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Verfahren zur Herstellung von Diäthylcarbamaten der Resorcinmonoalkyläther
Es wurde gefunden, daß die bisher unbekannten Diäthylcarbamate der Resorcinmonoalkyläther
sowie deren Homologe eine ausgezeichnete vermizide Wirkung besitzen. Man erhält
die neuen Verbindungen, indem man Resorcinmonoalkyläther bzw. ihre Homologen in
die zugehörigen Diäthylcarbamate überführt oder indem man die am Stickstoff diäthylierten
Monocarbaminsäureester von Resorcin bzw. seinen Homologen alkyliert. Man kann das
Verfahren beispielsweise so ausführen, daß man die Monoalkyläther von Resorcin bzw.
ihre Homologen mit Phosgen in die Carbaminsäurechloride überführt, welche, mit Diäthylamin
umgesetzt, die entsprechenden Diäthylcarbamate gehen. Mit dem gleichen Erfolg lassen
sich die Resorcinmonoalkyläther bzw. deren Homologe mit Diäthylcarbaminsäurechlorid
unmittelbar in die zugehörigen Diäthylcarbamate überführen. Schließlich läßt sich
das Verfahren auch in der Weise ausführen, daß man Resorcin bzw. seine Homologen
zunächst in die zugehörigen, am Stickstoff diäthylierten Monocarbaminsäureester
verwandelt und diese vorsichtig alkyliert.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Körper zeigen teilweise
gegen Ascariden, teilweise gegen B,othriocephalus, teilweise gegen beide Parasiten
eine äusgesprochen vermizide Wirkung. Sie sollen daher in der Therapie Verwendung
finden. Beispiele ia. Res,orcinmonomethylätherdiäthylcarbamat 26 Gewichtsteile Resorcinmonomethyläther
und 18 Gewichtsteile Pyridin werden in 67 Volumteilen Toluol gelöst. Diese Lösung
läßt man unter Rühren und Kühlung mit Kältemischung in Zoo Volumteile einer 25%igen
Phosgen-Toluol-Lösung einlaufen und das Gemisch langsam Raumtemperatur annehmen.
Nach 2- bis 3 ständigem Stehen wird wieder mit Eis gekühlt, Eis eingetragen,
die
Toluollösung mit eiskalter, verdünnter Salzsäure und danach mit Wasser ausgeschüttelt.
Nach flüchtigem Trocknen mit Natriumsulfat wird ein großer Teil des überschüssigen
Phosgens im Vakuum abgesagt':; und die Lösung unter Eiskühlung und Rühren in ein
Gemisch von 8o Gewichtsteilen Di= äthylamin und 30 Volumteilen trockenem
Äther eingetragen. Nach kurzem Stehen ist die Umsetzung beendet. Jetzt schüttelt
man nacheinander mit eiskalter, verdünnter Salzsäure, eiskalter, verdünnter Natronlauge
und Wasser aus und trocknet mit Natriumsulfat. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels
hinterbleibt das Resorcinmonomethylätherdiäthylcarbamat in guter Ausbeute als gelbliches
öl.
Es siedet bei 2 mm bei 138 bis 140°.
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l b. 22o Gewichtsteile Resorcin werden mit ioo Volumteilen
Pyridiii gemischt und dann mit 271 Gewichtsteilen Diäthylcarbaminsäurechlorid versetzt.
Beim Erhitzen auf dem Dampfbad setzt eine Reaktion ,ein, die man ohne weitere Wärmezufuhr
abklingen läßt. Erst dann wird noch 4 Stunden lang erhitzt. Danach kühlt man ab,
löst in Äther, schüttelt mehrmals mit verdünnter Sodalösung und danach erschöpfend
mit eiskalter, verdünnter Kalilauge aus. Diese alkalische Lösung wird mit eiskalter,
verdünnter Schwefelsäure angesäuert und ausgeäthert. Nach dem Trocknen des Äthers
wird dieser abdestilliert und der Rückstand fraktioniert. Dabei geht das Resorcinmonodiäfhylcarbamat
bei 2 mm bei 177 bis 179° über. Es bildet ein gelbliches öl, das bald zu einer farblosen
Kristallmasse erstarrt. Beim Umlosen aus Benzol erhält man farblose, prismatische
Kristalle mit dem F. 67 bis 68'.
