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Steckschützenantrieb für Webstühle mit gegenläufigen, sich in der
Fachmitte treffenden Schützenträgern. Die Webstühle, bei denen die Schützenbewegung
zwangläufig erfolgt, besitzen zwei Schützenträger, die eine geradlinige, gegenläufige
Bewegung derart erhalten, daß sie sich zeitweise einander nähern und voneinander
entfernen, um den Schützen im Augenblick ihrer Begegnung in der Mitte des Faches
einander zu übergeben.
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Die Schützenträger sind mit mechanischen Mitteln versehen, um den
Schützen bei seinem tbergange von einem zum anderen zu fangen und freizugeben.
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Diese' Vorrichtungen sind je nachdem zusammengesetzte Verbindungen
von Hubscheiben und Hebeln oder Vorrichtungen zum Umwandeln einer gleichförmigen
Kreisbewegung in eine geradlinige, hin und her gehende, wie sie ähnlich bekannt
und bei Druckmaschinen vorhanden sind. Im letzteren Falle vollführt der Schützen,
der von jedem der Schützenträger auf der ganzen Länge seines Weges mitgenommen wird,
außerhalb der Gewebeleisten eine Hin- und Herbewegung; während welcher der Anschlag
des Schusses und der Fachwechsel erfolgt. Infolgedessen befindet sich dabei eine
gewisse Schußfadenlänge unnötigerweise abgewickelt, und es besteht die Gefahr, daß
sich diese Fadenlänge verschlingt oder an einem der Webstuhlteile festhakt und dadurch
Betriebsstörungen herbeiführt. Andererseits sind die mechanischen Mittel an den
Schützenträgern zum abwechselnden Fangen und Freigeben des Schützens im allgemeinen
sehr zusammengesetzt und von mangelhafter Wirkung bei großen Geschwindigkeiten.
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Gegenstand der Erfindung ist eine elektrische Vorrichtung an jedem
Schützenträger, die bestimmt ist, den Schützen im geeigneten Augenblick zu fangen
oder freizugeben und die sich nichtallein durch Einfachheit und durch sehr ruhige
Wirkung, sondern auch dadurch auszeichnet, daß, sie es gestattet, bei Anwendung
zweckentsprechender Schalter nach Belieben den Weg des Schützens außerhalb der Gewebekanten
zu begrenzen, gleichviel, ob der Schützen sich während einer bestimmten Zeit von
den Schützenträgern trennt und in geeigneten Schützenkästen oder in einem Revolver
oder irgendeiner anderen geeigneten Schützenwechselvorrichtung zur Ruhe kommt oder
während der ganzen Dauer der Bewegung der Schützenträger mit diesen in fester Verbindung
bleibt.
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Diese elektromagnetische Vorrichtung hat im wesentlichen den Schützen
abwechselnd mit jedem. Schützenträger zu kuppeln, was durch Berührung von von der
Armatur des Schützens getragenen Polstücken mit dem Kerne der an den Schützenträgern-
angeordneten
Elektromagnete geschieht. Ein geeigneter Drehschalter
regelt die Zeiten und die jeweilige Dauer des Stromdurchganges durch die Elektromagnete.
Dabei müssen die Zeiten und die jeweilige Stromschlußdauer derart bemessen sein,
daß ein zweckentsprechendes Kuppeln und Entkuppeln des Schützens stattfindet.
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Mit dieser elektromagnetischen Vorrichtung kann eine mechanische Einrichtung
verbunden sein, die bestimmt ist, als Sicherheitsvorrichtung zu dienen, um das Abfallen
des Schützens auf die Kettenfäden zu verhüten, falls der Strom versagt oder andere
mögliche Fehler in der elektromagnetischen Vorrichtung auftreten.
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Indem die Bauart des Drehschalters verändert wird, kann die Vorrichtung
an verschiedenen Stuhlarten mit zwangläufiger Schützenführung Verwendung finden.
