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Verfahren zur Verbesserung der Naßechtheiten von Eisfarben Es wurde
gefunden,- daß man die Naßechtheiten von Eisfarben auf Cellulosefasern dadurch wesentlich
verbessern kann, - daß: man die ,gefärbte Ware mit wasserlöslichen organischsauren
. Salzen. - des Aluminiums bei erhöhter Temperatur ohne Druck behandelt: Die Einwirkung
des Metallsalzes läßt man in der Weise erfolgen, daß eine in üblicher Weise hergestellte
Färbung vor oder nach dem Spülen und Seifen °bei höherer Temperatur mit wäßrigen
Lösungen der genannten Aluminiumsalze nachbehandelt wird. Auch fertiggestellte gefärbte
Ware kann nachträglich durch eine derartige Nachbehandlung in ihren Echtheiten noch
verbessert werden. Am geeignetsten erwiesen sich in allen Fällen Temperaturen um
roo°.
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Welscher Art die Bindung des Metalls im Molekül .ist, konnte noch
nicht .ermittelt werden. Die Menge des in das - Farbstoffmolekül eintretenden Metalls
steht in keinem stächiometrischen Verhältnis zum Farbstoffmolekül; wie es bei den
bekannten Metallkomplexsalzen der Fall ist, doch ist das Metall so fest gebunden,
daß. es z. B. durch mehrfache Wäsche der Textilstoffe nicht entfernt werden Imrin.
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Von erheblicher technischer Wichtigkeit ist es, daß durch die Behandfung
von mit Eisfarben gefärbtem Textilgut mit den Aluminiumsalzen bei erhöhter Temperatur
eine überras.,chende Steigerung verschiedener Echtheitseigenschaften der Färbung
stattfindet. In erster Linie wird die Handwaschechtheit günstig beeinflußt, ebenso
wird die Kochechtheit in vielen Fällen erhöht sowie die Schweißechtheit, Superoxydechtheit
und die Walkechtheit. Dabei ist der Grad der Echtheitsverbesserung gegenüber einer
nicht mit Metallsalzen behandelten Färbung, wie die Versuche
ergaben,
vielfach abhängig von der Art des verwendeten Aluminiumsalzes.
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Es ist zwar schon lange bekannt, die Echtheiten von Färbungen durch
Behandlung mit metallabgebenden Mitteln zu verbessern. In diesen Fällen handelt
es sich aber um :eine homplexsalzbildung, welche eine bestimmte Konstitution des
zugrunde liegenden Azofarbstoffes zur Voraussetzung, hat, nämlich das Vorhandensein
von zur Azogruppe o-ständigen Hydroxylgruppen oder solcher Substituenten, welche
während der Komplexsalzbildung in Hydroxylgruppen übergehen können, oder einer zur
Azogruppe o-ständigen Carböxylgruppe neben einer o-ständigen Hydroxylgruppe im Farbstoffmolekül.
Komplexsalze ähnlicher Art liegen aber, wie oben schon erwähnt, in den nach dem
vorliegenden Verfahren auf der Faser entstehenden metallhaltigen Azofarbstoffen
offenbar nicht vor. Beispiel 1 Baumwollstückware wird mit einer 15 g 2', 3'-Oxynaphtholaminob,enzol
im Liter enthaltenden Lösung grundiert und getrocknet. Auf den so vorbehandelten
Stoff wird eine Weißres:ervepaste folgender Zusammensetzung aufgedrudkt: 75 g schwefelsaure
Tonerde, 425 ccm Wasser, 5oö g Stär'ketragantverdikkung.
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Nach dem Trocknen durchläuft die Ware eine Lösung von 12,49 4'-Methoxydiphenylamin-4-diazoniumchlorid
im Liter und wird nach einem Luftgang von 30 Sekunden durch ein Natriumbisulfitbad
(15 ccm Natriumbisulfit 38° B6 im Liter) geführt, gespült und kochend geseift. Hierauf
wird die Ware 15 Minuten in einer Lösung von 5 g Aluminiumacetat im Liter kochend
nachbehandelt-Mit ähnlichem Erfolg kann man auch milchsaures Aluminium verwenden.
