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Es ist bekannt, dass durch Einwirkung von Alkyljodid auf ein Alkalisalz des 3-Oxoben- zoparoxazindihydrids- (92. 3) [Phenmorpllnlon]
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eine Alkylgruppe an der 4-Stellung eintritt. So wurde durch Wheeler und Barnes (Am. 20 [1898] 555) die 4-Methyl-und 4-Äthyl-Verbindung beschrieben. Andere in 4-Stellung alkylierte Abkömmlinge sowie die 4-Aralkylverbindungen sind bis jetzt nicht hergestellt worden.
Es wurde nun gefunden, dass man durch Aralkylierung des 3-0xobenzoparoxazindihydrids- (2. 3) oder dessen Derivaten bzw. deren Alkali-oder Erdalkalisalzen zu 4-Aralkylverbindungen gelangt, die therapeutisch wertvolle Eigenschaften besitzen. Während die 4-Alkylderivate nur ganz schwache analogetische Wirkungen aufweisen, sind die 4-Aralkylverbindungen ausgezeichnete krampflösend wirkende Mittel von sehr geringer Giftigkeit : sie sollen deshalb therapeutische Verwendung finden.
Die Aralkylierung kann in der verschiedensten Art und Weise erfolgen ; so ist es beispielsweise keineswegs erforderlich, Aralkyljodide zu verwenden. Mit Hilfe der technisch leichter zugänglichen und billigeren Aralkylbromide und-chloride kann man die gewünschte Umsetzung ebenfalls sehr leicht durchführen und ganz vorzügliche Ausbeuten erzielen.
Beispiel 1: 149 Gewichtsteile 3-Oxobenzoparoxazindihydrid-(2. 3) werden mit 138 Ge- wichtsteilen geglühtem und gesiebtem Kaliumcarbonat innig vermischt und mit 253 Gewichts- teilen Benzylchlorid 6 Stunden unter Rühren in einem Ölbad von 1600 erwärmt. Zur Aufarbeitung der Reaktionsmasse lässt man auf 100 erkalten und destilliert mit Wasserdampf das überschüssige Benzylchlorid ab. Darauf lässt man unter Rühren 30 Gewichtsteile 300joigne Natronlauge eintropfen, um etwa vorhandene geringe Mengen unverändertes Ausgangsprodukt zu lösen. Lässt man nunmehr erkalten, so erstarrt das zunächst ölige, in Wasser und Natronlauge unlösliche Reaktionsprodukt, worauf man es von der alkalischen Flüssigkeit trennt. Die Ausbeute kommt der theoretischen nahe.
Zur Reinigung kann das Reaktionsprodukt im Vakuum destilliert und aus Methylalkohol oder Petroläther umkristallisiert werden. Der Schmelzpunkt des reinen 4-Benzyl-3-oxobenzoparoxazindihydrids-(2.3) liegt bei 70-71 .
Beispiel 2 : Durch Lösen von 149 Gewichtsteilen 3-Oxobenzoparoxazindihydrid-(2. 3) in 2500 Volumteilen einer 0, 4n-Barytlösung und Verdampfen der Lösung im Vakuum stellt man zunächst das trockene Bariumsalz her. Erwärmt man dasselbe unter Umrühren mit 300 Gewichtsteilen Benzylchlorid 8 Stunden auf 100 , so ist die Benzylierung vollendet. Zur Aufarbeitung der Reaktionsmasse bläst man das im Überschuss angewendete Benzylchlorid mit Wasserdampf ab, dekantiert das beim Abkühlen erstarrende Reaktionsprodukt zur Entfernung der Bariumsalze mehrmals mit Wasser, worauf mall zur weiteren Reinigung des Reaktionsproduktes wie in Beispiel 1 verfahren kann.
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Beispiel 3 : 247 Gewichtsteile trockenes Natriumsalz des 3-0xo-2-phenylbenzoparoxazindi- hydrids- (2. 3) (das durch Reduktion von inakt. o-Nitrophenyläthermandelsäure gewonnen werden kann ; A. 220 [1883] 51) werden mit 260 Gewichtsteilen Benzylbromid und 500 Gewichtsteilen Benzol unter Rühren 4 Stunden am Rückfluss zum Sieden erwärmt. Man entfernt nach vollendeter Umsetzung Benzol und überschüssiges Benzylbromid durch Wasserdampf, setzt zur Entfernung etwa noch anwesender Mengen nicht benzylierten Ausgangsproduktes 30 Gewichtsteile 300/oiger Natronlauge zu. lässt unter Rühren erkalten und trennt, die Lauge vom
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4-benzylbenzoparoxazindihydrid-(2. 3) in Nadeln vom F==90 .
Beispiel 4 : 163 Gewichtsteile 3-0xo-6-methylbenzoparoxazindihydrid- (2. 3) werden in einer alkoholischen Natriumäthylatlosung gelöst, die bereitet ist aus 35 Gewichtsteilen metallischem Natrium und 700 Gewichtsteilen Alkohol. Darauf fügt man 200 Gewichtsteile Benzylchlorid zu und kocht die Lösung unter RÜckfluss. Nach etwa 3 Stunden ist die Umsetzung vollendet, was man an dem Eintritt phenolphthalein-neutraler Reaktion erkennt. Nach Zusatz von 60 Gewichtsteilen 300/oiger Natronlauge und Destillation mit Wasserdampf arbeitet man das Reaktionsprodukt in analoger Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, auf. Man erhält das 3-Oxo- 6-methyl-4-benzylbenzoparoxazindihydrid-(2. 3) in farblosen Nadeln vom F==118 .
Das als Ausgangsverbindung dienende substituierte Benzoxazin kann analog wie das nicht substituierte erhalten werden ; sein Schmelzpunkt liegt bei 2050.
Beispiel 5 : 149 Gewichtsteile 3-0xobenzoparoxazindihydrid- (2. 3) werden in 1000 Volumteilen einer normalen methylalkoholischen Lösung von Dimethylphenylbenzylammoniumhydroxyd gelöst und die Lösung am Rückfluss zum Sieden erwärmt. Nach kurzer Zeit ist die phenolphthaleinalkalische Reaktion der Lösung verschwunden. Arbeitet man die Reaktionsmasse nunmehr in in der bereits mehrfach beschriebenen Weise auf, so erhält man das 3-0xo-4-benzylbenzo- paroxazindihydrid- (2. 3) in vorzüglicher Ausbeute.
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die Reaktionsmasse nicht mehr auf feuchtes Phenolphthaleinpapier einwirkt, was nach etwa 2 Stunden der Fall ist.
Bläst man nunmehr das überschüssige o-Chlorbenzylchlorid mit Wasserdampf ab, setzt zum Rückstand 60 Gewichtsteile 30%ige Natronlauge und lässt unter Rühren erkalten, so erhält man 3-Oxo-4-[o-chlorbenzyl]-benzoparoxazindihydrid-(2. 3), das, aus Methylalkohol umkristallisiert, bei 1060 schmilzt.
Beispiel 7: 149 Gewichtsteile 3 - Oxobenzoparoxazindihydrid @ (2. 3) werden mit 150 Gewichtsteilen Wasser und 127 Gewichtsteilen Benzylchlorid verrührt. Man erwärmt auf 80-90 . Nunmehr setzt man 140 Gewichtsteile 30%iger atronlauge zu und nach Ablauf von 4 Stunden nochmals 70 Gewichtsteile und lässt dann unter Rühren erkalten. Die erhaltene Verbindung ist identisch mit der in Beispiel 1 beschriebenen. Aus der vom Reaktionsprodnkt
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