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Antrieb für Webstuhlschützen. Die Erfindung hat eine verbesserte Vorrichtung
zum Gegenstand, durch welche der Schützen rasch und sicher von der einen Webstuhlseite
durch das Fach zur anderen übergeführt wird.
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Wie bekannt, geschieht der Antrieb des Schützens für die meisten Webstühle
in negativer Weise, indem der Schützen mit Hilfe einer Schlaganordnung von einem
Schützenkasten durch das Fach zum entsprechenden Schützenkasten an der entgegengesetzten
Seite des Webstuhles getrieben wird. Der Schützen wird hierbei nur während der kurzen
Zeit des Auslaufens aus dem Schützenkasten geführt. Nach Eintritt in das Fach wird
der Schützen in gewissem Grade von der Schützenbahn auf der Webstuhllade und dem
unteren Fache, auf welchem er läuft, geführt und außerdem vom Rietblatte, gegen
elches er auf Grund der Verlangsamung der rückwärts gerichteten Bewegung der Lade
und der nachfolgenden Beschleunigung seiner vorwärts gerichteten Bewegung gepreßt
wird. Aufwärts und vorwärts hat er keine Führung außerhalb des Faches.
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Es ist klar, daß die Kettenfäden, welche das Fach, in welchem der
Schützen läuft, bilden, einer starken Beanspruchung ausgesetzt sind, so claß die
einzelnen Fäden oder Fadengruppen oft brechen. Dieses ist besonders der Fall, trenn
Knoten, lose Fadenenden usw. die Kettenfäden hindern, ein reines Fach zu bilden.
Wenn dieses eintritt, zerreißt der Schützen öfters eine große Anzahl Kettenfäden
und erhält außerdem eine mehr oder weniger veränderte Richtung, so daß er eventuell
gar nicht in den Schützenkasten gelangt, sondern in den Websaal hinausgeschleudert
wird.
In den negativen Schützenantrieben erhält der Schützen durch die Schützenschlagvorrichtung
große Geschwindigkeit, z. B. in den mittelbreiten Webstühlen, die etwa I3o Touren
in der Minute machen, etwa I5 Meter in der Sekunde. Durch diese Geschwindigkeit
bekommt der Schützen, der für das sichere Arbeiten des Stuhles verhältnismäßig schwer
sein muß, eine bedeutende Bewegungsenergie, die im obengenannten Stuhl etwa o,o5
P. S. bis 1/5 des ganzen Kraftbedarfs des Stuhles ausmacht. Es ist diese Bewegungsenergie,
die die Reibung zwischen Schützen und Kette überwindet und den Schützen mit einem
großen Überschuß an Energie in den entgegengesetzten Schützenkasten hineintreibt,
wo er durch geeignete Auffangvorrichtungen und den an dieser Seite des Stuhles befindlichen
Treiber angehalten wird. Es ist zu bemerken, daß der Schützen seine Geschwindigkeit
während einer ganz kurzen Strecke erhält, so daß die hierfür erforderliche Beschleunigungskraft
eine ganz erhebliche Größe erreicht. Ebenso ist die durch das plötzliche Anhalten
des Schützens freigewordene Energie eine ganz erhebliche und wird vollständig in
schädliche Reibungsarbeit übergeführt. Es entsteht hierdurch ein starker Verschleiß
in den Schützen sowohl wie in der Schützenschlagvorrichtung. Ferner enthält die
Schützenschlagvorrichtung viele Lederbände und verschiedene andere Teile, die durch
die Temperatur und den Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Websaale beeinflußt werden,
so daß die Anordnung nicht immer zuverlässig arbeiten kann. Diese Bänder und andere
Lederteile müssen oft erneuert werden und verteuern das Weben. Die Übelstände, Fehler
und Unglücke, die durch ungeeignet angeordnete Schützenschlagvorrichtungen entstehen,
sind zu zahlreich, um hier angeführt werden zu können.
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Eine zweite Art für den Schützenantrieb ist der sogenannte positive
Steckschützenantrieb, wodurch der Schützen durch positiv -wirkende Mittel von der
einen Seite des Webstuhles zur anderen Seite übergeführt wird. Diese 'Mittel bestehen
gewöhnlich aus ähnlichen Armen an beiden Seiten des Webstuhles, die sich in entgegengesetzten
Richtungen bewegen, und die mit Greifervorrichtungen versehen sind, die den Schützen
während seiner Bewegung tragen und positiv festhalten. Bei diesen Vorrichtungen
wird der Schützen erst bis in die Mitte des Faches durch einen Träger gebracht,
so daß rler Schützen positiv in Berührung mit den Greifern des anderen Armes oder
Trägers kommt. Die Greifer des erstgenannten Armes werden sodann geöffnet und diejenigen
des zweiten Armes oder Trägers geschlossen. Die beiden Arme bewegen sich sodann
nach außen, und der Schützen -wird zur anderen Seite des Webstuhles gebracht. Der
Schützen wird hierauf in einer positiven Weise in entgegengesetzter Richtung dadurch
geführt, daß die Greifer bei der nächsten Bewegung der Arme entgegengesetzt arbeiten.
