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Verfahren zur Darstellung von höhermolekularen 2, 4-Diamino-1, 3,
5-triazinderivaten Es ist bekannt, durch Erhitzen von fettsauren Guanidinsalzen
2, 4-Diamino-1, 3, 5-triazine, z. B. Formogaanamin oder Diaminocyanurwasserstoff
der Formel
aus ameisensaurem Guanidin oder einer Mischung von Guanidinsulfat und Alkaliformia.t,
darzustellen (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft ; [18741, S. 776 und
1584; 9 [1876], S. 228, Journal prakt. Chemie 43 [1891], S. 8o). Nach dieser
Reaktion sind auch die homologen Guanamine herstellbar. Als letzte gibt .die O.enanthylsäure
noch ein Guanamin, bei den höheren Fettsäuren jedoch geht die Reaktion in anderer
Richtung. Die Ausbeute, die im Schrifttum angegeben ist, kann nicht als gut bezeichnet
werden. Aus 5o Teilen Guanidinsalz werden im Mittel 5 Teile G.uanamin erhalten.
Durch spätere Arbeiten (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 25
[189a], S- 534/42) wurde gezeigt, daß die obenerwähnte Reaktion über das Biguanid
verläuft und daß demzufolge die Guanamine auch aus fettsauren Biguanidsalzen durch
Erhitzen dargestellt werden können. Auch hier verläuft die Reaktion nicht glatt,
Nebenreaktionen (Ammelinbildung) können zur Hauptreaktion werden, wie dies für die
Bildung des Acetguanamins bekannt ist.
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Die Umsetzung von Biguanid mit Fettsäureestern, z. -B. Ameisensäureäthylester,
ist wohl für die Herstellung von Formoguanamin
verwendbar, allein
für die Bildung der höheren Homologeli versagt sie ebenso wie die obenerwähnten
Verfahren.
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Schließlich ist noch bekannt, Biguanid mit l>enzoylchlorid in Gegenwart
von :@tziiatröii umzusetzen (Liebigs Annalen der Chemie 376 [igio], S. 18o). Die
Nacha.rbeitung ergibt auch hier, daß die Ausbeuten an Phenclguanamin äußerst schlecht
sind.
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Von den übrigen Bildungsreaktionen der Guanamine sei hier abgesehen,
da sie alle von kostspieligen, verwickelteren Verbindungen, wie Amidinen, Nitrilen,
ausgehen und technisch deshalb uninteressant sind.
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Es wurde nun gefunden, daß überraschenderweise höherniolekulare Derivate
von -2, d.-Diamino-1, 3, 5-triazinen mit aliphatischen oder cvcloaliphatischen Resten
mit mindestens 6 hohlenstoitatoinen in überaus leichter und glatter Weise durch
Umsetzung von Biguaniden mit Carbonsäurehalogeniden in Gegenwart von alkalisch reagierenden
anorganischen Salzen herstellbar sind, wobei die organischen Reaktionsteilnehmer
derart gewählt werden müssen. daß mindestens einer einen aliphatischen oder cvcloaliphatischen
Rest mit mindestens 6 Isohlenstoffatomen aufweist.
