DE70929C

DE70929C - Schneidmaschine für Papier und andere Stoffe

Info

Publication number: DE70929C
Application number: DENDAT70929D
Authority: DE
Original assignee: R. W. WlLTON in 49 Albany Street, Regent Park, London
Anticipated expiration: 1913-01-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 11: Büchbinderei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1893 ab.

Bei der nachfolgend beschriebenen Maschine sind zwei doppelschneidige Messer in zwei Rahmen gelagert, welche gegen einander bewegt werden können, derart, dafs die Messer bei jedesmaliger Bewegung der Rahmen an einander vorbeigehen und einen Schnitt ausführen. Es werden also die Messer bei Auf- und Niedergang bezw. beim Hin- und Hergang zweimal schneiden, so dafs die doppelte Arbeitsmenge wie bisher geleistet werden kann.

Hierbei können die Messer sowohl parallel, als auch geneigt zu einander angeordnet sein, und ebenso kann ihre Bewegung in verschiedener Weise erfolgen, nämlich derart, dafs nach jedesmaligem Vorbeigehen, also nach jedesmaligem Schneiden, eine Ruhepause eintritt, während welcher der Transport des Schneidmaterials erfolgt, oder dafs nach dem Aufgang unverzüglich der Niedergang wieder eintritt.

In den Fig. 1 bis 3 bezeichnet α das Maschinengestell, in welchem die mit dem doppelschneidigen Messer b c versehenen Rahmen d e in Führungen vertical auf- und abbewegbar gelagert sind. Die Messerrahmen werden von den Curvenscheiben η und j aus durch die Hebel g und m, sowie durch die Lenkerstangen, f und Z entgegengesetzt bewegt. Die Hebel m und g sind sämmtlich auf einer Achse i angeordnet, und zwar die Hebel m direct, die Hebel g unter Vermittelung von Hülsen h; die -Curvenscheiben η und j sitzen dagegen auf einer zweiten Achse k, welche aufserhalb des Maschinengestelles mit der Fest- und Losscheibe χ χ¹ versehen ist.

Die Führung der Rahmen d und e wird an der vorderen Seite durch Rollen 0 bewirkt, die. auf Achsen ρ sitzen, welche von den Lagern q gehalten werden. An der Rückseite befinden sich die Führungsrollen r auf den Achsen s, welch letztere unter dem Einfiufs von Spiralfedern t stehen und mittelst der mit den Handrädern ν versehenen . Schraubenspindeln u mehr oder minder gegen die Rahmen geprefst werden, so dafs damit auch der Druck zwischen den Rahmen selbst geregelt werden kann.

Auf dem Arbeitstisch n> wird das zu schneidende Material, wie Papier, Pappe, Leder oder sonstiger Stoff, zugeführt, und es erfolgt ein Schnitt dann, wenn sich das Messer b von oben nach unten und das Messer c von unten nach oben bewegt, sowie ebenfalls dann, wenn diese Bewegungen in entgegengesetzter Richtung vor sich gehen.

Durch die Verwendung der Curvenscheiben wird bei dieser Ausführungsform bewirkt, dafs nach jedem Schnitt eine Ruhepause eintritt, während welcher der Transport des Papiers etc. vor sich gehen kann.

Es kann aber diese Einrichtung in einfacherer Form auch zum Herstellen von Papierschnitzeln für Packzwecke etc. benutzt werden, und es wird dann, wie Fig. 4 zeigt, der Antrieb der Rahmen d e mit den Messern b c durch Kurbelstangen C D von Kurbeln A B aus bewirkt, welch letztere auf einer theils im Rahmen α, theils in den Böcken F gelagerten Welle H angeordnet sind. Bei dieser Einrichtung treten

dann eigentliche Ruhepausen bei der Umkehrung der Bewegungsrichtung nicht mehr ein, vielmehr erfolgt der Betrieb durchaus continuirlich.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Eine Schneidmaschine für Papier oder ähnliche Stoffe, bei welcher zwei doppelschneidige Messer b c wechselweise an einander vorbeibewegt werden, derart, dafs bei jedesmaligem Vorbeigehen ein Schnitt ausgeführt werden kann.
Eine Schneidmaschine der unter i. gekennzeichneten Art, bei welcher die entgegengesetzt hin- und hergehende Bewegung der Messer b c bezw. ihrer Trag- und Führungsrahmen d e durch Curvenscheiben η j unter Vermittelung von Hebeln g m und Lenkerstangen fl bewirkt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.