DE706653C - Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen

Info

Publication number
DE706653C
DE706653C DEF74676D DEF0074676D DE706653C DE 706653 C DE706653 C DE 706653C DE F74676 D DEF74676 D DE F74676D DE F0074676 D DEF0074676 D DE F0074676D DE 706653 C DE706653 C DE 706653C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wool
fatty acids
fatty acid
soap
impurities
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF74676D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
EHRHART FRANZ DR
Original Assignee
EHRHART FRANZ DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by EHRHART FRANZ DR filed Critical EHRHART FRANZ DR
Priority to DEF74676D priority Critical patent/DE706653C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE706653C publication Critical patent/DE706653C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, m"sbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsäuren oder fettsäureernulsionen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen tierischer Fasern, insbesondere von Rühwolle, die durch Pech und andere schwer entfernhaxe Verunreinigungen stark verschmutzt ist. Tierische Fasern müssen bekanntlich sehr schonend gewaschen werden, da stärker wirksame Mittel die Faser erheblich zu schädigen vermögen. Leider vermag man aber in vielen Fällen mit milder wirk-enden Waschmitteln nicht zum Ziele zu kommen, da neben den gutartigen Verunreinigungen, etwa den normalen Fetten und Schweißen, auch solche auftreten, die hartnäckiger, man sagt bösartig, sind. Ihre Beseitigung erfordert also kräftigeres Waschen, und man muß die hierbei auftretende S#chädigung mit in Kauf nehmen. Deh durch Pech, verharztes Mineralöl u. dgl. verunreinigten Wollen kommt man jedoch selbst durch kräftigere Waschmittel nicht bei. Das Pech besteht vor allem aus teerigen -Bestandteilen und aus Bleiverbindungen (Mennige), essind dies die überreste der zum Zeichnen der Tiere verwendeten Farbpasten. Bisher war man gezwungen, solche Wollen sorgsam auszusortieren und für sich durch Extrahieren mit organischen Lösungsmitteln zu reinigen. Dieser Weg führt jedoch keineswegs mit Sicherheit zum Erfolg, und man zog es daher in den allermeisten Fällen vor, die. Spitz,en abzuschneiden und die pechhaltigen Teile wegzuwerfen, wodurch ein erheblicher Teil von Wolle verlorengeht*.
  • Durch das Verfahren nach vorliegender Erfindung gelingt es nun, diese schwer entfernbaren Verunreinigungen und vor allem das-Pech auf einfache und billige Weise zu --ntfernen, ohne daß eine Schädigung des Materials einzutreten vermag.
  • Das vorliegende Verfahren besteht darin, daß die verunreinigte und die zu reinigende Wolle mit erheblichen Mengen von Fettsäure 'in homogener Form, in Form von Emulsionen oder Susplensionen oder auch in Form von Lösungen zusammerigebracht wird. Hierbei erwies es sich als notwendig, Fettsäuremengen zu verwenden, die zumindest den Mengen der die Wolle verunreinigenden Stoffe gewichtmäßig gleich sind. Diese Fettsäure bleibt so lange mit der Wolle und damit auch mit den Verunreinigungen in Berührung, bis diese durchtränkt sind. Die Fettsäuren sind hervorragend geeignet, der-,> artige Verunreinigungen, wie Pech, zu durchdringen, aufzuweichen, ja sogar teilweise zu lösen. Nunmehr entfernt man den überschuß an Fettsäure durch Abpressen oder Abschleudern wieder von der Wolle. D#n Rest Fettsäure, der an der Wolle, an und in den Verunreinigungen sitzt, verwandelt man dann durch Zugabe geeigneter alkalisch reagierender Verbindungen, etwa von Ammoniak, Sioda
    o. dgl. in Seife und wäscht mit dieser die
    Wolle in Üblicher Weise fertig. Hierbei ist
    trotz des Abpressens. Abquetschens oderAb-
    schleuderns der überschüssigen Füttsätire der
    Gehalt an solcher noch so hoch, daß er zum
    Waschen einer wesentlich größeren, etwa
    der zehnfachen Wolleincii 'ge normaler Ver-
    ui)ruiiii"tii),i ausruichun. würde, man kann da-
    her das Ferti-waschun in Ge-enwart normal
    C C
    verunreinigter Wollen vornehmen. um die ver
    liältiiisniät,ii- grol,'e entstehende Seifenmenge
    wirtschaftlich auszunutzen.
    Als Fettsättre kann man die üblichen Fett-
    säuren verwenden, besonders brauchbar sind
    die flüssigen Fettsäuren bzw. solche, die bei
    mittlerer Temperatur flüssig- werden. Ge-
    nannt seien als Beispiel: C)lsätire, Laurin-
    5äure, ein Gemisch von Palmitin- und Stea-
    rinsäure ., Tranölfettsäure. Wie bereits ausge-
    führt, kann man diese Fettsäuren. auch in
    #elöstern Zustande, d. li. in einem der -e-
    II t>
    bräuchlichen organischen Lösungsmittel ge-
    löst zur Anwendwig bringen. Zweckmäßi-er
    dürfte oft eine k-olloiclale Lösun- sein, wobei
    man als Ernul-atoren einen der bekannten,
    vorzulsweise aber Seife, verwendet. Auch die
