, als Aus- kannten Ausrüstungsmittel für Cellulosetextilien erfülrüstungsmittel. für Textilgut, das natürliche oder len diese Anforderungen, und in der Praxis hat sich regenerierte Cellulose enthält oder daraus besteht. nur eines wirklich einführen können: das N,N'-Di-
Es wurde nun gefunden, daß sich diese Stoffe mit methylol - glyoxalmonourein (= N,N'- Dimethylol-
besonderem Vorteil als Ausrüstungsmittel für das 25 4,5-dihydroxy-imidazolidon-2). Dieses Mittel hat aber
sogenannte Verfahren der verzögerten Härtung auf die Eigenschaft, gegen die Einwirkung von Chlor
■ Textilgut, das natürliche oder regenerierte Cellulose nicht beständig zu sein.
enthält oder daraus besteht, verwenden lassen. Die Verwendung der im Hauptpatent genannten
Das Verfahren der sogenannten verzögerten Här- Stoffe als Ausrüstungsmittel liefert nun Ausrüstungen, tung — auch »deferred curing« oder »delayed curing« 30 die sehr widerstandsfähig gegen die Einwirkung von genannt — besteht bekanntlich darin, das auszu- Chlor sind. Außerdem aber erfüllen die nach dem rüstende Textilgut mit einer wäßrigen Lösung eines Hauptpatent zu verwendenden Stoffe, wie jetzt fest- oder mehrerer Ausrüstungsmittel und eines oder gestellt wurde, die oben angegebenen besonderen mehrerer saurer oder potentiell saurer Katalysatoren Forderungen für den Einsatz bei dem Verfahren der zu imprägnieren, es so vorsichtig zu trocknen, daß 35 verzögerten Härtung. Sie eignen sich daher als Ausdas oder die Ausrüstungsmittel nicht oder nicht in rüstungsmittel für dieses Verfahren wesentlich besser merklichem Umfang reagieren, und es erst nach als N,N'-Dimethylol-4,5-dihydroxy-imidazolidon-2. einer längeren" Unterbrechung, die viele Monate Die Stoffe der eingangs genannten Formel werden betragen kann, auf eine Temperatur zu erhitzen, üblicherweise für sich allein als Ausrüstungsmittel für bei der' das oder die Ausrüstungsmittel unter dem 40 die verzögerte Härtung verwendet; man kann sie Einfluß des Katalysators reagieren, wobei mehrere aber auch zusammen mit anderen aminoplastbild'en-Reaktionswege beschritten werden können, die der den Stoffen anwenden, sofern diese ebenfalls der verEinfachheit halber üblicherweise insgesamt als Kon- zögerten Härtung unterworfen werden können. Als densation, Fixierung oder Härtung bezeichnet werden. Beispiele'für solche aminoplastbildenden Stoffe seien
Die verzögerte Härtung wird meistens angewendet, 45 genannt:N,N'-Draethylolglyoxalmonourein,N,N'-Dium die Möglichkeit auszunutzen, das zu veredelnde methylol-4-hydroxypropylenharnstoff und deren Äther Gut in dem Zeitraum zwischen dem Trocknen und mit niedermolekularen Alkoholen. '
der Härtung zu formen, insbesondere aber, es zu Die gemeinsame Verwendung der Stoffe der obenkonfektionieren und zu formen. Es dient daher genannten Formel mit aminoplastbildenden Stoffen, besonders zur Herstellung von Kleidungsstücken, 50 die unter den Arbeitsbedingungen schon vorher, beidie als »permanent press«-ausgerüstet bezeichnet spielsweise während der Trocknung, der Lagerung werden; dabei wird flächenförmiges Textilgut, ins- oder während einer Zwischenkondensationsstufe härbesondere Gewebe oder Gewirke, das aus natürlicher ten, ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, oder regenerierter Cellulose, besteht oder diese neben Die nach der vorliegenden Erfindung zu verwenanderem Fasermaterial, wie insbesondere Polyäthy- 55 denden Ausrüstungsmittel können in den bei dem lenterephthalat oder andere lineare Polyester, Poly- Verfahren der verzögerten Härtung allgemein übamide oder Polyacrylnitril, enthält, mit der Aus- liehen Mengen auf das Textilgut aufgebracht werden, rüstungsmittel und Katalysator sowie gegebenenfalls Sehr bewährt haben sich Mengen von 1 bis 15%, den Griff verbessernde Mittel und andere Additive berechnet als reine Wirksubstanzen und bezogen enthaltenden Flotte imprägniert und vorsichtig ge- 60 auf das Gewicht des trockenen Textilgutes; vorzugstrocknet; das trockene Gut, das im wesentlichen weise bringt man die Ausrüstungsmittel in Mengen nicht umgesetztes Ausrüstungsmittel und Kataly- von 3 bis 6% auf.
