-
Mittelschußfadenwächter für Webstühle An die Schußfadenwächter, insbesondere
die Mittelschußfadenwächter für Webstühle, werden heute eine große Anzahl hoher
Anforderungen gestellt, von denen die wichtigsten im folgenden angeführt sein sollen:
a) Das Stillsetzen des Webstuhles muß so erfolgen, daß das Schußsuchen und Zurückweben
vermieden wird; b) die Schnelligkeit des Stillsetzungsvorganges muß den Webstuhl
noch vor der nächsten Schützenschlagstellung, ja sogar vor dem nächsten Gewebeanschlag
anzuhalten imstande sein; c) jeder Schußfadenbruch muß innerhalb der ganzen Gewebebreite
einwandfrei überwacht werden können; d) der Impuls, welcher den 'eigentlichen Stillsetzungsvorgang
einleitet, muß unverzüglich mit dem Auftreten der Störung, spätestens am Endzeitpunkt
des Überwachungsbereiches gegeben werden; e) dieser Endzeitpunkt muß sehr scharf
einstellbar sein, da eine Auslösemöglichkeit, wenn der Schützen bereits das Fach
verlassen hat und in den Kasten eingelaufen ist, unbedingt vermieden werden muß;
f) die Steuervorrichtung des Schußfadenwächters muß kinematisch einfach sein, gering
bewegte Massen haben und darf der Abnutzung nur wenig unterliegen; g) auch bei Abstellung
von Hand muß der Stillsetzungsvorgang, unabhängig von der Geschicklichkeit des Webers,
genau so wie beim selbsttätigen Abstellen infolge Auftretens einer Störung vor sich
gehen; h) bei Verwendung der vorteilhaften elektrischen Gegenstrombremsung für den
Stillsetzungsvorgang muß die Zeitdauer der Gegenstrombremsung gegebenenfalls schon
vor Schußanschlag beendet sein, wobei drehrichtungsabhängige Schalter nicht in Anwendung
kommen können; i) so wenig Teile der Schußfadenwächtereinrichtung als möglich dürfen
unter dem Gewebe angeordnet sein, damit der Einbau und die Einstellung ohne Schwierigkeiten
vor sich gehen kann. Durch diese Forderung ist jedoch ein Übertragungsgestänge bedingt,
das wegen
seiner Masse und der vergrößerten Reibungsverluste die
Empfindlichkeit des Fühlers verringert. Eine hohe Empfindlichkeit des Fühlers ist
aber insbesondere dann anzustreben;:, wenn der Schußfadenwächter mit einem Heb,,
arbeitet, da in diesem Falle die Fadenspäile nung beobachtet wird und es erwünscht
ist;' den Auflagedruck des Fühlers so gering als möglich zu halten.
-
Allen erwähnten Anforderungen genügt der Schußfadenwächter der Erfindung,
der in bekannter Weise mit Fühlernadel und Schußfadenheber arbeitet. Erfindungsgemäß
ist für beide Überwachungsteile ein gemeinsamer, von der Webladenbew egung beeinflußter
Steuerteil vorgesehen, der mit einem besonderen Riegel elastisch gekuppelt ist und
diesen Riegel im normalen Betrieb mitnimmt, während der Riegel bei Auftreten eines
Schußfadenbruches oder anderer Störungen in seiner Weiterbewegung gehemmt wird und
die Hemmstellung des Riegels und die Weiterbewegung der Weblade dazu benutzt werden,
um die Stillsetzeinrichtung des Webstuhles in Gang zu setzen.
-
Die Erfindung ist in den Zeichnungen an Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Es bedeuten Fig. i die Seitenansicht eines Mittelschußfadenwächters und Fadenhebers
mit Schnitt durch den Ladenbalken eines Webstuhles, Fig. 2 die Einrichtung der Fig.
i von oben gesehen, Fig. 3 das Verbindungsgestänge von Heber und Fühler zu dem Steuergerät,
Fig. 4. einen Schnitt durch das Gehäuse des Steuergerätes mit Ansicht einzelner
Teile desselben, Fig.5 einen weiteren Schnitt durch das Steuergerät, parallel dem
Schnitt der Fig. 4., mit weiteren Ansichten einzelner Teile, Fig. 6 einen .Schnitt
längs der Linie X-Y der Fig. 5, Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie U-V der Fig.
6, Fig.8 und 9 bemerkenswerte Stellungen des Hauptsteuerteiles sowie des Fühlers
und Hebers, Fig. To eine schematische Ansicht des Webstuhles sowie des Antriebes
für das Steuergerät, Fig. i i eine abgeänderte Ausführung der Fig. To, Fig. i -q
eine weitere Änderung der Ausführung nach Fig. To, Fig. 13 eine abgeänderte Ausführung
der Fig. i, Fig.14 eine elektrische Schaltanordnung für die Fernsteuerung des Antriebsmotors
des Webstuhles.
