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Webstuhl Die Erfindung betrifft einen Webstuhl und insbesondere Verbesserungen
an Webstuhlfadenwächtern.
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In der Patentschrift 839 C-18 wurden bereits verbesserte Mittel für
den Antrieb, das Stillsetzei und, unter bestimmten Umständen, für den Antrieb des
Webstuhls in umgekehrter Richtung beschrieben. Bei dieser Anordnung dient ein* primärer
Kniehebel dazu, den Ausrückhebel festzuhalten, wenn dieser zum Ingangsetz.en des
Webstuhls in die Betriebsstellung gebracht wird, und ein sekundärer Kniehebel kann
durch selbsttätige Mittel so betätigt werden, @daB er unter der Wirkung einer kräftigen
Feder @ nach oben einknickt, die die Antriebsmittel ausrückt und eine Reibungsbremse
anzieht. Dadurch wird. der Webstuhl mit außergewöhnlicher Schnelligkeit stillgesetzt,
wobei der Ausrückhebel und die daran befestigte Steuerstange während eines solchen
Ausrückvorgangs stehenbleiben, wodurch der Zeitverzug vermieden wird,, derv ihre
Massenträgheit sonst verursachen würde.
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Durch rein mechanische,Mittel kann der sekundäre Kniehebel selbsttätig
so bewegt werden, daB er den Webstuhl in obiger Weise stillsetzt, falls der Schützen
nicht in der normalen Weise in den Schützenkasten einläuft, falls die Schützenbewegung
gestört ist oder falls bei einem Hubkastenwechselstuhl ein Schützenkasten während
seiner Auswechselbewegung klemmt.
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Der wesentliche Zweck der vorliegenden Erfindung ist, verbesserte
Mittel für die Auslösung und Steuerung der Umlegbewegung des sekundären Kniehebels
vorzusehen, wobei die Auslösezeit
zwischen der Anzeige des Beginns
einer Störung und dem dadurch veranlaßten Stillsetzei des Webstuhls gegenüber den
bekannten mechanischen Steuermitteln beträchtlich verringert ist und wobei der sekundäre
Kniehebel als unmittelbare Folge einer beginnenden Betriebsstörung zu jedem Zeitpunkt
der Umdrehung der Webstuhlkurbelwelle unabhängig von der Lage oder Bewegung der
Wehlade zu dem entsprechenden Zeitpunkt ausgelöst werden kann.
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Obgleich die Erfindung insbesondere in Verbindung mit dem nachfolgend
beschriebenen Ausrückkniehebelmechanismus anwendbar ist, kann sie aber auch für
die selbsttätige Steuerung von Haltevorrichtungen für Webstuhlausrückhebel benutzt
werden, beispielsweise für Sperrklinken, Fallklinken, kerbartige Nuten, einfache
Kniehebel- oder Daumenverriegelungen.
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Erfindungsgemäß arbeitet eine elektrische Magnetspule oder ein Elektromagnet,
im nachfolgenden als Auslösespule bezeichnet, mit den Steuermitteln zum Ingang-
und Stillsetzei des Webstuhls derart zusammen, daß der Erregerkreis der Auslösespule
zuerst geschlossen werden muß, damit der Webstuhl anlaufen kann, und daß er über
die gesamte Betriebszeit des Webstuhls geschlossen gehalten werden muß: Wenn aus
irgendeinem Grunde dieser Kreis durch einen oder mehrere Steuerschalter infolge
unnormaler Betriebsbedingungen, wie sie entweder im Webstuhl oder einem seiner Teile
oder im Schußgarn und/oder im Kettengarn und/oder in der Ware auftreten, können,
unterbrochen wird oder wenn der Erregerstrom fehlt, wird die Auslösespule stromlos
und infolgedessen der Webstuhl selbsttätig stillgesetzt.
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Wenn die Auslösespule durch Schließen ihres Stromkreises erregt wird,
zieht der dadurch vorhandene magnetische Zug den Tauchkern nach innen und spannt
eine oder mehrere Federn. Dadurch wird ein Energievorrat geschaffen, der bei der
Auslösung der selbsttätig gesteuerten Unterbrechung des Erregerkreises weitaus kräftig
genug ist, um die Haltevorrichtung des Ausrückhebels auszulösen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig.
i eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht der Auslösespule in Zusammenwirkung
mit dem sekundären Kniehebel des Ausrückkniehebelmechanismus, wobei der Tauchkern
in seiner angezogenen, durch die Spulenerregung bedingten Normallage und der Ausrückkniehebelmechanismus
in seiner normalen Betriebsstellung dargestellt sind, F ig. 2 eine der Fig. i entsprechende
Ansicht, wobei jedoch die Stellung der verschiedenen Teile unmittelbar nach Eintreten
der Stromlosigkeit der Auslösespule und nach darauffolgendem selbsttätigem Stillsetzei
des Webstuhls gezeigt ist, Fig. 3 einen Querschnitt durch Teile eines Webstuhls,
wobei die mechanische Steuerung von Schaltern veranschaulicht ist, die zur Beeinflussung
der Auslösespule dienen, Fig. 3,A einen Ausschnitt aus Fig. 3, der die in der Patentschrift
839 628 beschriebene mechanische Schußwächtergabel darstellt, die jedoch
den in den Fig. 3: und 4; gezeigten Schützenschalter 27 steuert, Fig.4 Schaltbild
eines. elektrischen Stromkreises für die Schützensicherheitsvorrichtung, Fig.4A
ein Zeitdiagramm, das sich auf die Fig. 4 und 5 bezieht, Fig. 5 das Schaltbild eines
elektrischen Stromkreises für die Schützensicherheitsvorrichtung und das Stillsetzei
des Webstuhls als Folge einer Schußstörung, Fig. 5 A ein Zeitdiagramm, das sich
auf Fig. 5 bezieht, Fig. 6,das Schaltbild eines gegenüber der Fig. 5 abgeänderten
elektrischen Stromkreises.
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Bei der :in den Fig. i und 2 gezeigten erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die Auslösespule io bei waagerechter Lage ihrer Achse auf der Innenseite ider
Rahmenstirnwand F ,des Webstuhls nur wenig entfernt von demAusrückhebelmechanismus,
der an der Außenseite der Rahmenstirnwand befestigt ist, angebracht. Das obere Ende
des Ausrückhebels i ist an die Steuerstange 2 angelenkt, die sich über die gesamte
Breite des Brustbaums R erstreckt. Der Ausrückhebel i sitzt auf einem Drehzapfen
3, der in einem mit Bolzen an der Außenseite der Rahmenstirnwand F befestigten Lagerbock
4 gelagert ist, und ist mit einem für den Gelenkzapfen w ausgebohrten Ansatz. sowie
mit einer Nase ia versehen, die sich gegen eine einstellbare Anschlagschraube 4.9
anlegt, wenn der Ausrückhebel in seine Betriebsstellung geschwenkt wird, wie in
Fig.i durch ausgezogene Linien veranschaulicht.
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An dem Ausrückhebel.. i sitzen verbundene Druck- oder Kniehebelglieder
5 und 6, die drehbar durch die Gelenkzapfen w, x und, y mit dem oberen Ende
des senkrechten Armes 7 eines bei C auf der Rahmenstirnwand F drehbar gelagerten
Winkelhebels verbunden sind. Die Feineinstellung der sekundären Kniehebelglied'er,
5 und 6 ist durch eine Anschlagschraube 611 möglich. ,Infolge ihres Eigengewichts
nehmen diese Glieder die verriegelte oder nahezu geradlinige Lage ein, die in Fig.
i durch ausgezogene bzw. durch gestrichelte Linien veranschaulicht ist.
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Während der normalen Handbetätigung des Ausrückhebels wirken die sekundären
Kniehebelglieder 5 und 6 als ein starrer Drucklenker, der zusammen mit dem Ansatz,
der von dem Gelenkzapfen w getragen wird, einen primären Knienebel bildet, der zur
Verriegelung des Ausrückhebels i in der Betriebsstellung dient, die durch die gegen
die Anschlagschraube 4a drückende Nase ia bestimmt ist.
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Der waagerechte Arm 7a des Winkelhebels ist durch einen Zapfen z mit
dem senkrechten Lenker 8 verbunden, durch den die Bewegung des Winkelhebels übertragen
wird, um die Webstuhlantriebsmitt.el, beispielsweise eine Reibungskupplung, zusammen
mit den Webstuhlstillsetzmitteln, beispielsweise
eine leistungsfähige
Reibungsbremse, zu stenern. Diese Bremse wird durch eine Fader angezogen, und; die
Wirkung des Anhebens .des Zapfens z und des Lenkers g besteht darin, die Bremse
gegen die wachsende, von der Bremsfeder ausgeübte Kraft zu lösen und dann die Kupplung
einzurücken, wobei die ständige Wirkung der Bremsfeder die Kupplung ausrückt und
die von der Doppelkniehebelverriegelung gesperrte Bremse anzieht, solange der Webstuhl
normal arbeitet.
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Die einen Teil der vorliegenden Erfindung bildende Auslösespule kann
in geeigneter Weise konstruiert sein, beispielsweise wie in den Fig. i und, 2 dargestellt,
wobei ein Eisengehäuse io die Erregerspule i i umschließt. Der Weicheisentauchkern
12 ist in einer unmagnetischen Buchse 13 gleitfähig gelagert und, an einer ebenfalls
unmagnetischen Stiftschraube 14 befestigt, die in dem eisernen Polkern 15 gleitet.
