DE975041C - Verfahren zur Herstellung von Sulfonamidderivaten des Pyrimidins - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Sulfonamidderivaten des PyrimidinsInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 20. JULI 1961
p 1904 IVbI 12 ρ Β
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Sulfonamidderivaten des Pyrimidins, welche
zur Verwendung als therapeutische Mittel, insbesondere als baktericide Mittel, oder als Ausgangsstoffe
zur Herstellung von therapeutischen Mitteln geeignet sind.
Die Erfindung betrifft nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von Sulfonamidopyrimidinderivaten,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß Sulfonamidoguanidine der allgemeinen Formel
NH-c:
,NH,
1NH
worin X eine Amino-, Acylamino- oder Nitrogruppe bedeutet, mit Verbindungen der allgemeinen
Formel
R' — C = C — C — R"
OH R O
OH R O
worin R ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest, R' und R" einander gleiche oder
verschiedene Alkyl-, Aryl-, Alkoxy- oder Carbalkoxylgruppen bedeuten, bei erhöhter Temperatur
kondensiert werden.
Die Sulfonylguanidinderivate, welche als Ausgangsstoffe verwendet werden, sind eine bekannte
Klasse von Verbindungen, welche durch Umsetzen der entsprechenden Benzolsulfonsäurechloride mit
109 622/11
Guanidin hergestellt werden können. Diese Verbindungen, in denen X eine Nitro- und Aminogruppe
bezeichnet, wurden von Rublin und anderen in Journal of the American Chemical Society, 1940,
Bd. 62, S. 2003, beschrieben, und diejenigen, in denen X ein Acetylaminorest ist, wurden von
Marshall und anderen in Bulletin John Hopkins Hospital, 1940, Bd. 67, S. 163, beschrieben. Andere
p-Acylaminobenzolsulfonsäurechloride, beispiels-
-weise die p-Propionylamino- oder p-Butyrylaminoverbindung,
kann durch Umsetzen des entsprechenden Acylanilids mit Chlorsulfonsäure hergestellt
werden.
Als geeignete /3-Dicarbonylverbindungen, welche
als die andere Klasse von Ausgangsstoffen verwendet werden können, seien beispielsweise erwähnt:
/J-Diketone, ^-Ketocarbonsäureester und
Malonsäureester, wie Acetylaceton, Methylacetylaceton, beispielsweise 3-Methyl-pentan-2,4-dion,
Propionylaceton, n-Butyrylaceton, Dipropionylmethan,
Hexanoylaceton, Heptanoylaceton, Dodecanoylaceton, Acetessigester, Propionylessigsäureäthylester,
Benzoylessigsäureäthylester, Malonsäuredimethylester, Malonsäuredipropylester, Oxalessigester
und der Äthylester von Oxalylaceton.
Hexanoylaceton und Heptanoylaceton können durch die von Morgan und Holmes und
Morgan und Drew im Journal of the Chemical Society, 1925, S. 762 und 738, angegebene Weise
hergestellt werden. Dodecanoylaceton kann in ähnlicher Weise aus Methylundecylketon und Essigsäureäthylester
hergestellt werden.
Die Kondensation kann zweckmäßig in der Weise durchgeführt werden, daß die Verbindungen zusammen,
und zwar entweder für sich oder in Gegenwart eines inerten Lösungs- oder Verdünnungsmittels,
beispielsweise Pyridin oder Essigsäure, erwärmt werden.
Wenn 4-Aminobenzol-i-sulfonylguanidin mit
Acetylaceton kondensiert wird, wird 2-(4'-Aminobenzolsulfonamido)
- 4,6 - dimethylpyrimidin mit guter Ausbeute erhalten. Dies ist überraschend. Es
ist bekannt, daß /?-Diketone mit Aminen reagieren und als Kondensationsprodukte' Iminoverbindungen
bilden, und es war nicht vorauszusehen, daß in diesem Fall die Reaktion derart verlaufen würde,
daß die Stickstoffatome der Guanidinogruppe zum Ring geschlossen werden, während die freie Aminogruppe,
welche an dem Benzolring gebunden ist, unverändert in dem Endprodukt erscheint. Es liegt
in der Tat ein gewisser Beweis vor dafür, daß das Acetylaceton sich zunächst selbst an diese freie
Aminogruppe bindet in einem Teil des Sulfanilylguanidins unter Bildung eines Kondensationsproduktes,
welches anscheinend ein Anil darstellt, und daß dieses sich dann umlagert oder mit einer
weiteren Menge des Sulfanilylguanidins umsetzt, um die Pyrimidinverbindung zu bilden.
Selbstverständlich ist jedoch die Erfindung durch diese Theorie der Reaktion nicht umschrieben oder
hierauf beschränkt.