-
Gemäß Fig. i können sich in die im Ladenbalken befindliche Aussparung
2 Fühler i i und Heber 12 eines Mittelschußfadenwächters hineinsenken. Am Ladenbalken
ist ein Yf;:_a.gerbock 3 angebracht, an dem durch die ;Körnerschrauben 4 die Achse
5 des Fühlers i i ,t#rid die Achse 6 des Hebers 12 gelagert sind. `Auf der Achse
5 ist ein Klotz 8 mittels eines Stiftes 7 befestigt. Mit diesem Klotz ist die Fühlernadel
i i durch eine Schraube 9 und eine Druckplatte To verbunden. In gleicher Weise ist
der gabelförmig gestaltete Schußfadenheber i2 über eine Schraube 13, eine
Druckplatte 14, einen Klotz 15 und einen Stift 16 mit der Achse 6 verbunden. Die
Achsen 5 und 6 sind (vgl. hierzu Fig. 3) in der Seitenwand des Gehäuses 17 gelagert,
das am Ende des Ladenbalkens befestigt ist und das eigentliche Steuergerät enthält.
-
Auf den Wellen 5 und 6 sitzen Kupplungsflanschen 2o und 21 (Fig. 3)
fest. Die Gegenflanschen sitzen auf Hülsen 18, i9, innerhalb deren die Wellen 5
und 6 geteilt sind. Auf denjenigen Teilen der Wellen 5 und 6, welche die Wandung
des Gehäuses 17 durchdringen, sitzen die Gegenflanschen fest. Flanschen und Gegenflanschen
sind mit Splintlöchern versehen. -Zur Kupplung der beiden Flanschen genügt es, zwei
Kupplungslöcher zur Deckung zu bringen und einen Splint 22 bzw. 23 hindurchzustecken.
DieTeilung der Splintlöcher auf dem einen Kupplungsflansch weicht von der des anderen
um einen geringen Betrag ab; auf diese Weise ist eine noniusähnliche Einrichtung
geschaffen, mit Hilfe deren die Einstellung der Höhenlage von Fühler und Heber außerhalb
des Faches vorgenommen werden kann.
-
An den Hülsen 18 und 19 sitzen Nocken 36 und 37 (Fig. 4.), an denen
Zugfedern 24 und 25 angreifen. Die anderen Enden dieser Federn sind über einstellbare
Schrauben 26 und 27 im Gehäuse 17 befestigt.
-
Die Bewegung von Heber und Fühler ist durch Anschläge begrenzt, die
der Einfachheit halber nicht dargestellt sind. Diese Anschläge sind nötig, damit
die genannten Überwachungsanteile nicht durch ihre lebendige Kraft über die zulässigen
Grenzlagen hinaus bewegt werden können.
-
Auf der dem Fühler zugeordneten Achse ist innerhalb des Gehäuses 17
ein Hebel 28 (Fig. 4) befestigt, der im Störungsfalle eine Sperrwirkung auszuüben
hat. Mit denNocken 36 und 37 gelangt der Steuerhebel 3o (Fig. 4) in Eingriff, der
außerhalb (vgl. hierzu auch Fig. 6) des Gehäuses 17 auf der Achse 29 drehbar gelagert
ist und an seinem oberen Ende eine Steuerrolle 32 trägt. An dem Hebel 3o ist ein
Bolzen 33 befestigt, der die Seitenwand des Gehäuses 17 in einem Langloch 71 (Fig.
4) durchdringt. Am Bolzen 33
greift eine Feder 34 an, welche an
ihrem anderen Ende an einem am Gehäuse befestigten Bolzen 3, aufgehängt ist.
-
Der Fühler i i wird ebenso wie der Heber 12 von dem Steuerhebel
30 gesteuert" und zwar der erstere über den Nocken 36 und der zweite über
den Nocken 37. Beide Nocken wälzen sich hierbei auf der Steuerrolle 32 ab.
-
Die in Fig. 4. dargestellte Lage des Steuerhebels 30 ist mit
C bezeichnet. In dieser Lage hält die Steuerrolle 32 den Heber 12 über den Nocken
37 hoch (vgl. auch Fig. i, io und i i), während der Nocken 36 des Fühlers i i frei
ist und der Fühler i i daher unter dem Einfluß seines Eigengewichtes und der Feder
2..1 auf dem Schußfaden 38 (Fig. i) ruht bzw. bei Bruch des Schußfadens unbehindert
in die Aussparung 2 des Ladenbalkens i einfallen kann. Die Stellung C des Steuerhebels
30 ist -für den Überwachungsvorgang maßgebend.
-
Fig. 8 zeigt schematisch eine Stellung von Steuerhebel 30, Nocken
36 und 37 sowie des Fühlers i i und des Hebers 12, in welcher der Schützen über
dem Heber und unter dem Fühler vorbeigehen kann. In dieser Stellung hält der Steuerhebel
30 unter dem Einfluß der Feder 34., und zwar über die Steuerrolle 32 und
den Nocken 36, den Fühler i i hoch, während sich der Heber 12, unbehindert von der
Rolle 32, unter dein Einfluß seines Eigengewichtes und seiner Feder 25 in die Aussparung
2 des Ladenbalkens senken kann.