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Zu einer Lösung von 52 Gewichtstellen Resorcinmonödiäthylcarbamat
in 2ooVolumteilen Methylol läßt man unter Rühren und Wasserkühlung gleichzeitig
32 Gewichtsteile Methylsulfat und 32 Gewichtsteile konzentrierte Kalilauge tropfen.
Nach beendigtem Eintragen läßt man noch einige Zeit stehen, verdünnt mit Wasser,
nimmt das abgeschiedene öl mit Äther auf und schüttelt die ätherische Lösung mehrmals
mit verdünnter Lauge aus. Nach dem Trocknen wird die ätherische Lösung eingedampft
und der Rückstand fraktioniert. Das erhaltene Resorcinmonomethylätherdiäthylcarbamat
zeigt dieselben Eigenschaften wie das nach Beispiel ia dargestellte Produkt. 2.
Resorcinm.onoäthylätherdiäthy lcarbamat Gleiche Gewichtsmengen Resorcinmonoäthyläther
und Diäthylcarbaminsäureclilorid werden 4 Stunden lang auf dem Dampfbad erhitzt,
wobei Salzsäuregas entweicht. lach dem Abkühlen nimmt man mit Äther auf, schüttelt,
wie oben beschrieben, aus und destilliert den Äther nach dem Trocknen ab. Das in
fast theoretischer Menge hinterbl.cilende Rohprodukt wird durch Vakuumdestillation
gereinigt. Es siedet unter 3 mm bei 151". 3a. Resorcinmono-(n-butylätherdiäthylcarbamat
In gleicher Weise :erhält man den entsprechenden Butyläther aus äquivalenten Mengen
Resorcinmono-(n r-butyläther und Diäthylcarbaminsäurechlorid in gleich guter Ausbeute.
Er siedet unter 2mm bei 155".
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3b. 332 Gewichtsteile Resorcinmono-(n @-butyläther und i8o Gewichtsteile
Pyridin werden in 5oo Volumteilen Benzol gelöst. Unter Rühren und Eiskühlung läßt
man hierzu eine Lösung von 95 Gewichtsteilen Phosgen in 6oo Volumteile Benzol tropfen,
schüttelt nach mehrstündigem Rühren mit verdünnter Salzsäure und verdünnter Lauge
mehrmals aus und trocknet die Lösung mit Chlorcalcium. Nach dem Abdestillieren des
Lösungsmittels fraktioniert man den 1'tückstand im Vakuum. In- guter Ausbeute erhält
man hierbei den Kohlensäure-bis-(3-[nj-butylox\--phenylj-ester als farbloses, bald
erstarrendes öl (Kpl bis Kpl,.= 227 bis 228 ; F.40-j-71,6 Gewichtsteile dieses Esters
werden finit 3o Gewichtsteilen Diäthylamin gemischt. Sobald sich ein Teil _ des
Esters gelöst hat, tritt unter Freiwerden von Wärme die Umsetzung ein, und das Gemisch
wird diel,-liissi#.
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Zur Vervollständigung der Reakf Z3 tion erwärmt man schließlich noch
1/2 Stunde auf dem Dampfbad. Durch fraktionierte Destillation erhält man aus dem
Reaktionsgemisch das Resorcinmono-(n @-butylätherdiäthylcarbamat neben Resorcinmono-'n
: -butyläther in quantitativer Ausbeute. 4. 2-:@thoxy-4-oxytoluoldiäthylcarbamat
4 Amino-2-kresoläthyläther wird in üblicher Weise dianotiert und verkocht. Das erhaltene
2-Äthoxy-4-oxytoluol siedet unter 4 mm bei I19° und bildet aus Hexahydrobenzol farblose
Nadeln, die bei 71 bis 72° schmelzen.
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45,6 Gewichtsteile hiervon werden mit 4o,6 Gewichtsteilen Diäthylcarbaminsäurechlorid
4 Stunden lang auf dem Dampfbad erhitzt und, wie in den vorhergehenden Beispielen
beschrieben, aufgearbeitet. Das erhaltene 2-Äthoxy-4-oxytoluoldiäthylcarbamat bildet
ein farbloses öl, das unter 2 mm bei 152' siedet.