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Durchlaufofenanlage mit Rollgangförderung durch die Ausgangsschleuse
Die Erfindung bezieht sich auf Durchlaufofenanlagen mit Rollgangförderung des Gutes
durch die Ausgangsschleuse, wobei das die Anlage' durchlaufende Gut mit verschiedener
Geschwindigkeit bewegt wird.
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Es ist bekannt, Durchlauföfen, beispielsweise ztun Glühen vön Blechen,
mit :einer Rollenfördervorrichtung auszustatten, die das Gut in gleichmäßiger langsamer
Bewegung durch den Behandlungsraum fördert. Der Behandlungsraum wird dabei zweckmäßig
durch Klappen, Schieber o.. dg1. abgeschlossen, die :während des Ein- und Ausschleusens
des Gutes kurze Zeit geöffnet werden. Die Bewegung des Glühgutes in -dem Behandlungsraum
ist nun in der Regel sehr langsam, während anderseits das Gut durch die am Austritt
des Behandlungsraumes vorgesehenen Abschlußglieder mit möglichst hoher Geschwindigkeit
durchgeschleust werden muß, um die Ab-,schlußklapp:en und Schieber nicht unnütz
lange offenstehen zu lassen. Vielfach ist es auch üblich, am Austritt des Behandlungsraumes
eine Schleuse vorzusehen, deren Abschlußklapp.en abwechselnd gezogen werden, wodurch
ein besonders guter Abschluß des Behandlungsraumes erreicht wird. Die Anordnung
einer :solchen Schleuse bedingt, daß die Güter beim Durchwandern durch die. Schleuse
einen ziemlich erheblichen Abstand voneinander haben müssen, während der Ofen nur
dann voll ausgenutzt wird, wenn das. Gut während der Behandlung möglichst nahe aneinanderliegt.
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Der Übergang des Gutes von einem Rollgangteil auf einen anderen, der
mit verschiedener Geschwindigkeit läuft, war bisher nicht ohne nachteilige Wirkungen
auf das Gut auszuführen. Einerseits wird das Gut dabei leicht zerkratzt und anderseits
die Förderung stark
gestört, da in dem Augenblick, wenn das Gut
die beiden mit verschiedener Geschwindiglzeit laufenden Rollgänge gleichzeitig berührt,
Kräfte entstehen, die das Gut aus seiner Bahn ablenken.
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Die Erfindung löst nun die Aufgabe, bei einem mit üblicher geringer
Geschwindigkeit arbeitenden Rollgangförderer für Dauerlauföfen das Gut mit erhöhter
Geschwindigkeit durch die Ausgangsschleuse des Ofens zu führen, beispielsweise am
Kühlkanalende des Ofens, dadurch, daß für die beiden Fördergesch-,vindigkeiten voneinander
getrennte Rollgänge vorgesehen werden, zwischen denen ein dritter, für sich arbeitender
Rollgang eingeschaltet wird, der einmal mit der Bewegung des langsamer arbeitenden
Rollganges und ein anderes Mal mit der Bewegung des schnelleren Rollganges übereinstimmt,
wobei die Bewegung des mittleren Rollganges zweckdienlich durch das auf ihn gelangende
Glühgut selbst gesteuert wird.
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Gemäß der Erfindung werden zu diesem Zwecke in der mittleren, mit
verschiedener Geschwindigkeit zu bewegenden Fördervorrichtung Anschläge angeordnet,
die in den Weg des Glühgutes hineinragen und die durch das Glühgut niedergedrückt
werden und dadurch Schaltungen auslösen.
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Schließlich sieht die Erfindung noch vor. daß im Falle der Förderung
von Glühgut verschiedener Länge mehrere Anschläge angeordnet werden, von denen immer
nur der in den Weg des Glühgutes eingeschwenkt wird, der für die Länge des betreffenden
Glühgutes paßt.
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Die Erfindung bietet die Möglichkeit, das zu behandelnde Gut oder
das geglühte Gut durch die Abschlußvorrichtungen des Ofens mit einer sehr hohen
Geschwindigkeit zu bewegen. Diese hohe Geschwindigkeit macht es möglich, das Gut
durch die Schleuse mit größerem Abstand zu fördern, so daß auch Schleusen mit zwei
Abschlußtüren benutzt werden können, die einen besonders wirksamen Verschluß bilden.