-
Nach dem Durchgang des Schützens nehmen Heber und Fühler die Überwachungsstellung
C ein (vgl. hierzu auch Fig. 1, q., 10 und i i). N ach Beendigung der Überwachung,
die vor dem Einlaufen des Schützens in den Schützenkasten zu erfolgen hat, nehmen
Heber und Fühler sowie Steuerhebel 3o die aus Fig. 9 ersichtliche Stellung ein,
die in Fig. q. mit D bezeichnet ist. In dieser Lage stehenbeide Überwachungsmittel
lediglich unter dem Einfluß ihres Eigengewichtes und ihrer Federn 24. und 25.
-
Die F ig. 8, io bzw. i i und 9 zeigen hiernach den Einfluß des Steuerhebels
auf Fühler und Heber in den drei markanten Stellungen A, C und D, die in Fig. 4.
ebenso bezeichnet sind. Die entsprechenden Stellungen der Weblade läßt Fig. io erkennen.
-
Der Steuerhebel 3o nimmt seine Lage A (Fig. 8) ohne einen äußeren
Einfluß, lediglich infolge der Spannung seiner eigenen Feder 34. ein. Er kann hiernach
in die anderen Stellungen nur durch eine der Feder 34. entgegenwirkende Kraft gebracht
werden. Diese Kraft liefert die Bewegung der Weblade, und die Kraft wird durch eine
Kulisse auf die Antriebsrolle 31 des Steuerhebels übertragen. Bei jeder Umdrehung
der Kurbelwelle (vgl. hierzu Fig.io) werden, von der Schützenschlagstellung A angefangen,
nacheinander die Stellungen C und D durchlaufen, entsprechend den Fig. 8, iö und
g.
-
Auf der Achse 29 ist innerhalb des Gehäuses 17 (vgl. hierzu Fig. 6
und 7) ein Hebel 39 drehbar gelagert, der die Bewegung des Steuerhebels 3o mitmachen
kann. Für diesen Zweck sind folgende Maßnahmen getroffen: Am Hebel oder Riegel
39 ist auf einem Bolzen 4o ein weiterer doppelarmiger Hebel 4.1 drehbar gelagert,
den eine Feder .I2 mit dem Uhrzeiger zu drehen versucht. Die Feder 42 ist am anderen
Ende am Hebel 39 befestigt. Der schon erwähnte Bolzen 33 des Steuerhebels
3o erstreckt sich nun durch das Langloch 71 hindurch soweit in das Gehäuseinnere
(vgl. hierzu Fig. 6), daß er durch die Feder 4.2 zwischen den Hebeln 39 und
4.1 geklemmt wird.
-
Wenn der Fühler bei Schußfadenbruch fällt, so wird die auf der Achse
5 starr befestigte Sperrklinke 28 gegen den Sinn des Uhrzeigers gedreht und greift
mit der Sperrnase q.4 (Fig. q. und. 5) hinter die Nase 4.3 des Riegelhebels 39,
sobald der Steuerhebel 30 in die Stellung C gelangt. Der Riegel 39 kann daher
die Weiterbewegung des Steuerhebels nach Stellung D nicht mehr mitmachen. Bei der
Weiterbewegung schwingt dagegen der Auslösehebel q.1 unter Anspannung der Feder
4.2 aus.
-
Sobald sich der Riegel 39 nur etwas aus der Stellung C in Richtung
D entfernt hat, kann eine Sperrung nicht mehr stattfinden. Der Zeitpunkt, an dem
die Überwachung beendet ist, ist daher durch den Zeitpunkt gegeben, an dem der Steuerhebel
30 seine Bewegung über C hinaus nach D fortsetzt.
-
Der Riegel 39 läuft (Fig. 5) in einen Hebelarm 14.3 aus. Dieser kann
in bekannter Weise bei der Weiterbewegung der Lade, wenn der Störungsfall aufgetreten
und die Weiterdrehung des Hebels 39 durch das Einfallen der Sperrnase 44 verhindert
ist, zum Stillsetzen des Webstuhles dadurch benutzt werden, daß er in einer bestimmten
Ladenstellung an eine Klinke o. dgl. stößt, die das Herausfallen des Handhebels
und das Einfallen der Webstuhlbremse veranlaßt und somit den Webstuhl stillsetzt.
-
Immerhin tritt bei der mechanischen Stillsetzung des Webstuhles infolge
des erforderlichen Auslöseweges der Auslöseklinke und der Fallzeit von Handhebel
und Bremse ein verhältnismäßig großer Zeitverlust ein, der mit Erhöhung der Schußzahl
noch ungünstiger wirkt. Eine schnellere Abstellung des Webstuhles kann durch geeignete
elektrische Abstellvorrichtungen erreicht werden. Bei bekannten Einrichtungen dieser
Art mußte jedoch die Weblade nach Beendigung des
Überwachungsvorganges
noch einen verhältnismäßig großen Weg machen, bevor der elektrische Stillsetzungskontakt
ausgelöst wurde. Dieser Weg ist bei der nachfolgend beschriebenen Anordnung erheblich
verkürzt.