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Die Umsetzung der Cvanguanidine mit den Carbonsäurehalogeniden erfolgt
allgemein verhältnismäßig leicht; sie beginnt auch bei Verwendunn ziemlich hochmolekularer
Ausgangsprodukte schon bei Tempera.t@iren um
ioo= und v erläuft wenig höher in dvn meisten |
Fällen iin Gegensatz zu den bisher bekantit- |
bewordencii herfahren praktisch vollstiinclig, |
ohne Bildung störender Nebenpiodukte. Die |
Produkte selbst sind aufbaumäßig durch die |
Art ihrer Herstellung bestimmt; sie sind ein- |
lwitlich. |
Von den 2,d.-Diamino-1,3, 5-triazinen kennt |
man bis heute keine Derivate, die in 5- oder |
>, 6- Stellung durch höhermole-kulare Reste |
substituiert sind. Es wurde allerdings schon |
eine Verbindung als Derivat eines 2, -1.-Di- |
ainino-5, 6-diallcvl-i, 3, 5-triazins beschrieben, |
bzw. als Derivat der vermutlich tautonieren |
Diiminoform, nämlich das Diacetyl-(2-[-litii- |
oxyphenvl]-.I, 6-dii.niino-2-nietliVltetralivdro- |
1, 3, 5-triaziii) (B e i 1 s t e i i i, Handbuch dr |
organischen Chemie, 4.. Auflage, Er-zlicl. |
1XVI,/NNVII (193S) S.66). Man erhielt |
dies-es Produkt unmittelbar durch Acctyli@r@n |
1I@>- |
v on . Uho -"vplienyll)ig#,tanid, so flat'
A di C |
l:ichk.eit einer anderen Zusammensetzung be- |
steht. Übrigens ließ die Entstehung dieses |
Produktes nicht voraussehen, dati nichtacv- |
lierte (und deshalb für weitere Substitutionen |
an den Stickstoffatomen brauclil)are ; z, 4.-Di- |
amino-5, 6-dialkvl-i, 3, 5-triazine bzw. 2, --Di- |
imino-5, 6-dialkyl-1, 3, 5-tetralivdrotriazine |
nach dem Verfahren der Erfindung zugäng- |
lich sein könnten. |
Die Umsetzung der Cvanguanidine mit den |
Carbonsäurehalogeniden erfolgt vermutlich in |
folgendem Sinne: |
It und R.' bedeuten Alkyle, Arvle, Aralkvle, |
andere homocyclische oder lieterocyclische |
Reste, hoinocvcliscli- oder heterocvclisch-sub- |
stituierte All:yle oder Allzyle mit Amino-, Al- |
hllamino- oder Diall:vlaininogruppen, Alkyle |
und Arvle mit All:vlozv-, Carboxvl-, Ätlier- |
gruppen, auch durch andere Heteroatome als |
O und \ substituierte oder verknüpfte Koh- |
lenwasserstoffreste. Von R und R" muß |
mindestens eines ein aliphatischer oder cvcloaliphatischer Rest mit mindestens 6Isofilenstoffatomen
sein.
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Dieser höhermolekulare Rest kann eine gesättigten oder einer ungesättigten
Pettsiiurc (der deren Gemischen, einer livdroaioniatischen Säure. Harzsiitire, _\-aphthensäure
mit mindestens ; Isohlenstoffatomen entnommen sein, wobei dieser Substituent in
der Triazinverbindung
sowohl die 5- als auch die 6-Stellung einnehmen
kann, allenfalls auch beide Stellungen derart besetzt sein können.
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Ebenso ist es in Hinsicht auf die technische Verwendung der Produkte
von Bedeutung, daß sie zwecks Abstufung oder ``eränderung der Eigenschaften in recht
mannigfaltiger Weise ohne Aufspaltung des heterocyclischen Ringes abgewandelt werden
können. Die Aryl- und Aralkylabkömmlinge lassen sich nitrieren und die Nitroderivate
redu4eren, ebenso sulfonieren, wohei der Sulfonierungsgrad auf die gewünschte Löslichkeit
eingestellt werden kann. Der Schwefelsäurerest bzw. die 5O3 2#a-Gruppe 'können auch
ohne Vermittlung eines Ands oder Aralkyls eingeführtwerden-durchBehandeln .eines
Oxyall:ylderivates mit Schwefel- oder Chlorsulfonsäure bzw. durch Umsetzen eines
Chloralkylabkömmlings mit Sulfit.