Es ist dabei möglich, den Schützen außerhalb der Gewebeleisten nur die durchaus
notwendige Bewegung vollführen zu lassen, gleichviel welcher Art die Vorrichtung
zur Bewegung der Schützenträger ist.
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Beispielsweise soll die elektromagnetische Vorrichtung gezeigt werden,
wie sie Amvendung findet: i. an einem Webstuhle, bei welchem die Schützenträger
den Schützen während ihrer Bewegung außerhalb der Gewebeleisten in ortsfesten Schützenkästen
belassen, wobei einer der beiden Schützenkästen durch einen Revolverkasten oder
eine andere geeignete Schützenwechselvorrichtung ersetzt sein kann, 2. an einem
Webstuhle mit einer Vorrichtung zur Bewegung der Schützenträger, wie sie bei gewissen
Buchdruckmaschinen benutzt wird. Diese Bewegungsvorrichtung wandelt eine ununterbrochene
Kreisbewegung in eine unterbrochene, geradlinige, hin und her gehende Bewegung derart
um, daß die Schützenträger außerhalb der Gewebeleisten keine unnötige Bewegung ausführen
und daß sie den Schützen nur in der Mitte des Faches verlassen, um ihn von einem
zum anderen zu wechseln, 3. an einem Webstuhl wie vorerwähnt, der einen Revolverkasten
zur Schützenwechselung 'besitzt.
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In der zugehörigen Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweisen
Ausführungsformen schematisch dargestellt. Dabei ist Abb. i eine Gesamtansicht eines
Wehstuhles mit der Vorrichtung zum gegenläufigen Antriebe der Schützenträger, wobei
diese sich in ihrer äußersten Stellung befinden und den Schützen in dem einen der
beiden seitlichen Schützenkästen zurückgelassen haben.
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Abb.2 zeigt denselben Webstuhl in dem Augenblicke, wo die beiden Schützenträger
den Schützen in der Mitte des Gewebes aus-. wechseln.
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Abb.3 ist eine schaubildliche Ansicht des einen Schützenträgers und
des ihm zugehörigen Schützenkastens, Abb. -. eine schaubildliche Ansicht des Schützens
selbst, während die Abb. 5 und 6 letzteren in der Endansicht und im Querschnitt
darstellen.
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Abb. 7 ist ein Längsschnitt des Endes des Schützenträgers, Abb, 8
eine schaubildliche Ansicht eines der Schützenkästen.
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Abb. 9 zeigt eine andere Bauart des Stromverteilers oder Schalters.
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Die Abb. io und ii zeigen in ähnlichen tellungen wie diejenigen in
den Abb. i und -2 S S
einen Webstuhl mit einer Bewegungsvorrichtung für die
Schützenträger, die letzteren keine unnütze Bewegung außerhalb der Gewebeleisten
erteilt und wobei die Schützenträger den Schützen außer in der Fachmitte nicht verlassen.
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Abb. 12 ist eine Einzelheit des eben genannten Webstuhles, wobei dieser
aber mit einem Revolverkasten zur Schützenauswechselung versehen ist.
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Bei der schematisch in den Abb. i und 2 dargestellten Ausführungsformen
erhalten die Schützenträger i und 2 ihre gegenläufige Bewegung durch zwei Stirnräder
3 und d., die miteinander in Eingriff stehen und in irgendwelcher Weise motorisch
angetrieben werden.
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An Kurbelzapfen dieser Stirnräder greifen Schubstangen 5 und 6 an,
die die gleichförmige Kreisbewegung der Räder 3 und d. in Form einer geradlinigen
Hin- und Herbewegung auf die Achsen von Stirnrädern ; und 8 übertragen.
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Durch Vermittelung ortsfester Zahnstangen 9 und io und Zahnstangen
i i und 12, die bzw. fest mit den Schützenträgern i und 2 verbunden sind, übertragen
die Zahnräder ; und 8 ihre Bewegung auf die Schützenträger.
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Diese letzteren, deren allgemeine Form in Abb. 3 dargestellt ist,
können auf Führungsstangen 13 geführt sein, die in geeigneter Weise am Webstuhle
fest angeordnet sind.
