-
Vorrichtung zum Kräuseln endloser synthetischer Fäden Es sind bereits
Vorrichtungen zum Kräuseln von Fäden bekannt, die im Sinne des Fadenlaufes einzeln
hintereinander angeordnete Elemente, wie Fadenvorratsspule, Abzugvorricht-ung, Heizeinrichtung
und Falschdrallvorrichtung, aufweisen, wobei das Drehröhrchen mittels Riemens angetrieben
ist. Alle bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art sehen die Einzelanordnung dieser
Organe vor.
-
Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer Kräuselvorrichtung, welche
ein in sich geschlossenes, kompaktes Aggregat bildet. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß
ein allen Einzelorganen gemeinsamer Träger vorgesehen, der bedarfsweise an eine
Spul-oder Zwirnmaschine ansetzbar ist, wobei der gemeinsame Träger die Fadenablaufspule,
die Heizeinrichtung, die Fadenförderrollen sowie das Drehröhrehen aufnimmt. Die
auf dem gemeinsamen Träger einzeln angebrachten Elemente sind dabei so angeordnet,
daß beim Abschwenken des Drehröhrchens vom Riemen ein Stillsetzen der Fadenfördervorrichtung
und ein Abnehmen des Fadens von der Heizfläche erfolgt.
-
Die Erfindung gewährleistetein leichtes Entfernen, Anbringen und Auswechseln
der g ,esamten Kräuselvorrichtung und damit eine leichte und wirtschaftliche Unterhaltung
des gesamten Aggregates.
-
Eine Ausführungsforin der Vorrichtung nach der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt.
-
Fig. 1 ist eine- perspektivische Ansicht einer vollständigen
Kräuselvorrichtung; Fig. 2 ist eine teilweise schematische Vorderansicht der in
Fig. 1 dargestellten Einrichtung; Fig. 3 ist eine ausschnittsweise
perspektivische Einzelansicht C in vergrößertem Maßstab, und Fig. 4 ist ein Ausschnitt
einer Einzelheit bei Fig. 3
in vergrößertem Maßstab.
-
Die Vorratsspule P wird von einem Arm C getragen, der verstellbar
an einem senkrechten Rohr T angebracht ist. Angrenzend an das obere Ende des Rohres
T ist ein Gußkopfstück angeordnet, das um eine Achse 60 schwenkbar ist und
das ein Gehäuse H für einen Kettentrieb von der Achse eines Antriebsrades
D, das drehbar im Gehäuse gelagert ist, zur Achse eines oberen Fadenförderdoppelrades
U, das ebenfalls drehbar im Gehäuse gelagert is4 aufweist. Das Rohr T ist
mit seinem unteren Ende in einem Bodengußstür-k befestigt, das mit einem Flansch
F, der an eine Schiene R (Fig. 2) des Maschinengestells geschraubt wird, sowie mit
einem Arm A versehen ist, in weichem die Achse eines unteren Fadenförderrades
L drehbar gelagert ist.
-
Innerhalb des Rohres T erstreckt sich zwischen den Achsen der Räder
U und L ein Kettentrieb, so daß ein durch die Aufwickelspule 51 der
Maschine auf das Rad D vermittelter Antrieb gleichzeitig die Drehung des
unteren und oberen Fadenförderrades bewirkt. Eine, federbelastete Fadenführung
SG wird auf einem Sockel des oberen Gußstückes getragen, von dem aus sich
außerdem eine feststehende Führung FG erstreckt.
-
Unterhalb des Kopfstückes befindet sich die Heizeinrichtung
E, die, eine gewölbte, elektrisch beheizte Oberfläche innerhalb eines zweiteiligen,
abklappbaren Gehäuses mit einem Schlitz zur Führung des Fadens zur und von der Heizfläche
weg bildet.
-
Unter dem den Fadenvorrat tragenden Sockel C
ist die Falschdrallvorrichtung
schwenkbar angeordnet. Diese Vorrichtung (Fig. 3) besteht im wesentlichen
aus einem Drehröhrchen S, das nahe seinem oberen und unteren Ende in Wälzlagem
gelagert ist. Die Lager sind in Gehäusen 11 und 12 untergebracht,
die
in angemessenem Abstand voneinander auf einer Gabel 13 in im wesentlichen
halbrunden Sitzen eingesetzt sind. Die Gehäuse weisen Flansche 111 und 112
an ihren unteren Enden auf, wobei die Flansche. in zusätzlich vorgesehene Nuten
in den Sitzen eingreifen, um die senkrechte Stellung zu sichern.
-
Gemäß Fig. 4, welche die Lagpranordnung am oberen Rühschenende zeigt,
ist das Gehäuse 11 an seinem *unteren Ende durch ein Bodenstück 211 verschlossen,
das -eine axiale Bohrung aufweist, durch welche ein im Durchmesser kleinerer Teil
des Drehröhrchens S rag Oberhalb dieses abgesetzten Teiles ist der Röhrchendurchmesser
nochmals verringert und leicht konisch gestaltet. Ein Wälzlager aus einem äußeren
Laufring 5, einem Satz Kugeln 6, einem Abstandring 7 und einem
Innenlaufring 8 ist im Gehäuse untergebracht. Der Außenring kann im Gehäuse
auf und ab gleiten; der Innenring sitzt auf dem konischen Teil des Drehröhrehens
und kann somit aus seiner gezeigten Stellung nur nach oben gleiten. Das ganze Kugellager
wird heruntergedrückt durch eine Feder9 im Gehäuse unterhalb eines zylindrischen
Abschlußdeckels 10, der mittels einer Klammer 17 in seiner Lage gehalten
wird. Das Gehäuse ist mit einem Schmiernippel 18 versehen.
