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Die vorliegende Erfindung betrifft
Verfahren zur Herstellung PEG-aktivierter Linker, insbesondere aktivierter
Linker mit reaktiven Michael-Akzeptoren, und ein effizientes Verfahren
zur Reinigung der aktivierten Linker und pegylierten biologischen
aktiven Moleküle.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Polyethylenglykole ("PEGs") sind langkettige,
lineare synthetische Polymere, die aus Ethylenoxid-Einheiten bestehen.
Die Ethylenoxid-Einheiten können
so variieren, daß PEG-Verbindungen mit
Molekulargewichten erhalten werden können, die von 200 bis 100.000
reichen. PEG ist typischerweise farblos, geruchlos, löslich in
Wasser, hitzestabil, hydrolysiert oder zersetzt sich nicht und ist
ungiftig. Als solche sind PEGs ausführlich untersucht worden für die Verwendung
in Pharmazeutika, auf künstlichen
Implantaten und für
andere Anwendungen, wo biologische Kompatibilität von Bedeutung ist.
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Verschiedene Derivate von PEG mit
einer aktiven Einheit, die ermöglicht,
daß PEG
an verschiedene Oberflächenmoleküle gebunden
werden kann, sind bekannt. Zum Beispiel sind PEG-Derivate verwendet
worden, um PEG an Oberflächen
zu koppeln, um Benetzung, statische Aufladung und Bindung anderer
Moleküle an
die Oberfläche
zu steuern. Spezifisch sind PEG-Derivate hergestellt worden durch
Reaktion von PEGs mit einem Reagens, das eine reaktive Carbonyl-,
Nitril- oder Sulfongruppe aufweist, um die Hydroxylgruppe in einen
reaktiven Michael-Akzeptor umzuwandeln, wodurch ein "aktivierter Linker" gebildet wird, der
nützlich
ist bei der Modifizierung verschiedener Proteine, um verbesserte
biologisch aktive Konjugate zu liefern.
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Es ist gezeigt worden, daß die Bindung
von PEG an Proteine ("PEGylierung"): (1) die Plasmahalbwertszeit
der Proteine erhöht,
siehe z. B. U.S.-Patent Nr. 5,349,052, Delgado et al., erteilt am
20. September 1994; (2) die biochemischen und physikalischen Eigenschaften
des Proteins verändert,
einschließlich
Erhöhung
der Löslichkeit,
Chen et al., Biochem. Biophys. Acta, 660: 293–298(1988), und den Schutz
gegen Proteolyse verbessert, Sada et al., J. Fermentation Bioengineering
71: 137–139(1991);
und (3) die Antigenizität
verringert, Davis et al., "Biomedical
Polymers. Polymeric Materials and Pharmaceuticals for Biomedical
Use", (Hrg. Goldberg & Nakajima) S.
441–452,
Academic Press, N. Y.(1980).
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Bei der Bindung von PEG an Oberflächen und
Moleküle
ist man auf Probleme gestoßen.
Die große Mehrheit
von PEGylierten Reagentien reagieren mit freien primären Aminogruppen
des Polypeptids und die meisten dieser freien Amine sind die ε-NH2-Gruppe von Lysin-Aminosäureresten. Weil typische Proteine
eine große
Anzahl von Lysin-Resten besitzen, tritt oft eine statistische Bindung
mehrerer PEG-Moleküle
ein, d. h. nicht-spezifische PEGylierung. Nicht-spezifische PEGylierung
kann zu Verlust von Proteinaktivität führen, und wenn das PEGylierte
Protein für
therapeutische Verwendung gedacht ist, führt die multiple Spezies, die
aus der Verwendung nicht-spezifischer PEGylierung resultiert, zu
Schwierigkeiten bei der Herstellung eines Produktes mit reproduzierbaren
und charakterisierbaren Eigenschaften. Als solche macht es nicht-spezifische
PEGylierung schwierig, Therapeutika zu bewerten und Wirksamkeits-
und Dosisinformation zu etablieren. Die ortsselektive PEGylierung
solcher Proteine könnte
zu reproduzierbar modifizierten Materialien führen, die die gewünschten
Attribute der PEGylierung ohne den Verlust von Aktivität erlangen.
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Die veröffentlichte PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 95/13312 beschreibt u. a. wasserlösliche, Sulfon-aktivierte PEGs,
die hoch selektiv sind für
die Kopplung mit Thiol-Einheiten anstelle von Amino-Einheiten auf
Molekülen
und auf Oberflächen.
Diese PEG-Derivate sind gegen Hydrolyse für längere Zeiträume in wäßrigen Umgebungen bei pHs von
etwa 11 oder weniger stabil und können Bindungen mit Molekülen bilden,
um Konjugate zu bilden, die ebenfalls hydrolytisch stabil sind.
Die Bindung, durch die die PEGs und das biologisch aktive Molekül gekoppelt
sind, schließt
eine Sulfon-Einheit ein, gekoppelt an eine Thiol-Einheit, und hat
die Struktur PEG-SO2-CH2-CH2-S-W, wobei W das biologisch aktive Molekül darstellt
und wobei die Sulfon-Einheit Vinylsulfon oder ein aktives Ethylsulfon
ist.
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Ein Beispiel eines biologisch aktiven
Moleküls,
das durch solche Sulfon-aktivierten Linker modifiziert werden kann,
ist TNF-Bindungsprotein ("TNFbp")(auch bezeichnet
als TNF-Inhibitor).
TNFbp ist von therapeutischem Interesse bei der Behandlung von TNFvermittelten
Erkrankungen, einschließlich
rheumatoider Arthritis und septischem Schock. TNF-Bindungsproteine
sind im Stand der Technik offenbart; siehe z. B.
EP 308 378 ,
EP 393 438 ,
EP 422 339 , WO 90/13575,
EP 398 327 ,
EP 412 486 , WO 91/03553,
EP 418 014 ,
JP 127,800 /1991
EP 433 900 , U.S.-Patent Nr. 5,136,021,
EP 512 528 ,
EP 526 905 , WO 93/07863,
EP 568 928 , WO 93/21946, WO 93/19777,
EP 417 563 , GB 2,246,569,
U.S. Provisional Patent Application Nr. 60/021443, angemeldet am
9. Juli 1996; und U.S. Provisional Patent Application Nr....................,
angemeldet 6. Dezember 1996.
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PCT-Veröffentlichung Nr. WO 92/16221,
hierin durch Bezugnahme mit einbezogen, beschreibt TNFbp-Formen,
dargestellt durch die Formel R1-X-R2 (bezeichnet als eine "Hantel"-Verbindung), wobei R1 und
R2 biologisch aktive TNFbp-Gruppen sind
und X ein nicht-peptidischer polymerer Spacer ist mit wenigstens
einer Michael-Akzeptor-Gruppe, z. B. ein Sulfon-aktiviertes PEG.
Eine besondere Verbindung, bezeichnet als c105-TNFbp-Mutein-Hantel, ist eine
Homo-Hantel-Verbindung, in der R1 und R2 ein c105-30kDa-TNFbp-Mutein sind, X ein
20 K-Polyethylenglykolbisvinylsulfon(20 kDa PEGbv) ist und in der
R1 und R2 ortsspezifisch
am Cystein-105-Rest an das PEGbv gebunden sind.
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Ein Problem, auf das die Fachleute üblicherweise
treffen, wenn sie mono-, di- oder polypegylierte Verbindungen herstellen,
ist, daß die
Verfahren, die verwendet werden, um das 20 kDa PEGbv, oder einen
anderen aktivierten Linker, zu synthetisieren, mehrere Nachteile
haben, in Abhängigkeit
von dem verwendeten Syntheseverfahren. Zum Beispiel sind herkömmliche
Verfahren zum Aktivieren von PEG mit einer funktionellen Gruppe,
die nützlich
ist als Linker, um an verschiedene Moleküle und Oberflächen zu
binden, im allgemeinen arbeits- und zeitintensiv. Solche Verfahren
erfordern oft ein mehrstufiges Reaktionsverfahren, um das gewünschte Produkt
herzustellen. Demgemäß besteht
ein Bedürfnis
nach effizienten Verfahren zur Herstellung aktivierter Linker, die
verwendet werden können,
um gewünschte
Konjugate zu bilden.
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Ein weiterer besonders problematischer
Nachteil ist, daß das
resultierende 20 kDa PEGbv oft PEG-Verunreinigungen mit hohem Molekulargewicht
und PEG-monovinylsulfon- und PEGbisvinylsulfon-Spezies enthalten
wird. Diese Verunreinigungen können
dann die Gesamtausbeute der gewünschten
Verbindung nachteilig beeinflussen. Es besteht daher auch das Bedürfnis nach
Verfahren, die das PEGbv, oder andere aktivierte Linker, weiter
reinigen und dadurch die Gesamtreinheit und Ausbeute der gewünschten
Verbindung erhöhen
würden.
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Eine Reihe von Gruppen hat über die
Verwendung von Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(rpHPLC) berichtet, um PEGs mit niedrigem und mittlerem Molekulargewicht
(< 5K) auf der
Basis der Größe zu trennen;
siehe z. B. Murphy et al., J. Chromat., 211: 160–165(1981); Lai et al., J.
High Res. Chrom. & Chrom.
Comm., 7: 494–496(1984);
Barkas & Hoffman,
J. Chromat., 389: 273–278(1987).
Diese Techniken leiden, obgleich sie relativ effektiv sind, an ihrer
Verwendung teurer Harze und organischer Lösungsmittel. Auch sind diese
Verfahren eher analytische als präparative Verfahren. Es hat
keine Berichte über die
erfolgreiche Trennung von PEGs mit größerem Molekulargewicht unter
Verwendung von HPLC gegeben. PEGs mit mittlerem und hohem Molekulargewicht
(1K – 40K)
sind durch Ausschlußchromatographie
auf einer Vielzahl derivatisierter Silicaträger analysiert worden; Engelhardt & Mathes, J. Chromat.,
185: 305(1979).
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Hydrophobchromatographie (HIC) hat
Akzeptanz als eine analytische und präparative Reinigungsmethode
für biologische
Moleküle
erzielt. Die chemischen Prinzipien, die HIC zugrundeliegen, sind ähnlich zu denjenigen,
die bei Salzausfällung
involviert sind, und verwandt mit denjenigen, die mit Umkehrphasen-Flüssigkeitschromatographie
(RPLC) assoziiert sind, indem alle auf der Basis von Hydrophobie
funktionieren. HIC ist gekennzeichnet durch Adsorption von Molekülen an eine
schwach hydrophobe Oberfläche
bei hohen Salzkonzentrationen, gefolgt von Elution mit einem sinkenden
Salzgradienten. So kombiniert HIC die nicht-denaturierenden Merkmale
von Salzausfällung
und die Präzision
der Chromatographie, um Ausbeuten mit exzellenter Aktivität zu liefern.
Weil HIC überdies
bei niedrigerer Bindungsenergie arbeitet, erfordert sie nicht die Verwendung
teurer organischer Lösungsmittel
in der mobilen Phase.