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Jeder Schützenträger endigt in eine Hülse 1.4, deren Form derjenigen
des Endes des Schützens entspricht. Auf dem Boden dieser Hülse ist ein Elektromagnet
15 angeordnet, dessen Kern mit der Längsachse des Schützenträgers gleichachsig ist.
Die Stromzuleitungen 17 sind in geeigneter Weise geführt und z. B. um den Schützenträger
gewunden, um von da zum Schalter und zur Erregerstromquelle geführt zu werden.
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Um zu verhüten, daß diese Leitungen infole ihrer kontinuierlichen
Hin- und Her-23
bewegurig stören, ist es nötig, sie längs einer
Gelenkverbindung zu führen, z. B. längs eines Kniehebels mit dem Gelenk 1.8 und
Hebeln 2o, 21 sowie einer sich an den Hebel 2o anschließenden Schubstange ig. Der
Hebel 21 schwingt uni einen entfernt liegenden Zapfen, damit der Ausschlag der Bewegung
des Gelenkes 18 nicht zu erheblich wird. Dabei ist, wenn nötig, eine Ausgleichfeder
zur gleichförmigen Spannung der Leitung vorzusehen.
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Der Schfitzen 22 besteht aus einer Armatur oder einem Gehäuse, dessen
beide Enden 23 und 24 mit Weicheisenstücken versehen sind, die Polstücke bilden,
durch welche die Anziehung des Schützens durch den Kern 16 des Elektromagneten 15
des einen oder anderen Schützenträgers möglich wird.
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Da, wie schon oben bemerkt wurde, die geradlinige Bewegung der Schützenträger
eine ununterbrochene ist, so ist es notwendig, der Schützenträgerbewegung eine die
halbe Gewe'-ebreite übersteigende Größe zu geben, um für den Anschlag des jeweils
eingetragenen Schußfadens und den Fachwechsel Zeit zu gewinnen.
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Um dabei zu verhüten, daß der Schützen einen Überweg ausführt, was
unnötige Abwickelung von Schußfaden zur Folge haben würde, gelangt der Schützen
nach dem Verlassen des Faches in dem einen oder anderen ortsfesten Schützenkasten
25 und 26 zur Ruhe.
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Letztere sind auf beiden Seiten des Stuhles außerhalb der Gewebeleisten
und in unmittelbarer Nähe derselben angeordnet. Sie zeigen einen Längsschlitz 27,
der dazu bestimmt ist, den Verbindungsarm 28 des Schützenträgers mit seiner Führung
eintreten zu lassen (Abb.3). Letzterer nähert sich, um die Breite des Webstuhles
möglichst zu beschränken, soviel als möglich der betreffenden Gewebekante.
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Jeder Schützenkasten hesitzt außerdem eine gewisse Anzahl von Längsrillen
oder -schlitzen 2g, beispielsweise drei, die sich von der der Warenkante benachbarten
Stirnseite auf einen Teil der Länge des Schützenkastens, z. B. bis zu den Punkten
30, erstrecken (Abb. 8).
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Die Enden 3o dieser Rillen oder Schlitze dienen als Anschläge für
Vorsprünge 31 am Schützen 2z (A'bib. 4 bis 6). Diese Vorrichtung hat den Zweck,
die Lösung des Schützens von jedem Schützenträger i und 2 und das Zurückhalten des
Schützens in den Schützenkästen 25 und 26 zu bewirken.
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Dieselben Vorsprünge 31 kommen, sobald der Schützen mit einem der
Schützenträger fest gekuppelt wird, in entsprechende Ausnehmungen 32 der Hülse 14
des Schützenträgers zu liegen.
