DE706653C - Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder FettsaeureemulsionenInfo
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Description
- Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, m"sbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsäuren oder fettsäureernulsionen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen tierischer Fasern, insbesondere von Rühwolle, die durch Pech und andere schwer entfernhaxe Verunreinigungen stark verschmutzt ist. Tierische Fasern müssen bekanntlich sehr schonend gewaschen werden, da stärker wirksame Mittel die Faser erheblich zu schädigen vermögen. Leider vermag man aber in vielen Fällen mit milder wirk-enden Waschmitteln nicht zum Ziele zu kommen, da neben den gutartigen Verunreinigungen, etwa den normalen Fetten und Schweißen, auch solche auftreten, die hartnäckiger, man sagt bösartig, sind. Ihre Beseitigung erfordert also kräftigeres Waschen, und man muß die hierbei auftretende S#chädigung mit in Kauf nehmen. Deh durch Pech, verharztes Mineralöl u. dgl. verunreinigten Wollen kommt man jedoch selbst durch kräftigere Waschmittel nicht bei. Das Pech besteht vor allem aus teerigen -Bestandteilen und aus Bleiverbindungen (Mennige), essind dies die überreste der zum Zeichnen der Tiere verwendeten Farbpasten. Bisher war man gezwungen, solche Wollen sorgsam auszusortieren und für sich durch Extrahieren mit organischen Lösungsmitteln zu reinigen. Dieser Weg führt jedoch keineswegs mit Sicherheit zum Erfolg, und man zog es daher in den allermeisten Fällen vor, die. Spitz,en abzuschneiden und die pechhaltigen Teile wegzuwerfen, wodurch ein erheblicher Teil von Wolle verlorengeht*.
- Durch das Verfahren nach vorliegender Erfindung gelingt es nun, diese schwer entfernbaren Verunreinigungen und vor allem das-Pech auf einfache und billige Weise zu --ntfernen, ohne daß eine Schädigung des Materials einzutreten vermag.
- Das vorliegende Verfahren besteht darin, daß die verunreinigte und die zu reinigende Wolle mit erheblichen Mengen von Fettsäure 'in homogener Form, in Form von Emulsionen oder Susplensionen oder auch in Form von Lösungen zusammerigebracht wird. Hierbei erwies es sich als notwendig, Fettsäuremengen zu verwenden, die zumindest den Mengen der die Wolle verunreinigenden Stoffe gewichtmäßig gleich sind. Diese Fettsäure bleibt so lange mit der Wolle und damit auch mit den Verunreinigungen in Berührung, bis diese durchtränkt sind. Die Fettsäuren sind hervorragend geeignet, der-,> artige Verunreinigungen, wie Pech, zu durchdringen, aufzuweichen, ja sogar teilweise zu lösen. Nunmehr entfernt man den überschuß an Fettsäure durch Abpressen oder Abschleudern wieder von der Wolle. D#n Rest Fettsäure, der an der Wolle, an und in den Verunreinigungen sitzt, verwandelt man dann durch Zugabe geeigneter alkalisch reagierender Verbindungen, etwa von Ammoniak, Sioda
o. dgl. in Seife und wäscht mit dieser die Wolle in Üblicher Weise fertig. Hierbei ist trotz des Abpressens. Abquetschens oderAb- schleuderns der überschüssigen Füttsätire der Gehalt an solcher noch so hoch, daß er zum Waschen einer wesentlich größeren, etwa der zehnfachen Wolleincii 'ge normaler Ver- ui)ruiiii"tii),i ausruichun. würde, man kann da- her das Ferti-waschun in Ge-enwart normal C C verunreinigter Wollen vornehmen. um die ver liältiiisniät,ii- grol,'e entstehende Seifenmenge wirtschaftlich auszunutzen. Als Fettsättre kann man die üblichen Fett- säuren verwenden, besonders brauchbar sind die flüssigen Fettsäuren bzw. solche, die bei mittlerer Temperatur flüssig- werden. Ge- nannt seien als Beispiel: C)lsätire, Laurin- 5äure, ein Gemisch von Palmitin- und Stea- rinsäure ., Tranölfettsäure. Wie bereits ausge- führt, kann man diese Fettsäuren. auch in #elöstern Zustande, d. li. in einem der -e- II t> bräuchlichen organischen Lösungsmittel ge- löst zur Anwendwig bringen. Zweckmäßi-er dürfte oft eine k-olloiclale Lösun- sein, wobei man als Ernul-atoren einen der bekannten, vorzulsweise aber Seife, verwendet. Auch die Zugabe bekannter Netzmittel oder zur Scho- nun- des Materials auch von Pufferungsmit- teln kann von Vorteil sein. Das vorliegende Verfahren wird zweck- mä13i,- zum Reinigen der Rohwolle venven- det. Es liegt ab-er auf der Hand, daß man auch Halbfertig-waren und Fertigwaren noch nach den Angaben, des vorliegenden Verfali- rens j-efni"eii kann, ebenso natürlich auch vorgewaschene Wolle" bei der man nachträg- lich schwer entfernbare Verunreinigungenvor- findet. S:olche brauchen uicht bei Lebzeiten des Tieres auf den Pulz gekommen zu sein, es ist auch möglich, nachträglich auf das Haar kommende Verunrüinigungen herabzu- brin-en, z. B. kann man vom Schilistrans- port her mit Mineralöl verunreinigte Wollen so reinigün. Ferner könnun ebenso andere tierische Haare dein vorliu-enden Verfahren I unterworfen werden, so Ziegen- und Kanin- chenhaare. Es ist bereits bekanntgewordeti, tierische Fasern mit einer Menge Fettsäure zu be- tropfen# die der zur Wäsche der Fasern be- nötigten g Seife entspricht. Diese Fett- säure wird dann ihrem Zweck entsprechend umgeheiid durch alkalische Lösungen in Seife verwandelt. L;ii solches Vorgeben ist zur Beseitigung schwer entfernbarer Verunreini- ,Itiii-eii, insbesondurc vonPich, deshalbnicht ,-eLlic,riet, weil, wic bereits aus-eführt, die zur Wäsche einer Fasermenge benötigte Sei- fenmenge eine wesentlich geringere ist als die zum Lösen der Verunreinigungun benötigte Fettsäurenienge. Man verwendet im vorlie- ZD - Die zur Anwendung gebrachte Fettsäure, soweit sie nicht vor der Verwandlung in Seife auf mechanischem Wege entfernt wurde, kann aus den Waschwässern durch Ansäuern derselben mit Schwefelsäure oder einer ähnlichen starken Säure zurückgewonnen werden, worauf man die wiedergewonnene Fettsäure gegebenenfalls nach einer leicht durchzuführenden Reinigung weiterhin zur Ausübung des vorliegenden Verfahrens verwenden kann. Die Fettsäureverluste sind hierbei nur gering.
