DE746576C - Verfahren zur Darstellung von 2,4-Diamino-1,3,5-triazinen. - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von 2,4-Diamino-1,3,5-triazinen.Info
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- DE746576C DE746576C DE1941G0103373 DEG0103373D DE746576C DE 746576 C DE746576 C DE 746576C DE 1941G0103373 DE1941G0103373 DE 1941G0103373 DE G0103373 D DEG0103373 D DE G0103373D DE 746576 C DE746576 C DE 746576C
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Description
Im Hauptpatent 735 596 ist ein Verfahren zur Herstellung von 2, 4-Diamino-i, 3, 5-triazinen
bzw. 2, 4-Diiminotetrahydro-i, 3, 5-triazinen beschrieben, das darin besteht, daß
man Biguanid oder seine Abkömmlinge mit Halogeniden aliphatischer oder cyclialiphatischer
Carbonsäuren mit mindestens 7 C-Atomen in Gegenwart von alkalisch reagierenden anorganischen Salzen in der Wärme umsetzt
oder daß man Alkyl- bzw. Cycloalkylbiguanide, deren Alkylrest mindestens 6 C-Atome
enthält, mit Halogeniden aliphatischer oder cycloaliphatischer Carbonsäuren in Gegenwart
dieser alkalischen Salze umsetzt und gegebenenfalls die entstandenen Triazinderivate
vorzugsweise an den Aminogruppen alkyliert und/oder sulfoniert.
Es wurde nun gefunden, daß man Verbindungen mit wesentlich verbesserten Eigenschaften
erhält, wenn man als Biguanidabkömmlinge solche Alkylaryl- bzw. Alkylaralkylbiguanide
verwendet, deren Alkyl-, Aryl- und Aralkylgruppen am gleichen Stickstoffatom
haften. Am besten werden die Ausgangsverbindungen dargestellt durch Um-Setzung
von Alkylarylaminen bzw. Alkyl-
aralkylaminen mit Dicyandiamid. DieReakion
verläuft beispielsweise für N, N-Methylphenylbiguanid
und Stearinsäurechlorid folgendermaßen:
NH,
HN = C'
NH + H-CO-C17H35
NH-C ι N-CH,
17 H33
iS HN = C'
N = C
H2N-C".
N-CH,
ι
so +H Cl+ H2O) C,;H5
ι
so +H Cl+ H2O) C,;H5
2-Amino-4-(N-methyl-N-phenylamino)-6-heptadecyl-i,
3, g-triazin
Da Ausgangs- und Endprodukte mehrfach tautomer formuliert werden können, gibt
obige Formulierung nur einen Ausschnitt der vielen möglichen Fälle wieder.
Ein Vergleich zwischen der nachstehend in Beispiel 1 beschriebenen Verbindung und derjenigen
nach Beispiel 2 des Hauptpatents zeigt deutlich, daß für das Zurückhalten bzw.
Egalisieren von Küpenfarbstoffen sowie für das Abziehen derselben die methylgruppenhaltige
Verbindung deutlich überlegen ist. Dasselbe ist hinsichtlich der Beständigkeit der
Flotten- und der Lichtechtheit der nachbehandelten Färbungen festzustellen.
Zur Lösung aus 79 Teilen trockenem Methylphenylbiguanid und 500 Teilen Chlorbenzol,
die bei 70 mit 50 Teilen entwässerter Soda verrührt wird, läßt man 117 bis
118 Teile Stearinsäurechlorid, verdünnt mit IQO Teilen Chlorbenzol, fließen, wobei sich
die Temperatur um 10 bis 20° erhöht. Man erwärmt auf 110 bis 1200, rührt etwa 20
Stunden, worauf die Lösung noch heiß vom Salzbrei abgeschleudert oder abgenutscht
wird. Dann verrührt man sie mit 100 Teilen entwässerter Soda, läßt bei 500 allmählich
104 bis 105 Teile Dimethylsulfat einlaufen, erwärmt unter weiterem Rühren noch 5 Stunden
auf 110 bis 120°, zentrifugiert oder nut seht und destilliert das Chlorbenzol im
Vakuum ab. Es hinterbleiben 187 Teile, d.h.
07% der berechneten Menge an methylierter
Verbindung.