Eine zwischen dem Abschlußdeckel 117a und ider auf der Stiftschraube 14 befindliehen
Bundmutter 18 untergebrachte Druckfeder 16 treibt den Tauchkern 12 nach rechts,
wie in Fig. 2 gezeigt, wenn die Spule i i stromlos wird, wobei diese nach außen
gerichtete Bewegung durch die Bundmutter i8 begrenzt wird, die sich dann' gegen
die Innenfläche des Polkerns 15 legt. Die Feder 16 erhält den Tauchkern 12 zwangsläufig
so lange in dieser Lage, wie die Spule i i stromlos bleibt.
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Wird jedoch die Spule erregt, wie in Fig. i gezeigt, d@annwird der
Tauchkern 12 elektromagnetisch nach links angezogen und drückt dadurch die Feder
16 weiter zusammen. Dabei wird die Bewegung das Tauchkerns durch ;das Ende 14a der
Stiftschraube 14 begrenzt, die siele abschließend gegen den festen Anschlag 17 legt,
derart, daß ein beträchtlicher Abstand zwischen dem Innenende des Tauchkerns und
dem Polkern 15 entsteht. In diesem erregten Zustand sperrt der Anschlagkopf 12a
des angezogenen Tauchkerns dieBewegung des Armes 9 nicht, der eine Verlängerung
des sekundären Kniehebelgliedes 6 ist. Wird die Schaltspule erregt, dann kann die
Steuerstange 2 und der Ausrückhebel i auf normale Weise vors der durch gestrichelte
Linien dargestellten Haltstellung in die durch ausgezogene Linien gezeichnete Betriebsstellung
bewegt werden, wodurch der Webstuhl anläuft. Die entsprechenden Stellungen der primären
und sekundären Kniehebelglieder sowie des Winkelhebels und des Lenkers 8 sind in
ähnlicher Weise in Fig. i dargestellt. Während einer solchen Bewegung des Ausrückhebels
nähert sich der Arm 9 dicht dem Anschlagkopf 12a des angezogenen Tauchkerns 12,
wie in Fig. i gezeigt.
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Um die Arbeitsweise zu veranschaulichen, sind in den Fig. i und 2
eine elektrische Batterie i9 und ein einfacher Schalter 2o, der zur Steuerung der
Spule dient, schematisch eingezeichnet. Wenn der Schalter 2o geschlossen ist, wie
in Fig. i gezeigt, wird die Spule erregt und der Tauchkern angezogen, wodurch die
Feder 16 stärker zusammengedrückt wird. Wird jetzt der Schalter zwecks Unterbrechung
des Spulenkreises geöffnet, dann bricht der Kraftlinienfluß zusammen, und die Feder
16 treibt den Tauchkern 12 mit entsprechender Geschwindigkeit nach rechts, so daß
er an den Arm 9 mit dem Ergebnis anschlägt (s. Fig. 2), d aß der aus den Gliedern
5 und 6 bestehende sekundäre Kniehebel betätigt wird und augenblicklich unter der
von der Bremsfeder ständig ausgeübten Druckkraft nach oben einknickt.
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Wird der sekundäre Kniehebel in dieser Weise ausgelöst, dann rückt
die Bremsfeder die-Kupplung aus und zieht die Bremse an, wodurch ein sehi# schnelles
Stillsetzen des Webstuhls bewirkt wird.
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Während dieses Schaltvorgangs bleibt dieSteuerstange 2 und der Ausrückhebel
i in Betriebsstellung stehen, wodurch der Zeitverzug vermieden wird, den ihre beträchtliche
Massenträgheit sonst verursachen würde.
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Nachdem der sekundäre Kniehebel durch die Auslösespule in der oben.
beschriebenen Weise be-,vegt worden ist, kann er durch einfache Rückstellung der
Steuerstange 2 und des Hebels i in ihre Haltstellung (1r1 Fig. i mit gestrichelten
Linien gezeichnet) gebracht werden, so daß der Webstuhl für eine Wiederingangsetzung
bereit ist.
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Wenn die Störung, die den selbsttätigen Stillsetzvorgang auslöste,
beseitigt ist, so daß die Spule wieder erregt und der Tauchkern infolgedessen nach
links gezogen wird, kann der Ausrückhebel in seine .Betriebslage bewegt werden,
so daß der Webstuhl normal anläuft. Bleibt aber die Spule aus irgendeinem Grunde
stromlos, dann hält die Feder 16 den Tauchkern 12 zwangsläufig in seiner Schaltlage
zurück, wobei der in Fig. @i bei i2b mit gestrichelten Liniere dargestellte Anschlagkopf
den Arm 9 mit dem Ergebnis verriegelt, daß der sekundäre Kniehebel wieder eingeknickt
wird, bevor der Ausrückhebel i und; der Lenker 8 die Reibungskupplung oder andere
Antriebsmittel eingerückt haben, so daß der Webstuhl am Anlaufen gehindert wird,
bis die Auslösespule wieder erregt ist.
