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Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten Gegenstand vorliegender
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten. Es besteht
darin, .daß man auf solche aromatischen Diamine, die a1, Reduktionsprodukte von
Chinondliminen (mit Aus-,iahme von o-Ch.inondiiminen) aufgefaßt werden können, o-Chinone
solcher Ringsysteme einwirken läßt,. welche mindestens 3 Ringe miteinander kondensiert
enthalten. Die so entstandenen Kondensationsprodukte gehören wahrscheinlich der
Oxazinreihe an, wobei die Eildung dieser Produkte durch das folgende an Hand der
Umsetzung von p-Plienylendiamin und Phenanthrenchinon durchgeführte Schema dargestellt
wird.
Wie aus der Gleichung ersichtlich ist, muß wenigstens eine o-Stellung zu jeder NH.-Gruppe
unsubstituiert sein oder darf höchstens leicht abspaltbare Substituenten tragen.
Es war bereits bekannt, daß aromatische o-Diamine mit o-Chinonen unter Bildung von
Phenazinderivaten reagieren, wobei der gesamte Sauerstoff des Chinons eliminiert
wird.
Für den Fall, daß die hierbei zur Verwendung kommenden Ausgangsmaterialien
außer der o-Chinongruppe keine weiteren auxochromen oder chromophoren Gruppen enthalten,
sind die so erhaltenen Verbindungen lediglich helle, bestenfalls gelb gefärbte Produkte,
die als Farbstoffe keine Bedeutung haben. Deingegenüber «erden erfindungsgemäß bei
Durchführung der Kondensation mit aromatischen Diaminen der oben gekennzeichneten
Art tief gefärbte, Sauerstoff enthaltende Produkte erhalten, die als Farbstoffe
wertvoll sind.
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Für die Reaktion geeignete o-Chinone sind z. B. o-Chinone der Phenanthren-,
Anthracen-, Chrvsen- und Porenreihe. Die zur Verwendung kommenden aromatischen Diamine
können sich von der Benzol-, Naphthalin-, Anthracen-, Phenanthren-, Pyren-, Fluoren-,Carbazol-
oder Chrysenreihe ableiten. Als :derartige Diamine seien genannt: p-Phenylendiainin,
2 - 6-Naphthylendiamin, Benzidin und 3 - B-und 3 - io-Diaminopyreii. Die Ausgangssubstanzen
können auch durch weitere Gruppen substituiert sein, wie z. B. durch Halo--cn-,
All:yl- und Alloxygruppen.
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Die Umsetzung wird zweckmäßig in Gegenwart eines Lösemittels bei erhöhter
Temperatur vorgenommen. Als geeignete Lösemittel kommen in Frage: Nitrobenzol, Eisessig,
Phenol oder entsprechende Gemische. Die Reaktion kann katalytisch beschleunigt werden
durch Zugabe von z_. B. geringen -Mengen Jod. Die Verfahrensprodukte scheiden sich
aus der Reaktionslösung in krystallisiertem Zustand aus. Sie werden in üblicher
«'eise isoliert und durch Auskochen mit Lösemitteln gereinigt.
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Die entstehenden Produkte sind tief gefärbte, meist gut kristallisierte,
in organischen Lösemitteln sehr schwer lösliche Körper; sie können als solche als
Pigmentfarbstoffe verwendet werden. Beispiel 1 5,4 Gewichtsteile p-Phenylendiamin,
2o Gewichtsteile Phenanthrenchinon und ioo Gewichtsteile Nitrobenzol werden 2 Stunden
zurr Sieden erhitzt. Das Reaktionsprodukt scheidet sich in großen, dunklen Kristallen
ab. Es wird bei etwa ioo'= abgesaugt. In viel siedendem Nitrobenzol oder Chinolin
löst es sich mit blauvioletter Farbe und kristallisiert in \adeln oder Prismen.
In Schwefelsäure löst es sich mit grüner Farbe. Beispiel e 21 Gewichtsteila Phenanthrenchinon,
8,8 Gewichtsteile 2 - 5-Dichlor-i - d.-phenylendianiin und 6o Gewichtsteile Nitrobenzol
werden 3 Stunden unter Rühren zum Sieden erhitzt. Das Reaktionsgemisch färbt sich
nach kurzer Zeit violett, und nach 1/.;; Stunde beginnt die Abscheidung von violetten
Kristallen. Bei etwa foo° wird abgesaugt. Das Produkt lest sich in siedendem Nitrobenzol
finit @-ic@letter, in Schwefelsäure mit grüner Farbe. Beispiel 3 8 Gewichtsteile
2 - 6-Naphtliylendiainiii. 3,2 Gewichtsteile Phenanthrenchinon imd Zoo Gewichtsteile
Eisessig werden 4 Stun iun unter Rühren zum Sieden erhitzt. 1)iui;ic@i wird der
1 iederschlag heiß abgesatiät und niit Nitrobenzol ausgekocht, wobei" ein @riaallisiertes
Produkt ungelöst bleibt. Es wird i)ci etwa ioo` abgesaugt. Es stellt dunkelrot,
Kristalle dar, die sich in viel -',#itrobeiiznl o-hi-Chinolin mit blaugrüner Farbe
hisen. In Schwefelsäure löst sich das Produkt olicgi-iin. Beispiel d. et Gewichtsteile
Benzidin, 32 Gewichtsteile -i'lienantlirenchinon und 2oo Gewichtsteile Eisessig
werden 14 Stunden zum Sieden erhitze. Der dunkle Niederschlag wird abgesaugt und
mehrmals mit Nitrobenzol ausgekocht. Es hinterbleibt ein Produkt, das sich iii viel
Chinolin mit gelbgrüner Farbe löst und daraus in winzigen Prismen kristalliiert.
