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Schiebeschalter Zusatz zum Patent 714 855 Gegenstand des Hauptpatents
ist ein Schiebeschaltermit gradlinighinundherverschiebbarem, mit dem Schieber zwangsläufig
gekuppeltem Schaltstück, welches in seiner die Kontakte trennenden Mittellage durch
zwei in gleicher Achsrichtung liegende Schraubenfedern gehalten wird, auf die der
Schieber bei der Einschaltbewegung in der einen oder anderen Richtung jeweils mittels
eines Mitnehmers einwirkt. Nach der Erfindung gemäß dem Hauptpatent sind die beiden
Schraubenfedern einerseits in der Ruhelage zwischen je zwei ortsfesten Widerlagern,
andererseits derart zwischen drei Mitnehmern angeordnet, daß bei jeder Bewegung
des Schiebers in der einen und auch in der anderen Richtung beide Federn durch zwei
der Mitnehmer in gleicher Richtung zurückgedrückt werden. Dies hat den besonderen
Vorteil, daß die beiden Rückholschraubenfedern in gleicherweise dazu herangezogen
werden, das in die Einschaltstellung gebrachte Schaltstück wieder in die Mittellage,
also in die Ausschaltstellung zurückzubringen. Das ergibt die :Möglichkeit, die
Schraubenfedern aus vielen Windungen eines dünnen Drahtes herzustellen, sie auf
kleinem Raum unterzubringen und sie derart auszunutzen, daß auch bei ungleichmäßigem
Erlahmen der Federn oder sogar beim Zubruchgehen einer derselben der Schiebeschalter
nicht gänzlich unbrauchbar wird.
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Die Erfindung betrifft einen gleichartigen Schiebeschalter mit gradlinig
hin und her verschiebbarem Schaltstück und ermöglicht es, den Schiebeschalter gemäß
dem Hauptpatent noch einfacher zu gestalten und, falls dies überhaupt noch möglich
ist, seine Abmessungen noch weitgehender zu verkleinern. Es wird zur Erzielung dieses
Erfolges vorgeschlagen, - die beiden als Schenkelfedern ausgebildeten Schraubenfedern
achsgleich auf einem senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Schaltstückes
an diesem innerhalb einer Ausnehmung angebrachten, als Dlitnehmer dienenden Bolzen
anzuordnen und in jeder der beiden Schaltrichtungen je zwei Kanten der Ausnehmung
als :Vlitnehmer für die in der Ruhelage an ortsfesten Widerlagern sich abstützenden
freien Schenkelenden auszunutzen. Beim Gegenstand der Erfindung gelingt es, durch
Ausgestaltung der ohnehin erforderlichen Einzelteile des Schaltwerkes die Zahl der
zusätzlichen Teile, insbesondere der Mitnehmer, für die beiden Schenkelfedern weitgehend
zu verkleinern und auf diese «"eise an Raum zu sparen, die Herstellung zu vereinfachen
und zu verbilligen. Schenkelfedern, wie sie beispielsweise auch bei elektrischen
Drehschaltern mit Rechts- und Linksschaltung gebräuchlich sind, wobei abwechselnd
in der einen bzw. in der anderen Drehrichtung der eine Federschenkel festgehalten
und der andere mitgenommen wird, unterliegen zwar einer etwas ungünstigeren Beanspruchung
beim Spannen, weil nicht alle Querschnitte der Schenkelfedern gleich stark beansprucht
werden, wie dies bei Schraubendruckfedern der Fall ist, aber die Erfindung ermöglicht
es eben, zufolge der weitgehenden Ausnutzung der beiden Schenkelfedern bei jeder
Rückbewegung des Schaltstückes die etwas ungünstiger beanspruchten Schenkelfedern
zu verwenden, um auch auf diese Weise an Raum zur Unterbringung der Einzelteile
zu sparen.
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Des ferneren wird nach der Erfindung vorgeschlagen, die an dem Schaltstück
angebrachten Kontaktbrücken senkrecht zur Schaltrichtung breiter als das in Stabform
ausgebildete Schaltstück zu halten und die ortsfesten Kontakte in entsprechend erweiterten
Schaltkammern anzuordnen. Diese Art der Ausbildung gibt die Möglichkeit, die gesamte
Breite des Schaltergehäuses zur Unterbringung der Kontakte auszunutzen und gegenüber
der Ausführungsform nach dem Hauptpatent an Baulänge zu sparen.
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Die Zeichnung läßt eine beispielsweise Ausführungsmöglichkeit des
Erfindungsgedankens erkennen, und zwar unter Fortlassung aller derjenigen Teile,
die gegenüber der Ausführung nach dem Hauptpatent nicht abgeändert werden. Abb.
i zeigt einen Querschnitt in der Ruhelage des Schaltstückes, Abb. 2 läßt hierzu
eine Draufsicht nachFortnahme derAbdeckplatte erkennen. Abb. 3 veranschaulicht die
gleichen Teile in einer der möglichen Einschaltstellungen.
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Das bewegliche Schaltstück 3 ist im Schaltergehäuse 2 geradlinig hin
und her verschiebbar gelagert und geführt, das Schalterinnere wird durch eine Platte
43, die ebenso wie das Gehäuse 2 aus Isolierstoff, insbesondere Isolierpreßstoff,
besteht, abgedeckt. Durch den Schlitz 8 der Abdeckplatte 43 ragt der Schaltschieber
5 nach außen, der mit dem Schaltstück 3 in irgendeiner Weise zwangsläufig verbunden
ist. Das Schaltstück 3, naturgemäß ebenfalls aus Isolierstoff bestehend, besitzt
eine Ausnehmung 46, innerhalb deren am Schaltstück 3 ein Bolzen ;,47 befestigt ist.