-
Der elektrische Stillsetzungskontakt (vgl. hierzu Fig. 6 und 7) wird
durch den Kontaktknopf 54 einer Kontaktfeder 48 und ein feststehendes Kontaktstück
55 gebildet. Das Kontaktstück 55 ist in einem Isolierkörper 45 befestigt, der auch
den Anschlußkontakt 46 trägt. Zwischen diesem Kontaktstück und einem Lagerbügel
47 ist die Kontaktfeder 48 durch eine (nicht dargestellte) Schraube befestigt. Im
Lagerbügel 47 ist auf der Achse 94 ein Isolierhebel 5o drehbar gelagert, der eine
Achse 5a trägt. Auf dieser läuft eine Rolle 51. Der Isolierhebel 5o wird in der
Ruhelage von der Kontaktfeder 48 nach oben gedrückt und legt sich mit seinem Anschlag
53 gegen den Lagerbügel 47. Wird der Hebel 5o herabgedrückt, so wird der Kontakt
zwischen 54 und 55 hergestellt. Der Steuerteil, der den Hebel 5o herabdrückt und
daher die Kontaktgabe 54-55 herbeiführt, ist der vorher genannte Hebelarm 41, der
bei Sperrung- des Hebels 39 gegen die Wirkung der Feder 42 ausschwingt. Bei
dieser Bewegung gelangt die untere Nase 56 des Hebelarms 41 in Eingriff mit dem
Hebel 50 und bewirkt die Kontaktgabe.
-
Der also hergestellte Kontakt schließt den Steuerstromkreis für Gegenstrombremsung
des den Webstuhl antreibenden Elektromotors.
-
Die Steuerbewegung des Hebels 41 erfolgt unter dem Einfluß des Hauptsteuerhebels
30, wie vorher geschildert: Dieser Hebel wird über eine Rolle 3 i (Fig. 4) angetrieben.
Die Art des Antriebes zeigen die Fig, io, ii und 1a.
-
In Fig. io bezeichnet i den Ladenbalken, 76 die Ladenstelze mit ihrem
Drehpunkt 77, 78 das Riet, 79 die Kurbelstange für den Antrieb, 8o die Kurbel;
81 die Kurbelwelle, 82 den Brustbaum und 83 eine Seitenwand des Webstuhles.
-
Zur Steuerung des Steuerhebels 30 gleitet die Rolle 31 über
einer Kulisse 84, die um den Drehpunkt 77 schwenkbar und durch eine Augenschraube
85 und die Muttern 86 . entweder am Brustbaum oder an der Seitenwand verstellbar
befestigt ist. Vom Schützenschlag A bis zu der Stellung, in welcher der Schützen
über den Heber 12 gelaufen ist, ist die Kulisse 84 noch nicht mit der Rolle 31 in
Eingriff. Kurz nach dem Durchlaufen des Schützens hebt die Spitze der Kulisse 84
die Rolle 31 und bringt den Steuerhebel 30 in die Überwachungsstellung C.
Diese Stellung nimmt die Weblade in der Darstellung der Fig. io ein. Die Stellungen
B und D sind außerdem angedeutet.
-
Wenn der Schützen in den Kasten einläuft, kommt der vergrößerte Radius
der Kulisse 84 unter die Rolle 31 und bringt auf diese Weise den Steuerhebel
30 in die Stellung D (vgl. hierzu auch Fig. g).
-
Durch Verstellung der Kulisse 84 mit Hilfe der Schraube 85 und der
Mutter 86 kann der Endzeitpunkt des Überwachungsbereiches genau eingestellt werden.
Eine Einstellung der Vorderspitze der Kulisse ist im allgemeinen nicht erforderlich,
da der Ladenhub, welcher dem Schützenflug von Mitte Lade his zum Schützenkasten
entspricht, verhältnismäßig groß ist.
-
In der Ausführung nach Fig. _i i ist ein Steuerhebel 87, welcher auf
der Achse 88 drehbar gelagert ist und mit der Lade schwingt, vorgesehen. Der als
Kreissegment ausgebildete äußere Rand des Steuerhebels 87 steuert den Steuerteil
30 in der gleichen Weise über die Rolle 31 wie die Kulisse 84 der Fig. io.
Der Antrieb des Steuerhebels 87 erfolgt durch eine um den Bolzen o. dgl.
89 drehbar mit ihm verbundene und am anderen Ende drehbar in einem Bolzen
go an der Seitenwand 83 des Webstuhls gelagerte Stange gi.
-
Zur genauen Einstellung des Endzeitpunktes der Überwachung kann die
Stange gi aus zwei Teilen bestehen, die als Gewindebolzen ausgeführt sind und durch
eine mit Gegenmuttern 92 gesicherte Muffe 93 miteinander verbunden werden.
-
In Fig. 12 ist die Kulisse durch einen Bolzen ersetzt. Dies ist deshalb
möglich, weil der Radius der Ladenbewegung im Verhältnis zum Ladenhub sehr groß
ist und die Rolle 31 nur über einen Teil des Ladenhubes hin gesteuert zu werden
braucht.
-
Der Bolzen 94 ist am einen Ende mit Gewinde versehen und in einem
Bock 95 am Brustbaum 82 befestigt sowie durch eine Gegenmutter
96 gesichert. Die vordere Verjüngung oder Abstufung des Bolzens 94 dient
zur Steuerung des Steuerhebels 30 in der Kontrollstellung C; der folgende
Absatz entspricht der Stellung D@ gemäß Fig. g.