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An Stelle des im Beispiel genannten 4'-Methoxyd7iphenylamin-4-diazomumehlorids'kannman
auch: die entsprechende Menge einer DiazoniumverbIndung eines ein- oder mehrfach
durch Allkyl-, Alkyloxy- oder Halogengruppen substituierten 4-Aminodiphenylamüis
ioder 4., 4'-D,irnaniodiphenylamins anwenden.
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Benutzt man statt 2', 3'-Oxynaphthoylaminobenzol die entsprechende
Menge des i-(2'-Oxyantliracen-3-car boylamino)-2-methy lberizolszur Grundierung,
so erzielt man eine grüne Färbung von guter Handwaschechtheit.
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Beispiel 2 Viscosestüch-ware wird gemäß Beispiel 1 mit einer 1,5%igen
Lösung von 1-(2', 3'-Oxynaplitlioylämiho)-2-methyl-4-methoxyb:enzol grundiert, zwischengetrocknet
und mit einer Lösung, die 10,7 g Diphenylamin-4-diazoniumchl'orid im Liter
enthält, nach dem in der Patentschrift 534 639 beschriebenen Verfahren entwickelt.
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Die fertige Färbung wird sodann mit einer 2')vigen Lösung eines nach
der Patentschrift 638 ,188 hergestellten wasserlöslichen Aluminiumacetats geklotzt
und z Minute bei ioo" gedämpft.
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Man erhält so eine rotstichig dunkelblaue LTnafärbung_ von guter Hand-
und 1Zocli-Äaschechtheit.
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Beispiel 3 Eine mit 10 g 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino j-2-methyl-4-chlorbenzol
im Liter und diazotier ten r r, 5 g 1 Amino-4-benzoylamino-2, 5-diäthoxybenzol im
Liter foulardmäßig gefärbte Leinenstückware wird mit einer o,5%igen Lösung von Aluminiumacetat
1 o Minuten kochend nachbehandelt. .
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Man erhält so eine blaue Unifärbung von guter Waschechtheit.
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Beispiel 4 Ein -wie üblich unter Verwendung von 79
2',
3'-Osynaphthoylaminobenzol und diazotiertem 479 1-Amino-2-nitro-4-chlorbenzol gefärbtes
Baumwollgarn wird einer kochenden Nachb ehandlung mit einer 2 % igen Aluminiumacetatl'östuig
unterworfen. Die so erhaltene gelbstichig rote Färbung zeichnet sich gegenüber der
nichtbehandelten durch erhöhte Walk-, Schweif-, Koch- und Handwaschechtheit aus.
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Beispiel 5 Eine wie üblich durch Einwirkung von diazotiertem 1-Amino-2-methyl-4-chl.orberizol
auf .ein mit 49 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-2-methyl-4-chlorbenzol im Liter grundiertes
Baumwollgarn hergestellte Färbung wird einer kochenden Nachbehandlung mit Aluminiümacetatlösung
unterzogen.
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Die so erhaltene rote Färbung zeichnet sich durch verbesserte Handwasch-
und Kochech theit aus.
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B eispiel.d Ein mit 1-(2', 3' -Oxynaplithoylamirio;-riaphthalin (6
g im Liter) und tetrazotiertern 4 4'-Dno-3, 3'-dimethoxydiphenyl wie üblich gefärbtes
Viscosegarn wird mit einer 2 %ige:n Lösung von Aluminiumacetat kochend nachbehandelt,
-wodurch die Schweißechtheit der Färbung erheblich. verbessert -wird.
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Beispiel 7 -Baum-vollstüdkware, welche mit einer r 5 g 1-(ä', 3'-Oxynaphthoylamino)-naphthalin
im Liter enthaltenden Lösung grundiert ist, -wird
mit :einer wie
üblich aus diazo@tiertem 8,2 g z-Amino-2-methoxy-q.-nitrob,enzol im Kilogramm bereiteten
Drudkpaste bedruckt. Nach Spülen und Seifen wird mit einer Lösung von 5 g Aluminiumacetat
im Liter 5 Minuten kochend nachbehandelt.
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Man erzielt durch die Nachbehandlung mit Aluminiumacetat eine Verbesserung
der Handwaschechtheit.
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An Stelle des Aluminiumacetats kann man mit gleichem Erfolg milchsaures
Aluminium verwenden.