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Messer zur Lösung der Fettschicht von Häuten Die Entfernung der Speck-
oder Pettschicht von Häuten, insbesondere Schweinehätiten, das sog. Einspecken,
erfordert bei Anwendung der gebräuchlichen Messer eine nicht unerhebliche Geschicklichkeit,
weil sonst die Haut beschädigt oder der Speck nicht vollständig und nicht gleichmäßig
genug - entfernt wird und infolgedessen erhebliche Werte verlorengehen können.
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Gemäß der Erfindung ist es gelungen, ein Entspeckermesser zu schaffen,
das sich durch außerordentliche Einfachheit, leichte Handhabung und günstige Reinigungsmöglichkeit
auszeichnet und Gewähr dafür bietet, daß selbst weniger Geübte bei sehr- flottem
Arbeiten die Häute gleichmäßig und praktisch restlos von der Fettschicht befrei-en
können, ohne daß eine Verletzung der Haut vorkomnit.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Klinge eines
einfachen, spatelartig geformten Messers derart geschliffen ist, daß die zur Bewegungsrichtung
des Messers geneigt liegende Schneide zwischen zwei nicht scharfen Führungsvorsprüngen
in der Unterfläche der TvIesserklinge liegt, je-
doch um einen geringen Betrag
hinter der Vorderkante der Führungsvorsprünge zurückverlegt ist. Dadurch wird der
Messerschneide die richtige Einstellung und parallele Lage zur Haut gegeben, wobei
durch die Schrägstellung insbesondere ein ziehender Schnitt erzielt wird; zugleich
wird erreicht, daß die scl#neidende Linie nicht unmittelbar auf der zu bearbeitenden
Haut läuft, wodurch einer Verletzung der Haut mit Sicherheit vorgebeugt wird. Man
kann mit Hilfe dieses Messers durch einen scharfen Schnitt sämtliche Speckteile
restlos auch von der warmen Haut entfeinen.
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Bekannt sind bereits Fleischschabdvorrichtungen, die aus einem gebogenen
Stahlblechi bestehen, in welchem eine Aussparung enthalten ist, deren hinterer Rand
etwas geschärft ist und die Schabekante bildet. Diese Geräte dienen nicht zum Entspecken
von Häuten, sondern nur zum Schaben von rohem
Fleisch zu dein Zwecke,
-die wertvollsten Bestandteile herauszulösen und wegzukratzen. Dabei wird
die Fleischmasse durch die seitlich der Schabekante liegenden Teile des Schaberkörpers
zusammengedrückt, so daß nur die feinsten Teile, nach oben vorstehen und abgeschabt
werden können. Zum Entspecken von Häuten wäre dieses Gerat vollständig ungeeignet.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Entspeckungsmessers nach der Erfindung
ist in der Zeichnun- in schematischer Form dargestellt.
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Fig. i ist eine Draufsicht auf das Messer, Fig. 2 ein Schnitt nach
der Linie A-B in Fig. i in größerem Maßstabe.
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Das in einem Heft a in üblicher Weise be-
festigte Messer
b hat ungefähr die äußere Form eines Spatels mit schrägem Zuschnitt. Die
Schneide c ist durch einen Anschliff tl gebildet, der sich nicht Über die
ganze Vorderkante,- des Messers enitreckt, sondern beiderseits der Schneide noch
ungeschärfte Stelleni übrigläßt. Die Umrißkanten sind an diesen Stellen/ abgerundet,
so daß bei der Handhabung des Messers an ihnen keine Schneid-oder Schabewirkung
eintritt. Durch den Anschliff ist ferner die Schneidec um einen geringen Betragg
von etwa der Größenordnung eines Millimeters hinter die NTnrd-erlzante e des Messers
zurÜckverlegt.
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An der übergangsstelle zwischen Messerklinge und Heft sind in an sich
bekannter Weise zweckmäßig Ausrundungenh als Anlageflächen für die Hand beim Gebrauch
des Messers vorgesehen.
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Beim Gebrauch -wird die zu entspeckende Haut mit der Speckseite nach
oben auf einen ebenen Tisch gelegt, dann das Messer etwa in der Lage gemäß Fig.
i, jedoch ein wenig zur Tischfläche geneigt, auf die Haut aufgedrÜckt und dann in
Richtung des in Fil-. i eingezeichneten Pfeiles vorgeschaben. Dabei halten die Führungsvorsprünge
J die Messerscbn eide t, in paralleler Lage zur Haut und, da die Haut auf der Strecke
zwischen den Führungsvorsprüngen J etwas ernporquillt, in dichter BerÜhrung mit
der Haut an der Grenzstelle zwischen Haut und Speckschicht, so daß letztere bei
ziehendem Mess!erschnitt glatt -, gleichmäßig und restlos abgelöst wird. Die auf
diese Weise bewirkten Schnitte werden der Reihe nach riebeneinandergelegt, bis die
Haut in ihrer ganzen Ausdehnun- entspeckt ist-Es hat sich gezeigt, daß bei Benutzung
des neuen Gerätes von jeder Haut ein halbes Kilogramin oder mehr brauchbaren Speisefetts
- c -"vonnen werden kann und daß in vielen Fällen die Haut vollständig unverletzt
bleibt. Infolgedessen bringt . das Arbeiten mit dein neuen Gerät nicht nur
fÜr den Fleischer eine wesentliche Arbeitserleichterung, sondern auch. einen volkswirtschaftli#ch
bedeutenden Gewinn. Dabei ist bemerkenswert, daß dies alles erreicht wird, ohne
daß ein teurer, umständlich zu handhabender und vor allem umständ-]ich züi reinigender
Apparat beaötigt -wird.