DE727736C - Verfahren zum Schrumpffestmachen von Faeden, Garnen und Geweben aus synthetischen linearen orientierten Superpolyamiden - Google Patents

Description

2 2 JAN 1343

Synthetische Linearpolyamide, wie sie in den amerikanischen Patentschriften 2071250, 2 071 251, 2 071 253 und 2 130 948 beschrieben sind, z. B. Polyhexamethylenaclipinsäureamid, bilden Fäden, die zur Verbesserung ihrer Eigenschaften um 300 bis 425 ⁰Z₀ kalt gestreckt werden können. Diese Fäden können dann durch Wasserdampf, heißes Wasser oder andere nichtlösende milde Quellungsmittel formfest gemacht werden. Die so erlittenen Veränderungen des Fasergutes sind nicht leicht rückgängig zu machen, besonders wenn sie bei Temperaturen oberhalb 90° hervorgerufen wurden. Es ist daher erwünscht.

dal.) Polyamidgarne den Afaßnahmen des Formfestmachens in der Form unterworfen werden, in der schließlich das Gewebe oder Gewirke vorliegen soll, ■/.. B. in Form von Strümpfen.

Xicht formfest gemachte Polyamidgarne schrumpfen in einem Umfang von etwa to"'₀, wenn sie einer Behandlung mit heißem Wasser unterworfen werden, z. B. beim Abkochen oder beim Färben. Diese Schrumpfung ist sehr schädlich, da sie die Erzeugung von Waren richtiger Größe und Form unmöglich macht. Wenn die Garne auf diesem Wege vor dem Verweben oder Verwirken zur Schrumpfung gebracht werden, so ist das Garn zwar schrumpf- und formfest. Derartiges formfest gemachtes Garn führt jedoch zu einer unregelmäßigen und schlechten Maschenbildung. Die Wirkwaren, die aus ihm hergestellt sind, haben oft das Aussehen eines Xetzgewirkes.

Diese Xachteile werden nach der Erfindung dadurch vermieden, daß man synthetisch orientierte Linearsuperpolyamidfäden, -garne und -gewebe in Abwesenheit eines (Juellungsmittels auf eine Temperatur von mindestens 100- unter schwacher Spannung oder ohne Spannung erhitzt. Das so ausgeschrumpfte Garn ist noch nicht formfest. Fs kann unter

guter Maschenbildung zu textlien Flächengebilden verwebt oder verwirkt werden, worauf es einer heißen, feuchten Behandlung zum Formfestmachen der oben angegebenen Art unterworfen wird.

So behandelte Garne schrumpfen beim Abkochen, Färben oder Waschen nicht mehr.

Die Ware wird zum Schrumpfen zweckmäßig auf .Temperaturen zwischen 120 und

ο iSo° erhitzt. Das Heißschrumpfen der orientierten Polyhexamethylenadipinsäureamidgarne erfolgt vorteilhaft zwischen 140 und i6o°. Vorzugsweise werden die Fäden oder Garne unter geringer Spannung über eine geheizte Fläche, z. B. einem Metallblock, geführt, der von innen durch Elektrizität oder Dampf erhitzt wird, wobei die Fäden am besten durch eine Nut des Metallblocks gezogen werden. Die Berührungszeit kann nach

ο der Temperatur und der Geschwindigkeit eingestellt werden; sie kann weniger als 0,2 Sekunde betragen.

Dieser Heißschrumpfung brauchen nicht kontinuierlich sich fortbewegende Garne ausgesetzt zu werden: Strähne oder Packungen können in einem Ofen in gleicher Weise behandelt werden. Es ist jedoch zweckmäßig, die Heißschrumpfung an kontinuierlich sich bewegendem Garn durchzuführen, da das Erhitzen und die Schrumpfung des Garnes in Packungen nicht immer gleichmäßig ist.

Wasser und andere milde Ouellungsmittel sind bei der Behandlung nach der Erfindung nicht zugegen. Flüssigkeiten, die keine

5 Ouellwirkung auf das Garn ausüben, können jedoch als Erhitzungsmedium verwendet werden, so z. B. Tetrachloräthylen und andere substituierte Kohlenwasserstoffe. Desgleichen sind erhitzte Luft und andere erhitzte Gase

ι als Heizgase brauchbar, und die relativen Feuchtigkeiten, die gemeinhin unter atmosphärischen Bedingungen auftreten, rufen bei den Arbeitstemperaturen praktisch keine form- i festmachende Wirkung hervor.

Afehr als ein Garnende kann gleichzeitig der Schrumpfung unterworfen werden. Die Garne kann man von der Schrumpfungszone weiterer Textilverarbeitung, ohne sie auf einen Träger aufzuwickeln, zuleiten. So kann eine Kette von Polyhexamethylenadipinsäureamidgarn in Berührung mit einer breiten geheizten Metallplatte gebracht werden, wodurch alle Enden gleichzeitigund gleichförmig schrumpfen. Die Kette kann man dann auf den Weberbaum oder die Kettenspange in 55-einem Webstuhl überführen.

Beispiel

Ein ιS-Denier-iS-Fäden-Polyhexamethylenadipinsäureamidgarn, das um 410 °/₀ kalt gestreckt worden ist und um etwa 11 % schrumpft, wird aus einer Packung durch eine Nut in einem elektrisch beheizten Metallblock abgezogen, der auf einer Temperatur ΛΌη etwa 200⁰ erhalten wird. Die Streckvorrichtung, die zur Erhaltung des Fadens in der gewünschten Lage und zu seiner Führung verwendet wird, stellt man so ein, daß das Garn unter einer beständigen Gesamtspannung von 3 g steht. Die Länge des Metallblockes beträgt etwa 9,8 cm. Das abzuziehende Garn wird mit konstanter Geschwindigkeit von 29,4 m in der Minute aufgewickelt. Dem Garn, das in dieser Weise in der Hitze zum Schrumpfen gebracht ist, wohnt noch ein restliches Schrumpfungsvermögen von i,S% inne. Wenn man es zum Wirken eines Strumpfes verwendet, so gibt es eine ausgezeichnete Maschenbildung. Der Strumpf hat nach dem Aufziehen auf ein Formbrett, Abkochen und Färben eine bleibende Größe und Gestalt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Schrumpffestmachen von Fäden, Garnen und Geweben aus synthetischen linearen orientierten Superpolyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ware in Abwesenheit eines Quellmittels auf eine Temperatur von mindestens ioo° unter schwacher Spannung oder ohne Spannung erhitzt.