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Verfahren zur Herstellung permanent gekräuselter Garne aus synthetischen organischen
Textilfasern
Im Stammpatent Nr. 197253 ist ein Verfahren beschrieben zur Herstellung permanent gekräuselter Garne aus synthetischen organischen Textilfasern, gemäss welchem die Garne nach dem üibli- chen vormbergehenden Hochdrehen und Fixieren im hochgedrehten Zustande durch eine feuchte oder trockene Hitzebehandlung und nachfolgende Abkühlung nochmals, jedoch in entgegengesetzter Drehrichtung, vorübergehend hochgedreht, in diesem Zustande zur Fixierung wiederum einer feuchten oder trockenen Hitzebehandlung und einer nachfolgenden Abkühlung unterworfen werden.
Nach diesem Verfahren werden gekräuselte Garne erhalten, deren innerer Spannungszustand
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werden können, im Gegensatz zu den üblichen, durch vorübergehendes Hochdrehen gekräuselten Garnen, die bekanntlich in Form zweifacher Zwirne aus je einem Rechts- und einem Linksdraht verarbeitet werden. Den nach dem Stammpatent erhältlichen Garnen haften jedoch noch gewisse Mängel an, deren Beseitigung das vorliegende Verfahren bezweckt.
Die als Ausgangsmaterial benützten glatten Fäden werden vom Hersteller mit einer nur sehr schwachen Drehung geliefert, die z. B. bei Fadentitern von 70 und 30 den nur zirka 30 T/m, bei einem Fadentiter von 20 den sogar nur etwa 15 T/m betragen kann. Wenn beim Verfahren nach dem Stammpatent die vorübergehende Hochdrehung beide Male mittels einer Falschzwirnmaschine erfolgt, wird das gekräuselte Garn zwangsläufig genau auf die Ausgangsdrehung gebracht, d. h. das gekräuselte Garn besitzt praktisch dieselbe schwaehe Enddrehung wie das Ausgangsmaterial.
Infolge dieser schwachen Enddrehung hat das gekräuselte Garn die unangenehme Eigenschaft, dass leicht so- . genannte "Fibrillenzieher" entstehen, d. h. infolge Verhakung mit irgendwelchen Gegenständen aus- gezogene Elementarfäden, die dem Garn bzw. dem daraus hergestellten Gewirk ein unschönes Aussehen geben und auch die Haltbarkeit der Ware vermindern.
Es hat sich nun gezeigt, dass sich dieser Übe ! stand in einfacher Weise vermeiden lässt, wenn den Garn erfindungsgemäss vor der ersten Falschzwir nung oder zwischen der ersten und der zweiter Falschzwirnung zusätzlich eine bleibende Drehung erteilt wird.
Auf diese Weise erhält das gekräu selte Garn zwangsläufig eine entsprechende End drehung und die Gefahr, dass"FibriIlenzieher"ent stehen, wird dadurch weitgehend aufgehoben. Da ! Ausmass der dem Garn zu erteilenden bleibender Drehung wird durch die aus der bekannten Koch linschen Formel für metrische Werte und Titer abgeleitete Formel
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bestimmt, worin T die Drehungszahl per Meter, D den Garntiter in den und a den Drehungskoeffizienten bedeuten, wobei a vorzugsweise zwischen 0, 3 und 1 liegen soll.
Die Erfindung ist nachfolgend an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Beispiel l : Ein aus dem Polykondensations produKt von Hexamethylendiamin und Adipinsäure gewonnenes Polyamidgarn 30 den, 10 Fibrillen, mit einer Drehung von 30 T/m Z wird auf einer iRing2lwirnmaschine auf zirka 200 T/m Z gedreht.
Das vorgedrehte Garn wird dann mittels einer Falschzwirnvorrichtung vorübergehend auf etwa 4500 T/m s hochgedreht und im hochgedrehten Zustande zum Fixieren während 3 Sekunden mit Heissluft von 2000 C erhitzt und sodann abgekühlt, Während des Falschzwirnens lässt man das Garn um etwa 1% seiner ursprünglichen Länge schrumpfen. Hierauf wird dem Garn in einem zweiten Arbeitsgang ein Falschzwirn von zirka 3000 T/m 2 erteilt, wobei es im hochgedrehten Zustand zum Fixieren während 2, 2 Sekunden mit Heissluft von 160''C erhitzt und sodann abgekühlt wird.
Man erhält ein hochelastisches einfaches Kräuselgarn mit minimaler Verdrehungstendenz, das dank seiner Enddrehung von zirka 200 T/m Z eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen die Bildung von Fibrillenziehern"aufweist.
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Beispiel 2 : Ein Garn aus Polyhexamethylen- adipamid 20 den, 7 Fibrillen, mit einer Drehung von 16 T/m Z wird mittels einer Falschzwirnvor- richtung vorübergehend auf etwa 5000 T/m z hochgedreht und im hochgedrehten Zustand wäh- rend 3, 1 Sekunden mit Heissluft von 2250 C er- hitzt. Während des Falschzwimens lässt man das
Garn um etwa 3 % seiner ursprünglichen Länge schrumpfen. Hierauf wird das Garn auf einer Ringzwimmaschine auf zirka 280 T/m S gedreht.
Sodann wird dem Garn ein Falschzwirn von unge- fähr 4000 T/m s erteilt, wobei es im hochgedreh- ten Zustande während 2, 5 Sekunden mit Heissluft von 1700 C erhitzt wird. Man erhält ein hoch- elastisches einfaches Kräuselgarn mit minimaler
Verdrehungstendenz, das wegen seiner Enddre- hung von etwa 280 T/m S eine erhöhte Wider- standsfähigkeit gegen die Bildung von Fibrillen- ziehern" aufweist.
Beispiel 3 : Ein Garn aus Polyäthylenglykol- terephthalat 40 den, 24 Fibrillen, mit einer Dre- hung von 30 T/m S wird auf einer Ringzwirn- maschine auf zirka 160 Tin S gedreht. Das vorge- drehte Garn wird sodann mittels einer Falschzwirn- vorrichtung vorübergehend auf etwa 4000 T/m z hochgedreht und im hochgedrehten Zustande wäh- ren 2, 4 Sekunden mit Heissluft von ungefähr 2200 C erhitzt. Hierauf wird dem Garn in einem zweiten
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erteilt, wobei es im hochgedrehten Zustande während etwa 1, 8 Sekunden mit Heissluft mit einer Temperatur bis zirka 1500 C erhitzt wird.
Das er- haltene hochelastische einfache Kräuselgarn Hat eine Enddrehung von etwa 160 T/m S, dank welcher seine Widerstandsfähigkeit gegen die Bildung von Fibrillenziehern"wesentlich erhöht ist.
PATENTANSPROCHE :
1. Verfahren zur Herstellung permanent gekräuselter Game aus synthetischen organischen Textilfasern durch vorübergehendes Hochdrehen mit einer Falschzwirnvorrichtung, Fixieren im hochgedrehten Zustande, nochmaliges, vorübergehendes Hochdrehen mit einer Falschzwimvorrichtung, jedoch in entgegengesetzter Drehrichtung, und Fixieren im hochgedrehten Zustande gemäss Patent N. 197253, dadurch gekennzeichnet, dass den Garnen vor der ersten Falschzwirnung oder zwischen der ersten und der zweiten Falschzwirnung zusätzlich eine bleibende Drehung erteilt wird.