AT227230B - Verfahren zum Veredeln von Textilgeweben - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von Textilgeweben

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AT227230B
AT227230B AT805560A AT805560A AT227230B AT 227230 B AT227230 B AT 227230B AT 805560 A AT805560 A AT 805560A AT 805560 A AT805560 A AT 805560A AT 227230 B AT227230 B AT 227230B
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Austria
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fabric
mechanical treatment
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impregnated
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AT805560A
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Norbert Dr Goetz
Wilhelm Dr Ruemens
Rolf Dr Zeidler
Herbert Tulo
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Basf Ag
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Description


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  Verfahren zum Veredeln von Textilgeweben 
Gegenstand des Stammpatent Nr. 213 834 ist ein Verfahren zum Veredeln von Textilgeweben, die wenigstens 25 Gew.-% Cellulosefasern enthalten, bei dem man die Textilgewebe mit einer wässerigen Flotte imprägniert, welche a) ein Umsetzungsprodukt eines Aminoplaste bildenden Stoffes mit Formaldehyd, das im Molekül mindestens zwei Stickstoffatome enthält und mindestens zwei an Stickstoff gebundene Methylolgruppen oder verätherten Methylolgruppen, und b) ein Mischpolymerisat aus 1-25 Gew.-%, 
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 plaste auf über 100 bis etwa   2000 C,   vorzugsweise auf   120-180  C,   erhitzt. 



   Es wurde nun gefunden, dass die Massnahmen gemäss Stammpatent auch hervorragend geeignet sind, mit einer mechanischen Behandlung der Gewebe zur Erzielung mechanischer Effekte kombiniert zu werden, indem man die nach dem Verfahren des Stammpatents imprägnierten Gewebe zweckmässigerweise nach einer Trocknung einer mechanischen Behandlung bei erhöhter Temperatur unterwirft und schliesslich die so ausgerüsteten Gewebe nochmals auf höhere Temperaturen erhitzt. 



   Unter mechanischer Behandlung im Sinne dieser Erfindung sind alle Massnahmen zu verstehen, die Textilgeweben eine beabsichtigte Formveränderung verleihen. Zu diesen Massnahmen gehört z. B. das Prägen, das Plissieren und das Riffeln. Mit den Formveränderungen werden die Gewebe im allgemeinen dadurch versehen, dass man sie unter mechanischem Druck und bei erhöhter Temperatur einmal oder mehrfach mit Walzen behandelt, deren Oberfläche wie ein Relief gestaltet oder gemustert ist. Zur Plissierung verwendet man Plissiermaschinen, die das Gewebe in gleichmässige Falten bringen. Das Ergebnis aller dieser Massnahmen und der erfindungsgemässen Behandlung kann man auch als mechanische Ausrüstung bezeichnen. 



   Es ist sehr zweckmässig, die nach dem Verfahren des Stammpatentes imprägnierten Gewebe vor der mechanischen Behandlung zu trocknen ; das bedeutet, dass das Gewebe weitgehend von Feuchtigkeit befreit wird. Das Trocknen erfolgt besonders vorteilhaft bei Temperaturen von etwa 70 bis 150   C. Es ist günstig, wenn das Gewebe hienach eine Restfeuchtigkeit von etwa 8 bis 14% oder im allgemeinen   6-14% hat.   Um das Gewebe mechanisch auszurüsten, kann man es nun z. B. prägen, plissieren oder riffeln. Hiebei werden Temperaturen von etwa 140 bis 200  C und die üblichen Drucke, insbesondere zwischen 10 und 30 t, angewandt. Nach der mechanischen Behandlung erhitzt man wiederum z. B. in üblicher Weise. Die Dauer der Erhitzung kann wenige Sekunden bis zu etwa 10 min bei Temperaturen zwischen etwa 130 und 180  C betragen.

   Durch das Erhitzen sollen die Ausrüstungsmittel auf und mit der Faser kondensiert werden. Bei hohen Temperaturen genügen kurze Erhitzungszeiten, bei niedrigen Temperaturen muss länger erhitzt werden. 



   Die nach dieser Erfindung erhaltenen mechanischen Ausrüstungen sind mechanisch sehr dauerhaft und ausserordentlich beständig gegen die Einwirkung von Schweiss, gegen Wäschen und chemische Reini- 
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 gungen. Sogar mehrmalige Kochwäschen mit Seife und Soda oder mit den üblichen Feinwaschmitteln vermindern nicht die erzielten Prägeeffekte. Als polymerisierbare Verbindungen, die mit den Acryl-   säure-N-methylolamidenmischpolymerisiertwerdenkönnen, eignen sich in erster   Linie die Ester der Acrylsäure und der Methacrylsäure, vor allem Ester von niedrigen aliphatischen Alkoholen, wie Methanol und Äthanol. An Stelle dieser Ester oder zusätzlich zu diesen können als polymerisierbare Verbindungen verwendet werden z. B.