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Die verschiedenen Steckschützenantriebe laben einige von den Nachteilen
der negati---en Schützenantriebe beseitigt, sind aber viel komplizierter und können
deshalb nicht so schnell arbeiten wie die negativen Schützenantriebe. Außerdem ist
durch die Übertragung des Schützens von einem Träger zum anderen, wenn die Geschwindigkeit
des Schützens eine ganz geringe ist, die gesamte Schützenbewegung in zwei Perioden
mit zuerst zunehmender und dann abnehmender Geschwindigkeit geteilt. Dadurch wird
die Richtung der auf den Schützen wirkenden Beschleunigungskraft viermal umgeworfen,
wodurch schädliche Stöße und Erschütterungen in der Vorrichtung entstehen. Außerordentlich
schädlich wirkt die Beschleunigungskraft bei der Überführung des Schützens von einem
Träger zum anderen, weil die Beschleunigungskraft zuerst auf die Greifervorrichtung
und -haken des nach innen gehenden Trägers und dann auf die Greifervorrichtung und
-haken des nach außen gehenden Trägers einwirkt, sobald dieser den Schützen entgegengenommen
hat. Die Greifer arbeiten deshalb nicht ganz zuverlässig, die Abnutzung derselben
ist groß, und die Vorrichtung verbraucht viel Kraft. Aus diesen Gründen werden die
Steckschützenantriebe nur für gewisse, langsam laufende Spezialwebstühle benutzt.
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Die Erfindung bezweckt nun die Erzielung eines verbesserten Schützenantriebes,
in welchem die Vorteile sowohl der negativen Schützenantriebe als der Steckschützenantriebe
vereinigt sind, aber welcher die Nachteile dieser beiden Antriebe beseitigt, d.
h. die Erfindung erzielt eine Vorrichtung welche ähnlich wie die negativen Schlagvorrichtungen
ein schnelles Laufen ermöglicht, und welche ähnlich wie die positiven Steckschützenantriebe
den Schützen durch das Fach führt im wesentlichen, ohne die Kettenfäden zu berühren
und ohne daß der Schützen aus dem Fach herausgeschleudert werden kann.
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Die Erfindung bezweckt -weiter die Erzielung eines verbesserten Schützenantriebes,
welcher ohne die scharfen Stöße der jetzigen Schützenantriebe arbeitet, so daß der
Verschleiß und der Kraftverbrauch der Vorrichtung ein möglichst geringer ist.
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Die Erfindung bezweckt weiter die Erzielung eines verbesserten Schützenantriebes
von
großer Einfachheit, welcher ohne Greiferhaken arbeitet, die den Schützen positiv
festhalten, und welcher keine Teile, wie Lederbänder usw. enthält, die sich schnell
abnutzen oder sich durch die Temperatur und Feuchtigkeit der Luft beeinflussen lassen.
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Dieses wird in einer einfachen und wirkungsvollen Weise dadurch erzielt,
daß eine negative Antriebsvorrichtung benutzt wird, die sich von den gewöhnlich
benutzten Schlagvorrichtungen dadurch unterscheidet, laß der Schützen seine Geschwindigkeit
während einer viel längeren Strecke erhält, als es der Fall bei den jetzt gewöhnlichen
Schlagvorrichtungen ist. Die Schützenkästen sind dabei zu beweglichen Schützenhaltern
ausgebildet, die den Schützen oder einen Teil desselben umschließen, und die durch
ihre Bewegung bis in das Fach hinein den Schützen die für das normale Arbeiten der
Vorrichtung nötige Geschwindigkeit in ähnlicher Weise wie die Treiber in den jetzigen
Schlagvorrichtungen übermitteln. Durch die Geschwindigkeit erhält der Schützen wie
bei den negativen Schützenüberführungen eine erhebliche kinetische Energie oder
lebendige Kraft, und diese Energie wird jetzt in Anspruch genommen, um den Reibungswiderstand
zwischen Schützenhalter und Schützen zu überwinden und den Schützen von einem Halter
zum zweiten überzuführen und weiter auch, um beim Beginn und Schluß der Bewegung
den Schützen wirksam in den Haltern festzuhalten. Die Bewegungsenergie bewirkt bei
dieser Erfindung ohne jegliche mechanische Hilfsmittel dasselbe, wie die komplizierten
Greifer und andere Vorrichtungen bei den Steckschützenantrieben.
