DE724709C - Antriebsvorrichtung fuer Handwebstuehle - Google Patents

Antriebsvorrichtung fuer Handwebstuehle

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Publication number
DE724709C
DE724709C DEK158748D DEK0158748D DE724709C DE 724709 C DE724709 C DE 724709C DE K158748 D DEK158748 D DE K158748D DE K0158748 D DEK0158748 D DE K0158748D DE 724709 C DE724709 C DE 724709C
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DE
Germany
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shaft
movement
drive device
hand
loom
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Expired
Application number
DEK158748D
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English (en)
Inventor
Otto Kellermann
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D29/00Hand looms

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

  • Antriebsvorrichtung für Handwebstühle Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für Handwebstühle, bei denen die Schaft- und Ladenbewegung durch eine motorisch angetriebene, ständig umlaufende Antriebswelle unter Zuhilfenahme von Kupplungen erfolgt. Derartige Webstühle sind bekannt, bei denen die Regelung der Laden- und Geschirrbewegung durch einen Elektromagneten, welcher mittels zweier Stromkreise abwechselnd geschaltet wird, erfolgt. Sie besitzen jedoch keine Einrichtung, bei welcher die von einer an sich bekannten Kraftquelle für die Schaft- und Ladenbewegung herrührende Kraft vom Weber hinsichtlich des Zeitpunktes, der Geschwindigkeit und des Krafteinsatzes beeinflußt wird und die Steuerung der Schäfte und der Weblade unabhängig voneinander vorgenommen wird.
  • Demgegenüber ist bei Handwebstühlen der oben bezeichneten Art erfindungsgemäß die Anordnung so getroffen, daß die Schaft- und Ladenbewegung hinsichtlich Zeitpunkt. Geschwindigkeit und Krafteinsatz mittels Bowdenzüge o. dgl., die einerseits an Kupplungen und andererseits an den zugehörigen Maschinenteilen angeordnet sind, unabhängig voneinander durch den Weber steuerbar ist, indem er an dem anzutreibenden Maschinenteil dessen Bewegung mitmacht und hierbei über Zwischenhebel den zugehörigen Bowdenzug betätigt. Die Antriebswelle trägt vorzugsweise unrunde Scheiben mit zwischengeschalteten Kupplungen, welche bei Entkupplung in ihre Anfangstellung zurückkehren.
  • Die Zeichnung zeigt in Fig. i den' Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel für eine Schaftmaschine. In Fig. a ist eine Einzelheit dazu dargestellt.
  • Etwa unter dem Sitz des Webers am Handwebstuhl ist waagerecht die als Trommel (mit einem Durchmesser von etwa io cm) ausgebildete Antriebswelle i gelagert, auf welcher zwei Kurvenscheiben, 2 und 3, angebracht sind: die eine, z, für die Ladenbewegung und die andere, 3, für die Bewegung der Schäfte, die hier über eine Schaftmaschine, daher mit einem einzigen Tritt gesteuert werden. Selbstverständlich lassen sich für Trittwebstühle auch zwei und mehr Kurvenscheiben anbringen. Diese Kurvenscheiben entsprechen etwa halbierten Trittexzentern mechanischer Webstühle. Der Verlauf der Kurven wird den besonderen Anforderungen des Webstuhls angepaßt (schnelle oder langsame Bewegung, Schaft- und Ladenstillstand, doppelter Ladenanschlag o. dgl.).
  • Die Kurvenscheiben 2 und 3 können auf der Antriebstrommel i durch Anziehen einer Kupplung so festgestellt werden, daß sie in allen Abstufungen zwischen leichtem Schleifen und fast starrer Verbindung mitgenommen werden und hierdurch die Umdrehung der Antriebstrommel auf den von ihnen zu bewegenden Teil des Webstuhls übertragen.
  • Eine Kurvenscheibe mit als Bandbremse ausgebildeter Kupplung ist in Fig.2 dargestellt.
  • Das Betätigen der Kupplungen erfolgt durch Bowdenzüge, deren Hülle an dem zu bewegenden Webstuhlteil (Lade oder Tritt) befestigt ist, während das Seil von einem Steuerhebel 8 bzw. einem Steuertritt 9, die vom Weber betätigt werden, angezogen und wieder nachgelassen wird. Nach Fig. i sind die Bowdenzüge 4. und 5 mit ihren Hüllen bei 6 gegen die Weblade, bei 7 gegen den Schafttritt 13 abgestützt. Der Steuerhebel 8 und der Steuertritt 9 sind über Zwischenhebel io, 1o" bzw. i i so mit dem Ende des Bowdenseiles der Bowdenzüge .1 bzw. 5 verbunden, daß sie nur einen kleinen Teil des Weges zu beschreiben haben, den der ihnen zugeordnete Webstuhlteil ausführt.