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Um mittels der Auslösespule ein selbsttätiges Stillsetzen des Webstuhls
zu bewirken, wenn der Schützen nicht innerhalb der vorgeschriebenen Zeit in den
entgegengesetzten Schützenkasten einläuft, wird die Auslösespule unter die gemeinsame
Steuerungswirkung zweier Schalter gestellt, die im folgenden als Schützenwäehterschalter
bzw. als Schützenschalter bezeichnet werden, wobei die Anordnung üblicherweise als
Schützensicherheitsvorrichtung bekannt ist.
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Der Schützenwächterschalter wird von einem geeigneten Bewegungsteil
des Webstuhls betätigt, vorzugsweise aber von einem mit Kurbelwellengeschwindigkeit
des Webstuhls umlaufenden Nocken, dessen Profil so angeordnet ist, daß er den Schützenwächterschalter
schließt, kurz bevor der Schützen geschnellt wird, und! daß er ihn öffnet, gerade
nachdem der Schützen normalerweise in den entgegengesetzten Schützenkasten eingelaufen
ist.
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Der Schützenschalter kann durch einen mechanischen Gelenkmechanismus
von der Webstuhlstillsetzstange derart betätigt werden, daß er von einem in den
Schützenkasten an einer Seite des Webstuhls eintretenden oder darin bleibenden Schützen
geschloss°n
wird, daß er aber geöffnet wird, wenn beide Schützenkästen leer sind, wie es geschieht,
während sich der Schützen auf dem Weg befindet, und auch dann, wenn der Weber den
Schützen bei stillgesetztem Webstuhl aus einem Schützenkasten herausnimmt.
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In der Fig. 3, die nur die Teile eines Webstuhls zeigt, die zum mechanischen
Antrieb des zur Steuerung der Auslösespule angewandten elektrischen Schalters erforderlich
sind, ist der Schützenwächterschalter 2i auf der Hinterschiene 22 angebracht und
wird durch einen Nockenrollenhebel23 betätigt, der mit einer Einstellschraube 23b
zur Betätigung des Schaltknopfes 2ix versehen ist. Eine Feder 26 hält eine auf dem
Nockenrollenhebel 23 befindliche Nackenrolle 23a gegen das Profil eines Nockens
24, der mit der Webstuhlkurbelwelle 25 umläuft. Der Schützenwächterschalter 2 1
wirkt infolge seiner nicht gezeigten Feder selbstöffnend und wird durch die Schraube
23b geschlossen, wenn der Nocken umläuft und- die Nockenrolle 23a nach rechts verschiebt.
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Der Schützenschalter 27 ist an der Vorderschiene a8 des Webstuhls
angebracht und wird durch einen Hebel 29 betätigt, der mit einer einstellbaren Schraube
29a versehen ist, die mit dem Schaltknopf 27x zusammenarbeitet. Der Hebel 29 ist
über ein Glied 30 mit einem Hebel 31 verbunden, der auf der Webstuhlstillsetzstange
32 befestigt ist. Diese ist eine einfache Schwenkwelle und weist keine Stecher oder
ähnliches auf. Sie ist an jedem Ende mit einem Fühlhebel33 versehen, der sich gegen
die Schützenkastenzungen 34 legt, die von dem Schützen 35 in der üblichen Weise
gesteuert werden.
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Die Feder für die Stillsetzstange ist mit 36 bezeichnet. Sie kann
doppelt ausgeführt sein und in jeder geeigneten Art angebracht werden. Der Schützenschalter
27 wirkt infolge seiner nicht gezeigten Feder selbstöffnend und wird durch einen
in den Schützenkasten auf jeder Seite des Webstuhls einlaufenden oder darin befindlichen
Schützen geschlossen. Wenn beide Schützenkästen leer sind, ist der Schützenschalter
geöffnet.
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Gemäß Fig. 4 wird der Schützenwächterschalter 21 dem Schützenschalter
27 parallel und dann in Reihe mit der Erregerspule ii der Auslösespule geschaltet.
Ein Kondensator 4o liegt parallel zu den Schaltern, um den bei Unterbrechung des
Spulenkreises auftretenden. Induktionsfunken zu löschen. Es kann auch eine Anzahl
Hilfsschalter 41 in den Spulenkreis eingefügt werden. Diese Schalter sind normalerweise
geschlossen, aber sie können als direkte Folge regelwidriger Betriebszustände geöffnet
werden, die entweder im Webstuhl oder an einem seiner Teile oder im Schußgarn, im
Kettgarn oder in der Ware auftreten, wobei die Betätigung und das Öffnen eines dieser
Hilfsschalter dazu dient, den Spulenkreis zu unterbrechen und dadurch ein sehr schnelles
Stillsetzen@ des Webstuhls zu bewirken.