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Die Elektromagnete 15 werden zeitweise und während bestimmter Zeitabschnitte
durch einen elektrischen Strom erregt, der von irgendeiner geeigneten Stromquelle
33 geliefert wird und einen geeigneten Schalter durchfließt. Letzterer kann ein
Drehschalter sein, wie er schematisch in den Abb. i und 2 dargestellt ist. Bei diesem
Schalter schließt der Schalthebel 34 nacheinander den Strom zwischen dem Kontaktstück
35, welches mit der Stromquelle 33 und den zwei Elektromagneten verbunden ist, und
den Kontaktstücken 37, 38, 39 und 4o, von denen, wie die Abb. i und 2 es erkennen
lassen, 37 und 39 mit dem Elektromagneten des Schützenträgers 1, 38 und 40 mit demjenigen
des Schützenträgers 2 verbunden sind.
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Die Drehung des Schalthebels 34 wird beispielsweise durch die Welle
36 des Stirnrades 3 des Schützenträgerantriebes bewirkt. Da in diesem Falle einer
vollständigen Umdrehung der Welle 36 eine Hin- und Herbewegung des Schützenträgers
und folglich der Einschlag eines einzigen Schußfadens entspricht, so ist es erforderlich,
daß während eines vollständigen Kreislaufes des Schützens die Welle 36 zwei vollständige
Umdrehungen ausführt. Der Schalthebel 34 führt jedoch während dieser selben Zeit
nur eine einzige Umdrehung aus. Infolgedessen müssen die Mittel, die die Übertragung
der Bewegung der Welle 36 auf den Schalthebel 34 bewirken, die .Drehbewegung im
Verhältnis von 2 zu i übertragen.
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Andererseits können, damit die Zeiten und die Zeitabschnitte der Stromschlüsse
und -unterbrechungen mit Genauigkeit bestimmt werden können, die Kontakte 37, 38,
39 und 40 von beliebig regelbarer Länge sein.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Befinden sich die
verschiedenen Teile der Vorrichtung in der in Abb. i dargestellten Stellung, so
rastet der Schützen 22 im Schützenkasten 25. Die Schützenträger i und 2 befinden
sich in ihren äußersten Stellungen, und der Schalthebel 34 ist so eingestellt, daß
die beiden Elektromagnete nicht erregt werden. Kurz bevor die Hülse 14 des Schützenträgers
den Schützenkasten 25 erreicht, beginnt der Schalthebel 34 auf das Kontaktstück
39 überzutreten. Der Strom durchfließt den Elektromagneten des Schützenträgers
i, so daß dieser Schützenträger den .Schützen einzieht und letzterer durch die elektromagnetische
Anziehung in ihm festgehalten wird.
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Der Schützen 22 ist dann in der Hülse 14 des Schützenträgers i sicher
gehalten. Er verläßt den Schützenkasten 25 und beginnt seine Bewegung in das Fach.
Nach Verlassen des Schützenkastens 25 und in dem Augenblick,
wo
der Schalthebel 34 den Kontakt 39 verläßt, hört der Strom auf den Elektroinagneten
zu erregen. Der Schützen befindet sich frei im Innern der Hülse rd. und setzt seine
Bewegung, vom Schützenträger i geschoben, fort.
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Einen Augenblick vor der Ankunft der beiden Schützenträger im Totpunkt
ihrer Bewegung in der Fachmitte beginnt der Schaltliebel 34 auf den. Kontakt 38
überzugehen. und der Strom durchfließt den Elektromagneten des Schützenträgers 2.
Die Entfernung zwischen dein Polstück 21. des Schützens und deni Kern des Elektromagneten
des Schützenträgers 2 niiirmt schnell ab. Die Anzielitingskraft des Elektromagneten
des Schützenträgers 2 «-ächst, his der Schützen ini Augenblicke der Begegnung und
des Stillstandes beider Schützenträger am Boden der Hülse il des Schützenträgers
2 durch elektromagnetische Anziehung (Abb. 2) haftet. Der sicher aufgenommene Schützen
v erläßt den Schützenträger i und wird durch den Schützenträger 2 weiter mitgenommen.