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Bisher hat es keine Berichte gegeben,
die die Verwendung von HIC-Harzen betreffen, um PEGs zu trennen,
insbesondere PEGs mit hohem Molekulargewicht. Der Fachmann würde nicht
erwarten, daß HIC
bei der Trennung von PEGs auf der Basis der Größe effektiv ist, da PEGs, ungeachtet
der Größe, dieselbe
Hydrophobie auf einer relativen Basis haben.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung liefert
neuartige Verfahren zur Herstellung und Reinigung aktivierter Polyethylenglykol-Linker,
die für
eine Vielzahl von Zwecken nützlich
sind.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines aktivierten Polyethylenglykol-Linkers
zur Verfügung
gestellt, welches die Schritte umfaßt:
- (a)
Erhalten eines Polyethylenglykol-Polymers (PEG) mit einer reaktiven
Hydroxylgruppe;
- (b) Umwandeln besagter Hydroxylgruppe in einen reaktiven Michael-Akzeptor,
um wenigstens eine Form eines aktivierten Linkers zu erzeugen;
- (c) Aufbringen besagten aktivierten Linkers auf eine Hydrophobchromatographie(HIC)-Säule, die polymeres Harz mit
einer hydrophoben Seitengruppe, angeordnet auf der Oberfläche einer
hydrophilen Vinyl-Copolymer-Hauptkette, verwendet, wobei besagte
hydrophobe Seitengruppe ausgewählt
ist aus Octyl, Butyl, Phenyl oder Ether; und
- (d) selektives Isolieren einer aktivierten Linkerform durch
Verwendung von Elutionsbedingungen, die Trennung verschiedener Formen
auf der Grundlage von Größe und/oder
Endgruppenfunktionalität
ermöglichen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines
pegylierten biologisch aktiven Moleküls zur Verfügung gestellt, wobei besagtes
Verfahren umfaßt:
- (a) die Schritte (a) bis (d) oben;
- (b) Umsetzen des HIC-gereinigten PEGs, erhalten gemäß den Schritten
(a) bis (d) oben, mit einem biologisch aktiven Molekül, um ein
pegyliertes, biologisch aktives Molekül herzustellen.
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Vorzugsweise hat besagtes pegyliertes,
biologisch aktives Molekül
die Formel R1-X-R2,
wobei: X ein HIC-gereinigtes PEG mit einer ersten reaktiven Gruppe
und einer zweiten reaktiven Gruppe umfaßt und wobei besagte erste
reaktive Gruppe ein Michael-Akzeptor ist; R1 ein
Molekül
mit einer reaktiven Thiol-Einheit umfaßt, wobei besagte Thiol-Einheit
kovalent an besagten Michael-Akzeptor gebunden ist; und R2 ein Molekül oder eine biologisch nicht-aktive
Gruppe umfaßt,
die an besagtes PEG durch Reaktion mit besagter zweiten reaktiven
Gruppe gebunden ist. Weiter bevorzugt ist X Polyethylenglykol-bisvinylsulfon
und R1 und R2 c105-30kDa-TNF-Inhibitor.
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Kurz gesagt können die Verfahren zur Herstellung
der aktivierten Linker der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden,
indem man ein PEG mit einer reaktiven Hydroxylgruppe erhält und die
Hydroxylgruppe in einen reaktiven Michael-Akzeptor umwandelt, um
einen aktivierten Linker zu bilden, mit der Verwendung von Tetrahydrofuran
(THF) als dem Lösungsmittel
für die
Umwandlung. Das Verfahren zur Reinigung der aktivierten Linker verwendet
HIC, um die Linker auf der Basis der Größe und Endgruppenfunktionalität zu trennen.
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Genauer gesagt, ist die Erfindung
auf ein Verfahren zur Herstellung und Reinigung von 20 kDa schwerem
Polyethylenglykolbisvinylsulfon ("20 kDa PEGbv") gerichtet, das ein Butyloder Phenyl-HIC-Harz
einsetzt, um PEG-Verunreinigungen mit hohem Molekulargewicht abzutrennen
und PEG-monovinylsulfon vom PEG-bisvinylsulfon zu trennen. Dabei
ist wichtig, daß die
Reinigungen, die auf diese Weise durchgeführt werden, nicht die Zugabe
von organischen Lösungsmitteln
erfordern. Noch wichtiger ist dabei, daß die gereinigten aktivierten
Linker verwendet werden können,
um verschiedene Proteine zu modifzieren und biologisch aktive Konjugate
mit dramatisch verbesserter Reinheit und Gesamtausbeute zu liefern,
verglichen mit Konjugaten, die mit nicht-gereinigten aktivierten
Linkern hergestellt sind.
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Verbindungen mit einer reaktiven
Hydroxygruppe sind Polyethylenglykol-Polymere (PEGs). Von diesen
sind Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht im Bereich von
2 kDa bis 100 kDa besonders nützlich, insbesondere
PEGs mit einem Molekulargewicht von 3,4 kDa, 5 kDa, 10 kDa oder
20 kDa. Solche PEGs können
in der Form von PEG-Diolen vorliegen.
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Nützliche
Reagentien mit einer reaktiven Sulfongruppe, die in den Verfahren
verwendet werden können,
schließen,
ohne Beschränkung,
Vinylsulfon und Divinylsulfon ein. Wenn verwendet im Zusammenhang mit
einem PEG mit einer oder zwei reaktiven Hydroxygruppen, erzeugen
die Verfahren PEG-Vinylsulfon bzw. PEG-Bisvinylsulfon. Solche aktivierten
Linker können
verwendet werden, um monopegylierte Verbindungen herzustellen ebenso
wie Hantel-Verbindungen und multimere Verbindungen, in denen die
Linker sich an mehr als eine Einheit binden können. Die Zugabe von THF als
dem Lösungsmittelm
einem Verhältnis
im Bereich von 1 : 10 bis 1 : 50 (Gewicht/Volumen) von PEG zu THF
hat sich in den Verfahren der vorliegenden Erfindung als nützlich erwiesen.
Ein Verhältnis
von 1 : 30 hat sich als besonders nützlich erwiesen.
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Das biologisch aktive Molekül, das zur
Verwendung in Betracht gezogen wird, kann ein synthetisches, ein
natürlich
vorkommendes oder ein modifiziertes, natürlich vorkommendes Molekül sein.
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In einem Aspekt der Erfindung wird
ein aktivierter PEG-Linker, mit einem Molekulargewicht im Bereich von
2 kDa bis 100 kDa, auf ein HIC-Harz unter Verwendung herkömmlicher
chromatographischer Verfahren aufgebracht und daraus eluiert. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Linker aus dem Harz unter Verwendung eines umgekehrt linearen
Salzgradienten eluiert, so daß die
verschiedenen Linkerformen auf der Basis von Größe und/oder Endgruppenfunktionalität getrennt
werden. Vorzugsweise ist der Linker ein Sulfonaktivierter PEG-Linker
und das HIC-Harz umfaßt
ein Butyl- oder Phenyl-HIC-Harz. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist die Erfindung auf ein Verfahren zur Reinigung von 20 kDa schwerem
Polyethylenglykolvinylsulfon oder -bisvinylbenzol ("20 kDa PEGbv") unter Verwendung
eines Toyopearl® Butyl-650M-HIC-Harzes
gerichtet.
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In noch einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird der HIC-gereinigte PEG-Linker mit einem biologisch aktiven
Molekül
umgesetzt, um eine Hantel-Verbindung mit verbesserter Gesamtreinheit
und -ausbeute zu liefern, verglichen mit zuvor beschriebenen Verbindungen,
die dasselbe Molekül
enthalten. Vorzugsweise ist der HIC-gereinigte Polymerlinker ein
Sulfon-aktiviertes PEG und das biologisch aktive Molekül ist ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus TNF-Inhibitoren, Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten
("IL-lra's"), Exon-Sechs-Peptid von aus Thrombozyten gewonnenem
Wachstumsfaktor ("PDGF") und Interleukin-2("IL-2")-Inhibitoren und
-rezeptoren ("IL-2r"). In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist der HIC-gereinigte Polymerlinker ein 20 kDa schweres PEG-vinylsulfon
oder PEGbv und ist das biologisch aktive Molekül TNFbp.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen,
die die Verbindungen der vorliegenden Erfindung enthalten, sind
ebenfalls im Schutzumfang der Erfindung eingeschlossen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
das Elutionsprofil verschiedener PEG-Diole aus einer ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Säule. PEG-haltige
Fraktionen wurden mit Nessler-Reagens nachgewiesen und die Molekulargewichte
durch SEC-HPLC bestätigt,
wie beschrieben in Beispiel 3.
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2 zeigt
das Elutionsprofil von 20 kDa PEGbv und PEGbv mit hohem Molekulargewicht
aus einer ToyoPearl® Phenyl-6505-HIC-Säule (2 mg/ml
Bettvolumen Beladung). PEGbv-Konzentration
wurde mit Nessler-Reagens bestimmt und die % Molekulargewichtsverunreinigung
wurde mit SEC-HPLC bestimmt, wie beschrieben in Beispiel 3.
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3 zeigt
das Elutionsprofil von 20 kDa PEGbv (2 mg/ml Bettvolumen Beladung)
aus einer ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Säule. PEG-haltige
Fraktionen wurden mit Nessler-Reagens
bestimmt und die Trübheit
bei 600 nm gemessen.
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4 zeigt
das Elutionsprofil von nicht-HIC-gereinigtem 20 kDa PEGbv aus einer
SEC-HPLC-Säule. Vergleichsbeispiel.
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5 zeigt
das Elutionsprofil von HIC-gereinigtem 20 kDa PEGbv aus einer SEC-HPLC-Säule. Eine ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Säule (8 mg/ml
Bettvolumen Beladung) wurde für
die HIC-Reinigung verwendet.
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6 zeigt
ein typisches POROS® HS-Kationenaustausch-Elutionsprofil
für eine
TNFbp-PEGylierungsmischung
(die Mischung verwendete nicht-HIC-gereinigtes 20 kDa PEGbv). Die
verschiedenen TNFbp-Peaks sind dargestellt wie angegeben. Vergleichsbeispiel.
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7 zeigt
das POROS® HS-Kationenaustausch-Elutionsprofil
für eine
TNFbp-PEGylierungsmischung
(Vergleichsbeispiel). Die PEGylierungsmischung wurde hergestellt,
wie beschrieben in Beispiel 5, und verwendete mit ToyoPearl® Butyl
650M HIC gereinigtes 20kDa PEGbv.
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8 beschreibt
das POROS® HS-Kationenaustausch-Elutionsprofil
für eine
TNFbp-PEGylierungsmischung.
Die PEGylierungsmischung wurde hergestellt, wie beschrieben in Beispiel
5, und verwendete nicht-HIC-gereinigtes 20 kDa PEGbv. Vergleichsbeispiel.
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9 zeigt
das Elutionsprofil von c105-TNFbp-Mutein-Hantel aus einer SP-Sepharose-HP-Säule. A280-Extinktion
ist aufgetragen gegen die Zeit (Vergleichsbeispiel). Die c105-TNFbp-Mutein-Hantel wurde
hergestellt unter Verwendung von mit ToyoPearl® Butyl
650M HIC gereinigtem 20 kDa PEGbv.
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10 zeigt
das Elutionsprofil von c105-TNFbp-Mutein-Hantel aus einer SP-Sepharose-HP-Säule. A280-Extinktion ist aufgetragen gegen die
Zeit. Die c105-TNFbp-Mutein-Hantel wurde hergestellt unter Verwendung
von nicht-HIC-gereinigtem 20 kDa PEGbv. Vergleichsbeispiel.