   Styrol, Vinylchlorid, Vinyläther, Vinylester, Butadien und andere für Mischpolymerisate geeignete Monomere. 



   Für die Imprägnierung der Gewebe gelten die im Stammpatent gegebenen Hinweise und Beispiele. 



   Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile. 



     Beispiel l :   Ein Zellwollgewebe, das gefärbt oder bedruckt sein kann, wird mit einer Flotte imprägniert, die in 1000 Teilen Wasser 75 Teile Tetramethylolglyoxaldiurein, 30 Teile Dimethylolharnstoffdimethyläther, 60 Teile einer 40% igen wässerigen Dispersion eines Mischpolymerisats aus 5 Teilen N-Methylolmethacrylamid und 95 Teilen Acrylsäurebutylester (vgl. die deutsche Auslegeschrift Nr. 1047431), 10 Teile eines Mischpolymerisats aus 50 Teilen Acrylamid und 50 Teilen Methacrylamid, 2 Teile eines Umsetzungsproduktes von Isooctylphenol mit Äthylenoxyd und 5 Teile Ammoniumnitrat enthält. Das so imprägnierte Gewebe wird bei 100   C getrocknet, bis es eine Restfeuchtigkeit von etwa   12%   hat. Danach prägt man bei 180   C unter Anwendung eines Drucks von etwa 15 t und erhitzt schliesslich noch 5 min auf 160   C.

   Das so ausgerüstete Gewebe hat einen angenehmen Griff. Die mechanische Ausrüstung ist hervorragend waschbeständig. Sie wird sogar durch mehrere Kochwäschen nicht beeinträchtigt. 



     Beispiel 2 :   Ein Mischgewebe aus   50%   Baumwolle und   50%   Zellwolle wird mit einer Flotte imprägniert, die in 1000 Teilen Wasser 60 Teile   Dimethyloläthylenharnstoff   oder   Dimethylol-N-alkyltriazinon,   30 Teile Dimethylolharnstoff, 80 Teile einer 40% igen wässerigen Dispersion eines Mischpolymerisats, das gemäss Beispiel 2 der deutschen Auslegeschrift Nr.

   1047431 aus 4 Teilen N-Methylolmethacrylamid,   1, 2   Teilen N-Methylolacrylamid und 95 Teilen Acrylsäurebutylester hergestellt ist, 40 Teile einer 20% igen Lösung eines Mischpolymerisats aus 60 Teilen Methacrylamid und 40 Teilen Acrylamid, 5 Teile Stearyl-   äthyleniminhamstoff,   3 Teile eines Umsetzungsproduktes aus Fettsäuremonoäthanolamid und 6-14 Mol Äthylenoxyd und 5 Teile Zinknitrat enthält. Das imprägnierte Gewebe wird bei   1200 C   getrocknet, bis die Restfeuchtigkeit 11-13% beträgt. Danach wird auf einem Schreinerkalander bei   1900 C   und unter einem Druck von 25 t geriffelt und schliesslich 5 min auf 155   C erhitzt. Der erhaltene Riffeleffekt ist hervorragend beständig gegen Schweiss, Wäschen und Reinigungen. 



   Beispiel 3: Ein Gewebe, das in der Kette aus Reyon und im Schuss aus Zellwolle besteht, wird mit einer Flotte imprägniert, die in 1000 Teilen Wasser 60 Teile Dimethylolglyoxalmonourein oder Dimethylolbutandioldiurethan, 20 Teile Dimethylolmelamin, 70 Teile einer 40%igen wässerigen Dispersion eines Mischpolymerisats aus 93 Teilen Acrylsäurebutylester, 5 Teilen N-Methylolmethacrylamid und 2 Teilen Acrylsäure, 15 Teile Polyglykoläther, 2 Teile Polyvinylchlorid und 5 Teile Ammoniumchlorid enthält. Das imprägnierte Gewebe wird bei 90   C bis zu einer Restfeuchtigkeit von 8-16 % getrocknet, danach auf einer   Plisseemaschine   bei 200   C plissiert und schliesslich 5 min auf 160   C erhitzt. Der erhaltene PlisséeEffekt ist ausserordentlich waschbeständig und wird selbst durch mehrere Kochwäschen kaum beeinträchtigt. 