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Fig. 4 A ist ein Zeitdiagramm für eine Umdrehung der Webstuhlkurbelwelle,
wobei die angenommene Drehrichtung durch den Pfeil gekennzeichnet ist,
f die vordere, b die hintere Mittelstellung des Ku@-belzapfens darstellt,
das Einschießen ungefähr bei p geschieht und der Schützen normalerweise bei s in
den entgegengesetzten Schützenkasten einläuft. Infolgedessen sind beide Schützenkästen.
über das zwischen p und s liegende Zeitintervall leer, während der Schützenschalter
27 geöffnet ist. Der Schützenwächterschalter 2i schließt ungefähr bei c kurz vor
dem Einschießen und bleibt geschlossen, bis er sich bei o öffnet, kurz nachdem der
Schützen normalerweise in dem entgegengesetzten Schützenkasten angekommen ist und
den Schützenschalter 27 schließt.
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Wenn der Schützen in den Schützenkasten innerhalb der vorgeschriebenen
Zeit einläuft, d. h. bevor der Schützenwächterschalter bei o öffnet, wird der Auslösespulenkreis-
über die gesamte Arbeitsfolge zuerst durch den Schützenwächterschalter und dann
durch den Schützenschalter geschlossen gehalten, da infolge Überdeckung ein Schalter
die Funktion des anderen übernimmt, so daß der Webstuhl stetig weiterarbeitet.
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Wenn jedoch der Schützen infolge einer Betriebsstörung nicht in den
Schützenkasten einläuft und den Schützenschalter 27 nicht schließt, wenn der Schützenwächterschalter2i
bei o öffnet, dann wird sofort der Ausiösespulenkreis unterbrochen und der #A'ebstuhl
sehr schnell stillgesetzt, wobei sich die Weblade ungefähr halbwegs auf ihrer Vorwärtsbewegung
befindet, so daß jede Möglichkeit einer Beschädigung infolge eines verfangenen Schützen
vermieden wird.
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Nach einem solchen selbsttätig ausgelösten Stillstand schließt das
von Hand vorgenommene Einsetzen des Schützens in den Schützenkasten den Schützenschalter
27, erregt erneut die Auslösespule und bringt dadurch den Webstuhl wieder in Bereitschaftsstellung.
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Mit Bezug auf die Fig. 3, 4 und 4A kann der nur in Fig. 3 dargestellte
Nocken 24, der den Schützenwächterschalter 21 steuert, leicht am Umfang der Welle
25 eingestellt werden, um den Öffnungspunkt o festzulegen, derart, daß ein zweckmäßig
bemessener Verzögerungsbereich für das Einlaufen des Schützens in den Schützenkasten
zusammen mit einer geeigneten Schützensicherungsvorrichtung vorgesehen ist.
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Die in Fig. 3 dargestellte Stillsetzstange 32 verläuft längs der Weblade
zwischen den Schützenkästen. Sie kann durch zwei entsprechend kurze Wellen ersetzt
werden, wobei an jeder Welle ein Fühlhebel und ein Hebel 31 befestigt sind. Bei
dieser abgeänderten Ausführungsart ist der Schützenschalter 27 doppelt vorhanden,
wobei dann jedem Schützenkasten ein solcher Schalter zugeordnet ist. Diese Doppelschützenschalter
27 und 27a sind parallel geschaltet, wie durch gestrichelte Linien in Fig.4 dargestellt
ist. Die Arbeitsweise ist sonst ungeändert, da der normal einlaufende Schützen entweder
den Schützenschalter z7 oder den Schützenschalter27a schließt, je nachdem an welchem
Ende sich-der Schützen befindet, und dadurch
den Spulenkreis geschlossen
erhält, wenn der Schützenwächterschalter 21 bei o öffnet.
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Bei einer anderen abgeänderten Ausführungsart können die Doppelschützenschalter
27 und 27a an jedem Ende der Weblade angebracht sein und direkt durch die entsprechenden
Schützenkastenzungen betätigt werden. Bei einer weiteren abgeänderten Ausführungsform
können die Schützenschalter auf den Schützenkästen befestigt sein und mehr oder
weniger direkt vom Schützen betätigt werden, wie es besonders bequem bei einem Webstuhl
mit durch Druckluft geschnellten Schützen ist, der gekapselte Schützenkästen erfordert.