Die Gesamtmenge wird bei ο bis 5° mit 400 Teilen Sclnvefelsäuremonohydrat verrührt
bzw. verknetet, wobei sich die Temperatur
6u nicht über 10 bis 20" erhöhen soll. Dann
werden bei höchstens 20 bis j<~' allmählich
N | , C | C17H |
N | = c I |
|
I N i C. |
-CH8 .H- |
200 Teile rauchende Schwefelsäure (enthaltend 26% Trioxyd) zugegeben. Man rührt
mehrere Stunden, bis eine Probe nach Neutralisation in Wasser klar löslich ist, trägt
die Masse in 1500 Teile Eis ein, fügt nach Bedarf Wasser bis zur völligen Trennung der
Schichten zu und zieht die verdünnte Schwefelsäure von der ungelöst bleibenden Sulfonsäure
ab.
Die Sulfonsäureschicht verrührt man mit Wasser (je nach dem gewünschten Prozentgehalt
des Fertigproduktes mit der gleichen oder mehrfachen Gewichtsmenge), setzt 50 Teile entwässerter Soda zu, wodurch die
an den Aminogruppen haftende Schwefelsäure größtenteils abgetrennt wird, und neutralisiert
hierauf vollständig mittels konzentrierter Natronlauge.
DieVerbindung ist ein gelbstichiges Kristallmehl, das mit wenig Wasser gallertig quillt,
in mehr Wasser klar gelöst ist. Die Lösung ist beständig gegen Laugen und Salze (die
Härtebildner des Wassers). Sie ist ausge- ,05
zeichnet kapillaraktiv und für verschiedene technische Zwecke, insbesondere als Textilhilfsmittel
verwendbar, z. B. als Abzieh- und Egalisiermittel in der .Küpenfärberei.
Das als Ausgangsmaterial dienende Methyl- uo
phenylbiguanid kann wie folgt dargestellt werden:
In einem Gemisch aus 100 Teilen konzentrierter Salzsäure und 400 Teilen Wasser werden
107 Teile Monomethylanilin aufgelöst. Dann trägt man 92 Teile Dicyandiamid ein,
erwärmt innerhalb 2 Stunden unter Rühren auf 105° und rührt bei dieser Temperatur
weitere 18 Stunden. Nach dem Abkühlen läßt man allmählich 140 Teile 3ou/„ige Natronlauge,
vorher verdünnt mit 250 Teilen Wasser, einlaufen und rührt die Lösung, die sich auf
etwa 35° erwärmt hat, Y2 Stunde, worauf
durch Zusatz von 150 Teilen Kochsalz das Reaktionsprodukt gefällt wird. Nach Absaugen
und Trocknen der Fällung ergeben 5 sich rund 170 Teile N-Methyl-N-phenylbiguanid,
entsprechend einer Ausbeute von rund 90 °/0 der Theorie.
An Stelle von reinem Methylanilin kann auch ein bei der Methylierung von Anilin anfallendes
rohes Gemisch von Mono- und Dimethylanilin verwendet werden. Man verarbeitet
z. B. statt 107 Teilen Methylanilin 267 Teile eines Gemisches aus 6o°/0Dimethyl-
und 40 °/0 Monomethylanilin, wie oben angegeben, in salzsaurer Lösung mit Dicyandiamid
und hält dann das Reaktionsgemisch bei 70 bis 8o°, bis Trennung in zwei Schichten erfolgt.
Die obere Schicht, die man nun abhebt, besteht aus 155 bis 160 Teilen Dimethylanilin,
das somit in einer Ausbeute von 97 bis 98 °/0 der Theorie isoliert wird. Die untere
wäßrige Schicht enthält das salzsaure Methylphenylbiguanid, das mittels Natronlauge und
Kochsalz, in gleicher Weise und in gleicher Ausbeute wie oben angegeben, abgeschieden
wird.
41 Teile N-Äthyl-N-phenylbiguanid bzw. die entsprechende Menge trockener, kochsalzhaltiger
Fällung, wie sie nach untenstehenden Angaben erhalten wird, verdünnt mit dem mehrfachen Gewicht an Chlorbenzol, setzt man
in Gegenwart von 24 Teilen entwässerter Soda bei zuerst 70 bis 8o°, zuletzt 110 bis 1200 mit
56 Teilen Stearinsäurechlorid um; man filtriert vom Salzbrei und behandelt das Filtrat nach
Zusatz von 45 Teilen entwässerter Soda mit 5° Teilen Dimethylsulfat, wobei die Tempe,-ratur
von anfänglich 50° auf zuletzt iio° gesteigert
wird. Nach Abdestillieren des Chlorbenzols im Vakuum verbleiben 88 Teile (berechnet
92 Teile) Dimethylderivat. Zur Sulfonierung löst man in der doppelten Gewichtsmenge ioo0/0iger Schwefelsäure und
behandelt mit 26°/0SO3 enthaltendem Oleum
bis zur Löslichkeit einer Probe in Lauge. Die übliche Aufarbeitung gibt über 100 Teile
Sulfonat, das sich in der äußeren Beschaffenheit und Löslichkeit von dem nach Beispiel 1
hergestellten Produkt kaum unterscheidet.