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Ferner läßt sich ein an Stickstoff gebundenes Wasserstoffatom - oder
mehr als eines - ersetzen durch Alkyl, Oxyalkyl, Halogenallcyl, Aminoalkyl, Chloroxyall.5-1;
dann lagen sich die tertiären Aminogruppen durch Anlagerung von Halogenalkyl, Dialkylsulfat,
von athylenoxyd und anderen Alkylenoxyden in Gegenwart von Wasser, in quaternäre
Ammoniumgruppen verwandeln. Sofern die 6-Stellung durch eire 3#lethyl- oder Methylengruppe
besetzt ist, kann sie mit Aldehyden, insbesondere mit aromatischen Aldehyden und
deren Substitutionsprodukten kondensiert werden, wodurch wieder weitereUmsetzungen
ermöglicht werden.
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Als weitere 21,bwandlungsmöglichkeit ist zu erwähnen, daß durch bloßes
Wechseln der Substituenten in 5- und 6-Stellung grundsätzlich in allen, praktisch
in den meisten Fällen, jede Kombination in zwei stellungsisomeren Verbindungen darstellbar
ist. Beispielsweise erhält man durch Kondensation von Arylbiguanid mit Fettsäurechlorid
mit mindestens 7 Kohlenstoffatomen und N achbehandlung mit Dimethvlsulfat und Soda
die Verbindung nach Formel A, dagegen aus Alkylbiguanid mit einem Alkylrest mit
mindestens 7 Kohlenstoffatomen mit Ary lcarbonsäurechlorid und Nachbehandlung -wie
oben, die isontere Verbindung B
Als alkalisch reagierende anorganische Salze kommen die Salze starker Basen mit
schwachen Säuren in Frage, vor allem die Alkalicarbonate, aber auch die Bicarhonate,
Formiate, Acetate der Alkalimetalle, des Ammoniaks, des Magnesiums. ' Die neuen
Verbindungen sollen als Zwischenprodukte für die Herstellung von Heilmitteln und
Farbstoffen, aber auch als Textilhilfsmittel in der Küpenfärberei und als Weichmacher
dienen: Beispiel z 36 Teile Phenylbiguanid werden in d.oo Teilen Toluol gelöst,
2q. Teile trockene Soda zugesetzt und unter Rühren bei 5o bis 6o° allmählich mit
-,#2 Teilen Laurinsäurechlorid, gelöst in der gleichen Menge Taluol, vereinigt.
Man läßt die Temperatur allmählich auf IIo' ansteigen und hält sie 16 Stunden, läßt
dann auf 8o° abkühlen, verdünnt mit Alkohol, filtriert die Lösung vom Salzrückstand
ab und engt sie im Vakuum ein. Man erhält so ohne weitere Reinigung das 2, :1-Diimino-5-pbenyl-6-undecyltetrahydro-r,
3, 5 -triazin in Form -weißer, gelbstichiger Kristalle, F. gg°, die sich in Mineralsäuren
und organischen Säuren lösen und beim Verdünnen wieder ausfallen. Die Ausbeute beläuft
sich auf 67 Teile statt der berechneten 72 Teile, das sind 93'/o der Theorie.
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Verwendet man statt einheitlichem Säurechlorid das Gemisch der aus
Palmkernfettsäurerierhältlichen Chloride, so ergibt sich in einer Ausbeute von etwa
96"/o ein Produkt, das von detn.aus Laurinsäure nach Beschaffenheit und Eigenschaften
kaum zu unterscheiden ist. Als Gemisch beginnt es bei 8o° zu schmelzen, etwa zo°
höher wird die Schmelze erst klar. Ebensogut geht die Darstellung mit den Säurechloriden
der Tranfettsäuren oder anderer Fettsäuren von natürlich vorkommenden Fetten, Ölen,
Wachsen. Die Endprodukte besitzen als Gemische keine deutlichen Schmelzpunkte.