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11 zeigt
das POROS® HS-Kationenaustausch-Elutionsprofil
für eine "früh-eluierende" Fraktion aus einer
ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Reinigung
von 20 kDa PEGbv. Die PEGylierungsmischung wurde hergestellt, wie
beschrieben in Beispiel 6.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Die Verfahren zur Herstellung und
Reinigung der aktivierten Polyethylenglykole sind detaillierter
in der Diskussion unten beschrieben und werden durch die unten vorgelegten
Beispiele veranschaulicht. Die Beispiele zeigen verschiedene Aspekte
der Erfindung und schließen
Ergebnisse der Verwendung eines "einstufigen" Verfahrens zur Herstellung
eines Sulfon-aktivierten PEGs, 20 kDa schweres Polyethylenglykolvinylsulfon
oder -bisvinylsulfon ("20
kDa PEGbv"), und
der Verwendung von Butyl- und/oder Phenyl-HIC-Harzen, um PEG-Verunreinigungen
mit hohem Molekulargewicht abzutrennen, ein. Die Ergebnisse waren
insofern überraschend, als
HIC auch PEG-monovinylsulfon vom 20 kDa PEGbv trennte, und das resultierende
gereinigte 20 kDa PEGbv, wenn verwendet, um TNFbp zu PEGylieren,
lieferte ein biologisch aktives Konjugat mit dramatisch verbesserter
Gesamtausbeute und reinheit lieferte, verglichen mit Konjugaten,
die unter Verwendung eines nicht-HICgereinigten 20 kDa PEGbv oder
eines unter Verwendung eines mehrstufigen Verfahrens synthetisierten
20 kDa PEGbv hergestellt worden waren.
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Die Verfahren zur Herstellung der
aktivierten Linker der vorliegenden Erfindung werden durchgeführt, indem
ein PEG mit einer reaktiven Hydroxylgruppe erhalten, und die Hydroxylgruppe
in einen reaktiven Michael-Akzeptor umgewandelt wird, um einen aktivierten
Linker zu bilden, unter Verwendung von Tetrahydrofuran (THF) als
dem Lösungsmittel
für die
Umwandlung. Fakultativ kann das PEG mit einer reaktiven Hydroxylgruppe
zunächst
in Toluol gelöst
und vor der Umwandlung der Hydroxylgruppe in einen Michael-Akzeptor
getrocknet oder eingedampft werden. Der Umwandlungsschritt wird
dann durchgeführt
durch Hinzugeben von THF als dem Lösungsmittel zur getrockneten
Verbindung. Obgleich eine Vielzahl von Lösungsmitteln, einschließlich Dichlormethan (DCM),
Dimethylformamid (DMF) und DMSO, während des Umwandlungsschritts
verwendet werden können,
ist THF bevorzugt. Da THF ein Chelator von Kationen ist, hilft seine
Verwendung als ein Lösungsmittel,
das Basen-Kation während
der Umwandlungsreaktion zu chelatisieren, was das negativ geladene Sauerstoff
zur Reaktion mit Reagens übrigläßt, das
eine Carbonyl-, Nitril- oder Sulfongruppe enthält, um den Michael-Akzeptor zu bilden.
Geeignete Basen zur Verwendung in den Verfahren schließen z. B.
Piperidin, Pyridin, Triethylamin, Benzyltrimethylammoniumhydroxid
(Triton B) und Kaliumhydroxid ein. Starke Basen, die ein Kation
enthalten, sind bevorzugt. Beispiele für solche starken Basen schließen Natrium-
oder Kalium-tert-butoxid, Natrium- oder Kaliumalkoxide und Metallamide
sowie Natrium- und Kaliumhydride ein.
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Als nächstes wird ein Reagens mit
einer reaktiven Carbonyl-, Nitril- oder Sulfongruppe zugegeben,
gefolgt von der Zugabe einer Base. Die aktivierten Linker, die mit
diesen Verfahren gebildet werden, können anschließend unter
Verwendung eines geeigneten Lösungsmittels
ausgefällt
und mit irgendeinem aus dem Stand der Technik bekannten Mittel isoliert
werden, einschließlich
Filtration, um gereinigte aktivierte Linker zu erhalten. Geeignete
Lösungsmittel
schließen
z. B. Ether, insbesondere Diethylether und Dipropylether, Alkohole, Hexan,
Xylol und dergleichen ein.
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Die Verfahren zur Herstellung der
aktivierten Linker der vorliegenden Erfindung werden als "einstufige" Verfahren bezeichnet,
verglichen mit den bekannten Verfahren, die mehrere Schritte erfordern.
Das einstufige Verfahren kann z. B. wie folgt dargestellt werden:
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Eine "reaktive Hydroxylgruppe" bedeutet eine -OH-Gruppe,
in der der Wasserstoff die Base reduzieren kann, was den Sauerstoff
frei zurückläßt, um mit
einem Reagens mit einer Carbonyl-, Nitril- oder Sulfongruppe zu
reagieren, um den Michael-Akzeptor zu bilden.
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Das PEG kann jede Länge oder
jedes Molekulargewicht aufweisen, aber diese Merkmale können die biologischen
Eigenschaften beeinflussen. Nützliche
durchschnittliche Molekulargewichte des Polymers zur Senkung der
Ausscheidungsraten in pharmazeutischen Anwendungen liegen im Bereich
von 2.000 bis 35.000 Daltons. Besonders nützliche PEG-Molekulargewichte schließen 3,4
kDa, 5 kDa, 10 kDa und 20 kDa ein.
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Wie hierin verwendet, bedeutet der
Ausdruck "PEG" jedes von mehreren
Kondensationspolymeren von Ethylenglykol. PEG ist auch bekannt als
Polyoxyethylen, Polyethylenoxid, Polyglykol und Polyetherglykol. PEG
kann auch hergestellt werden als Copolymere von Ethylenoxid und
vielen anderen Monomeren. Die Endgruppen des PEG können in
vielfältiger
Weise derivatisiert werden, um Vinylsulfon-Einheiten, Aldehyd-Einheiten, Methoxygruppen
oder andere Typen von reaktiven oder nicht-reaktiven Endgruppen
einzuschließen.
Für viele
pharmazeutische oder biotechnologische Anwendungen wird im wesentlichen
lineares, geradkettiges Vinylsulfon-aktiviertes PEG verwendet werden,
das im wesentlichen, mit Ausnahme des Vinylsulfons, unsubstituiert
ist.
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Die Hydroxylgruppe solcher Verbindungen
wird mit einem Reagens umgesetzt, das eine reaktive Carbonyl-, Nitril-
oder Sulfongruppe aufweist, um die Hydroxylgruppe in einen Michael-Akzeptor
umzuwandeln. Jedes Reagens mit einer reaktiven Carbonyl-, Nitril-
oder Sulfongruppe, das den Fachleuten bekannt ist, wird zur Verwendung
in den vorliegenden Verfahren in Betracht gezogen. "Reaktives Carbonyl,
Nitril oder Sulfon" bedeutet
eine Carbonyl-, Nitril- oder Sulfongruppe, an die eine Zwei-Kohlenstoff-Gruppe
gebunden ist, mit einer reaktiven Stelle für Thiol-spezifische Kopplung
auf dem zweiten Kohlenstoff von der Carbonyl-, Nitril- oder Sulfongruppe,
bei pH 9 oder weniger.
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In bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung haben die polymeren Derivate der vorliegenden
Erfindung aktive Sulfon-Einheiten. "Aktives Sulfon" bedeutet eine Sulfongruppe, an die
eine Zwei-Kohlenstoff-Gruppe gebunden ist, mit einer reaktiven Stelle
für Thiol-spezifische
Kopplung auf dem zweiten Kohlenstoffatom von der Sulfongruppe.
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Beispiele für aktive Sulfone schließen Vinylsulfon
und aktiviertes Ethylsulfon ein, sind aber nicht hierauf beschränkt. Das
Sulfon-aktivierte Polymer kann weiter substituiert sein, so lange
die Thiol-spezifische Reaktivität
am zweiten Kohlenstoff bei pH 9 oder weniger aufrechterhalten wird.
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Nach der Zugabe solcher Reagentien
wird die Hydroxylgruppe in einen reaktiven Michael-Akzeptor umgewandelt. "Michael-Akzeptoren" oder "Michael-ähnliche
Akzeptoren" werden
austauschbar verwendet und bedeuten funktionelle Gruppen, die für Michael-Addition
empfänglich
sind. "Michael-Addition" umfaßt einen
nukleophilen Angriff auf ein elektrophiles Zentrum, das benachbart
zu einem pi-System ist, mit einem elektronegativen Atom. Beispiele
für pi-Systeme
mit einem elektronegativen Atom schließen Sulfoxid, Sulfonyl, Carbonyl
und heterocyclische Aromaten ein. Das Nukleophil addiert sich an
das elektrophile Zentrum. Michael-Akzeptoren können dargestellt werden durch
die Formel:
wobei E ein elektronegatives
Atom ist. Addition findet statt an der 4-Position, um das folgende
zu bilden:
wobei N
u das
Nukleophil darstellt, das nun an das Atom an Position 4 gebunden
ist. Michael-Akzeptor-funktionelle
Gruppen schließen
Maleimid und Vinylsulfon ein, sind aber nicht hierauf beschränkt. Der
aktivierte Linker, der verwendet wird, um eine Hantel zu bilden,
kann, muß aber
nicht, eine Vinylsulfon-Spezies von Michael-Akzeptor enthalten.
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Die aktivierten Linker der vorliegenden
Erfindung können
mehr als eine reaktive Gruppe besitzen. Die Derivate können monofunktionell,
bifunktionell oder multifunktionell sein. Die reaktiven Gruppen
können
dieselben (hmofunktionell) oder unterschiedlich (heterofunktionell)
sein, so lange es wenigstens eine aktive Sulfon-Einheit gibt. Zwei
besonders nützliche
homobifunktionelle Derivate sind PEG-bischlorsulfon und PEG-bisvinylsulfon.
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Die resultierenden Linker, die mit
den Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, sind stabil,
isolierbar und geeignet für
Thiol-selektive Kopplungsreaktionen. PEGchlorethylsulfon ist z.
B. in Wasser bei einem pH von 7 oder weniger stabil, kann aber nichtsdestoweniger
mit Vorteil für
Thiol-selektive Kopplungsreaktionen bei Bedingungen von basischem
pH bis zu wenigstens pH 9 verwendet werden. Bei einem pH über 9 ist
die Thiol-Selektivität vermindert
und die Sulfon-Einheit wird etwas reaktiver mit Aminogruppen. Die
bei Reaktion mit Thiol gebildete Bindung ist ebenfalls hydrolytisch
stabil.
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Wie hierin verwendet, bedeutet "hydrolytisch stabil", daß die Bindung
zwischen dem Polymer und der Sulfon-Einheit und zwischen dem Sulfon-Thiol
nach Konjugation bei einem pH von weniger als 11 für wenigstens
drei Tage nicht mit Wasser reagiert. Hydrolytische Stabilität ist wünschenswert,
weil, wenn die Hydrolysegeschwindigkeit signifikant ist, das Polymer
desaktiviert werden kann, bevor die Reaktion zwischen Polymer und
dem Thiol des biologisch aktiven Moleküls stattfindet.