-
Wenn die Kulisse, welche die Rolle 31 des Steuerhebels 3o antreibt
(also z. B. die Kulisse 84 der Fig. io), so ausgebildet ist, daß sie bei der weiteren
Vorwärtsbewegung der Lade in Richtung des Warenanschlages den Steuerhebel 3o nicht
über die Stellung D hinausbewegt, so bleibt der Kontakt 54., 55 geschlossen, bis
die Stellung C des Steuerhebels im Rücklauf wieder erreicht ist. Diese Ausführung
wird angewendet, wenn die Weblade bei Schußbruch zwar die Schußanschlagstelle überschreiten,
aber vor der neuen Schützenschlagstellung umkehren soll, um in die Stellang
des
offenen Faches zurückbewegt zu werden. In diesem Falle wird der Steuerstromkreis
der elektrischen Gegenstrombremsung, die durch Kontaktgabe bei 5.a., 55 eingeleitet
war, in Abhängigkeit von der Umkehr der Drehrichtung unterbrochen (vgl. hierzu den
Kontakt 12o der. noch zu erörternden Fig. 14).
-
Wenn jedoch die Aufgabe gestellt wird, daß sich der Drehsinn der Kurbelwelle
beim Auftreten einer Störung schon vor dem Erreichen der Anschlaglinie umkehren
soll, so muß der Kontakt 54., 55 bereits unterbrochen werden, bevor die Lade die
Stellung D (Fig. io) erreicht hat. Dies kann dadurch geschehen, daß die Antriebskulisse
84. einen weiteren Absatz (z. B. 99 der Fig. i o) erhält, der den Steuerhebel
30 über die Rolle 31 noch etwas über die Stellung D hinaus bewegt.
-
In Fig. 12 dient die mit Gewinde versehene Muffe 97, welche durch
eine Gegenmutter 98 gesichert ist, dem gleichen Zweck wie das Gleitstück 99 der
Fig. io.
-
Da sich beim Rücklauf in die Stellung des offenen Faches der Kontakt
54, 55 vorübergehend wieder schließt, muß durch geeignete Schaltung dafür gesorgt
werden, daß der für die Gegenstrombremsung maßgebende Schaltmagnet, nachdem er einmal
abgefallen ist, über den Kontakt 5-1, 55 nicht mehr anziehen kann.
-
Diese Aufgabe wird durch Verriegelungskontakte in der elektrischen
Fernsteuerung des Webstuhlantriebsinotors gelöst und soll später an Hand der Fig.
14. näher erläutert werden.
-
Ist der Webstuhl mit einem Kettenfadenwächter ausgerüstet, so ist
es häufig erwünscht, daß er bei Bruch der Kettenfäden in der gleichen Stellung zum
Stillstand kommt wie bei der selbsttätigen Auslösung durch den Schußwächter. Auch
wird gefordert, daß der Webstuhl beim willkürlichen Stillsetzen von Hand in genau
der gleichen Lage zum Stillstand gelangt, ohne daß Kunstgriffe angewendet zu werden
brauchen.
-
Die Lösung dieser Aufgabe ist aus den Fig. 6 und 7 ebenfalls zu erkennen.
-
Im Innern des Gehäuses 17 ist das Magnetjoch 57 mit den Schrauben
58 befestigt. Im Magnetjoch 57 ist der Magnetkorn 59 und eine Hülse 6o mit der Magnetspule
61 befestigt. Der Anker 62 ist in der Hülse 6o frei beweglich und mittels
einer an einem Stift 63 aufgehängten Zugfeder 64 mit einem Hebel 65 verbunden, der
durch eine Achse 66 am Magnetjoch 57 gelagert und durch eine Drehfeder 67 nach oben
gehalten wird. Der Hebel 65 hat am Ende eine Sperrnase 7o, mit der er sich gegen
einen Vorsprung 69 des Sperrriegels 39 legen kann. Wird die Magnetspule 61 erregt,
so wird der Hebel 65 vom Anker 62- nach unten gezogen; der Riegel 39 wird
hierbei in der Stellung C an seiner Sperrnase 69 durch die Sperrnase 7o des Hebels
65 festgehalten. Andererseits kann sich auch der Hebel 28, wie schon oben
erläutert, mit seiner Sperrnase 44 hinter die Sperrnase 43 des Riegels 39 legen
und den Riegel 39 hemmen. Die räumliche Anordnung beider Sperrklinken -8 und 65
gegenüber den Nasen 4.3 und 69 des Sperrriegels 39 zeigt Fig. 6.
-
Die Teile 69 und 4.3 des Riegels 39, die mit den entsprechenden Sperrnasen
in Eingriff gelangen können, haben, in Richtung des Umfanges gesehen, eine so große
Fläche, daß eine Sperrung nicht mehr eintreten kann, wenn der Sperriegel 39 die
Stellung C in Richtung auf D überschritten hat. Wenn daher die Spule 61 zu einem
Zeitpunkt erregt wird, in dem der Riegel 39 bereits die Stellung C überschritten
hat und sich in Richtung auf D befindet, so gleitet die Sperrnase 7o auf der Oberfläche
des Teiles 69 entlang; hierbei wird der Anker 62 gegen den Magnetkern 59
gezogen und die Feder 64 gespannt. Sobald der Sperriegel 39 die Stellung D erreicht
hat, schnellt der Hebel 65 unter dem Einfluß der Feder 64. nach unten, um im Vorwärtslauf
des Riegels 39 diesen zu sperren, sobald er die Stellung C erreicht hat.. Das Abstellen
des Webstuhles wird hierdurch genau so bewirkt, als wenn ein Schußfadenbruch eingetreten
wäre, so daß der Webstuhl in der Stellung des offenen Faches zum Stillstand kommt-.