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In ganz gleicher Weise wie mit Phenylbiguanid reagiert das Säurechlorid
mit Biguanid, Methyl- und Butylbiguanid, mit Chlorphenyl-, o- und p-Toly1-, Anisidyl-,
Cyclohexyl- und Pyridylbiguanid. Auch
N itroaryl- und Aininoarylbiguaiiicle
sowie Amino- und Alhylaniinoalkylbiguaaide, -wie Diäthylaminoäthylbiguatiid, setzen
sich in genügendem Ausmaß um.
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Beispiel 2 Zur Lösung von ;1 Teilen Phenylbiguanid in 8oo Teilen Chlorbenzol
werden nach Zusatz von 45 Teilen Soda bei 5o° allmählich izoTeile Stearinsäurechlorid,
verdünnt mit dir gleichen Menge Chlorbenzol, unter kräftigem Rühren fließen gelassen.
Die Temperatur steigt spontan auf ioo°, wird auf i io bis r 15° erhöht und 14. Stunden
gehalten. Dann wird bei etwa 8o° mit dem halben Volumen Methanol verdünnt, filtriert
und im Vakuum konzentriert. Man erhält in berechneter Ausbeute das a, 4-Diimino;-5-plienyl-6-heptadecyltetraliydro-1,
3, 5-triazin, fast reinweiße Kristalle, die nach dem Umkristallisieren bei 113 bis
114' schmelzen. Die Verbindung löst sich in organischen Lösungsmitteln, nicht in
Wasser; Säuren-lösen nicht, dispergieren jedoch zu feinen Flocken.
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Die in gleicher Weise aus Phenvlbiguanid und Ölsäure bzw. Naphthensäure
(Säurezahl 215) dargestellten Heptadecenyl- bzw. iNaphthenylabl:öinmlinge sind flüssig-fest,
im Verhalten unterscheiden sie sich aber kaum von den Abkömmlingen der arideren
Säuren. Auch die übriger., am Schluß des Beispiels i aufgezählten Biguanide geben
ähnliche Verbindungen.
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Beispiel 3 iooTeile des nach Beispiel 2 erhaltenen Produktes trägt
man bei etwa 30° innerhalb einer halben Stunde in Zoo Teile Schwefelsäuremonoliydrat
ein, gibt nach erfolgter Auflösung ioo Teile 260/,)i,-es Oleum zu und rührt noch
ilj.= Stunden. Dann verrührt man mit Wasser-Eis-Gemisch, trennt die wäßrige Schicht
ab, teigt den Rückstand mit Wasser an, neutralisiert mit Natronlauge und dampft
die Lösung ein. Es bleiben i2oTeile (berechnet 124 Teile) Sulfonat als graustichigweißes
Kristallmehl, Löslichkeit :z : ioo in Wasser. Das Sulfonat löst sich in Wasser klar,
die Lösungen werden durch Schwefelsäure gefällt.
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Zur Darstellung einer auch als freie Säure in Wasser bzw. in überschüssiger
Mineralsäure löslichen Sulfonsäure sind schärfere Bedingungen erforderlich. Man
löst ioo Teile des Stoffes in einem Gemisch aus 2oö Teilen Schwefelsäure und ioo
Teilen 26joigem Oleum, rührt io bis 12 Stunden bei etwa 35°, gibt nochmals ioo Teile
Oleum zu und rührt weitere 6 Stunden, worauf wie oben die überschüssige Schwefelsäure
abgetrennt und das neutralisierte Reaktionsprodukt abgetrennt wird. Es ist ein graues,
nach Entfärben durch Bleichkohle fast weißes hrisr@,ilptil@-ei-. löst sich leicht
(35 : 10o) in Wasser und fällt auf Zusatz von Schwefelsäure nicht aus.
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Beispiel 4 _\'on dem nach Beispiel 2 dargestellten Produkt werden
io Teile in ioo Teilen Toluol in; t 3 Teilen Dimethylsulfat und 5 Teilen trockener
Soda 5 Stunden unter Rückfluß erhitzt, filtriert und das Filtrat im Vakuum eingeengt.