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Ein allgemeines Verfahren zum Reinigen
der aktivierten PEG-Linker schließt die folgenden Schritte ein:
- (1) Synthetisieren des aktivierten Linkers;
- (2) Aufbringen des aktivierten Linkers auf ein HIC-Harz gemäß Anspruch
1; und
- (3) Isolieren der gewünschten
Linkerform durch Eluieren des Linkers aus dem HIC-Harz unter Verwendung von
Bedingungen, z. B. umgekehrt linearer Salzgradient, die eine Trennung
der verschiedenen Linkerformen auf der Basis von Größe und/oder
Endgruppenfunktionalität
erlauben.
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Alternativ könnte der HIC-Reinigungsschritt
eingebaut werden in das "einstufige" Syntheseverfahren unmittelbar
vor dem Konzentrations/Diafiltrations-Schritt.
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HIC, das zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung in Betracht gezogen wird, verwendet polymere Harze, in
denen eine hydrophobe Seitengruppe, ausgewählt aus Octyl, Butyl, Phenyl
oder Ether, auf der Oberfläche
eines hydrophilen Harzes mit Vinyl-Copolymer-Hauptkette angeordnet ist, einschließlich einer
Methacryl-, Agarose- oder Vinyl-Hauptkette, aber nicht hierauf beschränkt. Eine
Hauptkette auf Siliciumdoxidbasis könnte ebenfalls verwendet werden.
Bevorzugte HIC-Säulen
werden entweder einen Butyl- oder Phenyl-Liganden auf einer Methacryl-Hauptkette
besitzen.
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Wie oben angegeben, können die
HIC-gereinigten, Sulfon-aktivierten Linker an biologisch aktive
Moleküle
gebunden werden, die eine "reaktive
Thiol-Einheit" besitzen,
um biologisch aktive Konjugate zu liefern. Eine "reaktive Thiol-Einheit" bedeutet eine Sulfhydryl(-SH)-Gruppe, die mit den
aktivierten Linkern, wie hierin beschrieben, reagieren kann.
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Biologisch aktive Moleküle, die
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen werden,
schließen
Pharmazeutika, Vitamine, Nährstoffe,
Nukleinsäuren,
Aminosäuren,
Polypeptide, Enzym-Cofaktoren, Steroide, Kohlehydrate, organische
Spezies wie etwa Heparin, metallhaltige Agentien, Rezeptoragonisten,
Rezeptorantagonisten, Bindungsproteine, Rezeptoren oder Teile von
Rezeptoren, extrazelluläre
Matrixproteine, Zelloberflächenmoleküle, Antigene,
Haptene und Chelatbildner ein, sind aber nicht hierauf beschränkt.
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Im allgemeinen besitzt TNFbp, das
in der vorliegenden Erfindung nützlich
ist, die Sequenz von menschlichem TNFbp oder verkürzten Varianten
oder Muteinen davon. Ein TNFbp, bezeichnet als ein 30 kDa TNFbp,
ist der extrazelluläre
Teil des p55-TNF-Rezeptors. In vivo ist der extrazelluläre Teil
des Rezeptors abgeschirmt und zirkuliert im Blutstrom als ein 30
kDa schweres glykosyliertes Protein, das TNF bindet. Die Reinigung
und die Aminosäureund
Nukleinsäure-Sequenzen
dieses TNFbp sind angegeben in
EP
393 438 und
EP 422 339 .
Diese Entgegenhaltungen lehren auch die rekombinante Herstellung
von glykosylierten und deglykosylierten Formen von 30 kDa TNFbp.
Obgleich das tatsächliche
Molekulargewicht der deglykosylierten Form dieses Inhibitors 18
kDa ist, schließt
der Ausdruck " 30
kDa TNF-Inhibitor" die glykosylierten
und deglykosylierten Formen ein.
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Die Reinigung und die Aminosäure- und
Nukleinsäuresequenzen
eines weiteren TNF-Inhibitors,
40 kDa TNFbp genannt, ist ebenfalls angegeben in
EP 393 438 und
EP 422 339 . Dieser Inhibitor, in seiner
natürlich
vorkommenden Form, ist der glykosylierte extrazelluläre Teil
des p75-TNF-Rezeptors. Obgleich das Molekulargewicht der glykosylierten
Form nicht 40 kDa beträgt,
werden sowohl die glykosylierten als auch deglykosylierten Formen
dieses TNFbp als "40
kDa TNF-Inhibitor" bezeichnet.
Diese Entgegenhaltungen lehren auch die rekombinante Produktion
von glykosylierten und deglykosylierten Formen von 40 kDa TNFbp.
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Eine reaktive Thiolgruppe kann in
ein biologisch aktives Molekül
eingeführt
werden, wenn gewünscht. Thiolgruppen
können
auch in ein inaktives Molekül
eingeführt
werden, um ein biologisch aktives Molekül zu bilden, sofern die Thiol-Sulfon-Bindung
die gewünschte
Aktivität
nicht im wesentlichen zerstört.
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Reaktive Thiolgruppen können mit
chemischen Mitteln, die in der Technik gut bekannt sind, eingeführt werden.
Chemische Modifikation kann mit Polypeptiden oder nicht-peptidischen
Molekülen
verwendet werden und schließt
die Einführung
von Thiol allein oder als Teil einer größeren Gruppe, z. B. eines Cysteinrestes,
in das Molekül
ein. Ein Beispiel für
die chemische Einführung
von Thiol ist angegeben in Jue, R. et al., Biochemistry, 17: 5399–5406(1978).
Man kann auch ein freies Cystein in einem Polypeptid erzeugen, indem
Cystein mit z. B. DTT chemisch reduziert wird.
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Um Cystein-Muteine zu schaffen, kann
eine nicht-essentielle Aminosäure
durch ein Cystein ersetzt werden oder ein Cysteinrest kann dem Polypeptid
hinzugefügt
werden. Folypeptide, die modifziert sind, um einen Aminosäurerest
in einer Position zu enthalten, wo im nativen Protein vor der Modifikation
keiner vorhanden war, wird ein "Mutein" genannt. Potentielle
Stellen zur Einführung
eines nicht-nativen Cysteins schließen Glykosylierungsstellen
und den N- oder C-Terminus des Polypeptids ein. Die Mutation von
Lysin zu Cystein ist ebenfalls geeignet, weil Lysinreste oft auf
der Oberfläche
eines Proteins in einer aktiven Konformation anzutreffen sind. Zusätzlich kann
ein Fachmann jede bekannte Information über die Bindungsstelle oder
aktive Stelle des Polypeptids bei der Auswahl von möglichen
Mutationsstellen verwenden.
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Ein Fachmann kann ebenfalls gut bekannte
rekombinante DNA-Techniken verwenden, um Cystein-Muteine zu schaffen.
Man kann die Nukleinsäure,
die das native Polypeptid codiert, durch standardmäßige ortsgerichtete
Mutagenese verändern,
um das Mutein zu codieren. Beispiele von Standard-Mutagenesetechniken
sind angegeben in Kunkel, T. A., Proc. Nat. Acad. Sci., 82: 488–492(1985)
und Kunkel, T. A. et al., Methods Enzymol., 154: 67–382 (1987),
die beide hierin durch Bezugnahme mit einbezogen sind. Alternativ kann
man die Nukleinsäure,
die das Mutein codiert, durch im Stand der Technik gut bekannte
Techniken chemisch synthetisieren. DNA-Synthesemaschinen können verwendet
werden und sind z. B. erhältlich
von Applied Biosystems (Foster City, CA). Die Nukleinsäure, die
das gewünschte
Mutein codiert, kann in einer Vielzahl von Expressionssystemen exprimiert
werden, einschließlich
Tier-, Insekten- und Bakteriensystemen.
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Die Bindung zwischen dem biologisch
aktiven Molekül
mit einer reaktiven Thiolgruppe und dem Sulfon-aktivierten polymeren
Linker ist eine kovalente Bindung und das allgemeine Verfahren zur
Herstellung solcher Konjugate schließt die folgenden Schritte ein:
- (1) Auswählen
des gewünschten
biologisch aktiven Moleküls;
- (2) Synthetisieren des gewünschten
Sulfon-aktivierten polymeren Linkers;
- (3) Reinigen des Sulfon-aktivierten polymeren Linkers unter
Verwendung einer HIC-Chromatographie
gemäß Anspruch
1;
- (4) Umsetzen des HIC-gereinigten, Sulfon-aktivierten polymeren
Linkers mit dem biologisch aktiven Molekül;
- (5) Isolieren des Reaktionsproduktes unter Verwendung chromatographischer
Techniken, die im Stand der Technik gut bekannt sind; und
- (6) Bestimmen der biologischen Aktivität des gebildeten Konjugats
unter Verwendung des relevanten Bioassays.
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Muteine des 30 kDa TNFbp, die hergestellt
worden sind, schließen
ein: c105 30 kDa TNFbp; cl 30 kDa TNFbp; c14 30 kDa TNFbp; cl 11
30 kDa TNFbp; und c161 30 kDa TNFbp. "c" bedeutet
Cystein und "c105" bedeutet, daß ein Cystein
an Position 105 eingeführt
wurde. Diese Muteine sind hergestellt worden, wie angegeben in der
veröffentlichten
PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/16221, und die Numerierung beruht auf der darin angegebenen
Aminosäuresequenz.
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GB 2,246,569 (lehrt ein " 3 Domänen" 30 kDa und/oder
40 kDa TNFbp, d. h. die vierte Domäne ist abgeschnitten); U.S.
Provisional Patent Application Nr. 60/021443, eingereicht am 9.
Juli 1996 (lehrt ein " 2,6 Domänen" 30 kDa TNFbp, d.
h. ein Teil der dritten und die vierte Domäne sind abgeschnitten); und
U.S. Provisional Patent Application Nr...................., eingereicht
am 6. Dezember 1996, lehrt ein " 2,6
Domänen" 30 kDa und/oder
40 kTJa TNFbp, d. h. ein Teil der dritten und die vierte Domäne sind
abgeschnitten.