In Sch«-efelsäuro löst sich das Produkt zuiiiiclist mit grüner Farbe, die nach einiger
Zeit in Violett übergeht.
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Beispiel 5 25 Gewichtsteile Chrysenchinon und 1o) Gcwichtsteile Nitrobenzol
werden unter Riilir en zum Sieden erhitzt. Dann «-erden o.Gewichtsteile Jod zugesetzt
und anschließend Gewichtsteile p-Phenylendianiin langsam eingetragen und 2 Stunden
gekocht. Bei ioo' wird abgesaugt und mit heißem Nitrobenzai gewaschen. Dunkle Nadeln,
die sich in vit1 siedendem Nitrobenzol mit blauer Farbe löstn, werden hierbei erhalten.
In Scliwefelsäiure löst sich das Produkt bei schwachem Frwärmen mit grüner Farbe.
Beispiel 6 26 Gewichtsteile Chrysenchinon, 5.3 Gewiclitsteile 2-6-N aplithylendiamin
un l io@o Gewichtsteile Eisessig werden i Stunde unter Rühren zum Sieden erhitzt.
Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Eisestt,ig verrieben .find abgesaugt. Anschließend
kocht man ihn zweimal mit Nitrobenzol aus. Es hinterbleibt ein grünes, kristallisiertes
Produkt, das in organischen Lösungsmitteln praktisch unlöslich ist. In Schwefelsäure
löst es sich bei schwachem Erwärmen mit grüner Farbe. Beispiel 26 Gewichtsteile
N-Methyl-i - 2-1>enzocarl)-azol-3 -4-cliinon (erhalten durch --%letlivlierung des
entsprechendenBenzocarbazolchinons
mit p-Toluolsulfosäuremethylester
und Pottasche in siedendem Nitrobenzol, wobei das Benzocarbazolchinon durch Erhitzen
von (3 - Naphthochinon mit 1, z, 3 - Benzotriazol zweckmäßig in Gegenwart von Lösunngsmitteln
hergestellt werden kann, werden mit izo Gewichtsteilen Nitrobenzol unter Rühren
zum Sieden erhitzt. Darauf werden nacheinander 0,5 Gewichtsteile Jod und
5,.4 Gewichtsteile p-Plienylendiamin zugesetzt. Die Lösung färbt sich grün, und
nach kurzer Zeit beginnt die Abscheidung feiner dunkler Nadeln. Nach i Stunde wird
bei etwa ioo° abgesaugt. Das Produkt löst sich in siedendem Nitrobenzol mit grünstichigblauer,
in Schwefelsäure mit grüner Farbe. , Beispiel 8 3o Gewichtsteile Chrysenchinon,
8 Gewichtsteile 2 # 6-Naphthylendiamin, 6o Gewichtsteile Phenol und io Gewichtsteile
N itrooenzol werden 3 Stunden unter Rühren zum Sieden erhitzt. Das Produkt scheidet
sich in ,großen, dunklen Kristallen ab. Es wird bei etwa ioo° abgesaugt und mit
Nitrobenzol # nis# gekocht. Es ist identisch mit dein Produkt gemäß Beispiel
6.
Beispiel 9 5,8 Gewichtsteile 3 # 8-Diaminopyren, 15;6 Gewichtsteile Phenanthrenchinon,
6o Geivichtsteile Phenol und 6o Gewichtsteile Nitrobenzol werden unter Rühren 3
Stunden zum Sieden erhitzt. Das Produkt scheidet sich in flunklen Kristallen ab.
Es wird bei etwa ioo° abgesaugt und mit Nitrobenzol ausgekocht. In organischen Lösungsmitteln
ist es praktisch unlöslich. In Schwefelsäure löst es sich bei schwachem Erwärmen
mit grüner Farbe.
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Beispiel io 500 Gewichtsteile Nitrobenzol werden wasserfrei
destilliert, darauf trägt man bei ungefähr 200° 38 Gewichtsteile 8-Benzoylainino-i,
2-chrysenchinon, 12 Gewichtsteile p-Phenylendiamin und anschließend 8 Gewichtsteile
p-Toluolsulfochlorid ein. Nach beendeter Reaktion erhitzt man noch kurz zum Sieden
und läßt abkühlen. Bei 13ö° wird ,abgesaugt und mit Nitrobenzol und Alkohol gewaschen.
Das in grauvioletten N ädelchen anfallende Kondensationsprodukt löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit brauner Farbe.