-
Einrichtung zur Verhütung unbefugter Eingriffe in die betriebsmäßige
Drehzahlregelung von Spinn- und Zwirnmaschinen mit Fadenzugreglern, (Spinnreglern)
Bei Spinn- und Zwirnmaschinen mit Fadenzugreglern (Spinnreglern) wird die betriebsmäßige
-Drehzahlregelung durch den Fadenzugregler bewirkt, welcher das Verstellorgan für
die Motordrehzahl steuert. Zum Anfahren und Abstellen der Maschine muß das Drehzahlverstellorgan
jedoch unabhängig vom Fadenzugregler betätigt werden können. Zu diesem Zwecke ist
beispielsweise auf der Achse des Drehzahlverstellorgans ein Handhebel oder ein Handrad
angeordnet, das in der Betriebsstellung in eine Raste eines mit dem Fadenzugregler
zusämmengebauten Teils eingreift oder durch Federwirkung gegen einen Anschlag am
Fadenzugregler angepreßt wird, so Lß es betriebsmäßig vom Fadenzugregler mitverstellt
wird.
-
Alle Anordnungen dieser Art, die es dem Bedienungspersonal freistellen,
unbefugt die betriebsmäßig vorgesehene Sollkupplung zwischen dem Drehzahlverstellorgan
und dem Fadenzugregler zu lösen oder durch Zwischenschieben von Fremdkörpern, z.
B. bei einer Anschlagskupplung, oder behelfsmäßiges Verklemmen des Verstellorgans
mit dem Fadenzugregler an betriebsmäßig nicht vorgesehener Stelle, zu ändern, können
Anlaß werden zu erheblichen Produktionssenkungen und fehlerhaften Endprodukten.
Meistens wird das Drehzahlverstellorgan unbefugt gelöst und auf eine konstante Drehzahl
eingestellt oder an einer Stelle geringerer Anspinndrehzahl mit dem Fadenzugregler
behelfsmäßig gekuppelt, wie die Erfahrung gezeigt hat.
-
Durch die Erfindung sollen unbefugte Eingriffe in die betriebsmäßige
Drehzahlregelung von Spinn und Zwirnmaschinen mit Fadenzugreglern, bei welchen eine
vom Fadenzugregler unabhängige Betätigung des entkuppelten Drehzahlverstellorgans
vorgesehen ist, verhütet werden.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Einschaltzustand
des Motorschützes abhängig gemacht ist von einer die
Sollkupplung
des Verstellorgans für die Motordrehzahl mit dem Fadenzugregler überwachenden Kontaktvorrichtung,
welche bei jeder von der Sollkupplung abweichenden Einstellung des Verstellorgans
für die Motordrehzahl das Motorschütz über ein Zeitrelais verzögert abschaltet.
-
Diese Kontaktvorrichtung muß selbstverständlich nach Möglichkeit ebenfalls
vor unbefugten Eingriften geschützt angeordnet werden.
-
Die überwachende Kontaktvorrichtung kann auf die verschiedensten Arten
von der Sollkupplung abhängig wirkend ausgebildet werden. Beispielsweise kann gie
erfindungsgemäf,') durch eine bei abweichenden Einstellungen des Verstellorgans
für die Motordrehzahl, relativ zum Fadenzugregler, auftretende axiale Verschiebung
dieses Verstellorgans, relativ zu einem feststehenden Maschinenteil oder einem Fadenzugregierteil,
betätigt werden.
-
Um zu erreichen, daß die überwachende Kontaktvorrichtung bei jeder
von der Sollkupplung abweichenden Einstellung des Verstellorgans für die Motordrehzahl,
relativ zum Fade#nzugregler, das Motorschütz über ein Zeitrelais verzögert abschaltet,
kann die Einrichtung erfindungsgemäß so ausgebildetwerden, daß das Motorschütz Selbsthaltekontakte
besitzt, daß die Ruhekontakte des Zeitrelais mit der Steuerspule des Motorschützes
in Reihe geschaltet sind und daß auch der Steuerstrom für das Zeitrelais über diese
Selbstlialtekontakte geführt ist.
-
Man kann die Einrichtung auch so abändern, daß den Parallelzweige
bildenden Steuerstromkreisen von Motorschütz und Zeitrelais die Arbeitskontakte
eines Hilfsschützes vorgeschaltet werden, dessen Haltestromkreis über die Ruhekontakte
des Zeitrelais betriebsmäßig geschlossen ist, so daß die Selbsthaltekontakte beim
Motorschütz ersetzt sind durch die Arbeitskontakte eines Hilfsschützes, unter Beibehaltung
der erfindungsgemäßen WirkungsWelse.
-
Die beiliegenden Fig. i bis 4 erläutern die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel.
Fig. i zeigt eine die Sollkupplung überwachende Kontaktvorrichtung nach der Erfindung'
welche durch eine bei abweichenden Einstellungen des Verstellorgans für die Motordrehzahl,
relativ zum Fadenzugregier, auftretende axiale Verschiebung dieses Verstellorgans,
relativ zu einem feststehenden Maschinenteil-, betätigt wird.
-
Fig. 2 zeigt Einzelheiten der dabei verwendeten Verklinkungskupplung
und Fig. 3 einen einseitig wirkenden Wischkontakt, wie er für eine Schaltungsanordnung
nach der folgenden Fig. 4 gebraucht werden kann. Fig. 4 zeigt ein Schaltbild für
eine erfindungsgemäße Einrichtung. bei welcher das Motorschütz Selbsthaltekontakte
besitzt. Die Ruhekontakte, des Zeitrelais sind dabei mit der Steuerspule des Motorschützes
in Reihe geschaltet, und der Steuerstrorn für das Zeitrelais ist über die Selbsthaltekontakte
des Motorschützes geführt.