-
Um den Einfluß des Gestängegewichtes und der Gestängereibung vom Fühler
fernzuhalten, was von besonderer Bedeutung ist, wenn die Festigkeit des Schußfadens
gering oder die Schußzahl sehr hoch ist, dient eine Anordnung, die in Fig. 13 gezeigt
ist.
-
Der Klotz 8 des Fühlers i i sitzt nicht wie in Fig. i starr auf der
Achse 5, sondern ist lose um diese drehbar. Der Fühler i i steht hierbei unter der
Einwirkung einer besonderen Feder 73, die ihn zu senken versucht. Fest auf der Achse
5 sitzt ein Mitnehmer 7.2, der in der Stellung A des Steuerteiles entsprechend Fig.8
den Fühler zwangsläufig hochhebt, ihn aber in den anderen Stellungen freigibt und
die Wirkung seines Eigengewichtes und der besonderen Feder 73 überläßt, die ihn
auf den Schußfaden auflegt. Am Mitnehmer 8 des Fühlers i i sitzt isoliert ein Kontakt
7,., der nach dem Fall des ' Fühlers eine Kontaktgabe bewirken kann. Durch diese
Kontaktgabe wird die Magnetspule 6.c erregt. Um zu vermeiden, daß diese Spule bei
jeder Umdrehung der Kurbelwelle in der Stellung D des Riegels 39 kurz eingeschaltet
wird,
ist der Gegenkontakt 75 isoliert vorn Kontakt 74. auf dem Mitnehmer 15 des Hebers
12 angeordnet. Der Kontakt 74., 75 kann daher nur dann geschlossen werden, wenn
der Fühler fällt, solange der Heber 12 noch in der Überwachungsstellung C steht,
in welcher auch die Sperrung des Sperriegels 39 durch den Magneten 61, 62 ohne weiteres
erfolgen kann.
-
An sich würde zwar bei anderer Anordnung der Kontaktstücke 7.4,
75 eine unerwünschte Auslösung nicht zustande kommen, weil eine Hemmung des
Sperriegels 39 nur in der Stellung C eintreten kann; indessen verursacht die häufige
Einschaltung des Magneten 61, 62 eine größere Abnutzung der Kontakte und würde auch
eine größere Bemessung des Magneten selbst bedingen. Bei der eben beschriebenen
Anordnung, bei der die Magnetspule 61 unmittelbar durch Kontakte des Fühlers und
Hebers erregt wird, ist der Sperrhebel 28 unnötig und fällt daher fort.
-
Parallel zu den Kontakten 74., 75 kann der Kontakt des Kettenfadenwächters
oder ein willkürlich von Hand zu bedienender Kontakt angeordnet sein. Mit Hilfe
des letzteren kann der Webstuhl ebenso wie bei auftretender Störung ohne Aufwendung
besonderer Geschicklichkeit in der Stellung des offenen Faches zwangsläufig zum
Stillstand gebracht werden.
-
Fig. 14. zeigt das Schema einer elektrischen Fernsteuerung für den
Antriebsmotor des Webstuhles. Aus der Schaltung sind die besondere Anordnung des
Stillsetzungskontaktes 54., 55, die Fernsteuerung der Klinke 65 sowie eine Anzahl
von anderen Maßnahmen ersichtlich, die beim elektrischen Betrieb von Webstühlen
von Bedeutung sind.
-
Der elektrische Antriebsmotor wird hierbei durch zwei Hauptkontaktgruppen
gesteuert, die schematisch bei i8o und 181 angedeutet sind. Die Steuerung dieser
Hauptkontaktgruppen erfolgt durch die beiden Schaltinagnete ioo und ioi mit den
Erregerspulen 113 und 123 und den Ankern i o4 und i o5. In der gezeichneten Stellung
ist keine dieser Kontaktgruppen geschlossen und der Motor daher in Ruhe. Der Schaltmagnet
ioo ist für normalen Betrieb des Motors, der Schaltmagnet ioi für Gegenstrombremsung
des Motors maßgebend.
-
Die beiden Anker io4. und io5 sind durch einen am Bolzen o. dgl. 102
drehbar gelagerten Hebelarm 103 miteinander verbunden. Der Hebelarm 103 greift an
jedem Ende mit Bolzen 1o6 in Langlöcher 107 der beiden An--ker ein.