   Weitere Rezepturen, die bemerkenswert beständige mechanische Ausrüstungen ergeben, können aus den nachstehend beispielsweise genannten Mitteln zusammengestellt werden. Die Rezepturen enthalten ein Mittel I, ein Mittel II, ein Dispergiermittel III, das zum Stabilisieren der Imprägnierflotte dient, und ein Mittel IV, nämlich den zum Härten der Imprägniermittel notwendigen Katalysator. Zur Bereitung der Imprägnierflotten werden die Mittel in den angegebenen Mengen oder Mengenbereichen zu 1000 Teilen Wasser gegeben :
I : 40-80 Teile Tetramethylolglyoxaldiurein oder   Dimethylolglyoxalmonourein   oder Dimethylolbutandioldiurethan oder   Dimethy101-N-aIkylsubstituiertes- Triazon   oder   Dimethy10läthylenharnstoff   oder Trimethylolmelamin oder   Hexamethylolmelamin.   



     II :   60 Teile einer 40%igen wässerigen Dispersion eines Mischpolymerisats aus :
5 Teilen N-Methylolmethacrylamid und 95 Teilen Acrylsäurebutylester oder 10 Teilen N-Methylolmethacrylamid und 90 Teilen Acrylsäurebutylester oder 25 Teilen N-Methylolmethacrylamid und 75 Teilen Acrylsäurebutylester oder 5-25 Teilen N-Methylolmethacrylamid und   95-75   Teilen Acrylsäuremthylpentylester. 



   III : 2-5 Teile eines Umsetzungsproduktes von Isooctylphenol oder Fettsäuremonoäthanolamid mit Äthylenoxyd. 



   IV : 4-7 Teile Ammoniumnitrat oder Ammoniumchlorid oder Ammoniumsulfat oder Mono- oder
Diammoniumphosphat oder 10-15 Teile Zinknitrat oder 15-25 Teile Magnesiumchlorid. 

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   Baumwolle, die gefärbt oder bedruckt sein kann, wird mit der Flotte imprägniert, bei   70-100    C getrocknet, bis sie eine Restfeuchtigkeit von 10 bis   12%   hat, bei   170-210  C   unter einem Druck von etwa 10-30 t geprägt (oder geriffelt) und 5 min auf   150-160  C   oder 2 min auf 170  C erhitzt. 



   Die so erhaltene mechanische Ausrüstung ist hervorragend waschbeständig und wird sogar durch mehrere Kochwäschen nicht beeinträchtigt. Das Gewebe hat einen angenehmen   fliessenden   Griff. 



   An Stelle eines Mittels I kann man auch Gemische der Mittel I verwenden. Das gleiche gilt für das Mittel II. 



   Für die Ausrüstung von Zellwollgewebe und Mischgewebe aus z. B. Zellwolle und Reyon oder Zellwolle und Baumwolle ist es besonders zweckmässig, wenn man Mischungen von a) einem solchen für die Knitterfestausrüstung geeigneten Mittel, das beim Kondensieren zumindest vorwiegend unter sich kondensiert und vernetzt, und b) einem solchen für die Knitterfestausrüstung geeigneten Mittel, das beim Kondensieren mit der Faser und unter sich vernetzt, verwendet. Daher gibt man der   Imprägnier-   flotte ausser den oben angegebenen Mitteln z. B. noch 40-70 Teile   Dimethylolharnstoffdimethyläther   oder einen Äther des   Tri- oder Hexamethylolme1amins   (beispielsweise Methyl-, Äthyl-oder Glykol- äther) zu. Auch Gemische der Äther können angewendet werden. 



   Bei dem erfindungsgemässen Verfahren ist es nicht erforderlich, die mechanische Behandlung unmittelbar an die Trocknung oder Imprägnierung anzuschliessen. Man kann das imprägnierte Gewebe auch Stunden oder Tage lagern und dann erst die mechanische Behandlung folgen lassen. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zum Veredeln von Textilgeweben, die wenigstens 25 Gew.-% Cellulosefasern enthalten, gemäss Patent Nr. 213834, dadurch gekennzeichnet, dass man das imprägnierte Gewebe einer mechanischen Behandlung unterwirft und zur Fixierung der Imprägnierungsmittel und der durch die mechanische Behandlung herbeigeführten Effekte auf höhere Temperaturen erhitzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gewebe vor der mechanischen Behandlung trocknet u. zw. zweckmässigerweise bis zu einer Restfeuchtigkeit von etwa 6 bis 14% und zweckmässigerweise Temperaturen von 70 bis 150 C beim Trocknungsvorgang anwendet.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen l und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die mechanische Behandlung bei Temperaturen von etwa 140 bis 200 C vornimmt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man zwecks Fixierung im Temperaturbereich zwischen ungefähr 130 und 180 C erhitzt.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen l bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die im Patent Nr. 213834 unter a) genannten knitterfestmachenden Mittel ihrerseits Gemische sind aus solchen Mitteln, die bei der Kondensation vorwiegend untereinander reagieren und aus solchen Mitteln, die bei der Kondensation vorwiegend mit der Faser reagieren.
AT805560A 1959-11-18 1960-10-27 Verfahren zum Veredeln von Textilgeweben AT227230B (de)

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