    Zugabe bekannter Netzmittel oder zur Scho-
    nun- des Materials auch von Pufferungsmit-
    teln kann von Vorteil sein.
    Das vorliegende Verfahren wird zweck-
    mä13i,- zum Reinigen der Rohwolle venven-
    det. Es liegt ab-er auf der Hand, daß man
    auch Halbfertig-waren und Fertigwaren noch
    nach den Angaben, des vorliegenden Verfali-
    rens j-efni"eii kann, ebenso natürlich auch
    vorgewaschene Wolle" bei der man nachträg-
    lich schwer entfernbare Verunreinigungenvor-
    findet. S:olche brauchen uicht bei Lebzeiten
    des Tieres auf den Pulz gekommen zu sein,
    es ist auch möglich, nachträglich auf das
    Haar kommende Verunrüinigungen herabzu-
    brin-en, z. B. kann man vom Schilistrans-
    port her mit Mineralöl verunreinigte Wollen
    so reinigün. Ferner könnun ebenso andere
    tierische Haare dein vorliu-enden Verfahren
    I
    unterworfen werden, so Ziegen- und Kanin-
    chenhaare.
    Es ist bereits bekanntgewordeti, tierische
    Fasern mit einer Menge Fettsäure zu be-
    tropfen# die der zur Wäsche der Fasern be-
    nötigten g Seife entspricht. Diese Fett-
    säure wird dann ihrem Zweck entsprechend
    umgeheiid durch alkalische Lösungen in Seife
    verwandelt. L;ii solches Vorgeben ist zur
    Beseitigung schwer entfernbarer Verunreini-
    ,Itiii-eii, insbesondurc vonPich, deshalbnicht
    ,-eLlic,riet, weil, wic bereits aus-eführt, die
    zur Wäsche einer Fasermenge benötigte Sei-
    fenmenge eine wesentlich geringere ist als die
    zum Lösen der Verunreinigungun benötigte
    Fettsäurenienge. Man verwendet im vorlie-
    ZD
    Ileiiden Verfahren, und das ist der hauptsäch-Z, liche Unterschied, die Fettsäure als Lösungsmittel, muß daher die Verunreinigungen zumindest überall mit Sicherheit mit dem Lösungsmittel in Berührung bringen. Für die Seifenbildung ist das nicht nötig, hier erlolgt ja die Reinigung nicht durch die Fettsäure, sondern erst durch die daraus gebildete Seife. Weiterhin unterscheidet sich das vorliegende Verfahren auch darin von dem Bekannten, das hier sinngemäß der Fettsäure, da man sie als Lösungsmittel verwendet, Zeit gelassen werden inuÜ), die Verunreinigungen züi durchdringen, wozu erfahrungsgemäß mehrere, bis zu 24Stunden erforderlich sind. Die Durchdringung kann man übrigens leicht dadurch feststellen, daß die durchtränkte Verunreini-un,- unter dem Druck der Finger zerfällt oder verreibbar ist.
  • Die zur Anwendung gebrachte Fettsäure, soweit sie nicht vor der Verwandlung in Seife auf mechanischem Wege entfernt wurde, kann aus den Waschwässern durch Ansäuern derselben mit Schwefelsäure oder einer ähnlichen starken Säure zurückgewonnen werden, worauf man die wiedergewonnene Fettsäure gegebenenfalls nach einer leicht durchzuführenden Reinigung weiterhin zur Ausübung des vorliegenden Verfahrens verwenden kann. Die Fettsäureverluste sind hierbei nur gering.
  • Das folgende Beispiel soll zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung dienen. B ei s pJel Rühwolle wird mit technischer ülsäure je nach dem Grade der Verunreinigung einige Stunden kalt oder gegebenenfalls kürzere Zeit in der Wärme behandelt, bis die Verunreiuigungen hiureichend durchtränkt sind, was man vorteilhaft durch Prüfung mit den Fingern erkennt, da die Verunreinigungen dann unter dem Druck der Finger zerbröckelt oder zerrieben werden können. Man benötigt hierbei etwa eine gewichtsgleiche Menge an Fettsäure wie der Gewichtsimenge der Verunreinigungen entspricht, bei Verwendung einer Fettsäureemulsioil kommt man mit etwas geringeren Mengen aus, darf aber trotzdem die angegebene Grenze nicht unterschreiten. Bei stark erhärteten Pechen ist es vorteilhaft, die Menge der anzuwendenden ölsäure bis zum Gewicht der Wolle und noch darüber hinaus zu steigern. Nach dem Aufweichen wird die überschüssige Fettsäure durch Abschleudern, Abpressen oder Abquetschen entfernt. Hierauf bringt man die zu reinigende Wolle mit einer wäßrigen Lösung einer a-lkalisch reagierenden Verbindung, etwa Ammoniak, zusammen. Hierbei braucht das Ammoniak zur völligen Neutralisation der Fcttsäure nicht ausreichen. In der wüßrigen Seifenlösung wird nun die Wolle in üblicherWeise fertiggewaschen. Nach dem Waschen spült man gut. Es ist bereits erwähnt, daß man an Stelle der ölsäure auch andere Fettsäuren oder Gemische, derselben verwenden kann. Auch in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln, wie- Tetrachlorkohlenstoff, Pyridin oder Kiefernül (Pineöl) usw., kann man arbeiten, wie sich auch der Zusatz von puffernden und anderen materialschonenden Zusätzen vorteilhaft !erweisen kann. Anstatt Rohivollen kann man, wie schon erwähnt, auch gewaschene Wollen oder auch Fertigwaren, etwa die sehr empfindlichen Klavierfilze, nach dem beschriebenen Verfahren reinigen.

