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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Modifizierung
von Proteinen. Insbesondere schließt die vorliegende Erfindung
Verfahren zum Koppeln von Polyethylenglykol mit Proteinen in einer
Art und Weise ein, die die Vorteile, die mit Polyethylenglykol-verknüpften Proteinen
verbunden sind, bietet, während eine
gewünschte
Proteinbioaktivität
erhalten bleibt.
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Beschreibung des zugehörigen Stands
der Technik
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Verfahren
und Reagenzien für
die chemische Modifizierung von Proteinen sind über Jahrzehnte umfangreich
eingesetzt worden. Traditionell wurden proteinchemische Modifikationen
durchgeführt,
um ihre funktionalen Eigenschaften und strukturellen Merkmale zu
untersuchen. Mit dem Aufkommen der rekombinanten DNA-Techniken und
dem Interesse an Proteintherapeutika haben Wissenschaftler Proteine
chemisch modifiziert, um ihre klinische Leistung zu verbessern.
Insbesondere haben Verfahren zur Verknüpfung von Proteinen mit Polyethylenglykol
innerhalb der pharmazeutischen und biochemischen Gemeinschaften
eine weitverbreitete Verwendung erfahren, was das Ergebnis vielfältiger verbesserter
pharmakologischer und biologischer Eigenschaften ist, die mit Proteinen
zusammenhängen,
die mit Polyethylenglykol verknüpft
sind. Zum Beispiel sind mit Polyethylenglykol verknüpfte Proteine
dafür bekannt,
eine deutlich gesteigerte Plasmahalbwertszeit aufzuweisen, und haben
somit die klinische Verwendbarkeit erheblich verbessert. Zusätzlich weisen
Polyethylenglykol-verknüpfte
Proteine im Allgemeinen eine verringerte Antigenität und Immunogenität auf, wodurch
sie weniger dazu neigen, lebensbedrohende Anaphylaxien zu verursachen.
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Ein
anderer Vorteil, der mit Polyethylenglykol-verknüpften Proteinen verbunden ist,
ist der der Wasserlöslichkeit,
die als Ergebnis der hohen Wasserlöslichkeit des Polyethylenglykols
gesteigert ist. Die erhöhte Wasserlöslichkeit
kann die Proteinformulierungseigenschaften bei physiologischen pH-Werten
verbessern und kann die Komplikationen verringern, die mit der Zusammenlagerung
von gering löslichen
Proteinen verbunden sind.
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Darüber hinaus
haben Polyethylenglykol-verknüpfte
Proteine Verwendung bei bioindustriellen Anwendungen, wie beispielsweise
Enzym-basierten Reaktionen, bei denen die Reaktionsumgebung für die Enzymaktivität nicht
optimal ist, gefunden. Beispielsweise zeigen einige Polyethylenglykol-verknüpften Enzyme
eine breitere optimale pH-Aktivität und eine verringerte optimale
Aktivierungstemperatur. Darüber
hinaus sind Enzyme, die eine verringerte Aktivität in vielen organischen Lösungsmitteln
haben, erfolgreich mit Polyethylenglykol in einem Ausmaß verknüpft worden,
das sie nützlich
für das
Katalysieren von Reaktionen in organischen Lösungsmitteln macht. Zum Beispiel
ist Polyethylenglykol mit Meerrettichperoxidase verknüpft worden,
die dadurch löslich
und aktiv in Chloroform und Toluol wird (Urrotigoity et al., Biocatalysis,
2:145–149,
1989).
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Polyethylenglykol-verknüpfte Proteine
variieren in dem Ausmaß,
in dem die Plasmazirkulations-Halbwertszeit gesteigert wird, die
Immunogenität
verringert wird, die Wasserlöslichkeit
erhöht
wird und die Enzymaktivität
verbessert wird. Die Faktoren, die für diese Variationen verantwortlich
sind, sind vielfältig
und schließen
das Ausmaß ein,
mit dem das Protein mit Polyethylenglykol substituiert ist, die
chemischen Reaktionen, die verwendet werden, um das Polyethylenglykol
mit dem Protein zu verknüpfen
und die Orte der Polyethylenglykolstellen in dem Protein.
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Die
am meisten gebräuchlichen
Verfahren für
die Anheftung von Polyethylenglykol an Proteine schließen die
Aktivierung mindestens einer der Hydroxylgruppen des Polyethylenglykols
mit einer funktionellen Gruppe ein, die empfänglich für einen nukleophilen Angriff
durch ein Stickstoff von Aminogruppen des Proteins ist. Diese Verfahren
führen
im Allgemeinen zum Verlust der biologischen Aktivität als Folge
der nicht-spezifischen
Anheftung des Polyethylenglykols.
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Alternative
Ansätze
zur Verknüpfung
von Proteinen mit Polyethylenglykol schließen die Kontrolle der Verknüpfungsreaktionspartner
und Bedingungen ein, so dass die Verknüpfungsstelle auf den N-Terminus
beschränkt
ist (Kinstler et al., Pharm Res. 13:996, 1996); die Anheftung von
Polyethylenglykol an Protein-Kohlenhydrat funktionelle Gruppen (Urrotigoity
et al., Biocatalysis, 2:145, 1989); die Anheftung von Polyethylenglykol
an Proteincysteinreste (Goodson et al., Biotechnology 8:343, 1990);
die Anheftung von Polyethylenglykol während der Festphasen- und Flüssigphasen-Peptidsynthese
(Felix, ACS Symbposiom Serien 680 ch 16, 1997) und die selektive
Ersetzung von Proteinargininresten mit Lysinresten, die eine Polyethylenglykolanheftungsstelle
zur Verfügung
stellen (Hersfield et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 88:7185, 1991).
Während
dies die Kontrolle der Reaktionsstelle zu einem gewissen Grad ermöglicht,
gibt es einen anhaltenden Bedarf für verbesserte Verfahren zur
Bereitstellung Polyethylenglykol-verknüpfter Proteine. Insbesondere
würde es
wünschenswert
sein, Verfahren zur Verknüpfung
mit Proteinen mit Polyethylenglykol bereitzustellen, die zu modifizierten Proteinen
führen,
die eine verbesserte Bioaktivität
oder einen geringeren Verlust der Bioaktivität haben, während die Vorteile der Polyethylenglykolverknüpfung erhalten
bleiben, einschließlich
einer deutlich verringerten Immunogenität, gesteigerten Löslichkeit
und verlän gerten
Zirkulations-Halbwertszeiten Eigenschaft der modifizierten Proteine.
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Pettit,
Dean K. et al. (Polymer reprints, 1997, Band 38(1), 574–575) beschreiben
ein Verfahren zur Pegylierung von Proteinen durch Binden der Proteine über einen
Antikörper
an eine Affinitätssäule.