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Zu diesem Zweck werden die Schützenhalter parallel zur Einschlag-
oder Schußrichtung durch das Fach gegeneinandergeführt, in der Hauptsache, ohne
die Kettenfäden im Ober- oder Unterfache zu berühren. Die Schützenhalter sind wie
die jetzigen Schlagvorrichtungen angeordnet, je einer auf jeder Seite des Stuhles,
und bewegen sich wie die Träger des Steckschützenantriebes bei Beginn des Einschlages
oder Schusses je gleichzeitig einwärts in der Richtung gegeneinander bis annähernd
zur Mitte des Faches hindurch und dann in der Richtung voneinander in ihre ursprünglichen
Stellungen zurück.
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Der Schützen erhält dadurch eine hin und her gehende Bewegung. Um
dabei eine vorteilhafte Schützenübertragung zu erhalten, soll die Antriebsvorrichtung
so beschaffen sein, daß die Geschwindigkeit der Halter eine stoßfreie, stetig zunehmende
und abnehmende ist. Außerdem soll die relative Geschwindigkeit zwischen dem den
Schützen empfangenden Schützenhalter und dem vorwärts eilenden Schützen verhältnismäßig
gering sein in dem Augenblicke, wenn der Schützen in den empfangenden Halter hineintritt,
so daß die Übertragung mit geringem oder ohne Stoß vor sich gehen kann. Der Schützen
erhält dadurch eine in der Hauptsache stetig zunehmende Geschwindigkeit bei Beginn
und eine stetig abnehmende am Ende der Bewegung mit einer annähernd gleichmäßigen
Geschwindigkeit, wenn die Überführung aus dem einen in den zweiten Halter vor sich
geht. Die heftigen Stöße, welche der Schützen bei den jetzigen Schützenantriebsv
orrichtungen erhält, fallen vollständig fort, und der Schützen wird in vollkommener
Weise geführt, so daß er nicht aus dem Fache herausgeschleudert werden kann. Während
seiner Bewegung durch das Fach sind die Schützenhalter und der Schützen im wesentlichen
frei stehend, berühren somit weder das Fach noch das Rietblatt, so daß sowohl dieses
wie auch die Kettenfäden geschont werden. Ferner geht daraus hervor, daß die Schützenantriebsvorrichtung
nicht vom Rietblatte und dessen Bewegung abhängig ist, wie es bei den jetzigen Webstuhlkonstruktionen
der Fall ist, Die Schützenantriebsvorrichtung kann somit, falls es gewünscht wird,
unabhängig von den Antriebsvorrichtungen der Webstuhllade konstruiert werden.
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Die Zeichnung diene zur Erläuterung der Erfindung.
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In ihr zeigt Abb. i den Webstuhl mit fortgelassenem mittleren Teil
von vorn gesehen. Der Deutlichkeit halber sind jedoch nur die Einzelheiten, die
sich auf den Schützenantrieb beziehen, gezeichnet, während andere Teile des Webstuhles,
wie das Rietblatt, die Schäfte usw., nur angedeutet oder ganz weggelassen sind.
Ein Teil des Webstuhlrahmens und der Brustbaum sind ebenfalls fortgelassen.
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Abb. a zeigt die Führungsvorrichtung der Schützenhalter von der Seite
gesehen. Nur ein Teil des Rahmens und die wichtigsten Einzelheiten sind hier angedeutet.
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Abb. 3 ist ein Schnitt durch das offene Fach, die Beziehungen des
Schützens, eines Schützenhalters und des Webstuhlblattes zueinander zeigend.
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Abb. ,4 ist ein Schnitt, der die Konstruktion der Führungsbahn der
Schftzenhalter veranschaulicht.
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Abb.5 zeigt den Schützen von vorn gesehen, _ Abb. 6 denselben im Grundriß.
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Abb.7 ist ein Schnitt in größerem Maßstabe durch den Schützen im Schützenhalter.
Mit i, i sind die Schützenhalter bezeichnet. Dieselben sind parallel zur Schußrichtun
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angeordnet und so konstruiert, daß sie teilweise oder vollständig die Schützen umschließen.