Der Rückstand wird mit der äquirnolekularen Menge Dimetliylsulfat eine halbe Stunde
auf dem Wasserbad erwärmt. Das Produkt bildet eine dicke Paste, die sich 12 : ioo
in Wasser zu einer opalisierenden, auf Zusatz von Essigsäure klaren Flüssigkeit
löst, die durch Säuren getrübt, durch Laugen wieder gefällt wird.
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Behandelt man das Zwischenprodukt mit der doppelten Menge Dimethylsulfat
(molekulares Verhältnis i : 2) und Soda unter sonst gleichen Bedingungen, trennt
das methylschwefelsaure Natron und die überschüssige Soda ab und läßt wieder Dimethvlsulfat
ohne Sodazusatz einwirken, so ist das so erhaltene Produkt in Wasser im Verhältnis
i9 : ioo auch bei Gegenb=art von Mineralsäure fast vollständig, nur schwach opalisierend
löslich. Statt mit Dimethylsulfat kann die methylierte Verbindung auch mit Äthvlenoxyd
oder mit Epichlorhydrin, durch 1)igerieren, dann Erwärmen der wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen,
allenfalls angesäuerten Lösung quaternär gemacht werden. Die Verbindung mit der
äquimolekularen Menge Stearinsäure ist in Wasser trüb löslich.
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Statt der in obigem Beispiel verwendeten Verbindung kann auch eine
der vielen anderen, in den Abarten zu Beispiel i und 2 angegebenen Verbindungen
verwendet werden. Beispiel 5 Das nach Beispiel i dargestellte Produkt wird mit der
doppelten äquimo.lekularen Menge Dimethylsulfat und einem kleinen Überschuß an Soda
so dimethyliert, wie es im Beispiel 4 für das Heptadecylderivat beschrieben ist.
Hierauf läßt man die doppelte Gewichtsmenge Schwefelsäure und das gleiche Gewicht
26o/oiges Oleum einwirken und verarbeitet das Reaktionsgemisch wie es im Beispiel
3 angegeben ist. Man erhält so das \ atronsalz der Di@methyl-2, 4-diimino-6-uiidecvl-5-phenyltetrahydro-1,
3, 5-triazinsulfonsäure. Es bildet .ein braunstichigweißes Kristallpulver, das sich
in Wasser klar im @"erhältnis i9 : ioo löst. Schwefelsäure fällt die freie Säure
aus. Die entsprechenden Tolvlverbindürrgen sind noch leichter löslich, und zwar
die o-Verbindung 43 : ioo und die p-Verbindung 38 : 10o. -
Wird
die Alkylierung mit Diäthylsulfat vorgenommen oder eine der übrigen, ob.enerwähnten
Verbindungen als Ausgangsstoff gewählt, so erhält man im Aussehen und im Verhalten
ähnliche Pro*dukte.
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Beispiel 6 Die Lösung von 3 Teilen Fencholsäurechlorid in 4 Teilen
Toluol läßt man in das kräftig gerührte, auf 6o° erwärmte Gemisch einer Lösung aus
3 Teilen Phenylbiguanid (oder äquivalente Teile anderer oben-genannter Biguanide)
in 2o Teilen Toluol und 2 Teilen Soda eintropfen. Die Temperatur steigt gegen ioo°;
wird auf 12o° erhöht und mehrere Stunden gehalten. -Tun werden weitere 31#'2-Teile
Soda zugesetzt und 4 Teile Dimethylsulfat eintropfen gelassen. Nach 5stündigem Erhitzen
unter Rückfluß wird vom Salzbrei abfiltriert und das Filtrat im Vakuum vom Lösungsmittel
befreit. Den Rückstand, ' eine gelbe weichharzähnliche Masse, löst man bei 15 bis
2o° in der doppelten Gewichtsmenge Schwefelsäure, gibt allmählich die gleiche Menge
26°/oiges Oleum zu, rührt 3 Stunden und trennt, wie es im Beispiel 3 für das entsprechende
Heptad'ecylderivat angegeben ist, das entstandene Natriumsalz derDimethyl-2, 4-diimino-6-(i'-niethyl-3'-isopropy
S)-cyclopentyl-5-phenyltetrahydro-i, 3, 5-triazinsulfonsäure ab. Löslichkeit i :
46 in Wasser.