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WO 89/05824 beschreibt ein
Verfahren zur Pegylierung von Proteinen, bei dem Lysinreste eines
Polypeptids durch Depletion oder Substitution modifiziert werden
und/oder eine andere Aminosäure
in dem Polypeptid durch Lysin ersetzt wird, welches dann mit einem
Polyalkylenglykol verknüpft
wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein lösliches, mutiertes TNFR-Polypeptid,
das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 2 und SEQ ID
NO: 6 ausgewählt
wurde, und DNA-Sequenzen, die dieses kodieren, zur Verfügung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des Weiteren Verfahren zur Verknüpfung eines
Proteins mit Polyethylenglykol zur Verfügung, wobei das Verfahren Schritte
umfasst, bei denen man
- ein lösliches, mutiertes TNFR-Polypeptid,
das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 2 und SEQ ID
NO: 6 ausgewählt
wurde, erzeugt; und
- dieses Protein mit Polyethylenglykol unter Bedingungen umsetzt,
die ausreichen, um Polyethylenglykol mit dem Protein zu verknüpfen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
Lysinreste innerhalb der extrazellulären Domäne des p75 TNF-Rezeptors, welche
Polyethylenglykolverknüpfungsstellen
sind und Lysinreste, die Kontakt mit TNFα herstellen.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung basieren auf der Erkenntnis,
dass durch Entfernen einer oder mehrerer ausgewählter Aminosäurereste,
die fähig
zur Reaktion mit Polyethylenglykolstellen sind, und durch nachfolgende
Verknüpfung
des Proteins mit Polyethylenglykol, das erhaltene Polyethylenglykol-modifizierte
Protein keine signifikante Reduzierung der gewünschten Aktivität zeigt.
In einer Ausführungsform
ist der ausgewählte
Aminosäurerest
ein Lysinrest, der, wenn er mit Polyethylenglykol reagiert, die
Fähigkeit
des resultierenden verknüpften
Proteins stört,
an seinen Bindungspartner, Substrat oder Rezeptor zu binden. Es
wird angenommen, dass die ausgewählten
Aminosäurereste
mit Bindungsstellen in Verbindung stehen und, wenn sie modifiziert
werden, die strukturellen Elemente des verknüpften Proteins, die die Proteinkonformation
und Funktion festlegen, stören.
Durch das Entfernen des ausgewählten
Aminosäurerests,
modifiziert das Polyethylenglykol das Protein an der Stelle des
ausgewählten
Aminosäurerests
während
einer nachfolgenden Polyethylenglykolmodifizierungsreaktion nicht.
Vorzugsweise wird der entfernte Aminosäurerest durch einen Aminosäurerest
ersetzt, der nicht mit Polyethylenglykol unter den Reaktionsbedingungen
reaktiv ist, um die Anzahl der Aminosäurereste zu bewahren und die
optimale Proteinkonformation zu erhalten. Beispielsweise kann Lysin
entfernt werden und durch einen Argininrest ersetzt werden. Arginin
hat die selbe Struktur wie Lysin mit Ausnahme der Polyethylenglykolreaktiven ε-NH2-Funktionalität des Lysins, die in Arginin
fehlt.
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Aminosäurereste,
die mit Polyethylenglykol unter Bedingungen, die im Stand der Technik
bekannt sind, reaktiv sind, schließen solche ein, die Reste haben,
die nukleophile Teile aufweisen, die für die Reaktion mit Polyethylenglykol
oder einem aktivierten Polyethylenglykol zur Verfügung stehen.
Zum Beispiel ist Lysin durch sein ε-NH2 mit
Polyethylenglykol reaktiv; Asparaginsäure und Glutaminsäure sind
durch ihre COOH (Carboxyl) Funktionalitäten mit Polyethylenglykol reaktiv;
Serin und Threonin sind durch ihre OH (Hydroxy) Stellen potentiell
reaktiv; und Cystein mit verfügbaren
SH (Sulfhydryl) Gruppen könnte
ebenfalls mit Polyethylenglykol reagieren. Die Bedingungen, die
für die
Reaktionen zwischen Polyethylenglykol oder aktivierten Polyethylenglykolen
und spezifischen Aminosäureresten
in Proteinen geeignet sind, sind bekannt und die Fachleute sind
mit der Kenntnis solcher Reaktionen ausgestattet. Es ist im Stand
der Technik bekannt, dass Lysinreste mit aktiviertem Polyethylenglykol
unter günstigen
Reaktionsbedingungen reagieren und das mit minimalen Nebenreaktionen.
Somit sind in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung Lysinreste typischerweise der als
Ziel verwendete Rest und die Reaktionsbedingungen werden so kontrolliert,
dass die Reaktion zwischen Polyethylenglykol und Lysin maximiert
wird.
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Nach
dem Exprimieren, Sammeln und Aufreinigen der konstruierten Proteine,
die durch die mutierte DNA kodiert werden, können die exprimierten Proteine
mit Polyethylenglykol zur Reaktion gebracht werden, um ein verknüpftes Protein
zu bilden. Danach kann das verknüpfte
Protein auf funktionale Aktivität
und andere Eigenschaften, wie beispielsweise Immunogenität, physiologische
Clearance und Löslichkeit
getestet werden. Die Polyethylenglykol-verknüpften Proteine, die die gewünschte Ak tivität und günstigste
Clearance-, Löslichkeits-
und Immunogenitätseigenschaften
haben, enthalten ebenfalls die gewünschten ausgewählten Lysinreste,
d.h. die Reste, die entfernt und ersetzt wurden, bevor das Protein
mit Polyethylenglykol zur Reaktion gebracht wird.
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Proteine
können
durch jede einer Vielzahl von herkömmlichen Techniken erzeugt
werden. Eine gewünschte
DNA-Sequenz kann unter Verwendung von Techniken, die per se bekannt
sind, chemisch synthetisiert werden. DNA-Fragmente können ebenfalls
durch Restriktionsendonukleaseverdau einer Volllängen klonierten DNA-Sequenz
hergestellt werden und durch Elektrophorese auf Agarosegelen isoliert
werden. Verknüpfer,
die Restriktionsendonukleasespaltungsstelle(n) enthalten, können eingesetzt
werden, um das gewünschte
DNA-Fragment in einen Expressionsvektor einzusetzen, oder das Fragment
kann an Spaltungsstellen, die natürlicherweise darin enthalten
sind, verdaut werden.
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Ebenso
stellt die vorliegende Erfindung Methoden zur Verhinderung der multimeren
Assoziierung von Proteinen zur Verfügung. Beispielsweise kann Polyethylenglykol
selektiv an Stellen verknüpft
werden, die sich an oder in der Umgebung von multimeren Assoziierungsgrenzflächen befinden,
wobei die Bindung des Proteins an seinen natürlichen Partner ("cognate") durch "Stellen-geschützte" Polyethylenglykolverknüpfung, wie hier
gelehrt, erhalten bleibt, wodurch die Rezeptormultimerisierung verhindert
wird.