Auf diesem Bolzen sind achs-@gleich die beiden Schenkelfedern 16, 17 aufgereiht.
Die freien Enden 48, 49 bzw. 5o, 51 der Schenkelfedern 16, 17 stützen sich in der
Ruhelage (Abb. 2) an den ortsfesten Widerlagern 18, ig ab, die von der Gehäusewand
2 gebildet werden. Beide Schenkelfedern 16, 17 können mit Vorspannung eingesetzt
sein; wie insbesondere Abb. 2 erkennen läßt, liegen in der Ruhelage die freien Schenkelenden
48, 49, 5o, 51 dicht an den Kanten 52, 53, 54, 55 der Ausnehmung46 an.
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Wird nun das Schaltstück 3 aus der in Abb. 2 ersichtlichen Ruhelage
durch Verschieben des Schaltschiebers 5 in eine der beiden Einschaltstellungen gebracht
(Abb. 3), so wirkt zunächst der Bolzen 47 als einer der 3-litnehmer. Die freien
Schenkelenden 48, 5o bleiben an dem Widerlager 18 anliegen, hingegen «erden die
anderen freien Schenkelenden 49, 5i durch die Kanten 53, 54 mitgenommen und dadurch
beide Schenkelfedern 16, 17 gespannt. Wird in der aus Abb.3 ersichtlichen Einschaltstellung
der Schaltschieber 5 losgelassen, so führen die beiden Schenkelfedern 16, 17 das
Schaltstück 3 in seine Ausgangslage (Abb.2) wieder zurück, bis also sämtliche freien
Schenkel 48, 49, 50, 51 sich wieder an die ortsfesten Widerlager 18, ig anlegen.
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Umgekehrt würden bei einer Bewegung des Schaltschiebers 5 in entgegengesetzter
Richtung, als dies in Abb. 3 angenommen ist, die freien Schenkel 49, 51 durch die
Widerlager ig zurückgehalten und die dann freien Enden 48, 5o durch die Kanten 52,
55 mitgenommen werden. Es wirken also in beiden Schaltrichtungen die Schenkelfedern
16, 17 gleichmäßig und gleichzeitig, so daß auch selbst bei einem starken Erlahmen
der einen Rückholfeder gegenüber der anderen oder gar bei einem Bruch einer der
beiden Schenkelfedern 16 oder 17 der Schalter brauchbar bleibt.
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Zum Unterschiede von dem Ausführungsbeispiel gemäß dem Hauptpatent
ist bei demjenigen nach der vorliegenden Erfindung angenommen, daß das Schaltstück
3 die beweglichen Kontaktbrücken 23, 24 an seinen freien Enden trägt. Die Kontaktbrücken
23, 24 sind dabei in Richtung senkrecht zur Schaltrichtung breiter gehalten als
das in Stabform ausgeführte Schaltstück 3,.sie tragen an ihren freien Enden die
ortsbeweglichen Kontakte 25, 26 bzw. 27, 28. Diese ortsbeweglichen Kontakte liegen
in Schaltkammern 64, 65, sie dienen zur Aufnahme der ortsfesten Gegenkontakte 56,
57, 58, 59, 6o, 61, 62, 63. Dabei ist beim Ausführungsbeispiel angenommen, daß die
ortsfesten Kontakte 56, 57 in der einen, die ortsfesten Kontakte 6o, 61 in der zweiten
Phase ein und desselben Stromkreises
liegen, so daß dieser also
zweiphasig und in jeder Phase doppelpolig unterbrochen wird. Ebenso können auch
die ortsfesten Kontakte 58, 59 einerseits und 62, 63 andererseits in den beiden
Phasen ein und desselben Stromkreises liegen. Es ist aber auch möglich, vier verschiedene
Stromkreise vorzusehen, in denen dann paarweise die ortsfesten Kontakte 56, 57 bzw.
58, 59 bzw. 6o, 61 bzw. 62, 63 liegen, so daß vier verschiedene Stromkreise , und
zwar je zwei in der einen und je zwei in der anderen Schaltrichtung geschlossen
werden können. Ebenso wie bei der Ausführung nach dem Hauptpatent ist aber nicht
nur eine einphasige und einpolige Aus-und Umschaltung, sondern ebenso auch eine
Wechselschaltung durchführbar. Welche Art der Schaltung und welche Anzahl von Phasen
vorzusehen sind, ist an sich für die Erfindung nebensächlich. Die geschilderte Art
der Anordnung und Verteilung der Kontakte und Kontaktbrücken in den Schaltkammern
64, 65 ergibt insbesondere eine Verkürzung der Baulänge des Schaltergehäuses. Die
ortsfesten Kontakte können ferner in beliebiger Weise mit Anschlußklemmen verbunden
sein, die gegebenenfalls wie bei der Ausführung nach dem Hauptpatent auf einem besonderen
Sockel angeordnet sein können, mit dem der eigentliche Schalterteil beispielsweise
durch Steckerstifte oder Messerkontakte verbunden wird.
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Das Ausführungsbeispiel nach. der Zeichnung läßt den wesentlichen
Aufbau des Erfindungsgegenstandes erkennen, insbesondere ist durch die Mitverwendung
des Schaltstückes 3 zugleich als Mitnehmer für die Schenkelfedern eine Verringerung
der Anzahl der Teile erzielt und damit der Aufbau des ganzen Schalters unter Wahrung
aller Vorteile des Hauptpatents vereinfacht.