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In der Patentschrift 839 628 wurde bereits eine mechanisch betätigte
Zentralschußwächtergabel beschrieben, durch die bei Fehlen des Schusses im Webfach
während des letzten Teils der Schützenbewegung ein Gabelkopf in die Bahn eines senkrechten
Hebels gesenkt wird, der an einer lose auf der Webstuhlstillsetzstange sitzenden
Hülse befestigt ist. Auf diese Weise wird vermieden, daß die Hülse nicht in Längsrichtung
von der Stillsetzstange mitgenommen wird, wenn diese infolge normalenEinlaufens
desSchützens in denSchützenkasten hin und her schwingt. Wenn die Hülse verriegelt
und auf dieseWeise festgehalten wird, wirkt eine Ausgleichfeder, die normalerweise
die Hülse veranlaßt, mit der Stillsetzstange so zu schwingen, daß eine Beschädigung
der Teile verhindert wird. Eine solche Schußwächtervorrichtung kann mit der eingangs
erwähnten Auslösespule und den Steuerschaltern so zusammenarbeiten, daß der Webstuhl
beim Einschießen stillgesetzt wird, fadl:s der Schuß während der Schützenbewegung
gestört wird.
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In Fig. 3 A, welche die Stellung der entsprechenden Teile zum Zeitpunkt
des normalen Einlaufens des Schützens in den Schützenkasten zeigt, wenn das Schußgarn
während der Schützenbewegung gebrochen oder die Schützenspule abgelaufen ist, ist
die Schußwächtergabel4i infolge Rehlens einer Schußauflage in den üblichen Schlitz
der Weblade gefallen und hat den Gabelkopf in eine solche Lage gesenkt, daß er mit
dem oberen Ende 43 eines senkrechten Hebels 44, der an der lose auf der Stillsetzstange
32' sitzenden Hülse 45 befestigt ist, in Eingriff kommt und dessen Bewegung hemmt.
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Die Ausgleichfeder 48 hält normalerweise den ebenfalls auf der Hülse
45 sitzenden Arm 46 mit dem Arm 47 in Berührung, der an der Stillsetzstange 32 befestigt
ist. Bei dieser Anordnung ist der Hebel 31 nicht wie bei der in Fig. 3 gezeigten
Ausführungsform direkt an der Stillsetzstange befestigt, sondern an der federgetriebenen
Hülse 45, so daß das Schließen des Schützenschalters 27 durch den in den Schützenkasten
einlaufenden und die Stillsetzstange schwenkenden Schützen weiterhin von der Schußauflage
in der Schußwächtergabel abhängig ist und dadurch der iHülse 45 gestattet, mit der
Stillsetzstan.ge zu schwingen.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Wenn die Schußwächtergabel q:1 .die
notwendige Auflage vom Schuß erhält, bewegt sich der Gabelkopf 42 nach oben und
hebt die Verriegelung des senkrechten Hebels 44 auf. Wenn der Schützen normal in
den Schützenkasten einläuft und die Stillsetzstange schwenkt, bewegt sich auch die
Hülse entsprechend. Der Hebel 31 wirkt über das Glied3o so, däß er den Schützenschalter27
schließt, bevor der Schützenwächtexschalter 21 bei o öffnet, wie in Fig. 4A gezeigt,
so daß der Webstuhl weiterläuft. Wenn jedoch, wie in Fig. 3A dargestellt, der Schuß
ausbleibt, fällt die Schußwächtergabel4i und senkt ihren Gabelkopf 42 so,
daß das obere Ende 43 des senkrechten Hebels 44 zusammen mit der Hülse 45
und dem daran befestigten Arm 46 sowie auch der Hebel 31 verriegelt wind. Auch wenn
der Schützen normal in den Schützenkasten einläuft und die Stillsetzstange schwenkt,
wird die Hülse am Schwenken gehindert. Infolgedessen wird der Schützenschalter 27
nicht durch das normale Einlaufen des Schützens geschlossen, und wenn der Schützenwächterschalter
21 zum vorgeschriebenen Zeitpunkt öffnet, wird die Auslösespule unterbrochen, wodurch
der Webstuhl zur Wiederherstellung des Schusses stillgesetzt wird, wobei sich die
Wehlade ungefähr halbwegs auf ihrer Vorwärtsbewegung befindet. Wenn die Stillsetzstange
in dieser Weise innerhalb der feststehenden Hülse schwingt, gehen die Arme 46 und
47 auseinander, wie gezeigt, und pressen dadurch die Feder 48 stärker zusammen.