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Nach
der Erzeugung eines Proteins der Erfindung wird das Protein mit
Polyethylenglykol verknüpft. Reagenzien
und Arbeitsschritte zur Bildung von Polyethylenglykolproteinkonjugaten
sind im Stand der Technik per se bekannt und allgemein für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung anwendbar. Typischerweise schließen diese
Arbeitsschritte als Erstes das Be reitstellen eines aktivierten Polyethylenglykols,
in dem eine oder beide Hydroxylgruppen in einem Polyethylenglykol
aktiviert sind, und die Umsetzung des aktivierten Polyethylenglykols
mit aktiven Stellen in einem Protein, das für die Polyethylenglykolverknüpfung ausgewählt wurde,
ein. Wie oben bereits ausgeführt
wurde, basieren die am häufigsten
eingesetzten Verfahren zur Verknüpfung
eines Proteins mit Polyethylenglykol auf einer nukleophilen Reaktion
zwischen Proteinaminostellen (dem ε-Aminstickstoff eines Lysins
oder dem α-aminoterminalen
Amin) und einem aktivierten Hydroxyl des Polyethylenglykols. Da
Sulfhydrylgruppen ebenfalls Nukleophile sind, sind Cysteinsulfhydrylgruppen,
die nicht Teil einer Disulfidbrücke
sind, ebenfalls mögliche
Reaktionsstellen in dem Protein. Die allgemeinen Prinzipien der
Polyethylenglykolverknüpfung
mit Proteinen und übliche
aktivierende Reagenzien werden von Delgado et al. in „The Uses
and Properties of PEG-Linked
Proteins" aus Critical
Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems, 9(3,4):249–304 (1992)
und der ACS Symposium Serie 680 Herausgeber y Harris et al., Poly(ethylene glycol)
Chemistry and Biological Applications 1997, die beide hier als Referenz
aufgenommen werden, beschrieben.
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Aktivierte
Formen von Polyethylenglykol und Monomethoxypolyethylenglykol sind
kommerziell erhältlich
und können
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Vor
allem Shearwater Polymers, Inc. of Huntsville, AL stellt eine Anzahl
von Polyethylenglykolpolymeren und Polyethylenglykolderivaten zur
Verfügung.
Der Shearwater Polymers, Inc. Katalog (Shearwater Polymers, Inc.
Catalog Functionalized Biocompatible Polymers for Research, 1997–1998, der
hier durch Referenz aufgenommen wird) beschreibt eine breite Vielzahl
von aktivierten Polyethylenglykolen, die für die Verknüpfung mit Proteinen in einem
breiten Bereich von Reaktionsbedingungen geeignet sind, und macht
diese verfügbar.
Dieser Katalog stellt zusätzlich
bevorzugte Reaktionsbedingungen für ihre derivati sierten Polyethylenglykolreagenzien
bereit. Die Fachleute, die auf die zahlreichen Reagenzien, die für die Verknüpfung von
Proteinen mit Polyethylenglykol geeignet sind, aufmerksam gemacht
worden sind, werden die Vielfalt der Reagenzauswahlen im Hinblick
auf die Natur des ausgewählten
Proteins, die Natur der reaktiven Aminogruppen oder Sulfhydrylgruppen
des Proteins und der endgültigen
Verwendung des verknüpften
Proteins zu schätzen
wissen. Zum Beispiel kann ein Succinimidylsuccinataktiviertes Polyethylenglykol
(SS-PEG) bei der Verknüpfungsreaktion
verwendet werden, um verknüpfte
Proteine bereitzustellen, die eine verbesserte Löslichkeit, Aktivitätsmerkmale
und Liefereigenschaften aufweisen, aber nicht notwendigerweise eine
gesteigerte klinische Clearance Zeit zeigen. Die Esterverknüpfung mit
dem Protein ist weniger stabil und wird in vivo hydrolysieren, wodurch
das Polyethylenglykol von dem Protein freigesetzt wird. Aktivierte
Polyethylenglykole sind verfügbar,
die bevorzugter mit Aminogruppen im Vergleich zu Sulfhydrylgruppen
reagieren und umgekehrt. Üblicherweise
ausgewählte
aktivierte Polyethylenglykole umfassen Succiniminidylcarbonataktivierte
Polyethylenglykole, Succinimidylsuccinataktiviertes Polyethylenglykol
und Succimidylpropionsäurepolyethylenglykole.
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Als
eine Alternative zur Auswahl kommerziell verfügbarer aktivierter Polyethylenglykole
kann ein interessierendes Polyethylenglykol durch Verwendung von
Reagenzien aktiviert werden, die mit Hydroxylfunktionalitäten reagieren,
um eine Stelle zu bilden, die mit einer Stelle eines interessierenden
Proteins reaktiv ist. Typischerweise ist die reaktive Stelle des
Proteins eine Aminogruppe, aber es kann ebenfalls ein Sulfhydryl oder
Hydroxyl sein, und das aktivierte Polyethylenglykol ist typischerweise
ein aktiver Ester oder Imidazol (siehe Seiten 274–285 ibid.).
Vorzugsweise ist nur eine Hydroxylfunktionalität des Polyethylenglykols aktiviert,
was dadurch erreicht werden kann, dass ein Monomethoxypolyethylenglykol
in der Ak tivierungsreaktion eingesetzt wird. Verfahren, bei denen
zwei Hydroxyle aktiviert sind, liegen jedoch ebenfalls innerhalb
des Anwendungsbereichs der vorliegenden Erfindung. Abhängig von
der Natur der aktivierenden Gruppe und des nukleophilen Angriffs,
kann der aktivierende Teil nach der nukleophilen Reaktion in das
Protein eingebaut werden oder auch nicht.
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Das
Polyethylenglykol kann jedes Molekulargewicht aufweisen, aber ist
vorzugsweise in dem Bereich von ungefähr 500 bis ungefähr 100 000
und mehr bevorzugt im Bereich von 2000 bis 20 000. Die Kriterien
für die
Auswahl eines speziellen Polyethylenglykolmolekulargewichts beinhalten,
sind aber nicht beschränkt
auf das Molekulargewicht des Proteins, das für die Modifizierung ausgewählt wurde,
die Ladung des Proteins, den Typ des Proteins und die Anzahl und
der Ort der möglichen
Stellen für
die Verknüpfung.
Immunologische und Plasmahalbwertszeit Eigenschaften der Proteine,
die mit molekularen Polyethylenglykolen verschiedenen Molekulargewichts
verknüpft
werden, werden in Delgado et al., Critical Reviews in Therapeutic
Drug Carrier Systems, 9 249, 1992 und der ACS Symposium Serie 680,
Harris et al., Poly(ethylene glycol) Chemistry and Biological Applications
1997 diskutiert. Wie im Stand der Technik bekannt ist, gilt im Allgemeinen,
dass je größer die
Menge des Polyethylenglykols, die mit dem Protein verknüpft ist,
desto länger
die Plasmahalbwertszeit und desto größer die Proteinlöslichkeit.
Da der Molekulargewichtsgrenzwert ("cut-off") für die glomeruläre Filtration bei
ungefähr
70 kDa liegt, erfahren Proteine, die Molekulargewichte von weniger
als 70 kDa haben, eine verlängerte
Plasmahalbwertszeit. Für
Proteine, die größer als
70 kDa sind, werden die Effekte des Polyethylenglykols und seines
Molekulargewichts mit dem Clearance-Mechanismus variieren.