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An Stelle des Fencholsäurechlorids kann ebensogut auch das Brorni.d
oder ein anderes Säurehalogenid, wie Capryl- .und Palmitinsäure, verwendet werden.
Statt der Soda können in obigen Beispielen die Carbonate oder Bicarbonate der Alkali-
oder Erdalkalimetalle oder andere nichtkaustische Alkalien verwendet werden: Beispiel
Die Lösung von i Mol o-Tolylbiguani,d in 3 L Chlorbenzol wird mit 1,4 Moll
trockener Soda verrührt, bei 6o° i Mol Ölsäurechlorid in 1 Z Chlorbenzol einfließen
gelassen und unter weiterem Rühren 12 Stunden auf zuletzt i io° erhitzt. Man filtriert
heiß vom Salzbrei ab, wäscht ihn mit Chlorbenzol und dampft das klare Filtrat im
Vakuum ein. Der Rückstand ist technisch reines 2, 4-Diimino-5- (2'-methylphenyl-i')-6
-heptad'ecenyltetrahydro-1, 3, 5-tria.zin, weiche Kristallmasse, an sich in Säuren
und Laugen unlöslich, gibt unter den im Beispiel 3 angegebenen Bedingungen eine
in Laugen lösliche Sulfonsäure, löslich in Wasser 40 : Zoo, reagiert unter den Bedingungen
von Beispiel 4, mit Dimethylsulfat, Diäthylsulfat oder Epichlorhydrin unter Bildung
von in Wasser und Säuren löslichen Salzen.
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Ganz gleich erfolgt die Umsetzung von o-Tolylbiguailid mit den Chloriden
anderer ungesättigter, auch cyclischer Säuren, wie Naphthensäuren und .mit denen
gesättigter Säureur, wie Stearinsäure. An Stelle von o-Tolylbiguan.idkann mit der
gleichen Wirkung ein anderes Arylbiguanid verwendet werden. So werden z. B. aus
m- und p-Tolyl-, rn- und p-Xylyl-biguanid, aus dem Anisidyl-und dem Phenetidylderivat
,erhalten: 2, 4-Diimino-5-(3'-methylphenyl-i')-6-heptadecyltetrahydro-i, 3, 5-triazin,
F. 1o8°, 2, 4-Diimino-5-(4'-methylphenyl- i')-6-heptadecyltetrahydro-1, 3, 5-triazin,
F. rig', 2, 4-Diimino-5- (3', 4'-dimethylphenyl-i')-6-heptadecyltetrahydro-r, 3,
5,-triazin, F. iio bis 12o', 2, 4-Diimino-5- (3', 5'-'dimethylphenyl-i')-6-heptadecyltetrahydro-r,
3, 5-triazin, F.1240, 2, 4-Diimino- 5 - (4.' - methoxypheny 1- i')-6-heptadecyltetrahydro-1,
3, 5-triazin, F.102°, 2, 4-Diimino-5-(q.'-äthoxyphenyl-i')-6-heptade@cyltetrahydro-i,
3, 5-triazin, F. g4°.
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Jede dieser Verbindungen läßt sich in ein wasserlösliches Sulfonat
überführen, durch Einwirkung von zwei Mol Dimethyl- oder Diäthylsulfat in eine bis-tertiäre
Base verwandeln, die weitere zwei Mol Dialkylsulfat anlagern kann und so ein in
Wasser und Säuren spielend leicht lösliches bis-quaternäres Salz von ausgeprägter
Kapillaraktivität gibt.