In dem Augenblicke, wo der Schützen im Schützenkasten 26 anlangt, wird der den Elektromagneten
des Schützenträgers :2 durchfließende Strom unterbrochen, indem der Schalthebel
34 den Kontakt 38 verläßt. Der Schützen, von der ihn im Schützenträger 2 festhaltenden
Kraft befreit, gelangt finit seinen Vorsprüngen 31
zum Anschlag an die Enden
30 der Ausnellmungen 29 und wird dadurch ini Schützenmasten 26 festgehalten.
Der Schützenträger 2 setzt seine Bewegung nach rechts fort, ohne daß ein Strom seinen
Elektromagneten durchfließt. Dann kehrt er zurück und der bereits beschriebene Arbeitsgang
wiederholt sich, wobei der Schützenträger :2 nunmehr die vorlierige Rolle des Schützenträgers
i, der Kontakt 4.o die Rolle des Kontaktes 39 und der Kontakt 37 die Rolle des Kontaktes
38 spielen.
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Um die schädlichen Wirkungen der Remanenz zu vermeiden, kann ein Drehschalter
mit Stronnunkelirvorriclitung benutzt werden, wie er beispielsweise in Abb. 9 dargestellt
ist.
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Mit jedem der Kontaktstücke 37, 38, 39, 40 ist ein Kontaktstück 37',
38', 39', .1o' verbunden, während das ununterbrochene Kontaktstück 35 in Kontaktstücke
35, 35', 35" zerlegt ist. Die Verbindungen sind aus der Abbildung ersichtlich.
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Auf diese Weise wird, sobald der Strom in einem Elektromagneten unterbrochen
worden. ist, während einer sehr kurzen Zeit ein ii@ umgekehrtem Sinne fließender
Strom eingeschaltet, der augenblicklich die Wirkungen der Reinanenz beseitigt.
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>`'m jeden Mangel zu beseitigen, der aus zufälligem Fehlen des Stromes
oder aus irgendeiner anderen Ursache eintreten kann, kann die Vorrichtung mit einer
mechanischen Sicherheitsvorrichtung versehen sein.
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Wie die Abb. 3, .t, 5, 6, 7 und 8 zeigen, gesteht diese Vorrichtung
aus einem Haken _1i von geeigneter Form, der von einer Blattfeder 42 getragen wird,
die an jeder Hülse i4 der Schützenträger befestigt ist.
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Dieser Haken durchsetzt eine Durchbrechung .13 der Hülse 1d und greift
hinter einen geeigneten Vorsprung 4-1 oder .15 des Schützens 22, nachdem er eine
schiefe Ebene .t6, leicht von dieser verdrängt, überschritten hat. Der Haken bildet
eine genügend sanft wirkende Sperrvorrichtung, damit, sobald der Schützen von dem
einen Schützenträger zum anderen ül;ergeht oder im Innern der Schützenkästen 25
oder 26 festgehalten wird, der Haken sich leicht löst, tun den Schützen der magnetischen
Wirkung der Elektromagnete oder der Wirkung der Anschläge am Ende der Schlitze 32
in den Hülsen i-. freizugeben.
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Andererseits kann, wenn der Strom gerade in dein Augenblicke aussetzt,
wo die leiden Schützenträger den Schützen ini mittleren Totpunkte ihres Laufes auswechseln
und die beiden Haken zusammen den Schützen verlassen oder ihn finit derselben Kraft
festhalten, der eine dieser Haken eine größere Kraft entwickeln als der andere.
Auf diese Weise kann bei Eintritt des genannten Fehlers der schwächere Haken sich
lösen und der stärkere den Schützen mitnehmen, ohne daß letzterer auf die Kette
fallen kann.