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Allgemein
führt die
Verwendung eines Polyethylenglykols, das ein hohes Molekulargewicht
hat, in den Verfahren der vor liegenden Erfindung zu verknüpften Proteinen,
die mehr Polyethylenglykol pro Molekül des Proteins enthalten, als
wenn Polyethylenglykol verwendet wird, das ein geringeres Molekulargewicht
hat. Somit ist das Molekulargewicht des Polyethylenglykols vorzugsweise
bis zu 20 000, wenn eine große
Menge des Polyethylenglykols pro Proteinmolekül gewünscht ist. Polyethylenglykole
mit kleinerem Molekulargewicht können
jedoch aufgrund ihrer größeren Beweglichkeit
in Lösung
an mehr Stellen des Proteins verknüpfen, als ein höhermolekulares
Protein. Somit kann es bevorzugt sein, ein Polyethylenglykol zu
verwenden, das ein geringeres Molekulargewicht hat, wenn ein Protein
eine Anzahl von gewünschten
Verknüpfungsstellen
aufweist, um sicherzustellen, dass eine optimale Anzahl der Stellen
verknüpft
wird. Dies kann ein besonders wünschenswerter
Ansatz sein, wenn sich die potientiellen Verknüpfungsstellen oder Reaktionsstelle
in dem Protein in enger Nachbarschaft zueinander befinden. Eine
andere Überlegung,
die bei der Auswahl eines Polyethylenglykolmolekulargewichts gemacht
wird, ist, dass selbst wenn Proteine, die in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung behandelt werden, geschützte Stellen haben, Polyethylenglykole
mit größerem Molekulargewicht
so groß sein
können,
dass, wenn sie einmal verknüpft
sind, ihre molekulare Größe dazu
führt,
ihren räumlichen
oder sterischen Einfluss auszuweiten, so dass Bindungs- oder Rezeptorstellen
eine verringerte Zugänglichkeit
haben. Es liegt innerhalb des Wissens der Fachleute, ein optimales
Polyethylenglykolmolekulargewicht für jedes ausgewählte Protein
und die durch die Polyethylenglykolverknüpfung gewünschten Vorteile zu bestimmen.
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Während die
oben beschriebenen Polyethylenglykolverknüpfungsverfahren solche sind,
bei denen das Ergebnis ein Polyethylenglykol ist, das über eine
kovalente Bindung mit einem Protein verknüpft ist, liegt es ebenfalls
im Bereich der vorliegenden Erfindung, Verfahren einzuschließen, bei
denen die Verknüpfung über eine
anders geartete Verbindung erfolgt. Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung können
Proteine durch Verknüpfung
mit einem Polyethylenglykol unter Verwendung einer Auswahl verschiedener
Kopplungs- oder Verknüpfungsmechanismen
modifiziert werden. Zum Beispiel kann ein Protein, das für die Verknüpfung ausgewählt wurde,
an einer Aminogruppe oder einer anderen geeigneten reaktiven Funktionalität mit einem
polyA-Oligonukleotid derivatisiert werden und dann mit einem Polyethylenglykol,
das mit einem polyT-Oligonukleotid derivatisiert ist, verknüpft werden.
Ein anderer Ansatz schließt
die Derivatisierung des Proteins mit einer Funktionalität ein, die
einen bekannten spezifischen Bindungspartner aufweist und das Protein anschließend mit
dem Polyethylenglykol verknüpft
wird, welches mit dem Bindungspartner für die Funktionalität derivatisiert
worden ist. Zum Beispiel kann ein Protein mit Biotin und das Polyethylenglykol
mit Streptavidin oder Avidin (oder umgekehrt) derivatisiert werden.
Dies führt
zur spezifischen Bindung des Polyethylenglykols an solche Proteinstellen,
die Biotin aufweisen. Eine Anzahl an Reagenzien zur Modifizierung
von Proteinen für die
Zwecke der Einfügung
bestimmter Funktionalitäten
sind kommerziell erhältlich.
Zum Beispiel identifiziert und bietet der Pierce ImmunoTechnology
Katalog Zugang zu einer Vielfalt an Reagenzien, die mit Proteinmodifikation
im Zusammenhang stehen. Unter diesen befindet sich Traut's Reagenz und SATA
(Pierce ImmunoTechnology Katalog, Band I, Seite E-14), welche aktive
Gruppen an N-terminalen Aminen und Lysinaminofunktionalitäten einfügen können. Diese
aktiven Gruppen bieten Stellen für
das weitere Einfügen
von Funktionalitäten
zur spezifischeren Umsetzung mit Polyethylenglykol. Die Fachleute
werden ebenfalls erkennen, dass ionische Interaktionen zwischen
Polyethylenglykol und einem interessierenden Protein möglich sind.
Zum Beispiel kann eine Verbindung zwischen einem ionischen Teil
in dem Protein und seinem Gegenion in dem Polyethylenglykol verwendet
werden, wenn die Verbindung ausreichend stark ist, um unter physiologischen
Bedingungen verbunden zu bleiben.
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, die zuvor modifizierte Proteine verwenden können, schließen solche
Verfahren ein, bei denen das für
die Verknüpfung
ausgewählte
Protein zu wenige potentielle Polyethylenglykolverknüpfungsstellen
oder keine potentiellen Polyethylenglykolverknüpfungsstellen außerhalb
der geschützten
Aminosäureregion
hat. Durch Modifizieren des ausgewählten Proteins, um Amino- und
Sulfhydrylstellen in das Protein einzufügen, kann ausreichend Polyethylenglykol
mit dem ausgewählten
Protein verknüpft
werden, um die gewünschten
Vorteile zu erhalten. Die Modifizierung des ausgewählten Proteins
kann durch Verwendung genetischer Konstruktionsmethoden oder chemischer
Modifikation erreicht werden. Wie oben erwähnt wurde, sind Verfahren und
Reagenzien für
das Modifizieren von Proteinen, um eine große Vielfalt von gewünschten
Ergebnissen zu erhalten, im Stand der Technik gut bekannt. Insbesondere stellt
Wong, Chemistry of Protein Conjugation and Cross-linking, CRC Press,
1993, das hiermit durch Referenz aufgenommen wird, Informationen
bezüglich
der Verknüpfungsreagenzien
und Verfahrensbedingungen bereit.
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Während Polyethylenglykol
ein bevorzugtes Proteinverknüpfungsreagenz
ist, sind eine Vielzahl zusätzlicher
Polymermodifizierer verwendet worden, um Proteine zu modifizieren.
Diese umfassen modifizierte Polyethylenglykole, verzweigte Polyethylenglykole,
kreuzverknüpfte
Polyethylenglykole.
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Proteine,
die gemäß den hier
beschriebenen Verfahren modifiziert wurden, weisen Vorteile auf,
die im Zusammenhang mit der Polyethylenglykolverknüpfung stehen,
ohne den erwarteten signifikanten Verlust bei der Aktivität. Durch
bloße
Anwendung bekannter Testverfahren, um die Aktivität nach der
Verknüpfung
zu ermitteln, können
die Vorteile für
Proteine, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verknüpft
wurden, gezeigt werden. Aktivitätstests
sind spezifisch für
das Protein und sollten gemäß dem interessierenden
Protein ausgewählt werden.
Viele Proteine haben mehr als eine Stelle, die mit einer oder mehr
Aktivitäten
in Zusammenhang stehen. Die Wahl der Aktivität für die Messung für solche
Proteine hängt
von der interessierenden Aktivität
und der Stelle ab, die spezifisch für die Aminosäureentfernung
und nachfolgende Verknüpfungsreaktion
ausgewählt
wurde. Zusätzlich
zu der Auswertung von Polyethylenglykolverknüpften Proteinen auf ihre Aktivität, können sie
auf das Ausmaß der
Polyethylenglykolsubstitution, des Molekulargewichts, und die Stellen
der Verknüpfung
analysiert werden. Die Techniken für die Durchführung dieser
analytischen Verfahren sind gut bekannt und einige werden bezüglich Polyethylenglykol-verknüpfter Proteine
in Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier Systems, 9(3:4):285–291, 1992,
beschrieben. Die Beispiele 4 bis 6 beschreiben beispielhafte Verfahren
zur Charakterisierung Polyethylenglykol-verknüpfter Proteine.