sator enthält, wird zugeschnitten, zu Kleidungs- Als saure und potentiell saure Katalysatoren komstücken vernäht und, beispielsweise durch Bügeln, ' men die für die Knitterfestausrüstung allgemein üb-Pressen oder mit Hilfe von Formpuppen, in die -65 liehen, beispielsweise die gemäß dem Hauptpatent gewünschte Form gebracht. Dann werden, gegebenen- verwendbaren Stoffe- in Betracht. Vorzugsweise Verfalls unter Aufrechterhaltung der formgebenden Maß- wendet man als Katalysatoren Magnesiumchlorid, nahmen, die Kleidungsstücke mit Sattdampf, über- Zinknitrat und Zinkchlorid. Die Katalysatoren wer-
den in den üblichen Mengen eingesetzt. Gute Ergebnisse erzielt man mit Katalysatormengen von 4 bis 60%, vorzugsweise 20 bis 40%, bezogen auf das Gewicht der Ausrüstungsmittel.
Außer den Ausrüstungsmitteln und den Katalysatoren kann man auf das zu behandelnde Textilgut auch die üblichen Hydrophobier-, Weichmachungs-, Egalisier-, Netz- und Appreturmittel sowie Kunststofflösungen oder -dispersionen aufbringen, beispielsweise die nach dem Hauptpatent mitverwendbaren Mittel. Diese zusätzlichen Hilfsmittel werden im allgemeinen in Mengen von 0,3 bis 4, vorzugsweise 1 bis 2,5%, bezogen auf das Gewicht des trockenen Textilgutes, angewendet; in besonderen Fällen kann man aber diese Mengen auch überschreiten.
Das Aufbringen von Ausrüstungsmitteln, Katalysatoren und gegebenenfalls Zusatzstoffen auf das Textilgut wird in üblicher Weise durchgeführt, beispielsweise durch Imprägnieren des Behandlungsgutes mit einem wäßrigen Bad, das die Komponenten im gewünschten Mengenverhältnis enthält, mit Hilfe eines Foulards. Dann wird das Textilgut vorsichtiggetrocknet, damit die Ausrüstungsmittel nicht vorzeitig aushärten; einen genügenden Schutz dagegen hat man, wenn man die Trockentemperatur nicht über 1000C ansteigen läßt. Im allgemeinen trocknet man das Gut bis zu einem Wassergehalt von 2 bis 15 Gewichtsprozent.
Zur Aushärtung der Ausrüstungsmittel erhitzt man das Textilgut gegebenenfalls während oder nach einer Formgebung auf eine Temperatur von 120 bis 2000C, vorzugsweise 150 bis 1700C. Die Härtung ist unter diesen Bedingungen nach 20 bis 30 Minuten beendet.
Die im Beispiel genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten.
Beispiel
Ein Hosenstoff aus Baumwolle mit einem Gewicht von 180 g/m2 wird auf einem Foulard mit einer wäßrigen Flotte imprägniert, die 80 g/l N,N'-Dimethylol - 4 - methoxy - 5,5 - dimethylhexahydropyrimidon-2 und 35 g/l Magnesiumchlorid enthält. Das Gewebe wird auf 80% Flottenaufhahme abgequetscht und auf dem Spannrahmen bei 1000C auf 4% Restfeuchte getrocknet. Nach 6 Monaten wird das Gewebe zu Herrenhosen verarbeitet. Die Hosen werden auf Bügelpressen bei 125 bis 135° C geglättet und geformt und dann in einem Kondensationsofen bei 160 bis 185° C in einem Zeitraum von 15 bis 6 Minuten das in dem Textilgut befindliche Ausrüstungsmittel gehärtet.
Die so erhaltenen Hosen zeigen ein gutes Washand-wear-Bild (Monsanto-Rating: 4-5) und auch nach mehreren Maschinenwäschen bei 8O0C gute Stabilität von Bügelfalten und Nähten.
Arbeitet man in der oben erläuterten Weise, setzt aber dem Imprägnierbad außerdem 30 g/l einer 40%igen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisats aus 89 Teilen Acrylsäure-n-butylester, 5 Teilen Butandioldiacrylat, 3 Teilen N-Methylolmethacrylamid und 3 Teilen Acrylamid, 25 g/l einer 30%igen wäßrigen Polyäthylendispersion und 2 g/l eines Adduktes von 7 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol i-Octylphenol zu, so erhalten die Hosen eine besonders gute Scheuerfestigkeit.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von Stoffen der allgemeinen Formel
    R1O-CH2-N N-CH2-OR2
    CH2 CH-OR5
    in der R1, R2 und R5 Wasserstoffatome, niedermolekulare Alkylreste oder niedermolekulare Hydroxyalkyl- oder Alkoxyalkylreste, deren Hydroxy- oder Alkoxygruppe vom Sauerstoffatom durch mindestens 2 Kohlenstoffatome getrennt ist, und R3 und R4 niedermolekulare Alkylreste bedeuten, nach Patent 1 469 269 als AusrüstungsmitteL für das Verfahren der verzögerten Härtung auf Textilgut, das natürliche oder regenerierte Cellulose enthält oder daraus besteht.

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