-
Der Schaltmagnet ioo steuert zwei Hilfskontakte i oo, i i i und i
o8, i og ; ebenso steuert der Schaltmagnet ioi zwei Hilfskontakte 210, 211 und 2o8,
2o9. Ferner befinden sich in den Steuerstromkreisen der beiden Schaltinagnete zwei
Doppeldruckknöpfe Zoo und 201. Der Druckknopf Zoo steuert die Kontakte i 18, 119
und 11:2. Der Druckknopf 2o i steuert die Kontakte i 14, 115 und 121, 122. Weiterhin
befinden sich in den Steuerstromkreisen der Kontakt 54, 55, der aus den früheren
Erläuterungen als Stillsetz_ungskontakt bekannt ist, ein Kontakt 1-a0, der bei Umkehr
der Drehrichtung des Motors gesteuert wird, und ein Kontakt 117, der beim Einfallen
der Bockbremse geöffnet wird.
-
Das Einschalten des Motors erfolgt durch Drücken des Druckknopfschalters
Zoo. Hierdurch schließt sich folgender Stromkreis : von der Phase S über die Schaltspule
113,- den Kontakt i 12 zur Phase T.
-
Der Schaltmagnet ioo zieht infolgedessen seinen Anker an, schließt
die Hauptkontaktgruppe 18o und die Hilfskontaktgruppe i io, i i i sowie i o8, iog.
Durch das Schließen der Hauptkontäktgruppe i 8o kommt der Motor und der Webstuhl
in Betrieb. Der Kontakt io8, iog hat die Bedeutung eines Haltekontaktes.
-
Der Druckknopf 200 würde nach dein Loslassen in die Anfangsstellung
zurückkehren, den Kontakt i 12 öffnen und den Kontakt i 18, i 19 wieder schließen.
Ein Haltestromkreis für die Erregerspule i 13 wird dann wie folgt gebildet: von
der Phase S über die Schaltspule i 13, den Haltekontakt io8, io9, den Kontakt 2o8,
Zog am Schaltmagneten i o i, das linke Kontaktpaar 114, 115 des Druckknopfes toi,
den Kontakt 117 der Bockbremse zur Phase T.
-
Beim Einschalten wird der Druckknopf Zoo absichtlich in der Stellung
für Kontaktgabe 112 so lange festgehalten, bis der neue Schützenschlag erfolgt ist
und der Schußfaden unter dem Fühler'liegt. Dies hat den Zweck, eine selbsttätige
Ausschaltung des Motors durch den Schüßwäehter (Kontakt 5-l. 55) zu verhindern.
-
Tritt eine Störung durch Bruch des Schußfadens ein, so schließt sich
gleichzeitig mit dem Senken des Hebers 12 der Kontakt 54., 55, wodurch folgender
Stromkreis geschlossen wird: von der Phase S über die Spule 123 des Schaltmagneten
ioi, über das rechte Kontaktpaar 121-,122 des Druckknopfes toi, das obere Kontaktpaar
i 18, 119 des Druckknopfes Zoo, den Stillsetzungskontakt 54., 55, den drehrichtungsabhängigen
Schalter i2o, den oberen Hilfskontakt i io, i i i des Schaltmagneten i oo, das linke
Kontaktpaar 114., 115 des Druckknopfes 201 und den Schalter 117 der Bockbremse zur
Phase T.
-
Durch Schließen dieses Stromkreises wird
der Anker
io5 des Schaltmagneten ioi angezogen. Vermöge des Leerganges im Langloch
107 vollzieht sich diese Bewegung in der ersten Phase frei. Hierbei wird
der Kontakt 2o8, 2o9 geöffnet und damit. der Erregerstromkreis für den Schaltmagneten
ioo unterbrochen. In der zweiten Phase dieser Bewegung, also wenn die freie Bewegung
des Angers io5 im Langloch erschöpft ist, kann der Anker jetzt ohne Widerstand der
vorher erregten Spule i 13 weiter angezogen werden. Er reißt hierbei den Anker 104
aus seiner Betriebsstellung heraus und öffnet die Hauptkontaktgr uppe i 8o, die
Hilfskontakte i i o, i i i und io8, iog und schließt selbst seine eigene Hauptkontaktgruppe
181 sowie die Hilfskontakte 210, 211. Der Motor wird hierdurch auf Gegenstrombremsung
umgeschaltet. Die beiden auf den Schaltmagneten ioo bzw. ioi angebrachten Hilfskontakte
iio, iii und 21 o, 211 sind parallel zueinander geschaltet und so ausgebildet, daß
sie offen sind, wenn beide Schaltmagnete ausgeschaltet sind, sich jedoch schließen,
wenn sich der zugehörige Schaltmagnet innerhalb des Leerganges, der durch sein Langloch
107 bedingt ist, aus der Ruhestellung entfernt hat. Da der Spulenstrornkreis des
Schaltmagneten ioi über den Kontakt i i o, i i i des Schaltmagneten ioo geführt
ist, so ist das Einschalten des Schaltmagneten ioi vom Kontakt 54, 55 aus nur möglich,
solange der andere Schaltmagnet ioo eingeschaltet ist. Diese Einschaltung kann aber
nur durch den Druckknopfschalter Zoo erfolgen. Da nun ferner, wie schon erwähnt,
der Schaltmagnet ioo beim Schließen des Stillsetzungskontaktes 54, 55 mit dem Einschalten
des Schaltmagneten ioi sofort herausgerissen wird, so kann der Magnet iol, nachdem
er einmal durch Öffnen des Kontaktes 54, 55 vor dem Schußanschlag wieder abgeschaltet
wurde, auch durch vorübergehendes Schließen dieses Kontaktes, wie es beim Rückgang
der Weblade erfolgt, nicht mehr anspringen.