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Zusätzlich zur
Bereitstellung von Verbindungen, die verbesserte Bioaktivitätseigenschaften
aufweisen, stellen die Verfahren der vorliegenden Erfindung ein
Polyethylenglykolverknüpftes
Molekülprodukt
zur Verfügung,
das homogener ist und in höheren
Ausbeuten vorliegt. Da die Verknüpfung
nicht an Aminosäureresten stattfinden
wird, die kritisch für
die Bioaktivität
des Moleküls
sind, muss das Reaktionsprodukt nicht durch Ausschluss vielzähliger unerwünschter
Produktfraktionen aufgereinigt werden. Da die Polyethylenglykolreaktion bis
zum Abschluss durchgeführt
werden kann und alle zur Verfügung
stehenden Polyethylenglykolstellen vollständig umgesetzt werden können, ist
das Endprodukt homogener als die Produkte des Standes der Technik, die
unter Bedingungen hergestellt werden, welche die Reaktion an bestimmten
Stellen bevorzugen.
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Die
folgenden Beispiele werden dargestellt, um eine detailliertere Beschreibung
bestimmter Ausführungsformen
der vorlie genden Erfindung zu geben und sind nicht dahingehend auszulegen,
dass sie den Bereich der Erfindung beschränken.
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BEISPIEL 1
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Auswahl einer Proteinmodifizierungsstelle
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Im
folgenden wird ein Verfahren zur Identifizierung von Aminosäureresten
des p75 TNF-Rezeptors zur Entfernung und Ersetzung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung beschrieben. Da die zu erwartenden
Reaktionsbedingungen zur Modifizierung von Polyethylenglykol solche
waren, die die Modifizierung der ε-Aminogruppe
der Lysinreste und des N-terminalen Amins bevorzugen, waren die
identifizierten Aminosäuren Lysinreste,
die den Kontakt zwischen dem TNF-Rezeptor und dem Liganden in dem
TNF-Rezeptor-Ligandenkomplex herstellen.
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Der
p75 TNF-Rezeptor stammt aus einer Familie strukturell homologer
Rezeptoren, welche den p55 TNF-Rezeptor einschließt. TNFα und TNFβ (TNF-Liganden)
konkurrieren um die Bindung an die p55 und p75 TNF-Rezeptoren. Die
Röntgenkristallstruktur
des Komplexes, die durch die extrazelluläre Domäne des humanen p55 TNF-Rezeptors
und TNFβ gebildet
wird, ist bestimmt worden (Banner et al. Cell 73:431, 1993, hiermit durch
Referenz aufgenommen). Diese kristallographische Arbeit bestätigte, dass
der Komplex des p55 TNF-Rezeptors und TNFβ drei p55 TNF-Rezeptormoleküle aufweist,
die symmetrisch an ein TNFβ-Trimer
gebunden sind. Die Studien zeigten weiter, dass der Rezeptor in
einer Furche zwischen zwei benachbarten TNFβ-Untereinheiten bindet. Vorteilhafterweise
stellt die Kristallstruktur des Komplexes ein Modell für die TNF-Rezeptorstruktur
und Aktivierung zur Verfügung
und kann verwendet werden, um Aminosäuredomänen innerhalb des Liganden
und des Rezeptors zu identifizieren, die den Kontakt für den Komplex
herstellen.
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Ein
Sequenzabgleich der p55 TNF-Rezeptoraminosäuresequenz und der p75 TNF-Rezeptoraminosäuresequenz
zeigt, dass p75 TNF-Rezeptorreste
K34, K42, K47, K108, K120 und K140 nah mit den p55 TNF-Rezeptorresten
K32, Y40, G45, S108, L119 und T138 abgeglichen werden. (Siehe Banner
et al. Cell 73:431, 1993). Basierend auf dieser Information des
Sequenzabgleichs und einer molekularen Modellierung, die die räumlichen
Positionen der Lysinreste des p75 TNF-Rezeptors darstellt, kann
erkannt werden, dass zwei Lysinreste des p75-Rezeptors den Kontakt
zwischen dem p75-Rezeptor und dem Liganden herstellen. Diese Lysinreste
sind K108 und K120 (das Lysin an Position 108 und das Lysin an Position
120). 1 stellt eine Aminosäuresequenz der extrazellulären Domäne des p75
TNF-Rezeptors (ohne die Signalsequenz) zur Verfügung und zeigt die Lysinreste,
die Polyethylenglykol-Verknüpfungsstellen
sind und die Lysinreste, die den Kontakt mit TNFα herstellen. Somit wurden die
Lysinreste an den Positionen 108 und 120 für die Entfernung und Ersetzung
in Übereinstimmung
mit dieser Erfindung ausgewählt.
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BEISPIEL 2
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Erzeugung von Wildtyp p75 TNF-Rezeptor
und mutiertem p75 TNF-Rezeptor
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Im
Folgenden werden Verfahren zur Herstellung eines Wildtyp löslichen
p75 TNF-Rezeptormoleküls (extrazelluläre Domäne des p75
TNF-Rezeptors) und drei mutierter, löslicher TNF-Rezeptormoleküle beschrieben. Der Wildtyp
lösliche
p75 TNF-Rezeptor
hat die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen,
die in SEQ ID NO: 7 und SEQ ID NO: 8 beschrieben sind. Die Wildtyp- und mutierten TNF-Rezeptormoleküle, die
in den folgenden Experimenten verwendet wurden, waren die extrazellulären Domänen ohne
die Signalpeptide.
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Der
lösliche
p75 TNF-Rezeptor in der Form eines kovalent dimerisierten Fusionskonstrukts
zweier extrazellulärer,
Liganden-bindender Teile des humanen p75 TNF-Rezeptors, die durch
einen IgG1Fc-Rest (TNFR:Fc) aneinander fusioniert wurden (hohler
et al. J. Immunol. 151:1548–1561,
1993), wurde durch Exprimieren des Proteins in CHO-Zellen unter
Verwendung des Dihydrofolatreduktase selektierbaren, vervielfältigbaren
Markers erzeugt. Suspensionszellen wurden zentrifugiert und in serumfreiem
Medium in einem kontrollierten Bioreaktor resuspendiert. Das Produkt
wurde nach 7 Tagen gesammelt und das TNFR:Fc-Molekül wurde
unter Verwendung einer Protein A-Affinitätschromatographie
gefolgt von einem Ionenaustauschchromatographie-Schritt aufgereinigt.