-
Wie Fig. 3 zeigt, wird jedes Gehäuse 11, 12 von einer
Federklammer 15 bzw. 16 mit zwei Federarmen in seiner Sellung gehalten,
wobei jede Klammer das Gehäuse umfaßt und festhält.
-
Die Gabel 13 hat einen Arm 23 mit einem zugehörigen
Drebzapfen 24, der schwenkbar in einer Bohrung des Bodenstückes. gelagert ist. Durch
den Arm erstreckt sich senkrecht ein Stift 25, der oben und unten vorsteht.
Der untere Teil dieses Stiftes dient als Anschlag für das eine Ende einer Schneckenfeder
26, die einen zylindrischen Teil des Armes, der koaxial mit dem Drehzapfen
24 liegt, umgibt. Das andere Ende der Feder drückt gegen das Rohr T, so daß die
Feder den Arm im Gegenuhrzeigersinn (von oben gesehen) um seine Schwenkachse
zwingt, d. h. das Drehröhrchen S nach rechts hin zu bewegen versucht
(Fig. 1).
-
Ein Treibriernen B (Fig. 2) läuft etwa parallel zur Schiene R am Maschinengestell
entlang. An der Schiene R ist die Befestigung für eine Spannrolle J
angebracht.
Somit veranlaßt in der dargestellten Lage die Feder 26 die Gabel
13, das Drehröhrchen S entgegen dem Druck der SpannroHe
J gegen den Riemen B zu drücken.
-
Auf einer Welle, 32, die sich durch eine Bohrung im Bodenstück
erstreckt, befindet sich ein Nocken 31.
Die Welle 32 bildet ein Stück
mit einem Betätigungshebcl 33, der in einem Knauf 34 endet. Wird der Hebel
aus der mit voll ausgezogenen Linien dargestellten Lage nach unten in die, punktiert
gezeigte Lage (Fig. 2) gegen einen nicht dargestellten Anschlag, der aus dem Bodenstück
ragt, gedrückt, so wirkt der Nocken 31 auf den unteren Teil des Stiftes
25 ein und zwingt ihn und damit den Arm 23 vom Antriebsriemen weg
in Ruhestellung. Befindet sich der Hebel 33 in der gestrichelt dargestellten
Lage, so liegt die Spitze des Nockens 31 gegen den unteren Teil des Stiftes
25 an, gerade hinter Totpunktlage, d. h. in fester Ruhestellung.
-
Dieses Lösen der Falschdrallvorrichtung S vom Riemen B durch
den- Hebel 33 ist gleichzeitig verbunde,n mit der Fortnahme des Fadens aus
dem Bereich der Heizfläche im Heizaggregat E.
Ein Fadenführer 41 wird vom
Endteil einer leicht gekröpften Stange 42 gebildet, die nahe ihrem unteren Ende
im Auge einer Blattfeder 43 befestigt ist, welche von einem Zapfen 44 getragen wird,
der sich vom Sockel C nach oben erstreckt, und deren unteres Ende in einer
drehbaren Führung 45 gleitend angeordnet ist.
-
Das obere Ende einer Betätigungsstange 46 sitzt in einem Zapfen 47,
der an dem Kopfstück mittels einer Mutter 46a befestigt ist, deren Lage in einem
nicht dargestellten Schlitz im Zapfen verändert werden kann. Die Betätigungsstange
46 geht parallel zum Rohr T nach unten, durch einen Schlitz 48 im Sockel
C und endet in einem abgekröpften Teil 49, der gerade noch am oberen Teil
des Stiftes 24 frei geht bzw. diesen leicht berührt.
-
Wird der Arm 13 durch den Nocken 31 bewegt, um das Drehröhrchen
S außer Eingriff mit dem Riemen zu bringen, so verdrängt der Oberteil des
Stiftes 25 das untere Ende 49 der Betätigungsstange 46 nach links (Fig. 2),
wodurch die Stange 46 vom Rohr T weg und leicht nach oben bewegt wird. Diese Bewegung
verschiebt das Auge der Blattfeder 43 und damit die Stange 42 nach links in die
gestrichelt dargestellte Lage (Fig. 2).
-
Die leichte Aufwärtsbewegung der Stange 46 ruft eine entsprechende
Aufwärtsbewegung des Anschlages 47 hervor, woraus sich eine Abwärtsbewegung des
Antriebsrades D in die gestrichelt gezeichnete Stellung (Fig. 2) ergibt.
-
Fig. 2 zeigt ferner, daß der Faden von der Spule P über die federbelastete
Führung SG und die feststehende Führung FG durch das obere
Fadenförderrad U abgezogen wird. Der Faden wird so um die Führung geleitet,
daß er von beiden Hälften des Doppelrades U ergriffen wird. Er läuft dann
nach unten durch das Heizaggregat E über die gewölbte Heizfläche, durch einen
Fadenführer 52 um die Querrolle 53 des Drehröhrchens (Fig. 4) oder
um einen kreisförmigen Teil 54 (Fig. 3) einer wahlweisen Ausführungsform
herum, durch das Drehröhrchen S,
über eine Führung 55 und um das untere
Fadenführerrad L. Der Faden geht dann über die Führungen 56, 57 und
58 nach oben zu der von der Walze 51 angetriebenen Aufwickelspule
59.
-
Die Wirkung des Nockens 31 und der durch ihn verschobenen Teile
wird vorzugsweise so eingerichtet, daß bei Bewegen des Hebels 33 nach oben,
d. h. in die Richtung zum Einkuppeln, des Antriebs, das Drehröhrchen
S zur Drehung veranlaßt wird unmittelbar bevor der Faden durch den Teil 41
zur Berührung der Heizfläche freigegeben wird.