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Verfahren zur Herstellung von proteinhaltigen Schutzmitteln gegen
Pflanzenschädlinge Bei der Pflanzentherapie werden neuerdings organische Metallverbindungen
von, hoher Wirksamkeit gegen Schädlinge benutzt. So hat man. in der letztem. Zeit
bei der Bekämpfung der Traubenkrankheiten und besonders der Pilzkrankheit :des Weinstockes
versucht, organische Kupferverbindungen, wie Citrate, Tartrate, Naphthalinsulfonate,
Proteinate usw., anzuwenden. - Kupfer- und Quecksilbereiweißverbindungen sind zum
Beizen. von Saatgut empfohlen worden. -Organische Quecksilberverbindungen von der
allgemeinen Formel R = Hg = X, worin R einen aliphatischen oder aromatischen Rest
und X ein saures Radikal oder Hydroxyl bedeutet, zeigte sich bekanntlich als fungizide,
insektizide und bakterizide Mittel den anorganischen Quecksilberverbindungen, wie
Quecksilberchlorid, Quecksilbersulfat und gelbem Quecksilberoxyd, ausgesprochen
überlegen.
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Die Herstellung dieser organischen Kupfer-und Quecksilberverhindungen
ist jedoch im allgemeinen zu kostspielig, sei es, daß die Ausgangsmaterialien zu
teuer sind, sei @es, daß die Fabrikationsverfahren zu viel Umstände machen.
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So wird nach einem bekannten Verfahren ein Bestäubun;gsmittel für
Pflanzenschutzzwecke in der Weise hergestellt, daß feste, kolloide, quellbare Körper,
die als Quell-,oder Streckmittel dienen - unter den hierfür verwendbaren Eiweißstoffen.
ist Gelatine genannt -, mit den fungiziden Mitteln. völlig gesättigt werden, gegebenenfalls
durch gemeinsame Kochung, worauf das Lösungswasser in geeigneter Weise entfernt
wird. Es ist zweifelhaft, ob bei diesem Verfahren, das nur als
Imprägnierverfahren
angesprochen wird, organische Verbindungen des Kupfercarbonats, Arsens usw. gewonnen
werden. Auch müssen die Endprodukte, z. B. bei Verwendung von Gelatine, ziemlich
teuer sein.
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Nach einem anderen bekannten Verfahren werden zwar auch organische
Körper, z. B. Casein, - mit Schwermetallverbindungen, z. B. Calciumarseniat, kombiniert;
aber auch hier handelt es sich nur um eine Imprägnierung, nicht um :eine wohlfeile
Herstellung organischer Schwermetallverbindungen.
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Es ist weiter aus der Literatur bekannt, wasserlösliche Sch-vermetalleiweißverbindumgen,
wie Silbergelatose oder Kupferalbumosie, mit Inertpulvern gemischt, als Saatgutbeize
zu verwenden. Diese Verbindungen sind teuer. Ein Weg, derartige wasserlösliche proteinhaltige
Schwermetallverbindungen billig herzustellen, ist an dieser Stelle nicht beschrieben.
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Ein bekanntgegebenes Verfahren zur Herstellung bakterientötender organischer
Schwermetallverbindungen ist ziemlich kostspielig, insofern, als Ausgangsmaterial
Gelatine verwandt -wird und es erforderlich ist, die schwach alkalische Lösung der
Gelatine mit konzentrierten Lösungen der Schwermetallsalze, vermischt im Vakuum
zur Trockne zu bringen.
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Nach vorliegender Erfindung gewinnt man in technisch einfacher und
zudem sparsamer Weise organische Metallverbindungen, wobei man von billigen organischen
Stoffen, nämlich pflanzlichen Proteinen, wie sie in Soja-und Leinsamenkuchen o.
dgl.enthalten sind, ausgeht.
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Zunächst gewinnt man wasserlösliche Natriumproteinate, indem man die
erwähnten fein gemahlenen Samenkuchen in @eine!m Mischapparat mit der dem Eiweißgehalt
entsprechenden Menge ebenfalls pulverisiertem Ätznatron oder einem pulverisierten
Natriumhydroxyd-Natriumca.rbonat-Gemisch reagieren läßt.
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Setzt man diesem Produkt, vorzugsweise in trockenem Zustande, fein
gepulverte Metallsalze, wie Quecksilberchlorid' oder Quecksilbersulfat, Kupfersulfat
oder Kupferchlorid, Zinkchlorid oder Zinlksulfat, Eisenchlorid oder Eisensulfat,
zu, so bilden sich die entsprechenden Metallproteinate oder Metallnatriumproteinate.
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Die Umsetzung vollzieht sich infolge der innigen Berührung in der
Kugelmühle. Die erhaltenen Verbindungen liefern mit Wasser stabile Suspensionen
von großer Haftfähigkeit.
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Man kann die Umsetzung auch mit den entsprechenden Oxyden, Hydroxyden
sowie Oxychloriden, Oxysulfaten und Oxycarbonaten sowie mit organischen Salzen,
wie Acetaten, Tartraten, Citraten der genannten Metalle, durchführen. Die entstandenen
Verbindungen können sowohl einzeln als gemischt, auch zusammen mit anderen Insekten-
oder pilztötenden Substanzen in Form von Brei oder trocken als Pflanzenschutzmittel
verwendet werden.
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So zeigt sich z. B. das nach dem beschriebenen. Verfahren erhaltene
Kupferproteinat zusammen mit Schwefel und inaktiven Substanzen bei der Trockenbehandlung
wie auch als Brei äußerst wirksam gegen die Pilzkrankheiten des Weinstockes.
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Bei den Breien zur Bekämpfung der Pilzkrankheit des Weinstückes erwies
sich im allgemeinen ein. Kupfergehalt von o, i 0,16 statt o,25 %, wie er
gewöhnlich bei der Bordelaiser Brühe angewandt -wird, als genügend.
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Das nach obigem Verfahren erhaltene Eisenproteinat kann man erfolgreich
zur Bekämpfung der Pflanzenchlorose benutzen.
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Das Quecksilberproteinat dient zur Bekämpfung der Pilzkrankheiten
der Pflanzen und zur Samendesinfektion, kann jedoch auch als Insekten- und bakterientötendes
.Mittel Anwendung finden. Beispiel i 3oo Teile Sojamehl werden so fein gemahlen,
daß 95 % durch ein Sieb von io ooo Maschen/cm2 passieren.
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Das so erhaltene Mehl wird zunächst aufs intensivste mit 3o Teilen
gepulvertem Ätznatron oder einem Natriumhydroxyd-Natriumcarbonat-Gemisch in der
Kälte 5 bis 8 Stunden in den Kugelmühlen umgesetzt und danach mit i oo Teilen basischem
Kupferchlorid 3 Cu 0 # Cu Cl.-xH.,0 3 bis q. Stunden vermengt. Auf diese Weise erhält
man ein Schädlingsbekämpfungsmittel, welches io o,`o-Kupfer, größtenteils in Form
von Kupferproteinat, enthält. Beispiele 3oo Teile Sojamehl werden gemahlen und nach
Beispiel i mit Ätznatron vermengt. Zu dem Sojamehl-Ätznatron-Gemisch. werden dann
17o Teile HgCl. gegeben und 2 Stunden gut in der Kugelmühle vermahlen.. Man ge--vinnt
so ein Quecksilberproteinat enthaltendes festes Produkt.