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Muteine von IL-lra, die ebenfalls
hergestellt worden sind, schließen
ein: cOs116 IL-lra; c84s116 IL-1ra; c8s116 IL-lra; c9s116 IL-lra;
und C141s116 IL-lra. Die Herstellung und Reinigung von IL-Ira-Muteinen
sind ebenfalls angegeben in der veröffentlichten PCT-Patentveröffentlichung
Nr. WO 92/16221. Die Restenumerierung beruht auf der in dieser veröffentlichten
Anmeldung angegebenen Sequenz, wobei "0" Addition
einer Aminosäure
am N-Terminus bezeichnet; "c" Cystein bedeutet
und "s" Serin bedeutet. "cOs 116" bedeutet z. B.,
daß ein
Cystein am N-Terminus eingeführt
wurde und ein Serin an Position 116 eingeführt wurde. Natives IL-lra hat freie
Cysteinreste an den Positionen 66, 69, 116 und 122.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen,
die viele der Konjugate oder Verbindungen (zusammengenommen: die "Konjugate"), hergestellt gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung, enthalten, können hergestellt werden. Diese
Konjugate können
in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger vorliegen, um die pharmazeutischen
Zusammensetzungen zu bilden. Der Ausdruck "pharmazeutisch annehmbarer Träger", wie hierin verwendet,
bedeutet ein ungiftiges, im allgemeinen inertes Vehikel für den aktiven
Inhaltsstoff, das den Inhaltsstoff oder den Patienten, dem die Zusammensetzung
verabreicht wird, nicht nachteilig beeinflußt. Geeignete Vehikel oder
Träger
sind zu finden in pharmazeutischen Standardtexten, z. B. in "Remington's Pharmaceutical
Sciences", 16. Ausgabe,
Mack Publishing Co., Easton, PA(1980). Solche Träger schließen z. B. wäßrige Lösungen, wie etwa Bicarbonat-Puffer,
Phosphat-Puffer, Ringer-Lösung
und physiologische Kochsalzlösung,
ein. Zusätzlich
kann der Träger
weitere pharmazeutisch annehmbare Hilfsstoffe zum Modifizieren oder
Aufrechterhalten des pHs, der Osmolarität, der Viskosität, der Klarheit,
der Farbe, der Sterilität,
der Stabilität,
der Lösungsgeschwindigkeit
oder des Geruchs der Formulierung enthalten.
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Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
mit im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden,
einschließlich,
beispielhaft, dem einfachen Vermischen von Reagentien. Die Fachleute werden
wissen, daß die
Auswahl des pharmazeutischen Trägers
und die geeignete Zubereitung der Zusammensetzung von der beabsichtigten
Verwendung und dem beabsichtigten Verabreichungsmodus abhängen.
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In einem Beispiel wird in Betracht
gezogen, daß der
Träger
und das Konjugat eine physiologisch kompatible Formulierung mit
langsamer Freisetzung darstellen. Das primäre Lösungsmittel in solch einem
Träger kann
entweder wäßriger oder
nicht-wäßriger Natur
sein. Zusätzlich
kann der Träger
noch weitere pharmakologisch annehmbare Hilfsstoffe zum Modifizieren
oder Aufrechterhalten der Stabilität, Lösungsgeschwindigkeit, Freisetzung
oder Absorption des Konjugats enthalten. Solche Hilfsstoffe sind
diejenigen Substanzen, die üblicherweise
eingesetzt werden, um Dosierungen für parenterale Verabreichung
in entweder Einheitsdosis- oder Mehrfachdosisform zu formulieren.
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Nachdem die pharmazeutische Zusammensetzung
formuliert worden ist, kann sie in sterilen Ampullen als eine Lösung, Suspension,
Gel, Infusion, Feststoff oder dehydratisiertes oder lyophilisiertes
Pulver gelagert werden. Solche Formulierungen können entweder in einer gebrauchsfertigen
Form oder in einer Form, die unmittelbar vor Verabreichung eine
Rekonstitution erfordert, gelagert werden. Die bevorzugte Lagerung
solcher Formulierungen erfolgt bei Temperaturen, die wenigstens
so niedrig wie 4°C
sind, und vorzugsweise bei – 70°C. Es ist
auch bevorzugt, daß solche
Formulierungen, die die Konjugate enthalten, bei oder nahe dem physiologischen
pH gelagert und verabreicht werden. Man glaubt derzeit, daß die Verabreichung
in einer Formulierung bei einem hohen pH (d. h. höher als
8) oder bei einem niedrigen pH (d. h. niedriger als 5) nicht wünschenswert
ist.
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Die Art und Weise der Verabreichung
der Formulierung, die die Konjugate enthalten, für systemische Zuführung kann über den
subkutanen, intramuskulären,
intravenösen,
oralen, intranasalen Weg oder durch vaginales oder rektales Suppositorium
erfolgen. Vorzugsweise ist die Verabreichungsweise der Formulierungen, die
die Konjugate enthalten, für
lokale Zuführung über den
intraartikulären
Weg, intratrachealen Weg oder Instillation oder Inhalationen über die
Atemwege. Zusätzlich
kann es wünschenswert
sein, die Konjugate an spezifizierte Abschnitte des Ernährungskanals
zu verabreichen, entweder durch orale Verabreichung der Konjugate
in einer geeigneten Formulierung oder über eine Vorrichtung.
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Für
orale Verabreichung wird das Konjugat eingekapselt. Das eingekapselte
Konjugat kann mit oder ohne pharmazeutisch annehmbare Träger, die üblicherweise
beim Zusammenmischen von festen Dosisformen verwendet werden, formuliert
werden. Vorzugsweise ist die Kapsel so konzipiert, daß der aktive
Teil der Formulierung an dem Punkt im gastrointestinalen Trakt freigesetzt
wird, wenn die biologische Verfügbarkeit maximiert
und der präsystemische
Abbau minimiert ist. Zusätzliche
Hilfsstoffe können
einbezogen werden, um die Absorption des Konjugats zu erleichtern.
Verdünnungsstoffe,
Geschmacksstoffe, Wachse mit niedrigem Schmelzpunkt, Pflanzenöle, Gleitmittel,
Suspensionsmittel, Tablettendesintegrationsmittel und Bindemittel können ebenfalls
eingesetzt werden.
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Ungeachtet der Art und Weise der
Verabreichung wird die spezifische Dosis gemäß dem ungefähren Körpergewicht des Patienten berechnet.
Andere Faktoren bei der Bestimmung der geeigneten Dosierung können die
(den) zu behandelnde(n) oder zu verhindernde(n) Erkrankung oder
Zustand, den Verabreichungsweg und das Alter, das Geschlecht und
den medizinischen Zustand des Patienten einschließen. In
bestimmten Ausführungsformen
ist die Dosierung und Verabreichung so konzipiert, daß ein vorgewählter Konzentrationsbereich
des Konjugats im Blutstrom des Patienten geschaffen wird. Man glaubt
z. B., daß die
Aufrechterhaltung von Kreislaufkonzentrationen von TNF-Inhibitor
und IL-1-Inhibitor von weniger als 0,01 ng pro ml Plasma nicht eine
wirksame Zusammensetzung sein könnte,
während
die längere
Aufrechterhaltung von Kreislaufspiegeln über 10 μg pro ml unerwünschte Nebenwirkungen
haben könnte.
Eine weitere Verfeinerung der Berechnungen, die notwendig sind,
um die geeignete Dosierung für
die Behandlung zu bestimmen, die jede der oben genannten Formulierungen
involviert, wird routinemäßig von
den Fachleuten durchgeführt
und liegt innerhalb des Aufgabenbereiches, der routinemäßig von
ihnen durchgeführt
wird, ohne unzumutbare Experimente, insbesondere im Lichte der Dosierungsinformation
und Tests, die hierin offenbart sind. Diese Dosierungen können durch
die Verwendung der etablierten Tests zur Bestimmung von Dosierungen
bestätigt
werden, die im Zusammenhang mit geeigneten Dosis-Reaktionsdaten
verwendet werden.
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Es sollte angemerkt werden, daß die Konjugatformulierungen,
die hierin beschrieben sind, für
die Herstellung von Veterinär-
sowie Human-Medikamenten verwendet werden können und daß der Ausdruck "Patient" nicht in einer beschränkenden
An und Weise aufgefaßt
werden sollte. Im Falle von Veterinäranwendungen sollten die Dosierungsbereiche
dieselben sein, wie oben spezifiziert.
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Die Konjugate der vorliegenden Erfindung
können
für eine
Vielzahl von Zwecken verwendet werden, einschließlich in-vitro-Diagnosetests
und der Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen, aber nicht
hierauf beschränkt.
Konjugate, die TNFbp, IL-lra, allein oder in Kombination, enthalten,
können
verwendet werden, um solche Erkrankungen zu behandeln, wie posttraumatische
Lungeninsuffizienz, Lungenfibrose, Arthritis, Psoriasis, myelogene
und andere Leukämien,
Ischämie/Reperfusion,
Asthma, Kachexie/Anorexie, Diabetes, septischen Schock, entzündliche
Darmerkrankung, multiple Sklerose, Schlaganfall, Crohn-Krankheit,
Transplantatabstoßung
und hämorrhagisches
Trauma. Die Konjugate können
auch für
eine Vielzahl von in-vitro-Zwecken verwendet werden, einschließlich Affinitätschromatographie
(Aufteilung) und diagnostischen Zwecken, die den Fachleuten ohne
weiteres bekannt sind. Zum Beispiel können solche Konjugate an eine
feste Oberfläche
gebunden und verwendet werden, um Liganden zu reinigen oder nachzuweisen,
die sich spezifisch an Rezeptoren binden, gekoppelt an die aktivierten
Linker.
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Die folgenden Beispiele werden die
verschiedenen Aspekte der vorliegenden Erfindung in größerem Detail
veranschaulichen.
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BEISPIEL 1
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Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung
des aktivierten Linkers, 20 kDa PEGbv, unter Verwendung des "einstufigen" Syntheseverfahrens.
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"Einstufige" Synthese von 20 kDa PEGbv
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Polyethylenglykol (PEG-DIOL®)
wurde bezogen von Shearwater Polymers Inc. (Birmingham, AL). Divinylbenzol,
1 M Kalium-t-butoxid (in Tetrahydrofuran (THF)), Toluol (wasserfrei,
Sure Seal), Di-i-propylether(99 +%, inhibiert mit 25 ppm butyliertem
Hydroxytoluol (BHT)) und Tetrahydrofuran (wasserfrei, enthaltend 0,025%
BHT als Inhibitor, Sure Seal) wurden erhalten von Aldrich Chemical
Company (Milwaukee, Wisconsin). Dichlormethan (Omni Solvent) und
Diethylether (EM) wurden bezogen von VWR Scientific Company (Denver, Colorado).
Wasserfreies Natriumsulfat-Pulver wurde bezogen von J. T. Baker
(Phillipsburg, New Jersey).
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Ein 22 l-Vierhals-Rundkolben (ein
45/50- und drei 24/40-Anschlüsse)
wurde ausgestattet mit einem Thermometer, Kondensator, einem Gummiseptum
und einem mechanischen Rührer
mit variabler Geschwindigkeit und eingetaucht in ein Wasserbad,
das einen Wassertaucherhitzer enthielt. Der Kolben wurde unter positivem
Argondruck gehalten. Der Kondensator wurde mit einem Zweihals-Rundkolben
verbunden, durch den eine Vakuumleitung angeschlossen wurde. Polyethylenglykol
(20 kDa, 300 g, 15 mmol) wurde gewogen und in den 22 1-Kolben durch
einen Trichter überführt und
drei Liter wasserfreies Toluol wurden kanüliert, während die Mischung gerührt wurde.
Die Wasserbadtemperatur wurde auf 45°C eingestellt und das Rühren fortgesetzt, bis
die Lösung
klar wurde (~1 h). Das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum (7.999,3 Pa)(~60 mm Hg) bis zur Trockne eingedampft.
Der feste Rückstand
wurde in neun Litern wasserfreiem Tetrahydrofuran (über Kanüle zugegeben)
gelöst.