  • Werden die Kurvenscheiben :2 und 3 von der Antriebstrommel i mitgenommen, so bewegt die Scheibe -2 über den Winkelhebel 12 und über die Zugstange 1-2a die Weblade nach vorn. Hört der Eingriff der Kupplung auf, so gleitet die Kurvenscheibe 2 in die Ausgangstellung zurück, und die Weblade wird durch hier nicht gezeichnete Federn oder Gewichte in ihre Ausgangstellung zurückgeholt. Die Kurvenscheibe 3 betätigt den Schafttritt 13, der die Schaftmaschine aushebt. Die Rückführung erfolgt, wie beim gewöhnlichen Handwebstuhl, durch den Zug der Schaftfedern i.1.
  • Bei Trittwebstühlen erfolgt das Rückführen der Schafttritte und damit der Kurvenscheiben durch den Zug des Gegentrittes; auch kann bei ganz schweren Webladen das Rückführen derselben durch eine zweite Kurvenscheibe 2 erfolgen, die über einen gegengleich arbeitenden Winkelhebel 12 an der Zugstange 12, angreift, wobei die zweite Kurvenscheibe :2 durch einen am anderen Ende des Zwischenhebels ioa angebrachten Bowdenzug betätigt wird.
  • Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Betätigt der Weber einen seiner Steuerhebel, so schließt sich die Kupplung der betreffenden Kurvenscheibe und beginnt den ihr zugehörigen Teil des Webstuhls mitzunehmen. Bei der Vorwärtsbewegung des betreffenden Webstuhlteiles verschwindet nun das durch die Betätigung des Steuermittels ein Stück aus der Hülle herausgezogene Bowdenseil wieder in derselben, wodurch die Kupplung gelöst wird. Dadurch geht der soeben nach vorwärts bewegte Webstuhlteil wieder so weit zurück, bis das Bowdenseil wieder genug Spannung hat, um die Kupplung so weit zum Schluß zu bringen, daß sie schleifend der Gegenkraft am Webstuhlteil. das Gleichgewicht hält.
  • Will der Weber die Weiterbewegung des betreffenden Webstuhlteils bewirken, so muß er dieser mit der Bewegung des Steuermittels immer um so viel vorauseilen, daß die Spannung des Bowdenseiles bzw. der Schluß der Kupplung zum Durchziehen ausreicht.
  • Da nun ein auftretender größerer Widerstand (Zunahme der Kettfadenspannung bei weiterer Öffnung des Faches oder Störungen, wie größere Webnester, Einschlagen des Webschützen o. dgl.) auch einen entsprechend festeren Schluß der Kupplung verlangt, so muß der Weber im gleichen Maß in der Steuerbewegung mehr Kraft anwenden, um den dem Schließen der Kupplungsfedern entgegenwirkenden Widerstand zu überwinden. Er spürt also (wie sich bei Versuchen ergeben hat, sogar besser, weil feinfühliger) ebenso, als ob er unmittelbar, d. h. ohne Zwischenschalten des Steuermittels und der Kupplungen, den Webstuhl bedienen würde, jede Schwankung des Widerstandes bei der Arbeit. Darauf aber, in der Erhaltung des feinen Gefühls bei der Arbeit, beruht der Vorsprung, den der Handwebstuhl gegenüber dem rnechanischen Webstuhl hat.
  • Die Steuerbewegung des Steuertrittes 9 und des Steuerhebels 8 sind erstens auf einen viel kürzeren Weg beschränkt als die Bewegungen der betätigten Webstuhlteil.e und erfordern zweitens nicht mehr Kraft als die üherwindung des Widerstandes der Kupplungsfeder und der inneren Reibung des Bowdenzuges. In der Verminderung der vom Weber geleisteten Arbeit hinsichtlich der Kraft und des Weges liegt der Vorteil dieser Vorrichtung.
  • Es ist noch klarzulegen, wie das Heißlaufen der Kupplungen vermieden wird, wenn diese rutschend den von ihnen angetriebenen Webstuhlteil an einer Stelle ihres Weges im Stillstand halten müssen. Eine solche Stelle ist eigentlich nur der Totpunkt der Schaftbewegung, an dem der Stillstand zum Erzielen eines guten Schützendurchgangs solange wie möglich ausgedehnt wird.