Das mit geringer Geschwindigkeit zur Ausgangsschleuse bewegte Gut wird mit der gleichen
Geschwindigkeit auf die als besondere Gruppe ausgebildeten ersten Rollen des Förderrollganges
im Kühlkanal vor der Schleuse bewegt, was ohne Zerkratzen des Gutes möglich ist,
da diese Rollengruppe vorübergehend mit der Geschwindigkeit der im Bereich der Abschlußvorrichtung
liegenden Förderrollen bewegt werden kann. Sobald das Gut auf der mittleren, mit
verschiedener Geschwindigkeit drehbaren Rollengruppe angekommen ist, wird die Geschwindigkeit
dieser mittleren Rollengruppen erhöht, so daß das Gut mit der erwünschten hohe il
Gesch;% indigl>eit durch die Schleuse läuft. Die einzelnen Güter trennen sich durch
die plötzliche Erhöhung der Geschwindigkeit im Bereich der Schleuse.
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rin weiterer Vorteil der Erfindung besteht cL<i rin. daß das Gut
auf dem Hauptför derroll-:1-ätlg im Ofen in enger Folge gelagert werden kann. Dies
ist für die Leistungsfähigkeit des Durchlaufofens von sehr großer Bedeutung.
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Eine solche enge Aufeinanderfolge des Glühgutes schloß bei den bisher
bekannten Ofenbauarten die Anwendung einer Schleuse vollkommen aus, da die Anwendung
der Schleuse zur Voraussetzung hat, daß vor und hinter dem durchzuschleusenden Gut
im Bereich der Schleuse ein ausreichender Zwischenraum vorhanden ist, in den die
Schleusentort eingreifen können. Die Erfindung macht es möglich, die Zwischenräume
zwischen dem Glühgut im Bereich der Schleuse beträchtlich zu vergrößern, ohne daß
dadurch die enge Lagerung des Gutes im Ofen- bzw. Kühlraum aufgegeben zu werden
braucht.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i ein Teil eines gemäß der Erfindung
ausgebildeten Durchlaufofens im Grundriß dargestellt.
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Abb.2 zeigt eine Seitenansicht der Einrichtung nach Abb. i.
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Bei der auf der Zeichnung dargestellten Einrichtung schließt sich
an den Ofen i mit seinem Rollengang 2 der Kühlkanal 3 mit dein Kühlkanalrollgang
4. an. An den Rollgang:l ist ein mit verschiedener Geschwindigkeit drehbarer Rollgang
5, abgekürzt bezeichnet als Wechselbettrollgang, angeschlossen und an diesen der
Ausschleusuligsrollgang 6.
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Der Rollgang 4 wird durch den Motor mittels des Vorgeleges 8 und der
Kette samt Kettenrädern g dauernd angetrieben. Mitteis der Kupplung i o, welche
durch die Feder i i geschlossen wird, ist das Vorgelege 8 mit der Kette und den
Kettenrädern i z des Wechselbettrollganges 5 verbunden und läuft letzterer mit derselben
Geschwindigkeit wie der Kühlkanalrollgang .l.
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Sobald liun das Glühgut 13 auf den Wechselbettrollgang 5 gelangt und
dort die in Bereitschaftsstellung senkrecht stehenden Finger 1:1 hetvegt, werden
durch den Kontakthebel 15 (Abb. z), der auf der Fingerwelle 32 .aufgekeilt ist,
die Kontaktknöpfe v@ miteinander verbunden, und das Zeitrelais i; erhält Strom.
Dies bewirkt, daß der Kontakthebel 18 des Zeitrelais 1; die beiden Kontaktknöpfe
i g miteinander verbindet. Dadurch erhalten die Magnete 2o und 21 sowie der Motor
22 Strom. und es wird die Kupphing io durch den Magnet mittels des Schwinghebels
23, der sich um die feste ochse 2.1 dreht, ausgekuppelt, während gleichzeitig der
Magi.et 21 die Kupplung 25, die durch die
Feder 26 geöffnet war,
mittels des Sc,li«-inghebels 27, der _ um die feste Achse z8 drehbar ist, zum Eingriff
bringt. Gleichzeitig setzt der Motor 22 den Rollgang 6 mittels des Vorgeleges 29
und der Kette und der Kettenräder 3o in Bewegung.
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Es wurde jetzt der Rollgang 5 an den Rollgang 6 durch das Vorgelege
31 angeschlossen, und er bewegt sich mit gleicher Geschwindigkeit wie Rollgang 6.
Diese Geschwindigkeit ist bedeutend größer als die des dauernd laufenden Rollganges
4.
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Die Finger 14, welche im gezeichneten Fall die geschilderte Änderung
bewirkt haben, sind auf der Welle 32 .aufgekeilt, welche in den Lagern 33 gelagert
ist und auf welcher außerhalb des Kühlkanals der Handhebel 34 und, wie schon erwähnt,
der Kontakthebel 15 befestigt sind. Mittels des Handhebels 34 können die Finger
14 außer Aktion gesetzt werden, und zwar wird für diesen Zweck der Kontakthebel
15 mittels der Klinke 3 5 (Abb. 2) festgelegt, wie dies im gezeichneten Fall bei
den Fingern 36 und 37 mit ihren Kontakthebeln 38 und 39 der Fall ist.