Claims (2)

  1. PATr-.NTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwollen, durch Behandlung mit Fettsäuren oder Fetts.ätireeimulsionen, gegebenenfallsunter , z# Zusatz organisüherLösungsmittel oder-von emulgierenden, puffernden oder netzeilden S.toffen unter anschließender überführung der Fettsüure in Seife, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wollezwecks Entfernung von Pech, und anderenschwer entfernbaren Verunreinigungen mit einer größeren als zur Seifenbildung notwendigen, mindestens aber den in der Wolle vorhandenen Verunreinigungen gleichen Menge von Fettsäure oder Fettsäureemulsion durchtränkt, diese Stoffe auf der Wolle längere. Zeit, mindestens aber bis zur Durchdringung der Verunreinigungen in der Wolle beläßt und den vorhandenen üherschuß an Fetts.äure vor der überführung in Seife abschleudert oder abquetscht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i dadurch gekennzeichnet, daß man zur Durchführung des Verfahrens ganz oder teilweise Fettsäuren verwendet, die man aus den entstandenen Seifenlösungen durch Ausfällen mittels starker Säuren gewonnen hat.
DEF74676D 1932-12-14 1932-12-14 Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen Expired DE706653C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF74676D DE706653C (de) 1932-12-14 1932-12-14 Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF74676D DE706653C (de) 1932-12-14 1932-12-14 Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE706653C true DE706653C (de) 1941-05-31

Family

ID=7112283

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF74676D Expired DE706653C (de) 1932-12-14 1932-12-14 Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE706653C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE706653C (de) Verfahren zum Reinigen von tierischen Fasern, insbesondere Rohwolle, durch Behandlung mit Fettsaeuren oder Fettsaeuren oder Fettsaeureemulsionen
DE907287C (de) Verfahren zum Veredeln von Textilien
AT146681B (de) Verfahren zur Herstellung von Wollersatzfasern aus Viskose.
DE546213C (de) Schlichtemittel
DE1419357A1 (de) Verfahren zum Beuchen und Bleichen von Textilien
AT126577B (de) Verfahren zur Reinigung von Wolle und anderen Tierhaaren und von Halb- und Ganzfabrikaten aus Wolle.
DE650900C (de) Verfahren zum Spinnbarmachen von sproeden und glatten animalischen Haaren
DE671497C (de) Schutzmittel fuer tierische Faserstoffe und tierische Haut
DE1281386B (de) Verfahren zum Reinigen von wollehaltigen Textilmaterialien
DE481031C (de) Verfahren zur Entfettung von Rohwolle u. dgl.
AT107569B (de) Verfahren zum Abziehen von Farbe von gefärbten Wollhaaren.
DE579170C (de) Verfahren zur Gewinnung textiler Rohfasern aus Pflanzenstengeln
DE578775C (de) Verfahren zum Netzen von tierischen Faserstoffen in sauren Baedern
DE712058C (de) Verfahren zur Herstellunglanger hechel- und verspinnbarer Fasern aus Getreidestroh
DE545968C (de) Verfahren zur Darstellung von Sulfonierungsprodukten aus den bei der Raffination vonMineraloelen mittels fluessigen Schwefeldioxyds anfallenden Abfalloelen
DE676267C (de) Verfahren zur Veredlung von Wollgut
DE463472C (de) Verfahren zum Schutz der Wolle gegen Bakterienschaedigung
DE420394C (de) Verfahren zur Zerlegung von Steinkohlenurteer ohne Destillation in seine Bestandteile
DE631693C (de) Verfahren zur Verwertung von gewirktem, gestricktem oder gekrepptem Altmaterial aus pflanzlichen und/oder kuenstlichen Faserstoffen
DE349340C (de) Vorbehandlungsverfahren fuer das Stampfkalandern von Stueckgeweben aus pflanzlichem Fasermaterial
DE652351C (de) Verfahren zum Reinigen animalischer oder vegetabilischer OEle oder Fette
DE889507C (de) Vorrichtung zum fortlaufenden Rueckgewinnen von Schwefelkohlenstoff aus geschnittenen Viskosefasern (Stapelfasern)
DE608829C (de) Verfahren zur Behandlung von pflanzlichen, tierischen oder kuenstlichen Fasern oder Geweben
AT102956B (de) Verfahren zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln.
DE486487C (de) Verfahren zur Behandlung von tierischen Fasern