Die gegen das Gewebe gerichteten Enden der Halter sind, wie angedeutet, zugespitzt,
so daß dieselben bei unreinem Fache die ineinander verwickelten Kettenfäden seitwärts
schieben können und soweit als möglich die Kette schonen. Der in den rechts befindlichen
Halter eingeführte Schützen ist mit 2 uezeichnet. Die Schützenhalter I, I s sind
init Verlängerungen 3, 3 versehen, die wie Gleitstücke gebaut sind und die Halter
in einer geradlinigen Bahn parallel zur Schußrichtung durch das Fach führen. Die
Halter werden dabei gezwungen, sich längs derselben Mittellinie zu bewegen, die
gleichzeitig die Mittellinie des Schützens in seinen verschiedenen Lagen und Bewegungen
ist. Die Gleitarme 3, 3 werden zu diesem Zwecke in Bahnen 6, 6 geführt, die auf
jeder Seite des Webstuhles liegen. Diese Bahnen liegen in voller Länge außerhalb
des Gewebes in einer Lage, die von Konstruktionsgesichtspunkten beim Bau von Webstühlen
für verschiedene Zwecke näher bedingt ist. Wie aus Abb. I hervorgeht, können dieselben
zweckmäßig zentral zu der von den Mittellinien der Schützenhalter bestimmten, wagerechten
Ebene angeordnet werden. Um gegebenenfalls Raum für andere Teile zu lassen oder
auch aus anderen Gründen, kann die Lage der Bahnen verändert werden, ohne daß der
Grundgedanke der Erfindung hierdurch beeinflußtwird. Die Bahnen sind von genügender
Länge, so daß die Halter während ihrer ganzen Bewegung eine zufriedenstellende Führung
erhalten. Eine Bauart der Führungsbahnen, die zweckmäßig angewandt werden kann,
ist in Abb. 4 angedeutet. Der hintere Teil der Halter und der Führungsarme besteht
aus einem rechteckigen Bleche 7, das in guten 8 und g gleitend angeordnet ist. Um
die Halter durch die Führungsbahnen sicher und wirksam halten zu können, werden
die Bahnen zweckmäßig nit einem Rahmen oder einem Gerüste 5, das sich von der einen
Webstuhlseite zur anderen erstreckt, starr verbunden. Dieser Rahmen kann so angeordnet
werden, daß der Antrieb der Schützenhalter unabhängig von Antriebe der übrigen Webstuhlteile,
wie z. B. der Lade und des Rietblaues, erfolgt, Die Konstruktionsgesichtspunkte
beim Bau der Webstühle für verschiedene Zwecke veranlassen eventuell Veränderungen
auch in dieser Hinsicht, ohne daß der Grundgedanke der Erfindung hierdurch beeinträchtigt
wird.
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In den heute üblichen Webstühlen wird die Schützenantriebsvorrichtung
gewöhnlich mit den Antriebsvorrichtungen des Rietblattes und der Lade zusammengebaut,
indem sowohl die Lade wie das Rietblatt als Führung des Schützens während seines
Ganges durch das Fach dienen. Bei der Erfindung benötigt der Schützen keiner Führung
dieser Teile, weswegen die Schützenantriebvorrichtung auch nit Rücksicht auf ganz
andere, rein praktische Gesichtspunkte gebaut werden, eventuell vollständig unabhängig
von den Antriebsvorrichtungen des Rietblattes gemacht werden kann. Das Gerüst 5
kann entweder feststehend oder beweglich im Verhältnis zum Webstuhlrahmen 25 sein.
Wie bekannt, sind die Schützenkästen in den jetzigen Webstühlen mit der Lade zusammengebaut.
Die Anordnung des Gerüstes 5 als feststehend oder beweglich wirkt im Prinzip nicht
auf den Schützenantrieb ein. Es ist zu beachten, daß das Gerüst 5 so gebaut sein
muß, daß es die Anordnung der erforderlichen Vorrichtungen für den Anschlag des
in das Fach eingeführten Schußfadens gegen die Kante des fertiggewebten Zeuges mit
Hilfe des Rietblattes I9 oder einer ähnlichen für diesen Zweck geeigneten Vorrichtung
erlaubt.