  • Die Kurve der Kurvenscheibe 3 geht an der Stelle der größten Fachöffnung in einen Kreisbogen um ihren Drehpunkt über, so daß die von ihr hervorgebrachte Bewegung des Schafttrittes 13 sich gegen das Ende immer mehr verlangsamt. Zugleich nimmt aber auch die von dem Schafttritt auf die Kurvenscheibe 3 ausgeübte Kraft, die bestrebt ist, diese zur Ausgangstellung zurückzudrehen, immer mehr an Wirkung ab, bis sie bei Erreichen des kreisbogenförmigen Teiles der Kurvenscheibe 3 gleich Null wird, also nicht mehr imstande ist, letztere zurückzubewegen.
  • Entsprechend der Abnahme dieser rückdrehend wirkenden Kraft genügt auch ein immer geringer werdender Schluß der Kupplung, um die Kurvenscheibe 3 mitzunehmen.
  • Der Punkt, an dem die Summe des Widerstandes, den die Spannung der Kettenfäden (bzw. hier zusammen mit der der Schaftfedern) leistet und der Kraftkomponente desselben, die an 'der Kurvenscheibe eine rückwärtsdrehende Wirkung ausübt, am größten ist, liegt im Teil der stärksten Steigung der Kurve, etwa bei 15. An dieser Stelle benötigt die Kupplung den stärksten Schluß, somit also auch am Bowdenzug den längsten Auszug. Nachher sinken diese Größen wieder unter das Maximum.
  • Wird nun der Auszug des Bow denseils durch einen Anschlag 16 so begrenzt, daß dieses Maximum an der richtigen Stelle des Weges der Kurvenscheibe 3 wirksam wird und nachher dadurch absinkt, daß der Schafttritt 13 den Steuertritt 9 sozusagen überholt, so lockert sich der Schluß der Kupplung, ohne jedoch dadurch das Durchziehen der Bewegung zu hemmen.
  • Durch geeignete Formgebung der Kurvenscheibe, Einregeln der Hebellängen der Hebel 9 und i i und des Abstandes der Befestigung des Bowdenzuges vom Drehpunkt des Tritthebels i i l.äßt sich erreichen, daß die Kupplung kurz vor Erreichen des kreisbogenförmigen Abschnitts durch die am Schafttritt 13 angebrachte Rolle gerade nur noch so leicht schleift, daß ihre Kraft den Schafttritt 13 am Punkt des größten Ausschlages stillhält. Wird dann die Kupplung durch Entlastung des Steuertritts 9 völlig gelöst, so beginnt die Rückbewegung. Das bei dieser Anordnung nötige leichte Schleifen der Kupplung ist praktisch bedeutungslos, da es immer nur auf kürzeste Zeit geschieht und die Möglichkeiten der Kühlung der Antriebstrommel i (große Oberfläche, Ausbildung hohl) sehr gut sind. Abgenutzte Bremsbänder können leicht ersetzt werden.
  • Auch die Bewegung des Ladenschlages wird durch einen nicht gezeichneten Anschlag begrenzt, der so angebracht ist, daß er die Kupplung ganz kurz vor dem Punkt löst, an dem die Weblade die Anschlagstelle im Gewebe erreicht, so daß sie nur mit ihrer eigenen Wucht dort anschlägt. Dies geschieht, um Beschädigungen des Gewebes und zu große Stöße im Antrieb zu vermeiden.
  • Die beschriebene Einrichtung hat außerdem den Vorteil; dafä ein die Maschine bedienender Arbeiter die ganze Bewegung des betreffenden Maschinenteils mit seinem Steuerhebel, wenn auch im verkleinerten Maßstab und ohne Kraftaufwand, mitmachen muß, so daß er in jedem Punkt des Bewegungsablaufes über den zu überwindenden Widerstand genau im Bilde ist, und daß der Webstuhl nur weiterläuft, wenn er seine Bewegung fortsetzt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Antriebsvorrizhtung für Handwebstühle, bei denen die Schaft- und Ladenbewegung durch eine motorisch angetriebene, ständig umlaufende AntriebsweIIe unter Zuhilfenahme von Kupplungen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaft- und Ladenbewegung hinsichtlich Zeitpunkt, Geschwindigkeit und Krafteinsatzes mittels Bowdenzüge o. dgl., die @eirnerseits an den Kupplungen und andererseits an den zugehörigen Maschinenteilen (Weblade 6' und Schafttritt 13) angeordnet sind, unabhängig voneinander durch den Weber steuerbar ist, indem er an dem anzutreibenden Maschinenteil dessen Bewegung mitmacht und hierbei über Zwischenhebel (io, iod bzw. 9, 11) den zugehörigen Bowdenzug (4 bzw..5) betätigt.
  2. 2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Antriebswelle (i) unrunde Scheiben (2 und 3) mit zwischengeschalteten Kupplungen vorgesehen sind und daß die Scheiben (2 und 3) bei Entkupplung in ihre Anfangstellung zurückkehren.
DEK158748D 1940-09-22 1940-09-22 Antriebsvorrichtung fuer Handwebstuehle Expired DE724709C (de)

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