-
Für jedes
der drei mutierten, löslichen
TNF-Rezeptormoleküle wurde
ein spezifisches Lysin, K, entfernt und ein Arginin, R, wurde an
derselben Position eingebaut. Genauer gesagt wurde das Lysin an
Position 108 und/oder das Lysin an Position 120 individuell mutiert,
so dass zwei einzelne Mutanten (K108R oder K120R) und eine Doppelmutante
(K108R, K120R) erzeugt wurden, bei denen das K an Position 108 und/oder
Position 120 durch ein R an derselben Position ersetzt wurde. SEQ
ID NO: 1 stellt die Nukleotidsequenz der K108R-Mutante zur Verfügung und
SEQ ID NO: 2 beschreibt die Aminosäuresequenz, die von SEQ ID
NO: 1 kodiert wird. SEQ ID NO: 3 stellt die Nukleotidsequenz für die K120R-Mutante
zur Verfügung
und SEQ ID NO: 4 beschreibt die Aminosäuresequenzen, die von SEQ ID
NO: 3 kodiert werden. SEQ ID NO: 5 stellt die Nukleotidsequenz für die K108R,K120R-Mutante
zur Verfügung
und SEQ ID NO: 6 beschreibt die Aminosäuresequenzen, die von SEQ ID
NO: 5 kodiert werden.
-
Kurz
gesagt wurden die Mutanten unter Verwendung von stellengerichteter
Mutagenese von K108 und/oder K120 in dem humanen p75 TNF-Rezeptor
unter Verwendung von PCR-Mutagenese des Sfr1-Not1-Fragments des
hTNF-Rezeptors und Fc-Fusionsproteins (hTNFR:Fc) erzeugt. Die mutierten TNF-Rezeptorfragmente
wurden im Leseraster mit einem humanen Fc-Fragment in dem Säugetierexpressionsvektor
sf Haveo409 ligiert. Mehrere der erzeugten Klone wurden sequenziert,
um zu bestätigen,
dass die gewünschten
Nukleinsäureaustausche
in die Mutein-Nukleotidsequenzen eingebaut wurden.
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Genauer
gesagt wurde PCR-Mutagenese verwendet, um mutierte 430 Bp Sal/Sfr1-Fragmente
zu erzeugen. Die PCR-Mutageneseverfahren
verwendeten Wildtyp TNFR cDNA (SEQ ID NO: 7), die als Vorlage für die PCR-Reaktionen
verwendet wurde. Die Oligonukleotidsequenzen, die in den PCR-Reaktionen
verwendet wurden, um die drei mutierten Sall-Srf1-DNA-Fragmente zu erzeugen,
waren wie folgt:
Für
die TNF-Rezeptor (K108R)-Mutante enthielt das 3'-Oligonukleotid
eine A zu G Ersetzung an Position 389 und eine Srf1-Stelle an dem
3'-Ende. Für die TNF-Rezeptor
(K120R)-Mutante
enthielt das 3'-Oligonukleotid eine
A zu G Ersetzung an Position 425 und eine Srf1-Stelle an dem 3'-Ende. Für die TNF-Rezeptor
(K108R, K120R)-Mutante enthielt das Oligonukleotid eine A zu G Ersetzung
an Position 389 und 425 und eine Srf1-Stelle an dem 3'-Ende. Das 5'-Oligonukleotid,
das verwendet wurde, um mutierte PCR DNA-Fragmente zu erzeugen,
hatte keine Nukleotidänderungen
in den TNFR-kodierenden Nukleotiden und enthielt die 5' Sal1-Stelle.
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Für die PCR-Reaktionen
wurden das Boehringer Mannheim "Expand
High Fidelity" PCR-Kit
und Reagenzien gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet. Das PCR-Zyklus-Protokoll umfasste die
folgenden Bedingungen: 94 °C
für 2 Minuten;
94 °C für 30 Sekunden;
50 °C für 15 Sekunden;
72 °C für 1 Minute.
25 Reaktionszyklen.
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Die
DNA-Fragmente, die in den PCR-Reaktionen erzeugt wurden, wurden
auf einem 1 Agarosegel aufgetrennt und die 430 Bp TNFR-Fragmente
wurden unter Verwendung des „GeneClean"-Reagenzes von BIO101 isoliert. Die isolierten
Fragmente wurden einem Restriktionsverdau mit Sal1 und Srf1 von
NEB in "Universal
Restriction Buffer" von
Stratagene unterzogen. Die DNA wurde dann unter Verwendung des „GeneClean"-Reagenzes von BIO101
gereinigt.
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Jedes
der mutierten Sal1/Srf1 DNA 430-Fragmente, die oben erzeugt wurden
(und dem 5'-Ende
des TNF-Rezeptors entsprechen) wurden individuell mit dem 1065 Bp
Srf1/Not1 DNA-Fragment, das dem 3'-TNF-Rezeptor entspricht und der humanen
Fc cDNA und dem 7730 Bp Sal1/Not1 pDC409-Expression ligiert. 20
ng des pDC409-Vektors
wurden für
jede Ligationsreaktion verwendet und die TNF-Rezeptorfragmente waren
in einer dreifach höheren
molaren Konzentration vorhanden. Die Ligationsreaktion wurde in
Boehringer Mannheim Ligationsmix mit 500 Einheiten des Ligaseenzyms
bei Raumtemperatur für
3 Stunden durchgeführt.
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Die
Ligationsreaktionsmischungen wurden dialysiert und 1/10 der Reaktionsmischung
wurde in E. coli DH10B-Zellen elektroporiert. 10 Kolonien jeder
Konstruktion wurden in flüssiger
Kultur angezogen und die Expressionsvektorkonstrukte wurden unter
Verwendung von Restriktionsenzymanalyse bestätigt. Das TNF-Rezeptor-cDNA-Insert
in einem Konstrukt von jeder der 3 Mutanten wurde durch Nukleotidsequenzierung
analysiert, um die gewünschten
Nukleotidmutationen zu bestätigen.
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Die
drei mutierten Fusions-cDNA-Konstrukte wurden in CV1/EBNA-Zellen
transfiziert. Die transfizierten Zellen wurden bei 37 °C für 7 Tage
kultiviert und anschließend
wurden konditionierte Medien dieser Zellen gewonnen und auf TNFR:Fc-Expression unter
Verwendung eines Fc-ELISA-Assays untersucht. Die konditionierten
Medien wurden ebenfalls auf TNF- Rezeptorbioaktivität unter
Verwendung eines A375-Zellwachstumsbioassays,
der auf der Messung der Inhibierung der TNF-Aktivität basiert,
untersucht. Die 3 TNFR:Fc-Mutanten und das TNFR:Fc-Wildtypkonstrukt
zeigten gleiche Expressionsniveaus der Rezeptormoleküle.
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Um
die mutierten TNF-Rezeptorproteine zu sammeln und aufzureinigen,
wurden Überstände der transfizierten
CV1/EBNA-Zellen
7 Tage nach der Transfektion gesammelt und durch Zentrifugation
und Filtration durch einen 0,45 μm-Filter
geklärt.
Die Aufreinigung des gesammelten und filtrierten Wildtypproteins
und der mutierten Proteine wurde unter Verwendung einer Protein-A-Affinitätschromatographie
durchgeführt.
Eine Protein-A-Sepharosesäule
wurde verwendet, um den FC-Teil des Fusionsproteins einzufangen.
Einmal gebunden wurde das Protein mit 3 Säulenvolumen einer 25 mM TRIS/140
mM NaCl-Lösung
bei pH 7,4 gewaschen und mit 3 Säulenvolumen
einer 50 mM Natriumacetat/100 mM NaCl-Lösung bei pH 4,0 eluiert. Jedes
eluierte Fusionsprotein wurde gegen 20 mM Na2HPO4 bei pH 7,4 dialysiert und auf ungefähr 1 mg/ml
verdünnt.