Die Ausgangsverbindung kann wie folgt dargestellt werden:
240 Teile Monoäthylanilin, gelöst im Gemisch aus 200 Teilen konzentrierter Salzsäure
und 700Teilen Wasser, werden mit J84Teilen
Dicyandiamid 20 Stunden bei 105er verrührt.
Nach dem Erkalten werden 320 Teile 3o°/0ige
Go Natronlauge, verdünnt mit 500 Teilen Wasser, zugesetzt. Fällen mittels 500 Teilen Kochsalz,
Abschwingen und Trocknen ergibt rund 350 Teile N-Äthyl-N-phenylbiguanid.
Wie Monoäthyl- und Monomethylanilin können auch die N-Äthyl- und N-Methyltoluidine,
die N-Alkylxylidine, -anisidine,
-phenetidine und andere, im aromatischen Kern substituierte Alkylarylamine mit Dicyandiamid
kondensiert und die erhaltenen Biguanidderivate mit Säurechlorid, dann Dialkylsulfat
umgesetzt und schließlich sulfoniert werden.
In gleicher Weise erfolgt auch die Umsetzung der Alkylaralkylbiguanide mit Säurechloriden
und die weitere Umsetzung. In diesen Fällen ist nur die Herstellung der Ausgangsprodukte
durch Umsetzen des salzsauren Amins mit Dicyandiamid oft nicht möglich bzw. nicht ergiebig. Sie kann dann jedoch
analog der Herstellung von Dialkylbiguaniden über die Kupferkomplexsalze erfolgen. Z. B.
gibt Dicyandiamid in wäßrig-alkoholischem Mittel, in Gegenwart der äquimolekularen
Menge Kupfersulfat, mit überschüssigem Äthylbenzylamin (erhalten durch kondensierende
Hydrierung von Benzaldehyd mit Äthylamin, Kp. 12 iiobisii2°) das Komplexsalz,
aus dem in bekannter Weise mittels Schwefelwasserstoff das Kupfer eliminiert und das N-Äthyl-N-benzylbiguanid isoliert
wird.
57 Teile Methylphenylbiguanid, nach dem ersten Beispiel hergestellt, w-erden in Gegenwart
von 45 Teilen entwässerter Soda mit 60 Teilen Chloriden der Palmkernfettsäuren
kondensiert. Das Zwischenprodukt wird erst mit 76 Teilen Dimethylsulfat (d. h. zwei Mol
auf ein Mol Substrat) in Gegenwart von 90 Teilen entwässerter Soda behandelt, dann,
nach Abtrennung vom entstandenen methylschwefelsauren Natron und überschüssiger Soda, abermals mit 76 Teilen Dimethylsulfat
ohne Sodazugabe. Nach Entfernung des Verdünnungsmittels, wie z. B. Chlorbenzol, im
Vakuum, erhält man das Endprodukt in Form einer halbfesten Gallerte.· Es ist in Wasser
vollkommen klar löslich, die höchst kapillaraktive Lösung ist beständig gegen Säuren,
während Laugenzusatz Trübung bzw. Fällung" bewirkt.
Ersetzt man in der zweiten (vorletzten) Reaktionsphase, der Alkylierung in Gegenwart
von Soda, das Dimethylsulfat durch die äquivalente Menge, d. h. 92 Teile Diäthylsulfat,
so erhält man durch die nachfolgende Behandlung mit Dimethylsulfat allein ein gleichwertiges, in Wasser klar lösliches Endprodukt.
Wird dagegen in der letzten Reaktionsphase das Dimethylsulfat durch Diäthylsulfat
ersetzt, so gibt das Endprodukt mit
Wasser eine opalisierende Lösung, und zwar unabhängig davon, ob in der vorletzten Phase
Dimethylsulfat oder Diäthylsulfat verwendet worden ist.