- Das folgende Beispiel soll zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung dienen. B ei s pJel Rühwolle wird mit technischer ülsäure je nach dem Grade der Verunreinigung einige Stunden kalt oder gegebenenfalls kürzere Zeit in der Wärme behandelt, bis die Verunreiuigungen hiureichend durchtränkt sind, was man vorteilhaft durch Prüfung mit den Fingern erkennt, da die Verunreinigungen dann unter dem Druck der Finger zerbröckelt oder zerrieben werden können. Man benötigt hierbei etwa eine gewichtsgleiche Menge an Fettsäure wie der Gewichtsimenge der Verunreinigungen entspricht, bei Verwendung einer Fettsäureemulsioil kommt man mit etwas geringeren Mengen aus, darf aber trotzdem die angegebene Grenze nicht unterschreiten. Bei stark erhärteten Pechen ist es vorteilhaft, die Menge der anzuwendenden ölsäure bis zum Gewicht der Wolle und noch darüber hinaus zu steigern. Nach dem Aufweichen wird die überschüssige Fettsäure durch Abschleudern, Abpressen oder Abquetschen entfernt. Hierauf bringt man die zu reinigende Wolle mit einer wäßrigen Lösung einer a-lkalisch reagierenden Verbindung, etwa Ammoniak, zusammen. Hierbei braucht das Ammoniak zur völligen Neutralisation der Fcttsäure nicht ausreichen. In der wüßrigen Seifenlösung wird nun die Wolle in üblicherWeise fertiggewaschen. Nach dem Waschen spült man gut. Es ist bereits erwähnt, daß man an Stelle der ölsäure auch andere Fettsäuren oder Gemische, derselben verwenden kann. Auch in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln, wie- Tetrachlorkohlenstoff, Pyridin oder Kiefernül (Pineöl) usw., kann man arbeiten, wie sich auch der Zusatz von puffernden und anderen materialschonenden Zusätzen vorteilhaft !erweisen kann. Anstatt Rohivollen kann man, wie schon erwähnt, auch gewaschene Wollen oder auch Fertigwaren, etwa die sehr empfindlichen Klavierfilze, nach dem beschriebenen Verfahren reinigen.
Claims (2)
- PATr-.NTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwollen, durch Behandlung mit Fettsäuren oder Fetts.ätireeimulsionen, gegebenenfallsunter , z# Zusatz organisüherLösungsmittel oder-von emulgierenden, puffernden oder netzeilden S.toffen unter anschließender überführung der Fettsüure in Seife, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wollezwecks Entfernung von Pech, und anderenschwer entfernbaren Verunreinigungen mit einer größeren als zur Seifenbildung notwendigen, mindestens aber den in der Wolle vorhandenen Verunreinigungen gleichen Menge von Fettsäure oder Fettsäureemulsion durchtränkt, diese Stoffe auf der Wolle längere. Zeit, mindestens aber bis zur Durchdringung der Verunreinigungen in der Wolle beläßt und den vorhandenen üherschuß an Fetts.äure vor der überführung in Seife abschleudert oder abquetscht.
- 2. Verfahren nach Anspruch i dadurch gekennzeichnet, daß man zur Durchführung des Verfahrens ganz oder teilweise Fettsäuren verwendet, die man aus den entstandenen Seifenlösungen durch Ausfällen mittels starker Säuren gewonnen hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF74676D DE706653C (de) | 1932-12-14 | 1932-12-14 | Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
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DE706653C true DE706653C (de) | 1941-05-31 |
Family
ID=7112283
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEF74676D Expired DE706653C (de) | 1932-12-14 | 1932-12-14 | Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE706653C (de) |
-
1932
- 1932-12-14 DE DEF74676D patent/DE706653C/de not_active Expired
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