Die Wasserbadtemperatur wurde auf 25°C eingestellt. Rühren wurde
fortgesetzt, bis die Temperatur der Lösung 25°C erreichte. Divinylsulfon (6
ml, 59,97 mmol) wurde aus einer Spritze über 15 min hinzugegeben. Die
Mischung wurde für
10 min gerührt
(75 UPM). Kalium-t-butoxid (1 M in THF, 3 ml, 3 mmol) wurde aus
einem Tropftrichter über
einen Zeitraum von 25 min zugegeben.
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Nach Zugabe der Base wurde die Reaktionsmischung
bei 25°C
für 6 Stunden
gerührt.
Das Wasserbad wurde anschließend
auf 40°C
erhitzt und das THF wurde verdampft (4,67 104 Pa)
(350 mm Hg). Ein Liter 1 : 1-Mischung aus Dichlormethan und Tetrahydrofuran
wurde zum festen Rückstand
zugegeben und gerührt,
bis sich eine klare Lösung
gebildet hatte. Die Lösung
wurde auf 25°C
abgekühlt
und abgeschreckt (~20°C). Di-i-propylether
(1 × 5
Liter) wurde aus einem Tropftrichter zur Lösung zugegeben, während das
Rühren
fortgesetzt wurde. Die Kondensatorverbindung wurde vom Kolben entfernt.
Ein Druckfiltertrichter wurde mit dem Kolben durch eine flexible
Nadel verbunden und der Niederschlag über die flexible Nadel überführt und
durch den Filtertrichter (1 l, 70–100 μ) unter Vakuum filtriert. Der
Niederschlag wurde in zwei Teile aufgespalten, in 2 l-Erlenmeyerkolben überführt und
mit einem Liter (jeweils) i-Propylether für 3 Stunden rührengelassen
(Magnetrührer).
Der Niederschlag wurde filtriert (2 l, 70–100 μ), mit 800 ml Diethylether gewaschen
und unter Vakuum (1.199,9 Pa)(5 mm Hg) in einem Exsikkator für 72 h getrocknet.
Die Ausbeute wurde zu 278,6 g bestimmt (91,6% Rückgewinnung, bezogen auf das
Gewicht des Polyethylenglykols).
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Das Produkt wurde in einen Erlenmeyerkolben
(2 l) überführt und
ein Liter Dichlormethan (Omni Solvent) zugegeben. Nachdem das gesamte
Produkt sich gelöst
hatte, wurde die Lösung
(in Sirupform) in einen 5 l-Tropfenkolben, ausgestattet mit einem
mechanischen Rührer, überführt. Der
Erlenmeyerkolben wurde mit weiteren 500 ml Dichlormethan gespült und die
Lösung
zum Tropfenkolben zugegeben. Die Lösung wurde dann für 5 min
gerührt
(65 UPM). Gesättigtes
Natriumchlorid (1 l) wurde zugegeben und für 5 min gerührt (75 UPM).
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Die Mischung ließ man absetzen, bis die zwei
Schichten unterscheidbar wurden. Die organische Schicht wurde abgezogen
und in einem getrennten Behälter
gehalten. Dieses Verfahren wurde dreimal wiederholt und alle organischen
Schichten wurden vereinigt.
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Die Lösung wurde dann in zwei Teile
(jeweils 3 l) aufgespalten und in zwei Erlenmeyerkolben (4 l) überführt und
für 16
Stunden mit 500 g wasserfreiem Natriumsulfat-Pulver (J. T. Baker, Phillipsburg, New
Jersey) bei Raumtemperatur unter Verwendung eines Magnetrührers gerührt (während dieses
Vorgangs war jeder Kolben vollständig
mit Aluminiumfolie umhüllt).
Die Lösung
wurde durch einen Filtertrichter (2 l, 70–100 μ) filtriert und das Filtrat
in einen 22 l-Vierhalskolben überführt, wobei
der Kolben in einem Wasserbad (40°C)
angebracht war. Das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum (285–360
mbar) verdampft und der Rückstand
(sehr viskose Flüssigkeit)
in einer 1 : 1-Mischung aus Dichlormethan und THF (1 l) erneut gelöst. Die
Lösung
wurde dann ausgefällt,
filtriert und getrocknet, wie zuvor beschrieben. Die Ausbeute wurde
zu 221,0 g bestimmt (72,67% Rückgewinnung,
bezogen auf das Gewicht des Polyethylenglykols).
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BEISPIEL 2
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Dieses Beispiel beschreibt eine Reihe
von Beladungs- und Elutionsexperimenten, die konzipiert worden sind,
um die Fähigkeit
von Butyl-, Phenyl- und Ether-HIC-Harzen zu testen, 20 kDa PEGbv
zu binden.
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Verwendete Tests
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1. PEG-Test
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PEG-haltige Fraktionen wurden mit
Nessler-Reagens (Sigma/Aldrich) nachgewiesen. Typischerweise werden
0,01 ml Nessler-Reagens zu einem 0,25 ml-Aliquot einer Säulenfraktion
in einem Glasteströhrchen
zugegeben. PEG-haltige Fraktionen bildeten bei Zugabe des Nessler-Reagens
einen milchigen Niederschlag.
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2. Quantitative
PEG-Analyse
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Nessler-Reagens (1,5 ml) wurde zu
einem Glasteströhrchen
zugegeben, gefolgt von 18,75 Mikrolitern der zu testenden Probe.
Die Teströhrchen
wurden verwirbelt, für
10 bis 15 Minuten stehengelassen und die Trübheit bei 600 mm gegen eine
Blindprobe, die Nessler-Reagens
allein enthielt, abgelesen (Beckman DU 70 Spectrophotometer). PEG
wurde dann aus einer Standardkurve quantifiziert, erstellt von 1,5,
1,0, 0,75, 0,50 und 0,25 mg/ml PEG-Standard.
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Experimentelle
Durchläufe
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5 ml vorgepackte ToyoPearl® Butyl-,
Phenyl- und Ether-650C-HIC-Säulen
(TosoHaas, Montgomeryville, PA) wurden verwendet. Die Säulen wurden
mit 10 mg (2 mg/ml Bettvolumen) 20 kDa PEGbv in verschiedenen Konzentrationen
von NaCl oder Natriumsulfat beladen und anschließend mit Wasser durch Schwerkraft eluiert.
Alle Experimente wurden bei Raumtemperatur durchgeführt und
0,5–1,0
ml-Fraktionen wurden von Hand in 13 × 100 mm-Glasteströhrchen gesammelt.
PEG wurde mit dem Nessler-Test bestimmt. Tabelle 1 gibt die Salzkonzentrationen
an, die für
vollständige
Bindung (d. h. kein PEGbv im Durchlauf nachweisbar) von 20 kDa PEGbv
an die verschiedenen HIC-Harzen notwendig waren an.
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Wie in Tabelle 1 angegeben, hat das
Butyl-650C-HIC-Harz eine leicht größere Affinität für PEG als
das Phenyl-650C-HIC-Harz, während
das Ether-650C-HIC-Harz keinerlei PEG band, wenn beladen mit entweder 2
M NaCl oder 0,5 M Natriumsulfat.
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BEISPIEL 3
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Dieses Beispiel beschreibt ein Experiment,
das konzipiert ist, um die Fähigkeit
eines Butyl-HIC-Harzes zu
testen, verschiedene PEG-Diole auf der Basis der Größe zu trennen.
PEGhaltige Fraktionen wurden unter Verwendung des PEG-Tests, der
oben beschrieben ist, bestimmt und das Molekulargewicht der PEGs
wurde durch SEC-HPLC bestätigt.
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Verwendete Tests
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1. Ausschlußchromatographie(SEC)-HPLC-Test
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Ausschlußchromatographie der HIC-gereinigten
PEG-Fraktionen wurde unter Verwendung einer TosoHaas G3000swx1-Säule(Synchrom,
Inc., Linden, NJ) durchgeführt.
Eine 100–200 μl-Probe wird
mit 0,5–1,0 mg/ml
injiziert. Die Säule
wird bei Raumtemperatur betrieben und in 10 mM Natriumphosphatpuffer,
150 mM NaCl, 0,004% Natriumdodecylsulfat (SDS), pH 6,5, äquilibriert.
Das PEG wurde aus der Säule
unter Verwendung eines Puffers eluiert, der 10 mM Natriumphosphat,
150 mM NaCl und 0,004% SDS, pH 6,5, enthielt. In einigen Experimenten
wurde ein Brechungsindexdetektor (BioRad, Hercules, CA) verwendet,
um die PEG-Elution zu überwachen.
In anderen Experimenten wurde das PEG zunächst mit o-Thiobenzoesäure derivatisiert, so daß das Eluat
durch UV-Extinktion bei 254 nm überwacht
werden konnte.
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Experimentelle
Durchläufe
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Eine ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Säule (1,5 × 11 cm)
wurde mit insgesamt 3 mg PEG-Diol pro ml Säulenbettvolumen beladen. Die
Säule wurde
in 4 M NaCl äquilibriert.
Das Beladungsvolumen betrug 9,7 ml und enthielt 2,97 kDa, 11,9 kDa,
20 kDa und 50 kDa PEG-Diol,
jeweils mit 1,5 mg/ml (die 2,97 kDa und 11,9 kDa PEG-Diole wurden
von Polymer Laboratories bezogen und die 20 kDa und 50 kDa PEG-Diole
wurden von Shearwater Polymers bezogen). Nach Beladung wurde die
Säule mit
2 Säulenvolumina
4 M NaCl gewaschen und mit einem linearen 15-Säulenvolumina-Gradienten von
3 M bis 1 M NaCl eluiert. Der Durchfluß für die Beladungs-, Wasch- und
Elutionsschritte betrug 2,5 ml/min. Drei-Minuten(7,5 ml)-Fraktionen
wurden gesammelt und die Fraktionen wurden auf PEG analysiert. Das
Elutionsprofil ist in 1 dargestellt.
Die Molekulargewichte der Peaks wurden durch Ausschluß-HPLC-Chromatographie
bestätigt
und sind dargestellt, wie angegeben.
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Um diese Anfangsexperimente abzuschließen, wurde
das PEGbv, das im 2 M NaCl-Durchlauf
und Wassereluat der Phenyl-650C-Säule, beschrieben in Beispiel
2, eluierte, im SEC-HPLC-Test analysiert. Die SEC-HPLC-Daten zeigten,
daß das
Material im 2 M NaClμrial
im Wassereluat überwiegend
PEGbv mit hohem Molekulargewicht enthielt. Diese Daten bestätigen, daß HIC, insbesondere
Phenyl- und/oder Butyl-HIC, verwendet werden kann, um PEG-Diole
und 20 kDa PEGbv auf der Basis der Größe zu trennen.
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BEISPIEL 4
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Dieses Beispiel beschreibt eine Reihe
von HIC-Experimenten, in denen verschiedene 20 kDa PEGbv-Beladungszustände getestet
wurden und in denen verschiedene lineare NaCl-Gradienten verwendet wurden, um das
PEGbv aus den Butyl- und Phenyl-HIC-Harzen zu eluieren. Alle Experimente
wurden bei Raumtemperatur vorgenommen und im allgemeinen durchgeführt, wie
beschrieben in Beispiel 2.
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Durchlauf 1
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Durchlauf 1 verwendete eine ToyoPearl® Phenyl-6505-HIC-Säule (1,5 × 6,5 cm).