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Die Batterie von mehreren FingenVellen mit Fingern hat den Zweck,
bei Glühgütern verschiedener Länge die richtige Lage des Glühgutes auf dem Wechselbettrollgang
5 im Augenblick der Umschaltung zu sichern. Dem Glühgut 13 folgt nämlich das Glühgut
40 im Abstand 41. Da dieser Abstand 41 vom Glühgut 4o durchwandert wird, während
das Glühgut 13 ausgeschleust wird, ist es wichtig, daß das vordere Ende des Glühgutes
40 sich noch nicht auf dem Rollgang 5 befindet, wenn die Aussschleusung beginnt,
da sonst das Glühgut 4o auf zwei mit verschiedener Geschwindigkeit laufenden Rollgängen
zu liegen käme.
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Bei einem Glühgut, das kürzer ist als Glühgut 13, wird beispielsweise
die Fingerwelle 32 mittels des Handhebels 34 so lange gedreht,' bis der Kontakthebel
15 in der Klinke 35 festgelegt ist und damit die Finger 14 außer Betrieb gesetzt
sind, während die Finger 36 durch den Handhebel 42 aufgerichtet werden.
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Es wird dadurch erreicht, daß das rückwärtige Ende des jeweils auf
dem Wechselbettrollgang 5 liegenden Glühgutes sich im Augenblick der Umschaltung
bei verschiedenen Glühgutlängen an ungefähr derselben Stelle befindet, so daß das
vordere Ende des folgenden Glühgutes 4o erst den Wechselbettrollgang 5 erreicht,
wenn die Aus -schleusung beendet ist. Die Ausschleusung selbst, also der Durchgang
des Glühgutes durch die beiden Schleusentore 43 und 44 und die Schleusenkammer 45;
bis es auf den offenen Teil 46 des Rollganges 6 gelangt, wird dadurch beendet, daß
das Zeitrelais 17
nach einer bestimmten Zeit den Kontakt i 9 mittels des Kontakthebels
i8 unterbricht. Diese Zeit ist so bemessen, daß in ihr das vordere Ende des Glühgutes
13 das Ende des Rollganges 6 erreicht hat.
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Durch die Unterbrechung des Kontaktes ig werden die Magnete 20 und
2 r und der Motor 22 stromlos, die Kupplung io wird durch die Feder i i geschlossen
und die Kupplung 25 durch die Feder 26 geöffnet. Der Rollgang 6 wird stillgelegt,
und der Rollgang 5 läuft wieder mit der Geschwindigkeit des Rallganges
4.
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Das Öffnen und Schließen der Schieber oder Klappen der Schleusentore
43 und 44 geschieht dadurch, daß das Glühgut bei seiner Annäherung an das Tor den
elektrischen Strom einschaltet, der den Hub des Schiebers 47 bzw. 48 bewirkt. Zu
diesem Zwecke .sitzen auf den Fingerwellen 49 und 5o die Finger 51 und 52, welche
vom Glühgut niedergedrückt werden.
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Ein wesentlicher -Vorteil der Einrichtung besteht darin, daß mit jeder
der Fingerwellen 49 und 5o gleiche Fingerwellen 55 bmv. -56 auf der anderen Seite
der Schleusentore mechanisch gekuppelt sind.
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Diese Kupplung :erfolgt in der Weise, daß beim Tor 43 der Kontakthebel
58 finit dem Gewichtshebel 59 durch die Stange 53 und beim Tor 44 der Kontakthebel
6o mit dem Gewichtshebel 61 durch die Stange 54 gelenkig verbunden sind.
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Sobald der Kontakthebel 58 die beiden Kontaktknöpfe 62 miteinander
verbindet, erhält der Magnet 63 Strom und zieht den Schieber 47 mittels der beiden
Seilscheiben 64 und 65 hoch. Wenn das Glühgut mit seinem rückwärtigen Ende die Finger
57 freigegeben hat, kehrt der Kontakthebel 58 in seine frühere Lage zurück, der
Stromkreis des Magnets 63 wird unterbrochen, und der Schieber 47 fällt herab.
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Der gleiche Vorgang erfolgt beim Ausgangstor 44. Auch hier wird das
Tor erst wieder geschlossen, wenn die Finger 66 vom rückwärtigen Ende des Glühgutes
freigezeben worden sind.