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Bei einer Vorrichtung finit der Sicherheitseinrichtung ist die Wirkungsweise
im wesentlichen dieselbe. wie die bereits beschriebene, mit dein Unterschiede, daß
im Augenblicke des nlerganges des Schützen von dein einen Schützenträger zu dem
anderen der eine Haken ausgelöst wird, um den Schützen freizugeben, während der
awlere ihn erfaßt tin-1 daß inl Augenblicke des Festhaltens des Schützens in den
Schützenkästen der Haken des entsprechenden Schützenträgers sich auslieht, um den
Schützen zu verlassen. Damit (las notwendige Spiel für die Bewegung des Hakens im
Innern der Schützenkästen vorhanden ist, besitzen diese eine Längsrille 47 über
ihre ganze Länge.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. i und 2 waren die beiden Schützenkästen
25 und 26 feststehend angeordnet. Es kann aber, wie Abt:. i schematisch zeigt, der
eine der Schützenkästen, z. B. 26 (oder auch beide), einen Teil einer Wechsel-
oder Auswechselvorrichtung für den Schützen bilden, die selbsttätig tvirken kann
oder nicht, um den Schützen auszuwechseln.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung verinindert erheblich den Lärm,
der bei den gewöhnlichen Webstühlen infolge der wiederholten
Schläge
des Schützens und der Vielheit der mechanischen bewegten Teile entsteht.
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Der Lärm kann noch weiter dadurch vermindert werden, daß zwischen
dem Schützen und der Hülse jedes Schützenträgers schalldämpfende Vorrichtungen angeordnet
werden. Diese Vorrichtungen können entweder im Innern der Hülse oder auf dem Körper
des Schützens selbst oder auf den Polstücken angeordnet sein, vorausgesetzt, daß
ihre Dicke die Wirkung der Elektromagnete nicht beeinträchtigt.
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Bei der in den Abb. io und ii dargestellten Ausführungsform bleibt
der Schützen mit dem einen oder anderen der Schützenträger auf der ganzen Länge
und während der ganzen Dauer ihres Laufes in Verbindung und verläßt den einen oder
anderen nur im Augenblicke der Auswechselung in der Fachmitte. Die Vorrichtung zur
Bewegung der Schützenträger ist dabei von solcher Art, daß letztere außerhalb der
Warenbreite keine Überbewegung ausführen, sondern außerhalb der -Gewebeleisten während
einer gewissen Zeit verweilen, während welcher das Anschlagen des Schusses und der
Fachwechsel stattfindet.
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Diese zur senkrechten Mittelebene des Webstuhles symmetrische Vorrichtung
weist zwei Stirnräder 48 und 49 auf, die in entgegengesetztem Sinne gedreht werden
und Kurbelzapfen für den Angriff von zwei Schubstangen 50 und 51 besitzen.
Die Schubstange 5o ist bei 53 an einer Schwinge 52 angelenkt, die um einen ortsfesten
Punkt 54 schwingt. Am anderen Ende 55 der Schwinge 52 greift ein Lenker 56 an, dessen
anderes Ende die Achse eines Stirnrades 57 erfaßt. Letzteres rollt auf einer wagerechten,
ortsfesten Zahnstange 58 ab. Wenn die Zahnstange 58 genügende Länge besitzt, so
wird das Stirnrad 57 eine ununterbrochene, hin und her gehende Bewegung ausführen.
Das Rad 57 besitzt aber an einem Punkte seines Umfanges eine Stützrolle 59, deren
Drehachse senkrecht zur Radebene ist. An der Achse dieser Stützrolle greift ein
Lenker 6o an, dessen anderes Ende gelenkig mit dem Schützenträgex 61 verbunden ist.