Verwendet man in der ersten Reaktionsphase technisches Stearinsäurechlorid und
verarbeitet das entstehende Zwischenprodukt, wie oben angegeben, mit Dimethyl- bzw. Diäthylsulfat
erst in Gegenwart, dann in Ab-Wesenheit von Soda, so ist das Endprodukt bis auf die etwas größere Konsistenz gleichwertig
dem mit Hilfe von Palmkernsäurechlorid hergestellten Präparat. Bei Verwendung von Chloriden der Kokossäuren ist es
dagegen schwieriger, in Wasser klarlösliche Produkte zu erzielen.
70 Teile des nach Beispiel 2 hergestellten Äthylphenylbiguanids löst man in Chlorbenzol,
setzt 45 Teile entwässerter Soda zu und läßt bei 70° rund 65 Teile Palmkerhsäurechlorid
zulaufen, worauf die Reaktion unter allmählicher Temperaturerhöhung auf 110 bis 1200
zu Ende geführt und das Zwischenprodukt isoliert wird.
Durch Einwirkung von 76 Teilen Dimethylsulfat in Gegenwart von 90 Teilen entwässerter
Soda, hierauf der gleichen Menge Dimethylsulfat ohne Sodazugabe, entsteht ein Produkt, das nach Aussehen und Verhalten,
insbesondere vollständiger Löslichkeit in Wasser, dem nach Beispiel 3 erhaltenen Präparat
gleicht.
Auch in diesem Falle kann ohne Beeinträchtigung der Löslichkeit des Endprodukts
in der vorletzten Reaktionsphase das Dimethylsulfat durch die entsprechende Menge
Diäthylsulfat ersetzt werden, während dessen in der Schlußphase Produkte äßrige Lösungen getrübt erscheinen.
Verwendung
gibt, deren
gibt, deren
152 Teile Methylphenylbiguanid werden in Gegenwart von 120 Teilen entwässerter Soda
mit 180 Teilen Naphthensäurechlorid zur Reaktion gebracht. Das Zwischenprodukt wird
in Gegenwart von 200 Teilen entwässerter Soda mit 190 Teilen Dimethylsulfat oder der
entsprechenden Menge Diäthylsulfat behandelt, schließlich läßt man 190 Teile Dimethylsulfat
allein einwirken, wobei in allen Phasen die in den Beispielen ι und 2 angegebenen
Bedingungen eingehalten werden. Das Endprodukt ist eine klare Gallerte, die mit Wasser
leicht opalisierende Lösungen gibt.
Man kondensiert Methylphenylbiguanid mit 6u
der äquimolekularen Menge Fencholsäurechlorid und läßt auf das Zwischenprodukt
zweimal das Doppelte der äquimolekularen Menge Dimethylsulfat, erst in Gegenwart,
dann in Abwesenheit von Soda, einwirken. Das Produkt gibt mit Wasser stark opalisierende
Lösungen.
95 Teile Methylphenylbiguanid werden nach Beispiel 1 mit 135 Teilen technischem
Stearinsäurechlorid, in Gegenwart von Soda kondensiert. Das Zwischenprodukt löst mau
in 9O°/0igern Alkohol, setzt 92 Teile Epichlorhydrin
zu und erwärmt im Autoklaven mehrstündig auf 120 bis 1300, worauf der Alkohol
abgetrieben wird. Der Rückstand (etwa 220 Teile) erstarrt nach einiger Zeit kristallinisch.
Er gibt keine Chlorionenreaktion. Durch Einwirkung von 63 Teilen Dimethylsulfat verwandelt er sich in eine mäßig viscose
Flüssigkeit, die mit Wasser leicht opalisierende Lösungen gibt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Abänderung des Verfahrens zur Darstellung von 2, 4-Diamino-i, 3, 5-triazinen aus Biguanid oder seinen Abkömmlingen und Halogeniden aliphatischer oder cycloaliphatischer Carbonsäuren mit mindestens 7 C-Atomen in Gegenwart von alkalisch reagierenden anorganischen Salzen gemäß Hauptpatent 735 596, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Alkylaryl- bzw. Alkylaralkylbiguanide verwendet, deren Alkyl-, Aryl- und Aralkylgruppen am gleichen Stickstoffatom haften.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften Betracht gezogen worden.in
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH746576X | 1941-04-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE746576C true DE746576C (de) | 1944-08-12 |
Family
ID=34398330
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1941G0103373 Expired DE746576C (de) | 1941-04-03 | 1941-04-17 | Verfahren zur Darstellung von 2,4-Diamino-1,3,5-triazinen. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE746576C (de) |
-
1941
- 1941-04-17 DE DE1941G0103373 patent/DE746576C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
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