-
Auf diese Weise kann also die vorerwähnte Verriegelung des Schaltmagneten
ioi für Gegenstrombremsung erfolgen, die nötig ist, wenn die Aufgabe gestellt wird,
die Weblade im Störungsfalle noch vor dem nächsten Schußanschlag zum Stillstand
zu bringen.
-
Durch Ansprechen des Schaltmagneten ioi und Entregen des Schaltmagneten
ioo wird zwar der Kontakt i io, i i i geöffnet, jedoch der Erregerstromkreis für
das Gegenstrombremsschütz ioi auf folgende Weise aufrechterhalten: von der Phase
S über die Schaltspule 123, das rechte Kontaktpaar 121, 122 des Druckknopfes toi,
das obere Kontaktpaar 118, i i9 des Druckknopfes Zoo, den Stillsetzungskontakt 54,
55. den drehrichtungsabhängigen Schalter 12o, das obere Hilfskontaktpaar 210, 21i
des Schaltmagneten ioi, das linke Kontaktpaar 114, 115 des Druckknopfes gor und
den Schalter 117 der Bockbremse zur Phase T.
-
Mit der Schaltspule 123 kann eine andere Magnetspule 224 für
zusätzliche mechanische Bremsung u. dgl. parallel geschaltet werden.
-
Soll der Webstuhl eine kurze Vorwärtsbewegung machen, so ist zunächst
der Druckknopfschalter toi zu öffnen. Hierdurch wird der Haltestromkreis der Spule
113 und der Stromkreis der Spule 123 unterbrochen. Hierauf ist der
Druckknopf Zoo kurzzeitig zu drücken.
-
Das willkürliche Ausschalten des Schaltmagneten ioo für Betrieb kann
durch einen (nicht dargestellten) mit dem Schalter 117 in Reihe geschalteten Ausschalter
erfolgen. Hierbei ist es aber der Geschicklichkeit des Webers überlassen, den Webstuhl
in einer bestimmten Stellung zur Ruhe zu bringen.
-
An die Spule 113 des Schaltmagneten für Betrieb ist ein Transformator
124 angeschlossen, dessen Sekundärwicklung für eine kleine Spannung bemessen ist.
An diese Sekundärwicklung ist die Erregerspule 61 des Magneten 62 angeschlossen,
der die schon erwähnte Klinke 65 steuert. Im Erregerstromkreis der Schaltspule 61
können nun alle diejenigen Kontakte angeordnet sein, durch deren Schließen die Stillsetzung
des Webstuhles in bestimmten Stellungen erfolgen kann. Hierzu gehören z. B. der
willkürlich von Hand zu bedienende Kontakt 68, der vom Kettenfadenwächter gesteuerte
Kontakt 125 und der bei Schußfadenbruch vom Fühler und Heber gesteuerte Kontakt
74, 75. Alle diese Kontakte sind parallel zueinander geschaltet. Die niedrige Spannung
für den Erregerstromkreis der Spule 61 ist vorteilhaft, da Kettenfadenwächter häufig
mit offenen Kontakten ausgerüstet sind.
-
Wird der Druckknopfschalter 68 gedrückt, so wird die Spule 61 von
der Sekundärwicklung des Transformators 12.4 erregt, falls die Spule 113 eingeschaltet,
der Motor also in Betrieb ist. Durch die Erregung von 61 wird die Sperrklinke 65
herabgezogen; wie schon vorher erläutert, kann sie aber nur an vorbestimmter Stelle,
z. B. in der Stellung C, den Sperriegel 39 sperren, so daß der Webstuhl in der vorbestimmten
Stellung zum Stillstand kommt, die auch beim Stillsetzen durch den Schußfadenwächter
erreicht wird. Die gleiche Wirkung für den Stillsetzungsvorgang äußert der Kettenfadenwächter
mittels des Kontaktes 125.
-
Sobald die Sperrnase 69 die Sperrnase 7o gefaßt hat (Fig.6), schließt
sich bei Bewegung des Steuerhebels von C nach D der Kontakt 54, 55. Der Schaltmagnet
ioi zieht
an und macht damit die Spule 113 stromlos. Auf diese Weise
verliert auch der Transformator 124 und die Wicklung 61 ihre Spannung. Die Sperrnasen
69 und 70 sind jedoch schräg geschnitten und halten daher ihre Sperrwirkung
aufrecht. Sie werden erst beim Rücklauf des Webstuhles, nachdem die Feder 42 sich
wieder entspannt hat, frei voneinander.
-
Die gleiche Wirkung läßt sich, wenn auf die mechanische Ausbildung
der Sperrnasen verzichtet wird, auch dadurch erreichen, daß der Magnet 61, 62 mit
einem Selbsthaltekontakt versehen wird; in diesem Falle wird auch nach einem kurzzeitigen
Impuls von einem der Kontakte 68, 125 oder 74, 75 der Stromkreis der Spule 61 so
lange aufrechterhalten, bis der Schaltmagnet ioo seinen Anker fallen gelassen hat.