Das 2- (4'-Aminobenzolsulfonamidlo) -4,6^ dimethylpyrimidin
ist ein kräftiges baktericides Mittel.
Es bildet mit organischen und anorganischen Basen Salze, welche sich leicht in Wasser unter Bildung
von Lösungen lösen, die eine geringe Alkalität besitzen und die daher besonders für die Injektion
geeignet sind.
Die Erfindung ist an Hand folgender Beispiele erläutert. Die Teile sind Gewichtsteile.
24,4 Teile 4-Nitrobenzol-i-sulfonylguanidin und
100 Teile Acetessigsäureäthylester werden zusammen 2 Stunden lang auf i6o° C erwärmt. Das
4-Nitrobenzol-i-sulfonylguanidin geht in Lösung.
Das während der Reaktion frei werdende Wasser und der Äthylalkohol werden abdampfen gelassen.
Die entstehende dunkelgefärbte Lösung wird auf 2O° C abgekühlt, wodurch sich Kristalle von rohem
2 - (4'-Nitrobenzol-i'-sulfonamido)-4-methyl-6^oxypyrimidin
ausscheiden. Diese werden gesammelt und durch Umkristallisieren aus Eisessig gereinigt,
wodurch cremefarbene Prismen entstehen, welche bei 255 bis 2570 C schmelzen.
Wenn im Beispiel 1 an Stelle des 4-Nitrobenzol-ι-sulfonylguanidine
22,4 Teile 4-Acetylaminobenzol-i-sulfonylguanidin
verwendet werden, wird das entsprechende 2-(4'-Acetylaminobenzol-i'-sulfonamido)-4-methyl-6-oxypyrimidin
erhalten. Wenn dieser Stoff aus Äthylenglykolmonoäthyläther umkristallisiert wird, bildet diese Verbindung farblose
Platten, welche bei 2790 C schmelzen.
24,4 Teile 4-Nitrobenzol-i-sulfonylguanidin, 20
Teile Acetylaceton und 70 Teile Pyridin werden zusammen 24 Stunden lang am Rückflußkühler erhitzt.
Die Reaktionsmischung wird in 1000 Teile kalten Wassers eingegeben. Dann wird genügend
Salzsäure zugegeben, um die Lösung gegenüber Lakmus anzusäuern. Es scheidet sich rohes
2- (4'-Nitrobenzol-1 '-sulf onamido) -4,6 - dimethylpyrimidin
aus, welches abfiltriert wird. Das rohe Produkt wird zweckmäßig dadurch gereinigt, daß es, in
kaltem verdünntem Ammoniak aufgelöst, von unlöslichen Verunreinigungen durch Filtrieren getrennt
und dann das Filtrat durch Zugabe von Essigsäure angesäuert wird. Die neue Verbindung
scheidet sich in Form farbloser Nadeln aus, welche gesammelt und getrocknet werden und die bei
22o° C schmelzen.
21,4 Teile 4-Aminobenzolsulfonylguanidin, 21
Teile des Natriumderivats von Oxalessigester und Teile Pyridin werden zusammen 1 Stunde lang
am Rückflußkühler erwärmt. 30 Teile Wasser werden zugegeben, und die Lösung wird mit Essigsäure
angesäuert. Es scheidet sich rohes 2-(4'-Aminobenzol-i'-sulf
onamido) ^-oxy-ö-carbäthoxy-
pyrimidiii aus, welches abfiltriert und aus heißem
wäßrigem Äthylalkohol umkristallisiert wird. Das reine Produkt bildet schwach gelbe Nadeln, welche
bei 2190C schmelzen.
21,4Teile 4-Aminobenzol-i-sulfonylguanidin und
10 Teile Acetylaceton werden zusammen 18 Stunden lang auf 125 bis 1300 C erwärmt. Das sich
während der Reaktion bildende Wasser wird abdestillieren gelassen. Das viskose Reaktionsprodukt
wird mit 50 Teilen Methylalkohol gekocht. Die so erhaltene Lösung wird abgekühlt, wodurch rohes
2 η (4'-Aminobenzol-i'-sulfonamido) ~4,6-dimethyl·-
pyrimidin auskristallisiert. Dieses wird durch Auflösen in verdünntem wäßrigem Ammoniak, Filtrieren
von etwaigen unlöslichen Verunreinigungen und darauffolgendes Neutralisieren des Filtrats
durch Zugabe von verdünnter Salzsäure gereinigt. Die neue Verbindung scheidet sich in sehr schwach
gelben prismatischen Kristallen mit einem Schmelzpunkt von 196 bis 1970 C ab.
Wenn in dem vorangegangenen Beispiel an Stelle des Acetylacetons 11,4 Teile Methylacetylaceton
verwendet werden, wird 2-(4'-Aminobenzol-i'-sulfonamido)-4,5,6-trimethylpyrimidin
erhalten, welches bei 241 bis 2420 C schmilzt.