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In der in der Abb. I und 2 angedeuteten Konstruktion wird die Bewegung
auf die Schützenhalter mittels Schlagarme Io erzielt, die auf Zapfen II in der Verlängerung
I2 des Rahmens oder des Gerüstes 5 schwenkbar angeordnet sind. Lenkstangen I3 verbinden
die Schlagarme mit den Gleitstücken 3 der Schützenhalter, so daß eine schwingende
Bewegung der Arme Io eine geradlinige hin und her gehende Bewegung der Schützenhalter
bewirkt. Die Schlagarme io sind mit den Armen 14 starr verbunden, welch letztere
mittels der Verbindungsstangen 15 mit den Ärmen 16 verbunden sind. Die Schützenhalter
laufen beide in der oben angedeuteten Weise svmmetrisch mit Bezug aufeinander, und
diese Bewegung wird am besten dadurch erzielt, daß die Arme 16 mit einer Welle 17
starr verbunden sind, die im Webstuhllahmen 25 gelagert ist und sich von der einen
Seite des Webstuhles zur anderen erstreckt. Der nötige Antrieb der Welle 17 wird
durch eine gleichförmig rotierende Exzentervorrichtung bewirkt, wobei zweckmäßig
ein Exzenter ig, das auf den Arm 2o wirkt, die Schützenhalter gegeneinander bringt,
während ein zweites Exzenter 21, das auf den Arm 22 wirkt, die rückwärts gehende
Bewegung der Schützenhalter veranlaßt. Die Arme 20 und 22 sind in gewöhnlicher
Weise mit Antifriktionsrollen 23 versehen. Die Exzenter ig und 21 rotieren mit der
Welle 2.4 und erteilen dabei in einer einfachen und wirkungsvollen Weise den Schützenantriebsvorrichtungen
eine zwangläufige Bewegung. Die obenerwähntevorteilhafte, stoßfreieSchützeniibertragung
kann durch mannigfache Kombinationen
von Exzenterform, Hebelübersetzung
usw. hervorgebracht werden und hängt in erster Linie von der Beschleunigung der
Bewegung, der Dauer des Stillstehens der Halter in der Mitte des Faches, der Länge
des freien Laufes des Schützens, der Reibung zwischen Schützen und Schützenhalter
usw. ab. Ihre gleichförmige Drehbewegung erhält die Exzentervorrichtung entweder
direkt von der Transmissionswelle im Websaale oder auch durch Zahnräder o. dgl.
von einem anderen gleichförmig rotierenden Teile des Webstuhles. Es ist zu bemerken,
daß die Arme I4 und I6 in verschiedenen Ebenen schwingen, weswegen die Arme I5 zweckmäßig
mit doppelten Scharnieren, wie auf der Zeichnung angedeutet, versehen werden.
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Da der Schützen durch die Schützenhalter während seiner Bewegung Führung
erhält, kann man eine wesentlich verbesserte Vorrichtung dadurch bekommen, daß der
Schützen und die Schützenhalter, welche symmetrisch zum Fache bewegt werden, eine
des von der Kette gebildeten Faches entsprechende Form erhalten. Die Bewegungen
der Schäfte 26 und 27 und des Rietblattes I9 können hierdurch kleiner gemacht werden,
so daß der Verschleiß und die Beanspruchung der Kette ebenfalls vermindert werden.
Es ist zu bemerken, daß das Rietblatt sich am besten in einer senkrechten Lage während
der Schützenbewegung befinden soll.
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Durch die symmetrische Anordnung des Schützens wird die Form desselben
bedeutend verbessert. Die Auskehlung 28, in welche die Spule eingeführt wird, ist
bei den gewöhnlichen, einfachen Webstühlen vorn offen, während dieselbe auch hinten
offen sein muß, wenn selbsttätiges Auswechseln der Spulenvorkommt. Wie aus den Abb.
5, 6 und 7 hervorgeht, hat der Schützen eine Form, die sich der Form der Fachöffnung
anpaßt. Die Schützenhalter sind zweckmäßig aus leichtem Material, z. B. aus Stahlblech
herzustellen, so daß der Kraftverbrauch der Antriebsvorrichtung so klein wie möglich
wird. Es ist zu beachten, daß man den Schützen mit Leichtigkeit in den Halter soll
einführen und in diesem mit Hilfe der Reibung festhalten können, die dadurch entsteht,
daß der Schützen mit seinem Eigengewicht gegen den Halter ruht, oder auch durch
die Anbringung eines federnden Teiles 29, der gegen den Schützen andrückt, wie in
Abb. 7 gezeigt wird. Wenn die federnde Vorrichtung angewandt wird, kann der Druck
derselben in dem Augenblick aufgehoben werden, in welchem die Überführung des Schützens
von einem Halter zum zweiten geschehen soll.