Das 6505-Harz unterschied
sich vom 650C-Harz darin, daß die
Teilchengröße 20 bis
50 μm (20
bis 50 Mikrons) statt 50 bis 150 μm
(50 bis 150 Mikrons) beträgt.
Die Säule
wurde in 3 M NaCl äquilibriert
und 2 mg/ml Bettvolumen PEGbv wurden auf die Säule geladen. Das PEGbv wurde
unter Verwendung eines 10 Säulenvolumina
großen
linearen NaCl-Gradienten (3 M NaCl bis 0 M NaCl) und einer Durchflußgeschwindigkeit
von 1,5 ml/Minute eluiert. Zwei-Minuten(3,0
ml)-Fraktionen wurden gesammelt und das Elutionsprofil ist in 2 dargestellt. Die% Ausbeute
an 20 kDa PEGbv wurden anschließend
unter Verwendung des in Beispiel 3 beschriebenen Tests bestimmt
(siehe Tabelle 2).
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Durchlauf 2
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Durchlauf 2 verwendete eine ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Säule (1,5 × 11,4 cm).
Das 650M-Harz unterscheidet
sich vom 650C-Harz darin, daß die
Teilchengröße 40 bis
90 μm (40
bis 90 Mikrons) statt 50 bis 150 μm
(50 bis 150 Mikrons) beträgt.
Die Säule
wurde in 2 M NaCl äquilibriert
und 2 mg/ml Bettvolumen PEGbv wurden auf die Säule geladen. Das PEGbv wurde
unter Verwendung eines 10 Säulenvolumina
großen
linearen NaCl-Gradienten (2 M NaCl bis 0 M NaCl) und einer Durchflußgeschwindigkeit
von 1,5 ml/Minute eluiert. Drei- Minuten(4,5
ml)-Fraktionen wurden gesammelt und das Elutionsprofil ist in 3 dargestellt. Die% Ausbeute
an 20 kDa PEGbv wurden anschließend
unter Verwendung des in Beispiel 3 beschriebenen Tests bestimmt
(siehe Tabelle 2).
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Durchlauf 3.
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Durchlauf 3 verwendete eine ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Säule (3,2 × 18,0 cm).
Die Säule
wurde in 2,5 M NaCl äquilibriert
und 1,8 mg/ml Bettvolumen PEGbv wurden auf die Säule geladen. Das PEGbv wurde unter
Verwendung eines 10 Säulenvolumina
großen
linearen NaCl-Gradienten (2 M NaCl bis 0,5 M NaCl) und einer Durchflußgeschwindigkeit
von 9,6 ml/Minute eluiert. 2,5-Minuten(24 ml)-Fraktionen wurden
gesammelt. Die% Ausbeute an 20 kDa PEGbv wurden anschließend unter
Verwendung des in Beispiel 3 beschriebenen Tests bestimmt (siehe
Tabelle 2).
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Durchlauf 4.
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Durchlauf 4 verwendete eine ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Säule (1,52 × 11,5 cm).
Die Säule
wurde in 5 M NaCl äquilibriert
und 8 mg/ml Bettvolumen PEGbv wurden auf die Säule geladen. Die erhöhte Bettvolumenbeladung
wurde durchgeführt,
um sich enger an Betriebsbedingungen im Großmaßstab anzunähern. Wegen der erhöhten Beladung
war eine höhere
NaCl-Konzentration (5 M gegenüber
2 M) für
die komplette Bindung für
PEGbv an die Säule
erforderlich. Das PEGbv wurde unter Verwendung eines 10 Säulenvolumina
großen
linearen NaCl-Gradienten (3,5 M NaCl bis 1 M NaCl) und einer Durchflußgeschwindigkeit
von 2,0 ml/Minute eluiert. 1,5-Minuten (3 ml)-Fraktionen wurden
gesammelt. Die% Ausbeute an 20 kDa PEGbv wurden anschließend unter
Verwendung des in Beispiel 3 beschriebenen Tests bestimmt (siehe
Tabelle 2).
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Durchlauf 5.
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Durchlauf 5 verwendete eine ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Säule (1,52 × 11,5 cm).
Die Säule
wurde in 5 M NaCl äquilibriert
und 8 mg/ml Bettvolumen PEGbv wurden auf die Säule geladen. Das PEGbv wurde
unter Verwendung eines 15 Säulenvolumina
großen
linearen NaCl-Gradienten (2 M NaCl bis 0,5 M NaCl) und einer Durchflußgeschwindigkeit
von 2,1 ml/Minute eluiert. Fraktionen wurden gesammelt und das Elutionsprofil
ist in 3 dargestellt.
Das Auflösungsprofil
war nicht so gut für
diesen Lauf wie dasjenige, das unter Verwendung einer 2 mg/ml-Beladung
erhalten wurde; die SEC-HPLC-Reinheit, die aus dem Durchlauf erhalten
wurde, wurde jedoch bestimmt und ist in den 4 und 5 dargestellt.
Die Daten der 4 und 5 zeigen, daß trotz
der schlechteren Auflösung
eine angemessene Entfernung des PEGbv mit hohem Molekulargewicht
erreicht wurde.
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Durchlauf 6.
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Durchlauf 6 verwendete eine ToyoPearl® Butyl-650M-HIC-Säule (7,0x 14,0
cm). Die Säule
wurde in 4,5 M NaCl äquilibriert
und 8 mg/ml Bettvolumen PEGbv wurden auf die Säule geladen. Das PEGbv wurde unter
Verwendung eines 17 Säulenvolumina
großen
linearen NaCl-Gradienten (3,5 M NaCl bis 1,0 M NaCl) und einer Durchflußgeschwindigkeit
von 55 ml/Minute eluiert.
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Wie durch die obigen Daten angezeigt,
ist die Verwendung von linearen NaCl-Gradienten in den Phenyl- und/oder
Butyl-HIC-Trennungen darin wirksam, PEGbv mit hohem Molekulargewicht
vom 20 kDa PEGbv zu trennen. Überdies
wurde eine Ausbeute von ungefähr
65% bis 75% unter Verwendung einer Beladung von 2 mg/ml Bettvolumen
oder einer Beladung von 8 mg/ml Bettvolumen unter geeigneten Bedingungen
erreicht. Schließlich
zeigen die Daten, daß,
obgleich das Auflösungsprofil
nicht so gut für
die Durchläufe
mit einer Beladung von 8 mg/ml war, verglichen mit den Durchläufen mit
einer Beladung von 2 mg/ml, die Beladung mit 8 mg/ml angemessene
Entfernung des PEGbv mit hohem Molekulargewicht erzielte.
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BEISPIEL 5
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Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung
eines biologisch aktiven Konjugats (Homohantel), das TNFbp und HIC-gereinigtes
20 kDa PEGbv umfaßt.
Die Gesamtausbeute, Reinheit und biologische Aktivität des Konjugats
wird verglichen mit zuvor beschriebenen TNFbp-Konjugaten.
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Konjugat-Herstellung
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Das 30 kDa c105-TNFbp-Mutein, das
in diesem Beispiel verwendet wurde, kann hergestellt werden, wie
beschrieben in der veröffentlichten
PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/16221. Alternativ wird das c105-Mutein wie folgt hergestellt.
E. coli-Zellen, die das c105-Mutein exprimieren, werden durch Zentrifugation
geerntet. Der Zellschlamm wird auf ungefähr 40% Naßgewicht Feststoffe durch Zugabe
von gereinigtem Wasser eingestellt. Die Mischung wird anschließend weiter
mit einem gleichen Volumen Aufbrechpuffer (50 mM Tromethamin, 4
mM EDTA, pH 7,2) verdünnt,
um eine Suspension mit ungefähr
20% Naßgewicht
Feststoffe zu ergeben. Der Zellschlamm wird fünfmal durch einen Hochdruckhomogenisator
geleitet, der bei 55.158 kPa (8.000 psi) arbeitet, um das Zellhomogenat
zu erzeugen. Das Homogenat wird auf weniger als oder gleich 10°C vor jeder Durchleitung
durch den Homogenisator abgekühlt.
Das Homogenat wurde zentrifugiert und die Feststofffraktion, die
das c 105 enthält,
wird zurückbehalten.
Die Feststoffe werden verdünnt
und erneut zentrifugiert, um gewaschene Einschlußkörperchen zu ergeben.
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Die gewaschenen Einschlußkörperchen
werden dann durch Zugabe von 8 M Harnstoff und 150 mM Cystein in
50 mM Tris, pH 9,5, gelöst.
Diese Mischung läßt man vor
der Rückfaltung
für 2 Stunden
bei Raumtemperatur rühren.
Unter diesen Bedingungen wird das c105-Mutein denaturiert und reduziert.
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Das reduzierte denaturierte c105-Mutein
wird durch Verdünnung
mit 1,1 M Harnstoff, 50 mM Tris rückgefaltet, um eine endgültige Rückfaltungslösung zu
ergeben, die aus 200 μg/ml
c105-Mutein, 1,5 M Harnstoff, 7,5 mM Cystein, 50 mM Tris, pH 9,7,
bestand. Die Rückfaltungsmischung
wird bei 6 bis 10°C
für 2 Tage
gehalten. Rückfaltungseffizienz
wird überwacht
durch Umkehrphasen-HPLC und Kationenaustausch-HPLC.
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Die Rückfaltungsmischung wird dann
durch Zugabe von Essigsäure
und HCl auf pH 5,0 gebracht. Die Rückfaltungsmischung wird auf
eine Kationenaustauschsäule
(S-Sepharose- Harz
mit großen
Perlen) geladen, die vorher in 25 mM Natriumacetat, 65 mM NaCl,
pH 5, bei 4°C äquilibriert
worden war. Nach der Beladung wird die Säule mit demselben Äquilibrationspuffer
gewaschen. Die Säule
wird mit einem Gradienten von 65 bis 350 mM NaCl in 25 mM Natriumacetat,
pH 5, eluiert. Das c105-Mutein wird bei etwa 200 mM NaCl eluiert
und wird in einem Pool gesammelt.
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Der gesammelte Pool, der das c105-Mutein
enthält,
wird mit 1,5 Volumina 5 M NaCl, 40 mM Natriumphosphat, eingestellt
auf pH 6, verdünnt
und auf eine Säule
mit hydrophober Wechselwirkung (Toyo Butyl-650M-Säule) geladen,
die vorher in 3 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat, pH 6, äquilibriert
worden war. Am Ende der Beladung wird die Säule mit Äquilibrationspuffer gewaschen.
Das c105-Mutein wird unter Verwendung eines linearen, 8 Säulenvolumina
großen,
sinkenden Salzgradienten, der von 3 M bis 1 M NaCl lief, in 20 mM
Natriumphosphat bei pH 6 eluiert. Das c 105-Mutein wird in einem
Pool gesammelt. Der Pool wird anschließend auf ungefähr 3 g/l
c105-Mutein konzentriert und anschließend gegen 20 mM Natriumphosphat,
pH 6,0, diafiltriert, bis die endgültige Leitfähigkeit geringer ist als 4
mmho (ungefähr
sechs Volumina).