24,4 Teile 4-Nitrobenzol-i-sulfonylguanidin und
60 Teile des Äthylesters von Oxalylaceton werden zusammen 3 Stunden lang am Rückflußkühler erwärmt.
Die Reaktionsmischung wird abgekühlt und mit 200 Teilen Benzol verdünnt. Die so erhaltene
Suspension wird mit verdünntem wäßrigem Ammoniak extrahiert. Die wäßrige Schicht wird mit
Holzkohle erwärmt und filtriert und das Filtrat dann durch Zugabe verdünnter Salzsäure angesäuert.
Der sich bildende halbfeste Niederschlag wird abfiltriert und aus heißem Wasser umkristallisiert,
wobei sich cremefarbene Prismen von 2-(4'-Nitrobenzol-i'-sulfonamido)-4-methyl-6-carbäthoxypyrimidin
ausscheiden. Wenn diese erwärmt werden, verfärbt sich die Verbindung dunkel bei i8o° C und schmilzt schließlich unter Zersetzung
bei 210 bis 2200 C.
24,4 Teile 4-Nitrobenzol-i-sulfonylguanidin und
90 Teile Malonsäurediäthylester werden zusammen auf 170 bis 1800C 16 Stunden lang erwärmt. Die
Reaktionsmischung wird abgekühlt und mit 300 Teilen Benzol verdünnt. Die so erhaltene Suspension
wird mit verdünntem wäßrigem Ammoniak extrahiert und die wäßrige Schicht mit Holzkohle
erwärmt und filtriert. Das Filtrat wird dann auf 8o° C erwärmt und gegenüber Kongorotpapier
durch langsame Zugabe verdünnter Salzsäure schwach angesäuert. Es scheidet sich rohes
2- (4'-Nitrobenzol-i'-sulfonamido) -4,6-dioxypyrimidin
aus, das abfiltriert wird. Dieser Stoff ist in organischen Lösungsmitteln schwach löslich und
wird zweckmäßig durch Wiederausfällung aus verdünnter ammoniakalischer Lösung gereinigt. Er
bildet dann ein cremefarbenes Pulver, welches unter Zersetzung bei 185° C schmilzt.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von Sulfonamidopyrimidinderivaten, dadurch gekennzeichnet, daß Sulfonamidoguanidine der allgemeinen Formel,NH,SO9-NH-CNHworin X eine Amino-, Acylamino- oder Nitrogruppe bedeutet, mit Verbindungen der allgemeinen FormelR' — C = C — C — R"OH R 0worin R ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest, R' und R" einander gleiche oder verschiedene Alkyl-, Aryl-, Alkoxy- oder Carbalkoxylgruppen bedeuten, bei erhöhter Temperatur kondensiert werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensation in Gegenwart eines inerten Lösungs- oder Verdünnungsmittels durchgeführt wird.In Betracht gezogene Druckschriften: B ei Istein, »Handbuch der organischen Chemie«, 4. Auflage, Bd. 1 (1918), S. 780, und 1. Ergänzungsband (1928), S. 402;»Journal of the American Chemical Society«, Bd. 62 (1940), S. 2002 bis 2005; »Covrent Science«, Bd. 9 (1940), S. 457 und 458.In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 971 656.® 109 622/11 7.61
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---|---|---|---|
GB238596X | 1941-07-25 |
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LU (1) | LU28828A1 (de) |
NL (1) | NL63534C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1193952B (de) * | 1961-01-26 | 1965-06-03 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Benzol-sulfonamidopyrimidinen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE971656C (de) * | 1941-05-23 | 1959-03-12 | Schering Ag | Verfahren zur Herstellung von Abkoemmlingen von Sulfonamiden der Pyrimidinreihe |
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- LU LU28828D patent/LU28828A1/xx unknown
- NL NL63534D patent/NL63534C/xx active
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1941
- 1941-07-25 GB GB9458/41A patent/GB552887A/en not_active Expired
-
1942
- 1942-08-28 CH CH240729D patent/CH240729A/de unknown
- 1942-08-28 CH CH238596D patent/CH238596A/de unknown
- 1942-08-28 CH CH242840D patent/CH242840A/de unknown
-
1946
- 1946-08-23 FR FR932661D patent/FR932661A/fr not_active Expired
-
1949
- 1949-02-18 DE DEP1904A patent/DE975041C/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH242840A (de) | 1946-06-15 |
FR932661A (fr) | 1948-03-30 |
GB552887A (en) | 1943-04-29 |
CH240729A (de) | 1946-01-15 |
LU28828A1 (de) | |
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CH238596A (de) | 1945-07-31 |
BE478801A (de) |
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