Die gesammelten Endprodukte waren aufgereinigte, lösliche p75
TNFR:Fc-Mutanten, wie oben beschrieben. SEQ ID NO: 1 stellt die
Nukleotidsequenz für
die K108R-Mutante zur Verfügung
und SEQ ID NO: 2 beschreibt die Aminosäuresequenz, die durch SEQ ID
NO: 1 kodiert wird. SEQ ID NO: 3 stellt die Nukleotidsequenz für die K120R-Mutante
zur Verfügung
und SEQ ID NO: 4 beschreibt die Aminosäuresequenzen, die durch SEQ
ID NO: 3 kodiert werden. SEQ ID NO: 5 stellt die Nukleotidsequenz
für die
K108R,K120R-Mutante zur Verfügung und
SEQ ID NO: 6 beschreibt die Aminosäuresequenzen, die durch SEQ
ID NO: 5 kodiert werden.
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BEISPIEL 3
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Verknüpfung
der Wildtyp und mutierten p75 TNF:Fc-Rezeptoren mit Polyethylenglykol
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Im
Folgenden wird ein Verfahren für
die Herstellung Polyethylenglykol-verknüpfter Wildtyp-TNFR:Fc-Moleküle und Polyethylenglykol-verknüpfter mutierter
TNFR:Fc-Moleküle
beschrieben. Für
jede Polyethylenglykolverknüpfungsreaktion
wurde eine Menge von einhundert Mikrogramm (100 μg) des Wildtyp TNFR:Fc oder
mutierten TNFR:Fc, hergestellt in Beispiel 2, in 400 μl 50 mM Na2HPO4 bei pH 8,5
aufgelöst
und erlaubt mit SPA-PEG 5000 bei verschiedenen molaren Verhältnissen
von Polyethylenglykol zu Protein (berechnet als Anzahl der Lysinreste
in TNFR:Fc) über
Nacht bei 4 °C
zu reagieren. Die molaren Verhältnisse
von Protein zu Lysinresten waren 1:1 und 10:1. SPA-PEG ist ein 5000
MW Succinimidylcarbonat-aktiviertes Monomethoxypolyethylenglykol,
das von Shearwater Polymers, Birmingham, AL, bezogen wurde. Den
Protein- und Polyethylenglykollösungen
wurden erlaubt, über
Nacht bei 2 bis 8 °C
zu reagieren.
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Jedes
der Polyethylenglykol-verknüpften
TNFR:Fc-Moleküle
wurde durch Ionenaustauschchromatographie unter Verwendung von SPA-Sepharose
Fast Flow Harz (Pharmacia), das mit 20 mM Natriumphosphat, pH 7,4 äquilibriert
wurde, aufgereinigt. Polyethylenglykol-verknüpftes TNFR:Fc hat unter diesen
Bedingungen an das Harz gebunden. Nicht-reagiertes Polyethylenglykol
und Reaktionsnebenprodukte wurden mit 5 Säulenvolumen des Äquilibrierungspuffers
von der Säule
gespült.
Das Polyethylenglykolverknüpfte
TNFR:Fc wurde mit 5 Säulenvolumen
20 mM Natriumphosphat, 200 mM NaCl, pH 7,4 von der Säule eluiert.
Die eluierten Fraktionen wurden vereinigt und auf ungefähr 1 bis
5 mg/ml konzentriert.
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Im
Folgenden wird die Bezeichnung beschrieben, die jedem der TNFR:Fc-Moleküle, die
mit Polyethylenglykol (PEG) durch das oben beschriebene Verfahren
verknüpft
wurden, gegeben wurde:
- 1. PEG-TNFR:Fc(K108R,K120R)
- 2. PEG-TNFR:Fc(K108R);
- 3. PEG-TNFR:Fc(K120R);
- 4. PEG-TNFR:Fc.
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BEISPIEL 4
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Charakterisierung des verknüpften TNFR:Fc
-
Im
Folgenden wird die Charakterisierung der Polyethylenglykol-verknüpften Wildtyp
und Polyethylenglykol-verknüpften
mutierten TNFR:Fc-Moleküle,
die in Beispiel 3 hergestellt wurden, und eine Kontrollcharakterisierung
von unverknüpftem
Wildtyp und mutierten TNFR:Fc-Molekülen, die in Beispiel 2 hergestellt
wurden, beschrieben. Die Charakterisierungsanalysen schlossen SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese,
Größenausschlusschromatographie,
ELISA und in vitro-Bioassay Tests ein.
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SDS-PAGE-Gradientengele
von 4 bis 20 Acrylamid (Novex, San Diego) wurden mit jeweils 1 μg Polyethylenglykolverknüpften mutierten
TNFR:Fc-Molekülen
und Polyethylenglykolverknüpften
Wildtyp-TNFR:Fc gefahren. Die Gele wurden mit Novex-Schnellfärbung („Novex
fast stain") gemäß den Anweisungen
des Herstellers gefärbt.
Die Gradientengele zeigten, dass das Ausmaß der Polyethylenglykolverknüpfung für jedes
der Polyethylenglykol-verknüpften
mutierten TNFR:Fc-Moleküle
und Polyethylenglykol-verknüpften
Wildtyp-TNFR:Fc-Moleküle
gleich war.
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Eine
Größenausschlusschromatographie
wurde für
jedes der Moleküle,
die, wie in Beispiel 3 beschrieben wurde, mit Polyethylenglykol
verknüpft
waren, durchgeführt.
Die Größenausschlusscharakterisierung
wurde unter Verwendung eines Waters HPLC-Systems von Millipore Corp.,
Milford, MA durchgeführt,
das mit einer 300 × 8
mm SEC-400 Biosilsäule
von BioRad ausgestattet war. Die Probeninjektionsmengen waren 50
bis 100 μg und
die mobile Phase war Phosphat-gepufferte Saline bei 1 ml/min. Die
Ergebnisse bestätigten,
dass die Polyethylenglykol-verknüpften
Mutanten und die Polyethylenglykol-verknüpften Wildtyp-TNFR:Fc eine
erhebliche Steigerung der Gesamtgröße aufwiesen. Genauer gesagt
waren die Polyethylenglykolverknüpften
Moleküle
zwei- bis dreimal größer als
die unverknüpften
Moleküle,
abhängig
von dem Verhältnis
des Polyethylenglykols zu Lysin, das in der Verknüpfungsreaktion
verwendet wurde.
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Die
Polyethylenglykol-verknüpften
mutierten TNFR:Fc-Moleküle, die
Polyethylenglykol-verknüpften Wildtyp-TNFR:Fc-Moleküle und unverknüpfte Formen
des TNFR:Fc wurden einem ELISA-Test unterzogen, welcher die Beschichtung
von 96 Mulden-Mikrotiterplatten
mit anti-IgG1-Fc monoklonalen Antikörpern umfaßte, wobei die Polyethylenglykol-modifizierten
Moleküle
auf die Mikrotiterplatten aufgebracht wurden und ihnen erlaubt wurde,
an die anti-IgG1-Fc Antikörper
zu binden. Ein sekundärer
polyklonaler anti-TNFR Antikörper wurde
verwendet, um die Menge der Polyethylenglykol-verknüpften Moleküle und die
Menge des unverknüpften
TNFR:Fc, die an die Platte gebunden hatten, nachzuweisen. Die Ergebnisse
dieser Untersuchungen zeigten, dass die Polyethylenglykol-verknüpften mutierten
TNFR:Fc und Polyethylenglykol-verknüpften Wildtyp-TNFR:Fc die Bindung
mit den anti-IgG1-Fc und/oder anti-TNFR Antikörpern verringerten oder eliminierten. Die
Ergebnisse legen nahe, dass die Polyethylenglykolverknüpfung die
Epitope abschirmt, die bei der Antikörperbindung aktiv sind.