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Die Zahnstange 58 endet an einem geeigneten, vorher bestimmten Punkte
in ein offenes Lager 62, welches geeignet ist, die Stützrolle 59 aufzunehmen. Die
beziehungsweisen Größen der verschiedenen Teile dieser Vorrichtung sind so gewählt,
daß, sobald das Zahnrad 48 eine Teildrehung, beispielsweise % seines Umfanges, vollführt
hat, die Stützrolle 59, die eine Zykloide beschreibt, in das Lager 62, und zwar
in Richtung der senkrechten Tangente des Umkehrpunktes der Zykloi:de ;gelangt. Das
Rad 48 fährt fort, sich zu drehen. Die Schwinge 52 und der Lenker 56 sind bestrebt,
die Abrollung des Zahnrades 57 auf der Zahnstange 58 fortzusetzen. Aber da die Achse
der Stützrolle 59 in dem Lager 62 unbeweglich festgelegt ist, beschreibt der Mittelpunkt
des Zahnrades 57 eine Drehbewegung um die Stützrolle 59. Während dieses letzteren
Teiles der Bewegung des Rades 57 bleiben der Lenker 6o und damit der Schützenträger
61 unbewegt. Genau dasselbe tritt bei der Bewegung des anderen Schützenträgers 63
ein. Es ergibt sich aus der Wirkungsweise dieser Vorrichtung, daß die Bewegung der
Schützenträger derart begrenzt werden kann, daß der Schützen 64 gerade über die
Leisten des Gewebes 65' hinausgeht. In diesem Falle wird die Verwendung von Schützenkästen
unnötig, und der Schützen kann finit den Schützenträgern während ihres Verweilens
außerhalb des Faches in fester Verbindung bleiben.
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Die elektromagnetische Fangvorrichtung für den Schützen besteht, wie
vorbeschrieben, aus zwei Elektromagneten 65 und 66 innerhalb der Hülsen der beiden
.Schützenträger, einer geeigneten Stromquelle 67 und einem Stromschalter 68.
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.Letzterer gestaltet sich einfacher und bedarf nur zweier äußerer
Kontaktstücke 69 und 7o, die bzw. mit jedem der Elektromagneten verbunden sind,
während der innere Kontaktring 71 an die beiden Elektromagnete und .die Stromquelle
angeschlossen ist. Der Schalthebel 72 wird wie vorher durch eines der Räder 48 oder
49, beispielsweise unter Vermittelung einer Übersetzungsvorrichtung, in Drehung
versetzt.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist in diesem Falle einfacher
wie in den vorhergehenden. Der Strom braucht nur einmal für jeden Elektromagneten
während einer Hin-und Herbewegung jedes Schützenträgers geschlossen und unterbrochen
zu werden, und die Unterbrechungskontakte treten nur in dem Augenblicke in Wirkung,
wo die Schützenträger den Schützen gegenseitig in der Mitte des Webstuhles auswechseln.
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Die Hülsen der .Schützenträger können mit Sicherheitsvorrichtungen,
ähnlich den vorbeschriebenen, versehen werden.
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Es ist auch möglich, bei den beschriebenen Ausführungsformen dieVerwendung
einesRevolverwechsels für die Schützen (s. Abb. 12) oder eine andere Vorrichtung
zur Ausw echselung vorzusehen.
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In diesem Falle muß der Schützen aber außerhalb der Gewebeleisten
den Schützenträger 74 verlassen und letzterer muß sich vom Schützen genügend entfernen
können, um die Drehung des Wechselkastens zu gestatten. Die Vorrichtung wird dann
so eingerichtet
sein, (-laß sie einen geringen Ü1 erweg der Schützenträger
zuläßt, und der verwendete Stromschalter wird zweckmäßig von der in den Abb. i und
2 dargestellten Art sein.
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Diese letztere Vorrichtung zeigt gegenül;er der in den Abb. r und
2 dargestellten Vorrichtung den Z"orteil, Fang- und Haltevorrichtungen für den Schützen
in den Zellen der Wechselvorrichtung zuzulassen, die mit kaum merkbarem Stoße wirken.
Die Schützenträger entfernen sich sehr wenig von der Wechselvorrichtung. Ihre Geschwindigkeit
ist in diesem Augenblick fast Null.
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Zu bemerken ist außerdem, daß bei allen abenbeschriehenen Vorrichtungen
ein Stromschalter mit Stromumkehrvorrichtung Verwendung finden kann, ähnlich demjenigen,
der in Abb. 9 dargestellt ist, um in allen Fällen die schädlichen Wirkungen der
Remanenz der Elektromagnete zu beseitigen.