-
In Fig. i ist die Drehzahlverstellachse mit i bezeichnet, das Verstellorgan,
ein auf dieser Achse sitzender Handhebel, mit 2. Als Antriebsmotor ist ein durch
Bürstenverszellung drehzahlregelbarer Motor vorgesehen. Das Dreh7ahlverstellorgan
könnte selbstverständ-]ich ebensowohl einen Widerstandsregler oder einen Induktionsregier
u. dgl. in. betätigen.
-
Der Handhebel trägt eine Nase 3, welche betriebsmäßig in eine
Raste der drehbarün Frontplatte des Fadenzugreglers eingreift. Diese Frontplatte
4 ist bei dem gewählten Beispiel die Frontplatte einer sog. Feinstelldose, welche
einstellbar auf der Hohlwelle 6
des Fadenzugreglerteils 7 angeordnet
ist und als Einstellorgan für die Anspinndrehzahl dient. Eine Feder 8 hält
die Achse i unter axialem Zug und bewirkt das Einschnappen der Nase 3 in
die Raste der Frontplatte. die Sollkupplung.
-
Die Drehzahlregelung erfolgt über ein auf der Achse i sitzendes Zahnrad
9, das die Bürstenbrücke des Spinntnotors verstellt. Mit io ist der an einem
feststehenden Maschinenteil angeordnete Überwachunaskontakt bezeichnet, welcher
durch die axiale Verschiebinig der Achse i beim Ein- und Ausklinkvorgang der Nase
- , betätigt wird.
-
Auf der Achse i ist ferner ein Kontaktarm i i befestigt, welcher einen
Hilfskontakt 12 betätigt, wenn der Handhebel in die Null-oder Anfahrstellung kommt,
wie noch im fol-,-enden beschrieben wird.
-
In Fig. 2 ist die Frontplatte 4 der Feinste-IldOse 5 des Fadenzugreglers,
von oben gesehen, dargestellt, in deren Raste die Nase 3
des Handhebels 2
einschnappt, um die Sollkupplung herzustellen. Die gestrichelte Lage. des Handhebels
zeigt einen entkuppelten Zustand, dem eine axiale Verschiebung der Achse i entge-en
der Federwirkung 8 entspricht.
-
In Fig. 3 ist ein vom Kontaktarm i i nur beim Anfahren mit
dem Handliebel vorübergehend schließender, einseitig wirkender Wischkontakt 12 gezeichnet.
Uni zu verhindern, daß der Kontakt 12 beim Zurückführen des Handhebels das Motorschütz
einschalten kann, ist der Kontaktarm j i gelenkig unterteilt-, so daß er der Kontaktgebung
ausweicht.
-
An dem Schaltbild Fig. 4 läßt sich die Wirkungsweise einer erfindungsgemäßen
Einrichtung
leicht verfolgen. An das Drehstromnetz RST ist der
Spinnmotor 16 über das Motorschütz 14 angeschlossen, dessen Selbsthaltekontakte
mit 18 bezeichnet sind. Der Steuerspulenstromkreis des Schützes 14 ist über die
Ruhekontakte des Zeitrelais 13 ge-
führt, das von- der die Sollkupplung
überwachenden Kontaktvorrichtung io angesteuert wird, sobald die Sollkupplung aufgehoben
wird.
-
Beim Anfahren mit dem Handhebel wird das Motorschütz über den einseitig
wirkenden Wischkontakt 12 (nach Fig. 3) eingeschaltet, und das Zeitrelais
wird durch den überwachungskontakt jo gleichzeitig angesteuert. Dauert der Anfahrvorgang
bis zum Erreichen der Sollkupplung länger als die Verzögerungszeit des Zeitrelais,
dann schaltet das Zeitrelais das Motorschütz wieder ab, andernfalls nicht. Nach
ein-er solchen Abschaltung muß der Handhebel erst wieder auf Nullstellung zurückverstellt
werden, ehe eine Wiederholung des Anfahrvorgangs möglich ist. Wird die Sollkupplung
während des Betriebes unbefugt oder zwecks Stillsetzung der Maschine aufgehoben,
dann schaltet das Zeitrelais, in der gleichen Weise wie beim Anfahren verzögert
das Motorschütz ab.
-
Mit ig ist in Fig. 4 ein Druckknopfnotausschalter zum sofortigen Stillsetzen
des Motors bezeichnet. Außerdem ist ein weiterer Hilfskontakt 17 eingezeichnet,
welcher, wie ein Notschalter wirkend, in der Flandhebelnullstellung das Motorschütz
abschalten soll, damit beim Stillsetzen der Maschine mit dem Handhebel nicht die
Verzögerungszeit des Zeitrelals abgewartet zu werden braucht. Ein solcher Hilfskontakt
17 kann beispielsweise von einem mit der Verstellachse i verbÜndenen starren Kontaktarm
betätigt werden.
-
Statt eines einseitig wirkenden Wischkontaktes kann man auch einen
Einschaltdruckknopf verwenden, welcher, durch einen Verriegelungskontakt ergänzt,
nur in der Null-Z, stellung des Handhebels das Motorschütz ansteuern kann.