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BEISPIEL 5
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Pharmakokinetiken der Wildtyp und mutierten
TNFR:Fc-Moleküle
-
Im
Folgenden werden Experimente beschrieben, die entwickelt wurden,
um die Pharmakokinetiken der Wildtyp TNFR:Fc mit dem mutierten Polyethylenglykol-verknüpften TNFR:Fc
Molekül
K108R, K120R (das Lysin an Position 108 und 120 war durch Arginin
ersetzt worden) zu vergleichen. Das mutierte Molekül ist mit einem
Polyethylenglykol:Lysin Verhältnis
von 10:1 verknüpft
worden.
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Gruppen
von zwei 10–12
Wochen alten weiblichen Balb/c Mäusen
wurden 10 μg
des Wildtyp TNFR:Fc oder verknüpften
mutierten TNFR:Fc in einem Gesamtvolumen von 100 μl intravenös injiziert.
Nach der Injektion wurden die Mäuse
getötet
und Blutproben wurden nach 5 Minuten, 1 Stunde, 8 Stunden, 24 Stunden,
48 Stunden und 72 Stunden über
eine Herzpunktion gesammelt. Plasmaproben wurden durch einen A375-Bioassay
untersucht. Die Eliminierungs-Halbwertszeiten, t½, der Polyethylenglykolverknüpften Mutante
und dem Wildtyp TNFR:Fc wurden bestimmt. Die Halbwertszeitwerte
sind als t½ +/– S.E. dargestellt,
wobei S.E. den Standardfehler bei der Anpassung der logarithmischen
linearen Gerade an die Datenpunkte anzeigt. Der t½ des Wildtyp-TNFR:Fc
wurde mit 16,5 +/– 1,0
Stunden bestimmt und der der Polyethylenglykol Mutante wurde mit
36,5 +/– 8,5
Stunden bestimmt.
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Die
Ergebnisse der oben angegeben Experimente zeigen, dass ein Polyethylenglykol-verknüpfter TNF-Rezeptor,
der in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde, eine signifikant
erhöhte
Zirkulations-Halbwertszeit verglichen mit einem TNF-Rezeptor, der
nicht mit Polyethylenglykol verknüpft ist, aufweist.
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BEISPIEL 6
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Bioaktivität des Polyethylenglykol-verknüpften Wildtyp-TNFR:Fc
und Polyethylenglykol-verknüpften
mutierten TNFR:Fc
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Die
Bioaktivitäten
der Polyethylenglykol-verknüpften
TNFR:Fc-Moleküle,
die in Beispiel 3 hergestellt wurden, wurden durch in vitro A375-Bioassays
gemessen. Dieser Assay wird allgemein in Onozaki et al. J. Immunology
135:3962 (1985) und Nakai et al. Biochem. Biophys. Res. Comm. 154:1189
(1988) beschrieben. Der Bioassay basiert auf der inhibitorischen
Antwort der A375 humanen malignen Melanom adhärenten Zelllinie auf TNFα. Lösliches
TNFR:Fc kann die inhibitorische Aktivität des TNFα in einer Dosis-abhängigen Art
spezifisch neutralisieren. Um den Bioassay durchzuführen, wurde
eine 375-Zelllinie (ATCC CRL 1872) unter Verwendung einer Trypsin-EDTA-Lösung geerntet,
um die Zellmonoschicht aus den Behältern zu entfernen. Die geernteten
Zellen wurden mit einem Assaymedium aus Dulbeccos' modifiziertem Eagles
Medium mit zugesetztem fötalem
Rinderserum, nicht-essentiellen Aminosäuren und Natriumpyruvat (alles
von GIBCO bezogen) gewaschen.
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96-Schalen
Platten wurden mit seriellen Verdünnungen der Arbeitslösungen der
Polyethylenglykol-verknüpften
mutierten TNFR:Fc, die in Beispiel 3 beschrieben sind, vorbereitet.
Dann wurden gleiche Mengen von TNFα (R & D System, Katalog Nr. #210-CA TF)
in dem oben beschriebenen Assaymedium in die Schalen der 96 Schalenplatten
gegeben, gefolgt von der Zugabe eines gleichen Volumens von ungefähr 4 × 105 geernteter Zellsuspension zu jeder Schale.
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Die
Platten wurden in einer Feuchtigkeitskammer bei 37 °C und 10
% CO2 platziert und den Zellen wurde erlaubt,
für 72
Stunden zu inkubieren. Danach wurden die Platten aus der Kammer
entnommen und die Zellen wurden mit PBS-Lösung gewaschen, geblottet und
mit Ethylalkohol fixiert. Lebensfähige Zellen wurden durch Färbung der
fixierten Zellen mit 0,1 % wässriger
Kristallviolettlösung
sichtbar gemacht. Nachdem die Platten mit Wasser gewaschen wurden
und die Zellen geblottet wurden, wurde 2 % Natriumdeoxycholatlösung zu
jeder Schale zu gegeben und die Schalen jeder Platte wurden auf die
optische Dichte bei 570 nm auf einem Plattenleser unter Verwendung
der Delta Soft Mikroplattenanalyse-Software ausgelesen. Standard-Bioaktivitätseinheiten
wurden jeder Probe zugewiesen und so angepasst, dass die Konzentration
des TNFR:Fc in den Schalen berücksichtigt
wurde. Den Schalen, die Null-Proben enthielten, wurde eine Bioaktivität von Null
zugewiesen.
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Die
Ergebnisse der A375 Bioassays zeigten die folgende Reihenfolge der
Aktivität
der Polyethylenglykol-verknüpften
Moleküle.
PEG-TNFR:Fc(K108R,K120R) > PEG-TNFR:Fc(K108R) » PEG-TNFR:Fc-(K120R) = PEG-TNFR:Fc
(PEG ⇒ Polyethylenglykol-verknüpft)
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Polyethylenglykolverknüpften TNFR:Fc-Moleküle eine
signifikante biologische Aktivität,
wie durch die in vitro-Verfahren bestimmt wurde, behalten. Da das
TNFR:Fc Mutein PEG-TNFR:Fc(K108R), in dem das Lysin an Position
108 zu einem Arginin mutiert war, eine sehr viel größere Aktivität behält als das
Mutein, in dem das Lysin an 120 zu Arginin mutiert ist, wird angenommen,
dass das Polyethylenglykol, das an K108 verknüpft ist, die TNF-Bindung behindert.
Wenn dieser Rest zu R108 mutiert ist, wird die Polyethylenverknüpfung an
der 108-Position verhindert und verringert die TNF-Bindungsaktivität nicht
signifikant.
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