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Jede geeignete Form von Schußanzeigern kann verwendet werden, um,
den eingangs erwähntenAuslösespulenkreis zu steuern, so d)aß ein sehr schnelles
Stillsetzen des Webstuhls bewirkt wird, wenn der Schuß gestört ist, während sich
der Schützen auf dem Wege befindet. Zwei solche Schußanzeiger, im nachfolgenden
als Schußschalter bezeichnet, für jede Einschießrichtung einer, werden in, Verbindung
mit einem nockengesteuerten Schußwächterschalter verwendet; wobei alle drei Schalter
parallel und dann insgesamt in Reihe mit dem in Flg. 4 dargestellten Hauptschützensicherheitskreis
geschaltet sind. Die Schußschalter werden so gesteuert, daß kurz nachdem der Schützen
einen Schützenkasten verlassen hat, der eine Schußschalter geschlossen wird, wenn
der Schuß, vorhanden ist, und: daß, kurz nachdem der Schützen den anderen Schützenkasten
verlassen hat, der andere Schußschalter geschlossen wird, wenn dort der Schuß vorhanden
ist. Der Schußwächterschalter 38 wird: vorzugsweise wie der Schützenwächterschalter
zi in Fig. 3 angeordnet und betätigt, wobei das Nockenprofil entsprechend den Arbeitsbedingungen
abgeändert ist.
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Die Kombination wird durch das Schaltbild der Fig. 5 veranschaulicht,
bei der die Auslösespule ii, der Schützenwächterschalter 21, die Schützenschalter
27 und 27a, der Kondensator 4o und die wahlweise anwendbaren Hilfsschalter 4i mit
der Fig.4 übereinstimmen. Der rechte und der linke Schußschalter 37 bz.w. 37a sind
parallel zu dem Schußwächterschalter38 geschaltet. Wie durch das Zeitdingramm der
Fig. 5 A veranschaulicht, öffnet sich der Schußwächterschalter 38 bei o1, kurz nachdem
der Schützen in das Webfach gelangt ist, wobei inzwischen der Schuß normalerweise
seinen
Schußschalter geschlossen hat, -und schließt. wieder uzigefähr
bei o1, bei dem normalen Einlaufen des Schützens in den entgegengesetzten Schützenkasten
oder gleich darauf. Während der Schußwächterschalter geöffnet ist, hat der Schußschalter
auf der Einschießseite während des Zeitraums o1 bis cl die Aufgabe, denAuslösespulenkreis
aufrechtzuerhalten, wie in Fig. 5 durch den Pfeil gekennzeichnet ist, in dessen
Richtung der Schußschalter 37a geschlossen bleibt.
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Wenn; das Schußgarn ausläuft oder bricht oder aus irgendeinem Grunde
der zugehörige Schußschalter nicht schließt, wird der Auslösespulen@kreis unterbrochen
und der Webstuhl beim Einschießen stillgesetzt.
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Mit Bezug auf die Fig. 5 gelangt im allgemeinen der Schützen, wenn
.der Webstuhl infolge Schußstörung selbsttätig stillgesetzt wird, in seinen Schützenkasten;
nachdem die Weblade stillsteht, wobei das Webfach mehr oder weniger offen ist. Der
Weber wird gewöhnlich den leeren oder fehlerhaften Schützen durch einen vollen ersetzen,
der durch das feststehende Webfach hindurchgeht, und ihn in den Schützenkasten einsetzen,
nachdem er den fehlerhaften Schützen daraus entfernt hat. Um die Auslösespule zur
Vorbereitung der Wiederingangsetzung des Webstuhls erneut zu erregen, maß der Weber
den Schußfaden so halten oder anordnen, daß er sich durch das Webfach erstreckt,
so daß er den Schußschalter an der Seite schließt, von der aus der fehlerhafte Schützen
eingeschossen wurde. In der Praxis ist dieses Erfordernis störend, insbesondere
bei breiten Webstühlen, und somit vyird es oft vorgezogen, den Steuerkreis so. einzurichten,
da.ß er den Webstuhl nach einer solchen Schußstörung wieder in Gang setzt, ohne
daß es notwendig ist, einen der Schußschalter während der ersten Vorwärtsbewegung
der Weblade geschlossen zu halten. Wenn dies auch dem Weber die Verantwortlichkeit
dafür überträgt, däß der Schuß voll--kommen in der Weblade ist, bevor der Webstuhl
nach _ dem durch eine Schußstörung bedingten Stillstand wieder anläuft, so ist das
Verfahren jedoch in der Praxis bequem.
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Eine solche abgeänderte Anordnung ist in Fig. 6 dargestellt, wobei
die beiden Anordnung 37 und 37' parallel und dann insgesamt in; Reihe mit
dem Schützenwächterschalter 2t geschaltet sind. Dieser Zweig des Stromkreises ist
parallel zu den Schützenschaltern 27 und 27a sowie zu ;dem Schußwächterschalter
38 angeordnet. Diese Parallelzweige sind ihrerseits in Reihe mit der Auslösespule
i r geschaltet. Der Kondensator4o ist wie vorher so angeordnet, daß er Sei Unterbrechung
des Auslösespülenkreises den Induktionsfunken löscht.