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Der diafiltrierte Pool wird auf eine
SP-Sepharose-Hochleistungssäule
geladen, äquilibriert
mit 20 mM Natriumphosphat, pH 6,0. Nach der Beladung wird die Säule mit
zusätzlichem Äquilibrationspuffer
gewaschen und mit einem Kombinations-pH/Salz-Gradienten von 20 mM
Natriumphosphat, 50 mM NaCl, pH 6,0, bis 20 mM Natriumphosphat,
50 mM NaCl, pH 6,5, eluiert. Das c105-Mutein eluiert in der letzteren
Hälfte
des Gradienten bei ungefähr
35 mM NaCl. Das c 105-Mutein kann an diesem Punkt eingefroren gelagert
werden.
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Das 20 kDa PEGbv, das im Beispiel
verwendet wurde, wurde unter Verwendung des "einstufigen" Verfahrens synthetisiert, das beschrieben
ist in Beispiel 1 oben. Ein Teil des synthetisierten 20 kDa PEGbv
wurde anschließend
HIC-gereinigt, wie beschrieben in Beispiel 4, Durchlauf 5. Sowohl
nicht-HIC-gereinigtes als auch HIC-gereinigtes 20 kDa PEGbv wurde
dann verwendet, um PEGbv : TNFbp-Konjugate herzustellen. Die Konjugate
wurden wie folgt hergestellt: das 30 kDa c105-TNFbp-Mutein wurde
einem 1,3-fachen molaren Überschuß DTT in
20 mM Phosphat, pH 7,6, für
4 bis 6 Stunden bei 15°C
ausgesetzt, um ein Extra-Cystein,
das sich während
des Rückfaltungsprozesses
an c105 gebunden hat, zu entfernen. Der pH wurde auf 6,0 eingestellt
und die Probe auf eine S-Sepharose-Fast-Flow-Säule (bei 4– 6 mg/ml Bettvolumen) geladen,
mit 3 Säulenvolumina
20 mM Phosphatpuffer, pH 6,0, (um das DTT zu entfernen) gewaschen
und mit 20 mM Phosphat, 70 mM NaCl, pH 6,0, eluiert.
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Die reduziertes 30 kDa c105-TNFbp-Mutein
enthaltende Lösung
(~4,7 mg/ml) wurde anschließend
mit 1 M NaOH auf pH 7,4 bis 7,5 eingestellt. HIC-gereinigtes oder
nicht-HICgereinigtes 20 kDa PEGbv (0,9 mg pro mg TNFbp) wurde zum
reduzierten c105-TNFbp unter Mischen zugegeben. Nach dem Mischen
ließ man
die Lösung
für 12
bis 18 Stunden bei Raumtemperatur stehen.
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Konjugatanalyse
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PEGylierungs-Test
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Die Umwandlung von TNFbp zu 20 kDa
PEGbv : TNFbp-Hantel wurde unter Verwendung einer POROS® HS/H-4.6/50-Kationenaustausch-HPLC-Säule (Perseptive
Biosystems, Cambridge, MA) quantifiziert. Eine 50 μl-Probe wurde
auf die Säule
geladen und ein 10-Minuten-Gradient,
20 mM Natriumacetat, pH 3,75, 0 bis 1 M NaCl, verwendet, um die
Probe aus der Säule
zu eluieren. Ein repräsentatives
Elutionsprofil für
eine 30 kDa c105-TNFbp-Mutein-Hantel,
d. h. PEGbv mit 30 kDa c105-TNFbp, gebunden an nur einem Ende, 30 kDa
c105-TNFbp-Mutein-Hantel und eine nicht-PEgylierte 30 kDa c105-TNFbp-Muteinprobe,
wurde dargestellt in 6.
30 kDa c105-TNFbp-Mutein-Halbhantel eluierte zuerst, gefolgt von
der 30 kDa c105-TNFbp-Mutein-Hantel und nicht-PEGyliertem 30 kDa
c105-TNFbp-Mutein.
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Ergebnisse
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Die prozentuale Umwandlung zu TNFbp-Hantel
für das
HIC-gereinigte Material betrug 66,7 %, mit keinem nachweisbaren "Vorpeak" (siehe 7). Nicht-HIC-gereinigtes
PEGbv aus derselben Charge ergab nur 52,9% Umwandlung und hatte
6,7% "Vorpeak" (siehe 8). Dieser unterscheidbare "Vorpeak" ist TNFbp-Hantel,
die mit PEGbv-Verunreinigungen mit hohem Molekulargewicht erzeugt
ist.
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Die PEGylierungsmischungen wurden
anschließend
auf 1,5 × 10
cm SP-Sepharose-HP-Säulen (4 mg/ml
Bettvolumen) geladen, äquilibriert
in 50 mM Natriumphosphat, pH 3,1. Nach der Beladung wurde die Säule mit Äquilibrationspuffer
gewaschen und dann die TNFbp-Hantel unter Verwendung von 20 Säulenvolumina
eines Gradienten mit 50 mM Natriumphosphat, 0,2 m NaCl, pH 3,1–50 mM Natriumphosphat,
0,5 M NaCl, pH 3,1, eluiert. Die Elutionsprofile sind in den 9 und 10 dargestellt. Pooling wurde für jeden
Durchlauf auf mehrere unterschiedliche Weisen durchgeführt. Tabelle
3 zeigt die% Ausbeute an TNFbp-Hantel und% Reinheit für die verschiedenen
Pooling-Kriterien, die verwendet wurden.
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Die Daten von Tabelle 3 zeigen einen
klaren Vorteil der HIC-Reinigung von PEGbv auf die anschließende Reinheit
der TNFbp-Hantel und die Ausbeuten. Um z. B. 97% Reinheit mit dem
nicht-HIC-gereinigten PEGbv zu erhalten, konnten nur 37% der TNFbp-Hantel
auf SP-Sepharose
HP rückgewonnen
werden; wohingegen soviel wie 58% mit dem HIC-gereinigten Material
zurückgewonnen
werden konnten, d. h. HIC-Reinigung von 20 kDa PEGbv kann die Rückgewinnung
von TNFbp-Hantel um soviel wie das 1,5- bis 1,6-fache erhöhen.
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BEISPIEL 6
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In diesem Beispiel wurde die Fähigkeit
des HIC-Harzes bewertet, PEGs auf der Basis von Endgruppenfunktionalität zu trennen.
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Das "früh
eluierende" Material
aus Beispiel 4, Durchlauf 3, wurde im PEGylierungs-Test getestet.
Das "früh eluierende" Material waren diejenigen
Fraktionen, die unmittelbar vor den Fraktionen eluierten, die gepoolt
wurden, um das 20 kDa PEGbv zu liefern. Und, wie gezeigt in 11, erzeugte dieses Material,
wenn es verwendet wurde, um Konjugate herzustellen, primär TNFbp-Halbhantel.
Dies zeigt an, daß das "früh eluierende" Material überwiegend
20 kDa PEG-monovinylsulfon enthält,
und dies zeigt die Fähigkeit
des Butyl-HIC-Harzes, 20 kDa PEGbv auf der Basis von Endgruppenfunktionalität zu trennen.
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BEISPIEL 7
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In diesem Beispiel wurde die Stabilität der Bindung
zwischen dem c105-TNFbp-Mutein und PEG-bisvinylsulfon untersucht.
Bekannte Mengen der c105-TNFbp-Hantel wurden in PBS, pH 7,4, bei
37°C für bis zu einer
Woche inkubiert, wobei in Intervallen für Analyse durch SDS-PAGE Aliquote
entnommen wurden. Im wesentlichen wurde keine Zersetzung der c105-TNFbp-Hantel beobachtet.
Bei pH 10 bei 37°C
für 1 Woche
wurden nur 5–10%
Zersetzung des Konjugats beobachtet. In weiteren Stabilitätsstudien
wurden die aktivierten PEG-Linker, hergestellt mit den einstufigen
Verfahren von Beispiel 1, mit den aktivierten PEG-Linkern verglichen,
die mit dem mehrstufigen Verfahren hergestellt worden waren, wie
beschrieben in PCT/LJS95/07555.
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Zunächst wurden die einstufig und
mehrstufig aktivierten Linker mit 2-Mercaptobenzoesäure derivatisiert,
um die Stabilität
der Linker unter Verwendung von UV zu bestimmen. 3,0 ml einer 1
mM 3-Mercaptobenzoesäure
(Orthothiolbenzoeäsure)
wurden zu 0,5 ml jeder Linker-Lösung (20
mg Linker wurden in 0,5 ml 50 mM Natriumphosphat, pH 7,5, gelöst) zugegeben
und kurz durch Verwirbeln gemischt. Die Lösung wurde dann bei Raumtemperatur
für ein
Minimum von 18 Stunden inkubiert. Längere Inkubationszeiten bei
Raumtemperatur (bis zu 48 Stunden) sind akzeptabel.
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Die derivatisierten Linker-Lösungen wurden
dann 1 : 10 in PBS verdünnt
und bei 90°C
für 1 Stunde wärmebehandelt.
Die wärmebehandelten
Linker-Lösungen
wurden aus der Wärme
entfernt und 100 μl
bis 200 μl
der Lösungen
wurden auf eine BIO-SIL®-250-5-Säule (BioRad,
Hercules, Kalifornien) eingespritzt und bei 10 mM Natriumphosphat,
150 mM NaCl, 0,004% SDS, pH 6,5, bei einer Durchflußgeschwindigkeit
von 0,5 ml/min laufengelassen. Die gesammelten Proben wurden durch
UV bei einer O. D. von 254 nm gemessen. Tabellen 4 und 5 liefern
die Ergebnisse der UV-Messungen. In diesen Tabellen werden die%
Veränderung
im Produkt-UV-Peak auf der Basis der UV-Reinheit des Standards,
der nicht wärmebehandelt
wurde, minus der Reinheit der bei 90°C wärmebehandelten Probe berechnet.
Reinheit wurde berechnet als die mittlere Peakfläche, dividiert durch die Gesamtpeakfläche. Die
Variabilität
des Tests betrug 2%.
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Tabelle
4
"Einstufige
Synthese"
| Prozent
Veränderung |
Probe
I.D. | in
Produkt-UV-Peak |
1 | –1,91 |
2 | 1,70 |
3 | 0,
82 |
5 | 1,59 |
6 | 0,71 |
7 | 0,04 |
8 | –0,51 |
9 | 0,30 |
10 | 1,09 |
11 | 1,61 |
12 | 3,72 |
Mittelwert | 0,83 |
Standardabweichung | 1,43 |
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Tabelle
5
"Mehrstufige
Synthese"
| Prozent
Veränderung |
Probe
I.D. | in
Produkt-UV-Peak |
002 | 9,28 |
006 | 10,75 |
007 | 13,33 |
008 | 13,95 |
009 | 20,58 |
010 | 14,41 |
014 | 11,37 |
015 | 9,8 |
Mittelwert | 12,94 |
Standardabweichung | 3,62 |
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Wie gezeigt durch Vergleich der Ergebnisse
der Tabellen 4 und 5, ist der einstufige Linker stabiler als der
mehrstufige Linker. Die Ergebnisse zeigen auch, daß die Veränderung
der Stabilität
des einstufigen Linkers innerhalb der 2% Testvariabilität liegt,
wohingegen die Veränderung
der Stabilität
des vierstufigen Linkers größer ist
als die 2% Testvariabilität.
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Die vorstehende Beschreibung der
Erfindung ist beispielhaft für
Zwecke der Veranschaulichung und Erläuterung.