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Nach einem durch eine Schußsttörung ausgelösten Stillstand und nach
der erforderlic'henAushesserung des fehlerhaften. Schusses in dem offenen Webfach
'schließt bei dieser abgeänderten Anordnung-der Einsetzvorgarngdes neuen Schützens
in den Schützenkasten den Schützenschalter 27 'der 27a. Dadurch wird die Auslösespule
erregt, obgleich beide Schußschalter geöffnet sind, und der Webstahl wieder in Gang
gesetzt. Nach. der ersten Vorw ärtsbewegung der Weblade erneuert natürlich der Schußwächter
seine Funktion.
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Unter normalen Betriebsbedingungen, wenn sich die Weblade ungefähr
in ihrer hinteren Mittellage befindet, entsprechend den Stellungen der in Fig. 6
schematisch gezeichneten Schützenwächterschalter 2z und Schußwächterschalter 38,
befindet sich der Schützen auf dem Wege. Der Auslösespulemkreis bleibt dann normalerweise
über einen der Schußschalter bestehen, der von dem Schuß geschlossen gehalten wird,
der von dem sich bewegenden Schützen in das Webfach gelangt, wie durch den Pfeil
gekennzeichnet ist, in dessen Richtung der Schüßschalter 37a geschlossen bleibt.
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Bei den in den Fig 5 und: 6 gezeigten Steuerkreisen wird das vollständige
Fehlen des Schusses in dem sich bewegenden Schützen augenblicklich angezeigt, wenn
sich der Schußwächterschalter 38 sogleich nach dem Einschießen öffnet, wobei der
Webstuhl stillgesetzt wird, wenn sich die Weblade in oder angenähert in ihrer hinteren
Mittellage befindet und, das leere Webfach vollkommen offen ist. Eine Schußstörung
kann jedoch auftreten und zu jeder Zeit augenblicklich, angezeigt werden während
des Zeitraums, der mit der öffnung des Schußwächterschalters beginnst und mit dem
normalen Einlaufen: des Schützens in. den entgegengesetzten Schützenkasten endet.
Bei Schußstörungen wird deshalb der Webstuhl spätestens dann stillgesetzt, wenn
sich die Weblade nur ungefähr halbwegs in ihrer Vorwärtsbewegung befindet, die mit
der Stillsetzlage zusammenfällt, die sich aus dem Nichteinlaufen des Schützens ergibt.
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Mit Bezug auf die Fig. 5 und 6-kann die Schußwächterfunktion im Bedarfsfall
dadurch aufgehoben werden, daß einfach ein paralleler Handschalter 39 geschlossen
wird, ohne die Schützensicherungsvorrichtung zu beeinträchtigen.
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Weiterhits kann mit Bezug auf die Fig. 5 und 6 eine Anzahl Hilfsschalter
41 in den Auslösespulenkreis eingefügt werden, wobei solche Schalter normalerweise
geschlossen, jedoch so, eingerichtet sind, daß sie als direkte Folge regelwidriger
Betriebsbedingungen geöffnet werden, die entweder im Webstuhl oder in einem seiner
Teile, im Kettengarn oder in der Ware auftreten, wobei das öffnen eines jeden dieser
Hilfsschalter dazu dient, den Auslösespulenkreis zu unterbrechen und dadurch ein
sehr schnelles Stillsetzen des Webstuhls zu bewirken. So kann beispielsweise die
infolge überlastung auftretende Verschiebung einer Sicherheitsausgleichsvorrichtung,
die an dem Gelenkmechanismus sitzt, der die Schützenkästen bei einem Hubkastenwechselstühl
betätigt, leicht dazu benutzt werden, um einen Hilfsschalter zu öffnen, wie beispielsweise
in den Fig. q., 5 und 6 mit 41 bezeichnet, so daß ein sehr rasches und durchaus
vor dem nächsten Einschließimpuls liegendes Stillsetzen des Webstuhls erreicht wird,
wenn die sich bewegenden Schützenkästen durch einen fehlgeleiteten Schützen oder
Schützentreiber geklemmt werden.
Die Auslösespule i i ist vorzugsweise
so konstruiert, daß sie einen kleinsten Luftschlitz zwischen dem Tauchkern 12 und
dem Polkern 15 aufweist, dessen Länge ein Sechstel bis ein Viertel des wirksamen
Tauchkernhubes ausmacht, wodurch der wirksame magnetische Fluß begrenzt wird und
ein sehr schnelles Auslösen des Tauchkerns unter der Antriebskraft seiner Feder
gewährleistet ist, wenn der Auslösespulenkreis unterbrochen wird.